Berlin, Adlon Hotel, 23.05.2073

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Spitzzahn hatte recht gehabt, er hatte Joker den Rat gegeben ein paar Tage Auszeit zu nehmen, und er hatte ihm die Kommlinknummer eines Concierges gegeben, dem er ein paar mehr Euro überwies als die Juniorsuite eigentlich gekostet hätte, dafür fragte niemand nach seiner SIN selbst hier im feinen Adlon nicht. Der Elf lag im flauschigen, fliederduftenden Bademantel auf einer Liege des vollverglasten Privatbalkons und beobachtete den Sonnenuntergang über seiner geliebten Heimat. Seine breiten Lippen umschlossen eine dicke Zigarre aus einem atzlanisch klingendem Land, dass er auf der Weltkarte niemals gefunden hätte.

Drei mal paffte er und sein Rachen füllte sich mit dem warmen, würzigen Geschmack des Tabaks ehe er in langsam wieder Ausstieß, er wollte Rauchringe auspusten aber es waren eher unförmige Brocken geworden. Vorsichtig legte er den glühenden Stängel der Dekadenz beiseite um an seinem Scotch zu nippen. Der Barmann hatte ihm fünf Minuten lang den Unterschied zwischen Scotch und Bourbon erläutert, Joker hat ihm keine Minute lang zugehört, der Drink schmeckte trotzdem.

Taresh war erst drei Tage hier, hatte auch nur bis Donnerstag gebucht, aber das würde wohl reichen. Er fühlte sich nach einem Tag der Völlerei und zwei Tagen im Spa-Bereich deutlich wohler, hatte viel Zeit zum nachdenken und Gedanken ordnen gehabt. Der Besuchsservice schweig- und biegsamer junger Männer jeden Abend tat sein übriges um Jokers Laune zu verbessern. Er hatte seinem Team unrecht getan sie so gegen die Wand zu fahren, er hatte zu emotionell reagiert, gehandelt, von Anfang an. Das war falsch, das war dumm und es war ihm nun klar.

Ihm wurde bewusst wieviel Geld dort gerade sprichwörtlich verbrannte als er wieder an der Zigarre zog und er genoss es. Allein seiner Professionalität hatte er es zu verdanken sich dieses Leben leisten zu können, das wollte er nicht wegen emotionellen Ausbrüchen gefährden, er hasste sich selbst für diese Schwäche. Liebe macht schwach, verletzlich, irrational – unprofessionell. Seine Mutter hatte Harald über alles geliebt, so sehr das sie ein Leben ohne ihn nicht leben konnte. Liebe machte Abhängig und wenn man die Droge verliert sucht man sich eine Ersatzdroge. Wozu sich all diesen Schmerz und diese Trauer aufladen. Man konnte ohne Liebe so viel Professioneller sein, man konnte ohne dieses Leben führen ohne Grenzen, Moral und Schwäche.

Joker leerte mit einem Schluck sein Glas und leckte sich die letzten Tropfen von der Lippe. Alle Bordsteinschwalben waren tot. Harald war tot, seine Mutter war tot und er war frei. Niemand zum vergelten, zum retten, zum beschützen. Frei von Rache oder Schuldgefühlen, sie war tot und es tat weh, er vermisste sie trotz all der Zeit, die er sie nicht gesehen hatte, so sehr, dass ihm noch immer war als hätte man ein Teil aus seinen Innereien herausgerissen– doch er konnte es nicht ändern – es war vorbei. Diese Erkenntnis hatte was Endgültiges, was Befreiendes.

Der Elf konnte sein Leben leben und musste sich nicht mehr von Hass und Schuld lenken lassen. Ab nun an ohne Liebe, Hass und unkontrollierte Emotionen. Professionalität und Genuss, das ist alles was zählt.

Wieder blies er unförmige Qualmbrocken aus, Joker wollte gerade die Matrix nach Anleitungen für Rauchringe durchforsten als eine sanfte Melodie ihn aus den Gedanken riss. Sie verkündete, dass jemand die Türklingel benutz hatte. Das musste Nils sein, oder Niklas oder wie au immer, hauptsache er war gut.

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Berlin, 7sins, 06.06.2073

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„Weist du Bambi ich brauch deine Hilfe in erster Linie nicht wegen der –Menge- an Arbeit die auf mich wartet sondern Primär wegen der Organisation“ Joker lehnte sich in seinem Schreibtischsessel und Schob über die AR Kontakte von seinen Kommlink an den jungen Elf ihm gegenüber. „Ich kann mich nicht aufs lernen konzentrieren wenn alle viertel Stunde jemand anruft oder ich Samstag morgens um halb Neun aus dem Bett geklingelt werde weil mich irgendwer volljammert das er heute nicht arbeiten kann. Noch mehr hasse ich es, wenn mich irgendjemand unbedingt sprechen will, nur um mir irgendwelchen Scheiß zu verkaufen, den wir eh nicht brauchen.
Da kommst du ins Spiel. Du nimmst über das Geschäftskommlink alle Anrufe entgegen und Filterst. Du sortierst aus was Tatsächlich für mich ist und was von Pander, Spitzzahn oder der einzelnen Schichtverantwortlichen erledigt werden kannst und Leitest entsprechend weiter oder wimmelst gleich ab. Eins gleich vorne weg, wenn ich mich auf –nicht stören- Stelle dann stellst du niemanden durch, egal was er behauptet. Die einzigen Ausnahmen davon sind Spitzzahn, Viktor und Panda wenn die meinen es sei wirklich wichtig. Wenn einer der Chummer oder ein Brackhaus anruft leitest du‘s dann einfach an Spitzzahn weiter. Aber So oft kommt das auch nicht vor das ich ~gar nicht~ gestört werden will.
Ich hab schalt mein Kalender für dich frei, wenn ich Schlafe oder in der Uni bin kannst du dringende Sachen durchstellen. Alles andere muss dann warten. Außerdem kannst du sehen wann ich Zeit hab und mit Leuten die was von mir Wollen Termine ausmachen. Du schlägst ihnen jedoch nur Zeiten vor du gibst niemals irgendwem Auskunft darüber ob ich irgendwann nicht kann oder was ich da gerade tue.
Wenn Brackhaus, Schmidt oder Johnsen anrufen biete ihn ein Treffen im 7sins an und informier über den Termin das ganze Team mit der Option bei zu wohnen. Wenn sie sagen es ist dringend Klingel jeden aus dem Bett und sorg dafür das sie so schnell wie möglich vorbeikommen. Falls ich nicht im 7 Sins bin ruf ins solchen fällen Panda und bitte ihn die Tacnets und Notausrüstung bereit zu legen.
…“

Taresh Wertheim gab seinen neu ernannten Sekretär noch eine ganze Reihe an Aufgaben und Anweisungen. Er lies ein Audiolog mitlaufen falls sich Bambi nicht alles merken konnte, bis er sich schließlich vorbeugte und mit leichtem Grinsen mit den Achseln Zuckte.

