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Djironnyma
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    • Djironnyma hat einen neuen Beitrag "Joker" geschrieben. 23.12.2019

      Der letzte Tanz

      Hamburg, Spartakus – 17. Februar 2080

      Zitat
      „Das ist nur eine Phase.“, Jokers massiver echt-leder Schreibtischsessel wurde vom bunten Lichtgewitter des hinter der verspiegelten Glaswand liegenden Spartakus-Clubs wie von einer Corona erleuchtet. Das Lichtgewitter war überdreht, der Nebel übersteuert, ein guter Weg, um zu kaschieren, dass die Tanzräume für einen Samstag viel zu leer waren. Sandra klang gereizt, sie fühlte sich viel zu oft nicht ernst genommen, aber diesmal ging es nicht um Kleinigkeiten: „Es ist _keine_ Phase. Die Quoten der Show sind kontinuierlich seit September um fast 30prozent gefallen, das Paradise hat 40% weniger Besucher als im Vorjahreszeitraum, das Spartacus 60% und die anderen Clubs auch alle knapp die Hälfte. Du musst aufhören ständig nur Party zu machen und dich wieder um deinen Job kümmern!“.

      Wenn Joker nicht das eine Ende des Gummischlauchs zwischen den Zähnenden gehabt hätte, hätte er seine Assistentin gar nicht solange reden lassen, als er den Schlauch fest genug um seinen Oberarm geschnurrt hatte öffnete er den Mund und das Band schnippte klatschend zurück. Langsam zog er eine Wegwerfspritze mit einer klaren Flüssigkeit einer unbeschrifteten Flasche auf während er ruhig, fast abwesend erwiderte, wie normal ein Rückgang der Geschäftszahlen im Januar sei. Sandra kreischte daraufhin fast auf: „Ach?! Und vor einem Jahr war es nicht Januar?! Hörst du mir überhaupt zu?! Wir müssen was tun! Du musst investieren und Konzepte verändern oder die gesamte Clubsparte fährt gegen die Wand und nur falls du es zwischen deinen Trips vergessen hast 90 Prozent des Geldes was wir für die Likedeeler und Vory waschen fließt durch die Clubs. Also wenn du nicht mit einer Bombe unterm Motor starten willst mach endlich was!“.

      Joker war wirklich genervt, es war schwer genug durch Dermalhaut zu stechen, aber wenn dann noch all deine Venen Zunehmens vernarben konnte das echt kompliziert werden, er sollte echt mal was machen und sich um einen besseren Injektor kümmern. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er doch eine Vene am Handrücken gefunden und das Novacoke konnte endlich in seine Venen fließen. Ohne die leer gedrückte Spritze zu entfernen ließ er sich in seinen Sessel Zurückfallen und drehte sich zum Fenster, zum Lichtblitzgewitter hin. Anspannung, Stress, Sorgen, Schmerzen und Erinnerungen entglitten seinem Geist, er fühlte sich Leicht und unbekümmert. Jemand sprach mit ihm über den Club, jemand der sich zu viel Sorgen machte, er sollte etwas Zuversicht verbreiten und sprach so ruhig: „Ist schon gut Spitzzahn, ick werd‘ mich schon drum kümmern.“.

      Das war das letzte was er sagte, bevor seine echte Pupille sich extrem weitete und er wie ein Fisch an Land zu zappeln begann und dabei aus dem Sessel glitt. „Nicht schonwieder.“, kommentierte Sandra das nur genervt und zog den Notfallpan aus ihrem Blaizer.



      Hamburg, Storman, Wertheim-Villa 1. März 2080

      Zitat
      Was fällt diesem kleinen Pisser eigentlich ein über ihn zu Urteilen? Jokers Gedanken waren abwesend während er das rein-weiße Pulver durch seinen rechten Nasenflügel einzog. Was sollte das Heißen - er würde sich selbst verlieren? Essenzverlust für‘n Arsch, dämliches Magiergewäsch, glaubte dieser dreiste Straßenköter wirklich sein Herrschen wäre so einfach zu manipulieren. Ali sollte lieber die Fresse halten, wenn er nicht wieder in der Gosse landen wollte, aus der ihn Joker gefischt hatte.