„Das wär eigentlich schon alles – Noch Fragen?“, Obgleich Joker nach Fragen fragte, lies er kein Raum um Fragen zu fragen. „Nicht? Gut. Dann Fangen wir an, ich hab dir im Übrigen einen der Arbeitsplätze drüben als festen Arbeitsplatz zugewiesen, für ein echtes Vorzimmer reicht es leider noch nicht.“, nach einem kurzen, selbstgefälligem Lachen wandte sich Joker wieder der Tabelle auf seinem Trid zu. Erst als Bambi aufstand und ihm den Rücken zu wandte wanderte Jokers Blick wieder zu dem Elfen, glitt schlanke Ttaile herab, über seine schmalen Hüfte bis zu dem kleinen Hintern. Gute Wahl als Sekretär, Joker schmunzelte schelmisch bei dem Gedanken und lehnte sich wieder in seinen Sessel zurück.

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Berlin, 7sins, 24.06.2073

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Laut Scheppernd flog der zylinderförmige, metallene Standaschenbecher über die Straße. Joker hatte ihn mit einem wütenden Tritt in einem hohen Bogen vom Eingang des 7sins weg befördert und mit einem lautem, fäkalem Ausruf verabschiedet: „Scheiße!“. Für die –inzwischen wieder frühe-Uhrzeit war Joker erstaunlich nüchtern geblieben, aber die paar Drinks reichten aus um seine Wut nicht weiter unterdrücken zu können. Noch einmal zog er an seiner Zigarette ehe er sie dem Ascher hinterher warf.

Mit cool gespielter Gleichgültigkeit hatte er Raven verabschiedet, doch in ihm hatte es gekocht. Dieser verdammte Verräter, dieser miese kleine Feigling. Wie konnte er es wagen einfach so ab zu hauen? Schafe hüten und Träume jagen, naiver Idiot. Mit einem kurzen Rauschen entzündete Jokers Sturmfeuerzeug die nächste Zigarette und er ging im Kopf die Möglichkeiten durch. Er hatte kurz den Impuls Raven zu geeken, den Impuls hatte er auch im Moment der Offenbarung des Kuriers gehabt. Aber zum einen war sich Taresh sicher, Raven wäre nicht ohne Rückversicherung direkt vor ihn getreten, da der Kurde wusste das Jokers Kugeln schneller sind als er rennen kann, zum anderen würde das Tareshs Ethik wiedersprechen, es wäre nicht professionell gewesen. Wer ein Arbeitsverhältnis professionell führt beendet des auch professionell und das bedeutet Reisende nicht fest zu halten. Raven abknallen hätte effektiv auch nichts gebracht, wenn er was hätte leeken wollen, dann hätte er sich nicht verabschiedet und jeder andere Grund ihn mit Blei voll zu pumpen wäre rein Emotionell gewesen, verletzter Stolz – unprofessionell.

Joker atmete durch den glühenden Stängel tief ein. Er hatte ein Problem, unzufriedene Chummer. Chummer sind Kapital, Kapital das er sich nicht leisten konnte zu verlieren. Raven ist abgehauen weil Joker seine Pläne und Träume ignoriert hat. Kümmre dich mehr um deine Leute kreiste es dem Elfen durch den Kopf – kümmre dich mehr um sie.

Mit der Spitze seines schweren Stiefels drückte er die Zigarette aus. Jede Münze hat zwei Seiten, Raven ist weg und hat sich nur bei ihm verabschiedet, Zeit das zu nutzen. Joker zog sein Wegwerfkommlink und suchte nach Kitty um ihr mit schnellen fingern eine Nachricht zu schicken: „Hey Kittmonster, du hattest von Anfang an recht, Raven ist nen Scheißkerl. Aber egal – ich hab ihn rausgeschmissen er wird uns nicht mehr nerven. – komm Morgen auf nen Koffee vorbei wenn du Zeit hast? Bye –JK“

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Berlin, 7sins, 20.07.2073

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Rot strahlend durschnitten scharfe Laser die Wand aus Tabakqualm und künstlichem Nebel. Grüne Lichter Flackerten hinter dem Dunst im Takt des tiefen Basses, ließ das zum vierten Mal schon geleerte Schnapsglas auf dem Tresen leicht vibrieren. Ganz außerhalb des monotonen Stampfens des Industrials zog Joker an seinem schwarzen Glimmstängel. Der Elf nahm nur die Spitzen all der extremen Eindrücke um ihn herum wahr, zu sehr war er in seinen eigenen Gedanken versunken.

Zum Glück war Erik gerade da gewesen, der verloren naive Elf war genau das richtige gewesen um Dampf abzulassen. Doch nun war Taresh wieder allein mit seinen Gedanken, mit seiner Wut. Keilers verhalten empfand der Elf als zutiefst illoyal, doppelzüngig. Wie konnte der Ork sich in der Verhandlung Wegducken und hinter her ein Fass aufmachen weil man nicht vor jedem dahergelaufenem Schmidt rumhurt. Der Job war sauber erledigt, dass war für jedem Profi egal ob Runner oder Schmidt das einzige was zählte, zählen sollte. Und die Ethikschiene nahm er dem Rigger erst recht nicht ab, es war offensichtlich das er nur scharf darauf gewesen war das Ding zu riggen. Wobei es Joker nicht überraschte das Kitty so naiv wahr Keiler den Gut-Ork abzunehmen, mehr überrascht hatte ihn 404’s verhalten. Der Hacker wahr ein Problem, er hatte zu viel Macht, zu viel Zugriffsrechte. Er sollte beide einfach beim nächsten mal Querschlägern.

Joker zog wieder an seiner Zigarette, bildete sich ein trotz der lauten Musik das Knistern des brennenden Papiers zu hören. Nein – geeken wäre emotional, unnötig, unprofessionell. Lass dich nicht von Gefühlen beherrschen, kreiste es im Kopf des Elfen. Sei professionell, du bist für dieses Team verantwortlich, egal ob sie sich um dich scheren oder nicht. Wenn sie mehr Freiheiten wollen lass sie ihnen, entweder können sie selber laufen oder fallen auf die Fresse und kommen zurück.
One way or another you will make your profit.
Und alles andere war für Joker relative egal, er mochte einige aus dem Team sehr, Kitty war wie seine kleine nervige Schwester, mit Spitzzahn teilte er seine Gier und einige perverse Ansichten. Dana und Hasi waren einfache aber treue Seelen, die er mit dem selben Urrespekt behandeln würde, die sie auch ihm Gegenüber bringen. Und Bambi? – Bambi war sein Bambi. Er wollte dieses Team bewahren, wenn er dafür seinen Stolz und sein pseudohaftes Ehrgefühl überwinden musste dann war es das wert.

Beiläufig drückte er den Rest seiner Zigarette in dem metallenen Aschenbescher aus. Genug der schweren Gedanken. Taresh öffnete zwei Knöpfe seines eng anliegenden Rheingold Hemdes und bewegte sich auf die nebelversunkende Tanzfläche zu. Tanzen, feiern, vergessen.

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26.07.2073, Berlin, Freie Universität

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„Des Weiteren unterstützt diese Matrix eine differenzierte und personalentwicklungsorientierte Betrachtung der einzelnen Mitarbeiter und hilft, Leistungs- und Potenzialträger sowie Lowperformer zu identifizieren.“
Taresh‘s Augenlieder kämpften krampfhaft gegen die Schwerkraft. Weder die aufwendige AR Unterstützung noch die eindeutigen Blicke des rothaarigen Studenten drei Reihen vor ihm konnten seine Aufmerksamkeit gegen die Einschläferungsattacken des immer monotoner sprechenden Dozenten aufrechterhalten. Seine Mundwinkel verzogen sich allmählich, als sein Kopf trotz der stützenden Hände langsam dem kleinen Pult vor ihm entgegenrückte.

Er schreckte hoch als das billige Plastikkommlink in seiner Hemdtasche Vibrierte. Er zog es aus der Tasche und rollte das Icon erblickend mit den Augen. Nicht jetzt Bambi, er schob das Bild des Elfens aus seiner Kommlinkoberflächer heraus und sah gequält wieder nach Vorne. Workhorse – dafür hatte er Hasi immer gehalten, er war der einzige dessen Kündigung ihn überrascht hatte. Kitty war eine Frau, die handeln eh irrational und emotionell, wer sollte ihr Handeln schon ergründen können. Aber Hasie? Keiler musste ihn bequatscht haben, er hätte den Ork nie soweit in die Firmer lassen dürfen -Problem Employee- sein Abgang war abzusehen und 404 war wohl bestenfalls Deadwood. Warum gibt es eigentlich keine Stars bei BCB – Panda? Vielleicht.

Joker rieb sich die Nasenflügel. Vielleicht ließen sich die Schatten auch einfach nicht betriebswirtschaftlich analysieren. Runner haben kein Bedürfnis nach einer geregelten Karriere und Sicherheiten. Runner wollen schnelles, einfaches Geld und die Illusion von maximaler Freiheit. Lieber irrational, unlogisch handeln, als für Jemand anderes zu arbeiten dessen Geschäfte man nicht versteht. Es sei den derjenige ist ein TrippelA und redet nur über Schmidts mit ein. Was für Narren. Doch Joker war nicht wütend, gekränkt vielleicht - aber letztendlich schnitten sich die vier ins eigene Fleisch.

In dem hoffnungslosen Versuch dem Dozenten und dem Vortrag Aufmerksamkeit zu schenken lud sich der Elf die Dokumente aus der AR ins Kommlink und starrte einige Minuten lang verwirrt in die AR. Er seufzte schließlich, wie seine Gedanken wieder auf den gestriegen Tag fielen. Vielleicht sollte er Kitty wirklich mal anrufen, irgendwas schien sie zu beschäftigen, „Verpiss dich“ war jetzt keine klassische Antwort von ihr. Ob was mit diesem Johann war?

Die AR des Vortrages verschwand – endlich. Mit einer flippigen Bewegung sprang Joker auf, warf sein Kommlink einmal drehend von seiner Linken zur Rechten und tippe kurz ein „komme später.“, an Erik seinen Sekretär. Er griff seinen Motoradhelm bevor er das Kommlink wieder in der Hemdtasche verschwinden lies. Vielleicht war er etwas Overdressed um zum Hof zu fahren, aber was soll‘s – er sollte mal mit Kitty reden.

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Berlin Straußberg, Schießgelände "Berliner Freiheit e.V.", 30.07.2073

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Mit einem lauten Krachen zertrümmerten Tareshs Matschbefleckte Kampfstiefel das tote Holz unter ihnen. Der Elf rannte mit dem Sturmgewehr im Anschlag durch das kleine Waldstück nahe des Strausberger Schießstandes. Seine natürliche Pupille weitete sich kurz, als Adrenalin durch seinen Körper schoss nachdem eine Vermummte, matt-grau schimmernde Gestalt mit erhobener AK sich aus dem Schatten eines Baumes hervordrehte. In einer fließenden Bewegung riss Joker sein Gewehr hoch und gab sofort den Gedankenbefehl zum Schießen. Die ersten Schüsse würden bestenfalls den Waldboden penetrieren, aber seinem Gegner so zumindest die Fluchtmöglichkeiten begrenzen.

Die Hightechwaffe in der Hand des Straßensamurais tat präzise ihren Dienst. Kugel für Kugel schob sich vom Magazin in die Kammer, wurde entzündet und schoss durch den Kolben hinaus ins Freie. An den Seiten der Areas drang durch schmale Schlitze heiße Luft mit hohem Druck. Die spezielle Hülle der Waffe leitete den Druck im inneren entgegen des Rückstoßes ab und half so das Gewehr ruhig zu halten. Joker schloss seine Augen als er sich selbst wegdrehte und mit den Rücken an den nächsten Baum presste um Deckung zu suchen. Seine Waffe jedoch hielt er konstant in die Richtung seines Feindes. Die Smartlinkkamera spielte sich automatisch auf sein Cyberauge in dem Moment wo sein Lied sich gesenkt hatte. Joker hatte zwar nach der Drehung mehr mühe das Sturmgewehr ruhig zu halten doch es reichte um die letzte hälfte der Salvenkugeln in seinen Gegner zu Pumpen.

Zwei durchdrangen das Bein der verhüllten Gestalt, drei schlugen in einer schrägen durch den gesamten Torso, so dass es Eingeweide, Magen und Lunge zerfetzen müsste. Kein zwingend tödlicher Treffer wenn schnell genug Rettung kommt, aber zumindest ein Treffer der selbst zähe Veteranen umhaut. Jokers Gegner jedoch zeigte keinerlei Schmerzen oder Blut. Nicht einmal die Wucht der einschlagenden Kugeln schien ihn zu beeindrucken.