      Der Elf merkte wie die kleinen Kristalle seine Nasenschleimhäute entlangkratzten, vielleicht zu schnell gezogen, vielleicht scheiß Stoff erwischt, ein zäher Blutstropfen landete auf Tareshs Schreibtisch. Unbekümmert zog er nochmals nach, mehr um keinen Stoff als kein Blut zu verlieren, dann trat die erhoffte Wirkung auch schon ein. Ob der Stoff nun scheiße war oder nicht, er ließ vergessen, vergessen das alles den Bach runter ging, das er Söldnerkontrakte verlor, das jeder Hanswurst an seinem Stuhl sägte, das die verfickte, korrupte DeMeKo seine Show eingestampft hatte, das Ali ihn jetzt begann zu belehren. Der scheiß Stoff ließ vergessen wie beschissen alles war. Es brachte Joker in die Stimmung nach unten gehen zu können.

      Scheiß Stoff – eindeutig- auf dem Weg ins untere Stockwerk der Villa merkte Joker wie die Treppe schwankte. Vielleicht hätte er etwas festes frühstücken sollen, aber es gab es ja jetzt erstmal Kuchen. Auf den Weg ins Esszimmer krampfte der Bauch des Elfen bereits, eine scharfe Mischung aus Vodka und Magensäure kletterte mit scharfen Klauen seine Speiseröhre herauf. Als Taresh schließlich ins Esszimmer taumelte wurde er von einem beißend künstlichen Geruch von Schlumpf und Zucker begrüßt. Welcher kranke Konzern kam eigentlich auf solch absurde Geschmackskombinationen? Vodka und Magensäure Explodierten vor Wut bei dem Gedanken daran, sich damit den Platz in Jokers Bauch teilen zu sollen und beschlossen daraufhin sofort die Offensive zu gehen.

      Gerade noch konnte sich der Elf an einem der Stühle festhalten, dann erbrach er sich in hohem Bogen auf die gedeckte Tafel. Vodka und Magensäure warfen sich über Dantes schlumpfblaue Geburtstagstorte, erloschten alle fünf Kerzen und machten unmissverständlich klar, sich mit sowas nicht den Magen zu teilen.

      Als Joker wieder aufrecht stand zimmerte eine Frauenhand gegen seine Wange und warf ihn beinahe wieder um. Was viel dieser Schlampe eigentlich ein? Er hatte den ganzen Scheiß doch eh bezahlt, es war ja nicht seine Schuld das sie nicht verhüten konnte. Joker hob die Hand, um es Ihr gleich zu tun, doch ehe er seinen Schlag setzten konnte zuckten seine Muskeln wie wild zusammen. Er spürte wie ihm die Kontrolle über seinen eigenen Körper mal wieder entglitt diesmal aber nicht weil er wie zu oft in letzter Zeit zu tief in die chemische Trickkiste der sechsten Welt gegriffen hatte, sondern weil ihm ein dutzend Tasernadeln im Rücken trafen und unzählige Volt aus dem Hochleistungsakku nun über seine Nervenbahnen ritten. Wie ein Brett kippte Joker zu Boden und erst nachdem er krachend aufkam zog Panda die dünnen Harpunen des Tasers wieder zurück in seine Waffe.