Es Dauerte noch eine gute Sekunde, dann löste sich die verhüllte Gestalt plötzlich auf und auf der kleinen blauen Anzeige in Jokers AR addierten sich einige Punkte für den Abschuss des Virtuellen Gegners mit seinen Platzpatronen. Mit wieder geöffneten Augen schritt er langsam durchs Gehölz. Das war der letzte in dieser Runde, kein Grund mehr für Schnelligkeit oder Deckung. Als er die Platzpatronenhülsen betrachtete, dort liegend wo er sein letzten virtuellen Gegner besiegte drängte sich zwangsläufig die Erinnerung an den letzten Einsatz auf und an die Theorien die 404 vorgebracht hatte.

Was wenn dich jemand Hackt? Das ist unwahrscheinlich, klar er war kein Anfänger, wenne r ein PAN benutzte dann nur für Tarnidentitäten, Seine Waffen und Cyberware liefen komplett über Sklinlink. Aber das machte es nur schwerer, nicht unmöglich ihn auf diese weise an zu greifen. Zudem hatte er ein Kommlink im Kopf das er in letzter zeit viel zu häufig auch benutzt hatte, er hatte sich vom Komfort verführen lassen.

Joker seufzte, kein zweites Cyberauge, mach dich nicht abhängig vom Chrome. Und schaffe dir ein Zweites, gutes Kommlink an das du in der Hand hältst und nicht im Kopf trägst. Mal die neue oder Panda fragen was sie empfehlen war wohl erstmal nicht gut auf ihn zu sprechen.

Auf dem Weg zurück zum Schießstand lud Joker das Sturmgewehr erneut durch und verschoss den Rest seines Magazins in den Waldboden, was sich deutlich negativ auf seinen Punktestand auswirkte. Ralf Kummerow war nur ein mittelmäßiger Schütze, kein Grund unnötig in Bestenlisten aufzutauchen.

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Voruntersuchungsformular für operativen Eingriff
Schwarzes Kreuz Klinikum Eiswerder

Name: Stefan Hinz
Geburtsdatum:´03.02.49
Metatyp: Homo sapiens nobilis
SURGE: Nein
Geschlecht: Männlich
Blutgruppe: AB
Erwacht: Nein
Beruf: Gastronomie
Konfession: ohne
Kostenträger: privat
Körpergröße: 196cm
Gewicht: 85kg

Leiden sie an chronischen Erkrankungen, wenn ja welche: Nein
Haben sie Herz-Kreislaufbeschwerden, insbesondere Bluthochdruck oder hatten sie einen Herzinfarkt, wenn ja welche: Nein
Sind sie infizierter oder Überträger eines infektiösen Virus oder ähnlicher Erkrankung, wenn ja welche: Nein
Sind chronische Erkrankungen in ihrer Familie bekannt, wenn ja welche: Nein
Nehmen sie regelmäßig Medikamente ein (insbesondre Schlaf, Beruhigung oder Schmerzmittel), wenn ja welche: Nein
Rauchen sie, wenn ja wie viel: Ca. 5 Zigaretten am Tag
Trinken sie regelmäßig Alkohol, wenn ja wie viel: 1-2Bier am Tag, am Wochenende mehr
Nehmen sie sonstige synthetische, natürliche oder magische Drogen: Nein, seit ca. 6 Jahren nicht mehr
Besitzen sie Cyberwareimplantate, Biowareimplantate, Nanowaresysteme oder haben sich einer Gentherapie unterzogen, wenn ja welche: Cyberauge rechts, ganz Körper Dermalpanzerung Härtegrad 2, interner Lufttank statt rechtem unterer Lungenlappen, Headwarekommlink, Hyperschilddrüse, Schusswaffenreflexrekordierung, Doppelter Synapsenbeschleuniger.

Geplanter Eingriff: Entfernung der Dermal-Panzerung und Implantation einer ganz körper Dermalverkleidung (Betaware), doppelte ganz Körper Muskelstraffung (Betaware), PuSHed und Daredrenalin Gentherapie

Sonstige Bemerkungen: Der Patient wurde über die Risiken und Nebenwirkung aufgeklärt, insb. Auch über den Verlust seiner Körpertätowierungen

Wünschen sie Zusatzleistungen: Bitte Einzelzimmer, Pay-Trid, erhöhte Sicherheit, natürliches Essen und Doppelte Portionen, Anonymiesierte Behandlung und Datenlöschung nach Eingriff. Patient bringt persönliche Krankenschwester mit.

Voraussichtliche Kosten: ca. 266.000,00€ für die Implationen und Gentherapie sowie ca. 9.000€ für Zusatzleistungen - davon 20% (55.000,00€) als Anzahlung bereits getätigt.

Datum: 31.07.2073
Digitale Signatur Stefan Hinz, Digitale Signatur Dr. Joachim Krowanz

Anhang: Ärztliche Voruntersuchung Dr. Krowanz, Askennenbericht Hr. Schulz, Bodyscan, Blutanalyse, DNA-Code

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Berlin, 7sins, 15.8. Morgens

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Joker kaute lustlos auf der mit sattbraunem Nougatmus bestrichenen, nicht mehr ganz warmen Waffel herum. Der Brei dessen Hauptbestandteil Zuckerkristalle und Butteröle waren, quoll in seinem Mund immer weiter auf. Er hatte Kitty geraten professionell, pragmatisch an die Sache heran zu gehen und der Rat war richtig gewesen, doch Taresh wusste auch, dass wenn es ums eine Eltern gegangen wäre er hätte den ganzen Park gesprengt wenn’s nötig gewesen wär um den Typ zu töten.

Vorsichtig schlürften die breiten Lippen des Elfs am pechschwarzen Bohnenkaffee dessen aromatischer Rauch in Jokers Nase kroch. Er musste sich oft vorwerfen lassen kalt, emotionslos und pragmatisch zu sein, aber das war nur oberflächlich betrachtet wahr. Die tiefgründige Wahrheit war, dass Joker die meisten seiner Gefühle als Schwäche empfand. Freundschaft, Glück, Freude, Liebe – das machte alles angreifbar, weich und verletzlich – und nichts davon strebte der Straßensamurai an darzustellen, wenngleich diese Gefühle versteckt und verleugnet durchaus ein Teil von ihm waren. Weitaus weniger zurückhalten lebte er die Gefühle aus, die er als stark und männlich empfand. Joker war explosiv, jähzornig, rachsüchtig, hasserfüllt und schämte sich dessen nicht im geringsten.

Mit spitzer Zunge strich er sich kaffeegeweichte Reste des Waffel-Nougatbreis aus seinen Zahnzwischenräumen hervor. Er bewunderte Kitty ein stückweit, für die Professionalität den Mörder ihrer Eltern nicht um zulegen, letztendlich war der Typ nur eine Waffe und nicht die Ursache für den Tod ihrer Familie, Joker hätte nicht darauf gewettet, das die Zauberin ihre Gefühle so sehr beherrscht, aber das würde er ihr kaum sagen, ihm beschlich das Gefühl, dass würde sie nur wieder falsch verstehen.

Vom Kaffeespiegel aus blickte Joker das verzerrte Bild eines müden Elfen an. Der Geruch von frischen Kaffee erinnerte ihn an 404, was seine Nackenhaare zum sträuben brachte. Während der Rest des Teams sich mit der neuen Situation zu arrangieren schien versuchte der Hacker weiter quer zu schießen. Joker konnte sich dem Gefühl nicht erwehren der Mensch versuchte durch sein Alleinstellungsmerkmal als Matrixfreak die Gruppe zu erpressen und seine eigenen ethischen Maßstäbe zu erzwingen. Was solle das heißen keine Wetwork? Als hätte der Grünschnabel überhaupt schon mal jemand umgebracht, und Tote verschulden tut jeder der schon mal bei einem Konzern gekauft hat, dazu braucht es kein Wetwork. Humanistischer Pseudoscheiß. Aber einerlei, für die Firmer hatte er guten Ersatz gefunden der auch weniger Soykaff verbraucht und das Team müsste selbst Abwegen ob der Aktivposten 404 wertvoller als das Auftragsvolumen von Wetwork ist oder nicht.

Der Kaffee ist alle – das zeug verdunstet viel zu schnell – Zeit den Tag anzugehen.

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Berlin, Lions Luxus Hotel, 26.08.2073 - Spät Abends

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Schwarze Lackschuhe drückten sich in die weichen Schlingen des beigen Teppichs, aus der Wolle irgendeines ausgestorbenen Tieres, der auf dem Paketboden aus dem Holz einer bedrohten Baumart lag. Nur was selten und teuer war, genügte den Standard des Lions fünf Sterne für seine Luxussuiten. Dazu passte der ungewöhnlich monofunktionale Echtglasspiegel, der aus purer Dekadenz nicht einmal eine AR-funktion hatte. Der Spiegel warf Joker das Bild einer Schwuchtel im Anzug zurück. Das purpurne Rheingold Ensemble legte sich wie eine Tarnschleier über den dermal gepanzerten, tätowiert und vernarbten Körper der so gar nicht zu dem soften, blondhaarigem Exzentriker passen wollte dessen Kopf aus dem Kragen blickte.

Der Straßensamurai stellte die Echtleder Handtasche mit dem schlafenden Flohfang auf einem dunklem Holzding ab, von dem er sich nicht sicher war, ob ein Tisch oder eine Kunstskulptur war. Joker blickte in die hellblauen Augen, die nicht seine waren. Das alles war nicht er, es viel ihm schwer diese Maskerade zu tragen, Rudolph Gottlieb zu spielen. Aber wer war er sonst? Gedankenschwanger lies er sich in den einladenden olivfarbenen Ohrensessel sinken, sackte in dem bequemen Stoff ein, wie ein schwerer Stein der langsam im feuchten Rasen versinkt. Wer war er wirklich? Zumindest nicht Rudolph Gottlieb und wohl auch nicht der einzige der sich diese Frage stellte.

Er musste an Kitty denken, die sich lange mit dieser Frage beschäftigt hatte, wie sie heute Abend in dem weißen Kleid flanierte. Das war nicht das puddelnasse Gör dass scheinbar nach dem Trip ihres Lebens keinen Plan mehr davon hatte, wer sie eigentlich war. Joker wusste noch wie ihre zerfetzten Jeans und ihr weiß-rosa Hello-Kitty-Hoody leicht nach Rauch rochen und dunkel vom Ruß waren, als sei sie gerade aus einem brennendem Haus gesprungen. Das hatte damals niemanden interessiert, weder Joker noch einen der anderen Spaßanarchos der Roten Elfen Fraktion. „Hey Kitty, wer hat dich den verloren?“, hatte der Punk sie damals nur doof angequatscht und damit getauft. Die Gang nahm das Mädel mit ins Lagerhaus um die Nacht wie so oft mit billigem Bier und schranzendem Punkrock tot zu schlagen. Es war egal wer sie an flirtete oder einfach nur bequatschte, sie schien damals wirklich nicht zu wissen wer sie war und woher sie kam, also hatte Joker Mopps überredet, sie einfach mit in die R.E.F. aufzunehmen und gut war, auch wenn er sich dann erstmal um sie kümmern musste. Soybier und Riegel aus dem Stuffers klauen und ihr ein paar Ratten mit seiner alten Praedator schießen. Es wurde zwar um einiges einfacher, als sie bemerkten das Kitty zaubern konnte, aber sie schliefen dennoch in feuchten Abrwrackhäusern und aßen, was gestohlen oder weggeworfen war.

Taresh Wertheim, Mehranteilseigner der BCB Holding schüttelte es. Er atmete tief ein, roch den leichten Lavendelduft der über die Klimaanlage eingebracht wurde und wusste nicht wie er das damals ausgehalten hatte. Er vermisste einige Freunde und Bekannte von Damals und das fehlen jeglicher Terminkalender, Meetings und Vorlesung. Aber Taresh war kein Träumer, was er nicht vermisste war die damals so oft gepredigte Freiheit. Es war keine Freiheit, nur ein Mangel an Elan und Perspektiven. Er hatte damals nicht die Freiheit mit zweihundert sachen in einem Sportwagen übers flache Land zu brettern oder in jeden Club zu gehen, in den er will – oder gar einen eigenen Club zu haben.

Rudolph Gottlieb fuhr sich mit der Hand über das weiche Latexkinn. Zumindest hatte Joker damals die Freiheit jeder Zeit der zu sein, der er wirklich war, er wusste damals wer er war, ein Punk ohne Bock auf irgendwas, aber das war nicht besser als erfolgreich im Luxus leben und sich mit ein paar Selbstzweifeln zu plagen.

Ein leichtes Schmunzeln legte sich über Jokers Lippen, doch wurde er durch den Tür-Gong des Zimmerservices aus den Gedanken gerissen. Mit dem Kommlink öffnete Joker die Tür zur Suite und nachdem es im Vorraum kurz raschelte betrat ein blutjunger, türkischstämmiger Roomboy den luxuriösen Aufenthaltsraum. Er war weitaus kleiner und schmaler als man es sich von seinen Landesgenossen erzählt, doch hatte das typische schwarze Haar, die Nussbraunen Augen und die karamellfarbene Haut – von der man besonders viel sah, denn bis auf eine kleine weinrote Dienstmütze mit goldenen Rand trug er nur ein Silbertablett mit süßen Fürchten vor sich, so dass es lediglich ein Berg aus Weintrauben war, der Jokers gierigem Blick nicht alles preis gab. Der Blick des Strichers hingegen war weitaus unschuldiger als man es seinem Berufsstand oder der Situation zugetraut hätte, aber das sprach nur dafür, dass er sein Handwerk beherrschte. Joker mochte Professionalität, schließlich war er immer noch auf einem Run, so beschloss er auch den purpurnen Anzug an zu lassen. Tattoos, Narben und Panzerplatten passten nicht zu Rudolph Gottlieb.