      Es war schwer für Joker zu sagen, was ihn eigentlich am meisten nervte, als er endlich wieder zu sich kam. Sein Schädel der dröhnte, seine Muskeln die brannten, sein Magen der noch immer rebellierte oder die verdammten Plaststahlhandschellen mit denen er an den beschissenen Stuhl gefesselt war. Noch wärend er die Augen öffnete begann er jähzornig los zu knurren. „Ihr verdammten Wixxer macht mich sofort los oder ich schmeiße euch alle Raus!“. Wie um seiner Drohung Nachdruck zu verleihen zerrte und rüttelte er an den Handschellen, was aber nicht mehr bewirkte, als dass er langsam samt Stuhl hin und her wackelte. Sein Zornesverzehrte Gesicht, die hässliche Maske eines verzweifelt wütenden Mannes starrte in die Gesichter der Geburtstagsgäste, Johanna, Jacob, Ali und Yoshi, wie ein Tribunal der Gerechten standen sie im Halbkreis um ihn herum.

      „Du hast komplett die Kontrolle verloren Taresh.“, es war schwer zu sagen, ob Jacobs Urteil eher schockiert oder enttäuscht war, doch Joker bemühte sich gar nicht erst die Feinheiten der nonverbalen Ebene herauszuhören, stattdessen schrie er sein Tribunal mit einer Mischung aus Wut und Unverständnis an an: „Die Kontrolle verloren? - Die Kontrolle verloren? Tickt ihr noch richtig? ICH – BIN – JOKER! Ich kontrolliere ABSOLUT ALLES! Ich bezahl den ganzen Scheiß hier! Ihr wärt doch alle Dreck ohne mich! ICH bin ZoneZero! ICH bin das Paradise und ICH bin das Spartacus! ICH bin der verfickt beste Geldwäscher der ADL! Und reicht das? Nein verfickte Scheiße ich bin auch noch der verfickt beste Scharfschütze den die verfickten Schatten jemals gesehen haben! Die verfickten Kons scheißen Millionen von Creds hin damit ich auch nur einen verfickten Schuss abgebe und IHR kleinen Schmarotzer wagt es mir in meinem eigenen Haus in den Rücken zu fallen!“.

      Erneut versuchte Joker sich mit gleich fernbleibendem Erfolg von seinen Fesseln zu lösen, so energisch war er dabei, dass er das er Jacobs Antwort kaum wahrnahm: „Und selbst wenn das alles stimmen würde Taresh – über dich selbst hast du jegliche Kontrolle verloren.“. Joker starrte auf seine Beine, sein berauschter Verstand versuchte ab zu schätzen, ob er wohl seine Beine von den Stuhlbeinen lösen könnte, wenn er sich nach hinten Fallen stoßen würde und weil er dieses Szenario in seinem Kopf durch ging dauerte es ein paar Sekunden länger als üblich bis Johanners Worte zu ihm durchgedrungen waren: „Weißt du Joker, es ist völlig egal ob du uns ‚rausschmeißen‘ willst oder nicht. Es ist wie du sagst, du hast die Kontrolle – du kannst kontrollieren wie es weitergeht – und du hast genau zwei Möglichkeiten – entweder du machst einen Entzug oder wir verlassen dich – Alle.“.

      Wie kann diese dreiste Schlampe es wagen – Joker wollte aufblicken um ihr ins Gesicht zu spucken doch ehe er ihr ins Antlitz blicken konnte sah er Dante Profils, der kleine dunkelblonde Elf hatte sein Gesicht tief ins Hosenbein seiner Mutter vergruben. Das Geburtstagskind weinte nicht nur er zitterte am Ganzen Leib, das kleine, unschuldige Gesicht verkrampft von Verwirrung, Angst und Hilflosigkeit um das Unverständnis darüber, was gerade passierte. Als der Junge ganz vorsichtig aus seinen großen, runden und völlig wässrigen Augen verstört zu seinen Papa blickte, zerfiel Tareshs konstruiertes Weltbild aus Selbsttäuschung, Überschätzung und Arroganz mit einen Wimpernschlag wie ein labiles Kartenhaus. Kraftlos sank der Straßensamurai in sich zusammen und schwieg eine halbe Ewigkeit bis er schließlich meinte: „Eiswerder.“

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Djironnyma
Betreff:


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