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((Bitte Beachtet das IC nur Spitzahn, Joker, Bambi und gewisse NPCs dieses Dokument kennen.))

06.09.2073 Datentresor B.C.B Securtiy im 7sins

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BCB Security Strategiepapier Operation „Who cares?“
Sicherheitsstufe: Streng geheim Zugang nur für Leitungskräfte
Bitte geben sie ihre ID und ihr Passwort ein
….
Zugang gewährt beginne Entschlüsselung
Allgemeines:

Zielsetzung: Übernahme der sicherheitsrelevanten Dienstleistungen in der deutlichen Mehrheit aller bedeutenden Einrichtungen zur Unterhaltung in Berlin Friedrichshain
Gesamtbudget: 500.000€
Zeitrahmen: Gesamt: Beginn 01.Oktober 2073 mit offenem Ende
Phase I: 01.Oktober bis 23. Dezember 2073
Phase II: 01.Oktober bis 28. Februar 2074
Phase III: 01.Dezember bis 22.Dezember 2073
Phase IV: 23.Dezember 2073 mit offenem Ende

Vollständig eingeweihte Aktivposten:
Projektverantwortlich, Aktivpostenakquise, Durchführungsverantwortung Phase 3 und 4: B.C.B. Security Geschäftsführung [JK]
Durchführungsverantwortung Phase 2, Magische Angelegenheiten und Stellvertretender Projektverantwortlicher: B.C.B. Security Sonderbeauftragter Magie [SZ]
Koordination, Informationsbeschaffung & -streuung und Bedarfsmittelorganisation: B.C.B. Security Quartiersmeister [PA]
Durchführungsverantwortung Phase 1, IT-Sicherheit: B.C.B. Security Administrator [LY]
Zeitplanung, Schriftverkehr, Protokollierung, Datenanalyse, Kommunikation: B.C.B Security Sekretariat der Geschäftsführung [BI]
Teilweise eingeweihte Aktivposten:
Informationsbeschaffung & -streuung: Viktor Burden (Burden’s Hell)
Hochrisiko Spezialaufgaben: Magierin [KY], Hacker [FF], Sanitäter [DA], Rigger [KL], Nahkämpfer [HI]
Uneingeweihte Aktivposten:
Informationsbeschaffung & -streuung: Bob (Kowalski Bestattungen), Sergej, Ivan und Igor (Soyanka Marzahn)
Hochrisiko Spezialaufgaben: Nahkämpfer [SB] (Loyalität noch zu prüfen)
Niedrigrisiko Spezialaufgaben: Rote Elfen Fraktion (Kontaktmann Mopps), weitere anarchistische Gruppierungen zu akquirieren

Relevante Zielobjekte:
Club Berghain
Club Tief Unten
Club Poltergeist
Club & Bar Kommune 69
Bar Pauls Metaleck
Club & Bar Trolhalla
Bar Himmelreich
Club R.A.W. Tempel
Club K17
Club, Café & Bar Café Moskow
Club & Veranstaltungsort Kino International
Club & Veranstaltungsort Kino Kosmus

Phase I:

Programmierung und Einpflege in die Hauptknoten der Primärziele einer getarnten Hintergrundsoftware. Die Software dient ab 01.11.2073 zur Informationsbeschaffung (Personaldaten, Bilanzdaten, Sicherheitsanalyse, Kontaktdaten). Am 22.12.2073 soll die Software Sicherheits- und Überwachungssoftware der Zielknoten stören und alle Personen identifizierenden Daten (Videokamera, Kommlinks, Zahlverkehr, RFID Erkennungen etc.) vernichten. Danach soll die Software sich selbst löschen.
Primärer Aktivposten ist [LA] ihr Stundenkontingent muss hierfür ab 01.10.2073 auf 40h aufgestockt werden. Weitere Mehrarbeitsstunden sind durch späteren Freizeitausgleich, primär im Frühjahr 2074 aus zu gleichen.
Für Eventuelle Anschaffungen (Software, Hardware) werden zwanzig Tausend Euro bereitgestellt.

Phase II:

Zwei großangelegte Werbekampagne werden gestartet. Die erste Kampagne Konzentriert sich auf die Matrix- und AR-Präsenz von Berliner Motorad-, Schieß-, Kampfsport – und Kampfmagiervereinen. Sie soll die notwendigen Aktivposten für Phase IV besorgen, also auf Mitarbeiterwerbung aus sein. Diese Kampagne endet im Dezember.
Die zweite Kampagne wird neben Großmärkten vor allem in der AR und VR des Szeneviertel von Berlin Friedrichshain sein, primär Tagsüber, die Werbezeiten sind dann dort billiger und unser Klientel sieht es eher zu diesen Zeiten. Diese Werbekampagne soll B.C.B. Security als lokales und kompetentes Sicherheitsunternehmen für Dienstleister der Unterhaltungsbranche bewerben. Sie Startet 14 Tage nach der ersten Kampagne.
Für beide Kampagnen zusammen wird von Oktober bis Dezember ein Budget von monatlich dreißig Tausend Euro bereitgestellt. Die zweite Kampagne wird noch bis Januar im reduzierten Umfang weitergeführt mit einem Monatsbudget von fünftausend Euro.

Phase III:

Die Störung der ausgewählten Zielobjekte. Die R.E.F. und örtliche anarchistisch orientierte Gruppierungen werden angehalten in genannten Zielobjekten für sicherheitsrelevante Störungen zu sorgen. Insbesondere am 22.Dezember aber auch schon bei größeren Veranstaltungen im Vorfeld. Hierbei sind jedoch schwere Vorkommen (schwere Körperverletzung, Mord, Waffeneinsatz etc.) zu vermeiden, da dies störende Ermittlungen seitens des Sternschutz provozieren könnte.
Zur Gewinnung genannter Gruppierungen soll gegen die kapitalistische Struktur der Unterhaltungsbranche propagiert werden, sowie mittels Handfeuerwaffen inklusive Gelmunition, Bier und Credsticks überzeugt werden. Hierfür steht ein Budget von dreißig Tausend Euro zur Verfügung.
Die Störungen sollen sich zum 22. Dezember zuspitzen und auf diesen Abend Massiv konzentrieren. Ab den 18. Dezember sollen sicherheitsrelevante Schlüsselfiguren (Schichtleiter, Systemadministratoren, Berühmte Türsteher, Magier), der Zielobjekte einzeln bis mindestens 31. Dezember einzeln verhindert werden (Extraktionen, Schenkungen oder im Zweifelsfall Krankenhausaufenthalte verursachen). Hierfür stehen fünfzig Tausend Euro zur Verfügung.
Ziel von Phase III ist eine sicherheitsrelevante Mehrbelastung der Zielobjekte unter der die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen versagen, so dass sich die Zielobjekte genötigt sehen nach Alternativen um zu sehen.
Kurz vor ende von Phase III ist ein Treffen mit den verantwortlichen Vory zu halten. Sie müssen gewiss sein, das die Strukturellen Veränderungen ihrem Geschäft nicht schaden, im Gegenteil durch Kooperation eher vereinfachen wird. Der Tenor ist klar, dass wir den Vory exklusive Verkaufsrechte einräumen indem wir die Konkurrenz heraus halten, dafür aber eine Gewinnbeteiligung erwarten und aus den exklusiven Veranstaltungsorten Geschäftsschädigende Substanzen heraus lassen.
Parallel zur Störung der Zielobjekte erfolgt die Einstellung und Einarbeitung von Sicherheitskräften.

Phase IV:

Umschreibt den Regulären Betrieb des erweiterten Angebotes von B.C.B. Security. Den suchenden Betrieben werden zum 22./23. Dezember in der Notlage des bevorstehenden Weihnachts- und Sylvester Geschäftes und ermangeln ausreichend vorbereiteter Konkurrenz Verträge zu unseren Bedingungen vorgelegt. Diese beziehen sich weniger auf das Preis-Leistungsverhältnis, bei dem wir durchaus Konkurrenzfähig sein sollten um langfristig im Geschäft zu bleiben, als mehr auf die Laufzeit von fünf Jahren und langwierige Kündigungsfristen (ein Jahr im Voraus). Dadurch sollen langfristig stabile einnahmen gewährleistet werden und wir die Möglichkeit haben uns als zuverlässigen Partner und nicht nur als Notlösung zu erweisen.
Wir stellen hier zu im drei Schicht Betrieb rund um die Uhr ein Einsatzteam aus einem Sicherheitsrigger, einem Sicherheitsmagier und zwei Sicherheitsfachkräften bereit. Zu den Stoßzeiten Freitag- und Samstagnacht Stellen halten wir bis zu drei Einsatzteams bereit. Ebenfalls rund um die Uhr ist ein Systemadministrator für die Matrixsicherheit im Einsatz sowie zwei Sicherheitskräfte als Pförtner und eine Sicherheitsfachkraft als Schichtleiter in der Einsatzzentrale. Die Clubs selebr werden im Schnitt von Jeweils 2 Türstehern am Wochenende beziehungsweise 4 an Freitagen und Samstagen betreut.

Budgetplanung:

Wir gehen davon aus 20 Aufträge zu Aquarien bei einer gleichmäßigen Verteilung zwischen großen und kleinen Einrichtungen der Unterhaltungsbranche ergibt dies ein Personenbedarf von 125 Mitarbeitern. Aufgeteilt in 91 Sicherheitskräfte (2.300€/Monat), 16 Sicherheitsfachkräfte (5.000€/Monat), 6 Fahrzeug- und Sicherheitsrigger (5.000€/Monat), 6 Sicherheitsmagier (5.000€/Monat) sowie 6 Systemadministratoren (5.000€/Monat) – zzgl. 20% Lohnnebenkosten.
Das Ausrüstungsvolumen wird bei rund dreihundert Tausend Euro liegen, zzgl. IKZ (ca. 3.000€ /Monat), Strom, Wasser, Entsorgungn und Sonstiges (ca. 2.000€/monat), Miete oder Kreditabzahlung für eine geeignete Immobilie (ca. 25.000€ /Monat).

Insgesamt ergeben sich Monatliche Personalkosten von ca. 477 Tausden Euro sowie ca. 30 Tausend Euro Sonstige Kosten – zusammen rund 507 Tausend Euro laufende Kosten. Um diese Kosten zu decken müssen die Einrichtungen (je nach Größe unterschiedlich) bei 20 Einrichtungen im Schnitt 26 Tausend Euro Vorsteuern Monatlich Zahlen (Gesamteinnahmen dann 520 tausend Euro, Gewinn ca. 13 Tausend Euro).
Verglichen mit der Konkurrenz sind wir damit nicht die günstigsten bieten aber ein deutlich Professionelleres Angebot an und haben ein solides Preis-Leistung Verhältnis. Nicht zu vergessen sind zu erwartende Mehreinnahmen durch absprachen mit den Vory. Auch der Einfluss Gewinn als großer Sicherheitsdienstleister und Arbeitgeber im Bezirk ist nicht zu verachten. Ebenso nicht zu vernachlässigen sind die Möglichkeiten die sich durch Handel mit Infobrokern und Schiebern ergeben (Gästelistenplätze gegen exklusive Informationen und Aufträge).
Investitionen sind Notwendig in höhe von 300 Tausend für Ausrüstung, 20 Tausend für Phase I, 100 Tausend für Phase II sowie 80 Tausend für Phase III zusammen 500 Tausend Euro. Möglich hinzu kommt eine Immobile, die jedoch bereits in den laufenden Kosten eingeplant wurde (25 Tausend Euro für Miete/Kredit).

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Zugang beendet, Dokument wieder veschlossen.

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Berlin, 7sins 14.09.2073

Zitat

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Lustlos kaute Joker auf dem zähen Stück toten Tier herum. Es wurde mit Anabolika in der UCAS zum Wachsen gezwungen, mit Schweizer Morphin während der Fahrt nach Süden in den Tod gesendet, von asiatischen Lohnskalven in Atzlan zerstückelt über Nacht nach Italien geflogen, bei 160° Gegart, auf -18° gefrostet, verpackt, verschifft, 6 Monate im Kühlregal eines Berliner Stuffers vergessen und schließlich preisreduziert an den nächstbesten Neureichen verkauft der sich zu fein für Soy und zu arm für ein Koch war. Die mehlige Soße machte das fade Geschmackserlebnis kaum besser. Das Beste an dem Menü war das Bild auf der Verpackung, bei dem man sich fragte ob der Designer jemals das Produkt gesehen hatte. Joker kaute dennoch tapfer weiter, an all das verschwendete er in seiner Anspruchslosigkeit auf hohem Niveau auch keinen Gedanken.

Stattdessen kreisen im Kopf des Elfen ganz andere Dinge umher. Er dachte an seine Kindheit. Das mit der Babyflasche war schon eine komische Sache. Taresh war nur schwer von ihr zu entwöhnen, erst durch den sozialen Druck nach der Einschulung hatte er sie völlig aufgegeben, davor hatte er unter lautestem Schrein immer noch nach ihr verlangt wenn er traurig war. Als er sie dann bei Viktor wieder sah, kam die Erinnerung daran wieder hoch. Der Elf sah die Rockerkneipe mit einem mal wieder aus den Augen eines fünfjährigen Lausbuben. Damals in den besseren Tagen der Kneipe als Viktor noch mehr Haare auf dem Kopf als dem Rücken hatte und mehr Gäste als Ratten im Keller.

Er erinnerte sich daran wie er hinter der Bar, mit billigem japanischem Plastikcowboys spielte. Die Schlucht zwischen Tresen und Regal war sein Canyon gewesen, wo die Schwarzen Banditen die Postkutsche überfielen und mit der Beute in ihr Versteck zwischen den Soybierfässern verschwanden. Dann kam der weiße Sheriff und schoss die Räuber tot und verschwand selber mit der Beute hoch auf das Regal bei den richtig teuren Flaschen. Taresh war ein kluges Kind, er hatte damals schon verstanden wie die Sechste Welt funktionierte. Wenn du schnelles Geld willst dann stielst du es, wenn du es behalten willst dann klau es am besten von Dieben und hab eine weiße Weste an.

Joker wollte sich nicht mit einem Batzen Geld in ein dunkles Loch verkriechen und hoffen das ihn der Sternschutz nicht eines Tages geekt. Das wäre ein erbärmliches Leben, dazu brauchte er nicht Morden und stehlen, ein Leben im Dreck konnte man auch moralischer und ungefährlicher haben. Der Streetsam wollte nicht nur Geld, er wollte auch das Image und den Einfluss es genießen, es nutzen zu können. Kleine Diebe hängt man, großen rollt man den roten Teppich aus.

Ein lautes quieken riss den Elf wieder in die Realität. Uwe-Uwe störte sich daran das Joker das letzte Stück Fleisch, in dass sich die Ratte verbissen hatte, mit der Gabel nicht los ließ. Taresh seufzte und ließ dem fetten Tier den Letzten happen ehe er sich aufraffte um seinem Tagwerk zu frönen.

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Berlin, 7sins, 23.09.2073

Zitat

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„Hey Lady.“, Tareshs Gesicht wurde durch das dicke, Kugelsichere Glas vom septembergrau des verregneten Freitagmorgen erleuchtet. Er sprach über den kleinen Knopf mit Minilautsprecher und Mikrophon in seinem Ohr, der drahtlos mit dem edlen Kommlink in seiner Sakkotasche verbunden war. „Ja ich weiß.“ Antwortete der Elf nach einer Weile und nickte intuitiv, auch wenn dies wohl keiner sah. Tareshs Augen beobachten die Straße, wo Keiler gerade dabei war das Ding im Roadmaster zu verstauen, als der Ork die Ladetüren schloss, sich die Handschuhe auszog und in den Transporter stieg umspielte ein selbstgefälliges Grinsen Jokers Lippen.

Der Plan war genial – aber noch nicht vollendet. „Lady hör zu, ich brauch ein Arrow – direkt vor unserer Haustür, Moment ich schreib es dir.“ De Elf drehte sich um und beugte sich hinab. Seine langen, kräftigen Finger flitzen behände über die Tatstatur, die mit roten Licht auf die schwarze Glasplatte des Schreibtisches projiziert wurde:

Zitat

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Sehr geehrte[TAG:IF(PAN_USER_SEX=1;“r“;““)] [TAG:PAN_USER_NAME].
In Bezug auf

STVO §§12, 13 & 32
und FZV §10

wurde das Objekt -ERROR INVALID RFID- kostenpflichtig entfernt. Nach Registrierung und Bearbeitung ihres Falles können sie es zu unseren Servicezeiten dienstags von 12:00-14:00 Uhr oder donnerstags von 08:00-10:00 Uhr abholen. Ihr Fall wird voraussichtlich bis zum [TAG:date(today(+28d))] bearbeitet.
Für diese Dienstleistung entstehen ihn Kosten in Höhe von 798,36€ (zzgl. Mwst. 19%) nach Gebührenordnungskatalog II Stand 01. Januar 2071 zu überweisen bei Abhohlung.

Ihr Erwin Meier,
freiberuflicher Abschleppservice im Auftrag der BERVAG

Kommlink: …

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Es dauerte nach dem Absenden der Nachricht nicht lange, bis Joker Ladys Stimme wieder im Ohr hatte. „Ja ich weiß das da keine Kommlinknummer steht, nimm dir aus dem Lager ein Wegwerfkommlink und schalt ein Standard AB rauf von Erwin Meier der die nächsten drei Wochen im Urlaub ist. Ach und erstell danach eine billig aussehende Matrixpräsenz von Erwin dem freiberuflichen Abschlepper für die BERVAG und fake ein paar Beschwerden und schlechte Beurteilungen über ihn“ Ein kurzes schweigen wurde von einem Schnaufen Jokers unterbrochen „Ja, ja ok ich zahl dir die Überstunden dafür schon.“.

Alle wollten immer nur sein Geld, Spitzzahn kaufte ständig Papier, Yve bestand auf echte Bio-Früchte für seine VIP Cocktails, Panda lag ihm wegen einem Buchhalter in den Ohren und Lady maulte gleich rum wenn sie mal einen 12h Tag wegen einer von Jokers Schnapsideen hatte. Verwöhntes Pack, aber was soll’s, der Spaß war es ihm durchaus wert.

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Gagari sah auf mehreren Bildschirmen befriedigende Ergebnisse. Diese Runner hatten alle Spielsachen gefunden die seine Leute dort platziert hatten. Und auch die Ergebnisse des Spiels waren zu Gagaris vollster Zufriedenheit. Dies überzeugte Gagari zwar nicht davon, dass dieser Joker und Spitzzahn vertrauenwürdige Partner waren, jedoch konnte er sich von ihren Qualitäten ein Bild machen. Er griff zu einem Kommlink und tippte etwas hinein. "Vlad! Bring diesen Müll zu den beiden Spinnern die mit Andrej verhandelt haben."
Ein Kommlink wird um 6 Uhr früh an die Tür des 7sins geklebt. Wenn das Kommlink gestartet wird, erscheint eine Nachricht: