Die weisse Farbe tropfte geräuchvoll in den Alueimer, der sich den mit Folie abgedeckten Boden mit allerlei Gerät teilte. Durch das geöffnete Fenster kam ein wenig Sauerstoff und vertrieb nur wenig den Geruch, der sich tief in die Wände gegraben hatte. Als ich dem Tropfen nach starrte, wurde mir bewusst was ich da eigentlich tat. Ein Schritt näher an dem was ich eigentlich wollte – jetzt aber wo es so nah war, hatte ich nichts anderes in meinem Kopf als Angst, was danach auf mich wartete. Es war schön ein Ziel zu haben. Die Pinselrolle bewegte sich wie von selbst über die Leid geprüfte Wand. Der billige mit Fließ umhüllte Metallzylinder quietschte und mischte sich in meine Gedanken, die mich dorthin führten wo alles begann, als die Welt, die ich zumindest jetzt die Meine nenne, ihren Urknall verlauten ließ – in Form von gewaltigen Kopfschmerzen:

Ich saß verwirrt auf den Stufen eines Hauses das wohl schon bessere Zeiten gesehen hatte. Die Menschen die ich dort kennen lernte, waren mir fremd. Die Art wie sie sprachen, aber auch was sie trugen und wie sie lebten. Aber jegliche Erinnerung von dem wer ich war, hatte sich verflüchtigt. Mit jeder Sekunde, in der mein Tinitus schwand, wurde mir immer mehr bewusst das ich tief in der Scheiße steckte.

Mir war kalt und ich hatte Hunger, aber in jedem Rattenloch fand sich ein Stück Käse – so sagt man wohl – ich fand Menschen die meinen leeren Magen und Kopf mit Sinn und heisser Suppe füllten. An meiner Seite war ein Hund, eigentlich eine ständig um mich herum tanzende Schneeflocke die Jeden vertrieb der meinen derzeitigen Schwebezustand nutzen wollte um mich meines letzten Geldes zu berauben. Er hatte keinen Chip und ich war ihm dankbar für die Nähe und Sicherheit die er mir gab – es hört sich vielleicht kitschig an – aber irgendwie passte der Name Prinz zu ihm. Ich hatte einfach eine scheiss Angst.

Einer der Kerle machte sau dämliche Kommentare über das Motiv auf meinem Sweatshirt, – ein weißer Katzenkopf der etwas lediert und für die Punks wohl provokant- hervorblitzte. Keine Ahnung wer ich war – wie ich hiess – aber schneller als mir lieb war hatte ich den Namen weg. Kitty – und mit einem Hallo davor wurde ich anfänglich etwas zu oft in Kombination mit meinem neuen Namen begrüßt. Ich war ihnen allen zu dankbar, um ein großes Theater deshalb zu machen. Die Gruppe war anscheinend sehr radikal – zumindest was die lautstarken Parolen gegen die Kons sagten. Meist blieb es aber dabei, dafür feierte das Völkchen hier zu gerne sich selbst, umgeben von Erbrochenem und Müll. Aber es war auch Jemand dort, der die Worte die seinem Mund so wütend verließen, Taten folgen ließ. Mein Kopf war leer und wollte gefüllt werden. Nichts ist unerträglicher als dieses weiße Rauschen, das dir wie der Ball beim Squash, durch das Gehirn zischt. Eigentlich
war das bloß dieser Tinitus. Durch Joker, so wurde er genannt, verschwand er langsam. Ich wurde ruhiger und die ständig aufkommende Panik in mir wurde leiser – ich hatte etwas zu tun was mich von der ständigen Grübelei abhielt, die gepaart mit gefühlten Explosionen durch meinen Kopf in den Krieg zogen.

-Fortsetzung folgt-

Vorsichtig drehte ich mich auf der engen Knabenpritsche um, ich befürchtete sonst hinaus zu fallen.
Mein Blick hing an dem Drahtgittergeflecht, das zusammen mit einigen Holzlatten verhinderte, das mir die stinkige Matratze von oben auf das Gesicht fiel. Schnell schloss ich die Augen, schliesslich war ich wirklich „hundemüde“ - wirklich lustig wenn ich so darüber nachdachte. Eigentlich war es mehr ein leises verzweifeltes Lachen. Was tat ich hier eigentlich?! Dieser Scheisskerl von Joker mischt sich einfach in alles ein, bevorzugt in Dinge die ihn nicht im Geringsten angingen.

Eine einfache Frage zu Raven, der sich in der Situation wie ein gläubiger Sektenangehöriger verhielt, lies mich nachdenklich werden. Schliesslich wollte ich lediglich wissen wo er seine Nacht verbringen wollte – war das ein Grund mich derart an zu pampen? Hey – ich wollte hier keinen romantischen - verfickten Rosengarten pflanzen, sondern lediglich in der Nähe der einzigen Person schlafen der ich irgendwie traute. Sein „ alles andere machen wir nach dieser Sache hier“ konnte er sich schenken – es ging hier um Loyalität, und die lag offenbar nicht bei mir.

Seit der Schnee uns im Hof fast eingeschneit hatte gab es viele Gelegenheiten um über die Situation nachzudenken in der ich steckte. Mein Onkel versucht mir einzureden ich hätte meine Familie umgebracht- geschenkt! Wenn mich wirklich etwas so zornig gemacht hatte das ich meine Selbstkontrolle verloren hatte – musste der Grund riesig sein – denn bis jetzt habe ich es sogar geschafft, Joker nicht in ein Häufchen Asche zu verwandeln... und das ist, weis´ Gott ein Meisterwerk. Jedenfalls habe ich es satt mir ständig anhören zu müssen ich würde mich zu wenig mit meiner Magie beschäftigen – wenn mich etwas wütend macht dann das. Hey – angeblich habe ich meine Familie in die Luft gesprengt – weil ich unbeherrscht war. Warum begreifen die nicht, das Magie kein Spielzeug ist das man wie Konfetti in der Gegend herumschleudert. Lieber setze ich sie gezielt ein wenn es absolut notwendig ist – alles andere kann anscheinend in einem riesigen, großen Knall enden – wenn die auf Explosionen stehen hätten sie auf Twix besser aufpassen sollen …

Aber – ich muss mich da nur vor mir selber und meinem Totem verantworten. Ich bin kein tollwütiger Hund der jeden beisst der an mir vorbei kommt. Ich beobachte, drohe wenn mir jemand zu nahe kommt und erst dann beisse ich zu – und der Biss muss sitzen, da wäre es wenig hilfreich mich in den Waden zu verbeissen wie eine überzüchtete Fußhupe. Kurz und schmerzlos in den Nacken – und aus. Wenn ich Magie anwenden will, so soll sie effektiv und zielgerichtet sein, ich bin kein Straßenkiddie das an Sylvester mit Knallerbsen und Krachern herum wirft und damit den ganzen Tag die ganze Nachbarschaft in Aufruhr bringt. Und Hand aufs Herz, so oft wie ich in der Letzten Zeit Geister beschworen habe, sollte ich einen Rabattcoupon vom Universum erhalten...ich muss aufpassen wo ich meine Energie hin lenke, und darf sie nicht verschleudern. Ich muss mir selber beweisen das ich meine Kraft unter Kontrolle habe, und sie nicht herumschleudere und....meine Familie in die Luft sprenge..

Kurz kam mir Ravens Weihnachtsgeschenk in den Sinn, sicher – es war praktisch und Nützlich. Aber war das nicht eher ein Statement das ich einfach keine Ahnung habe? Ein selbstgemachtes Armband hätte mir eher gezeigt das er mich mochte. Vielleicht bin ich mittlerweile einfach nur überreizt was dieses Thema angeht – rennt er Joker in letzter Zeit schliesslich hinterher als wäre es das allerwichtigste ihm zu gefallen und nach dem Mund zu reden.

Ein kurzer Tritt gegen die leere Matratze oben, dann drehte ich mich um, um der Situation wenigstens für ein paar Stunden zu entfliehen, und schlief ein.

„Blubbernd steigen einige Blasen aus meinem Mund während ich mit zugekniffenen Augen unter der Wasseroberfläche des Pools schwebe. Von Ferne sind einige abstrakte Geräuche zuhören, die wie aus einer fremden Welt scheinen. Augenblicklich erscheint es mir, als ob es mir gelungen ist die Zeit einfach anzuhalten und alles auszuschliessen was mich gerade wahnsinnig macht. Als ich die Augen öffne, sehe ich das verschwommene Licht das von der Decke hinab scheint, welches mich daran erinnert das es noch eine Welt ausserhalb des Wassers gibt...dies und meine leeren Lungen die sich nach Sauerstoff sehnen...“

Kitty tauchte auf und bemerkte den Ork der sich in ihrer Nähe postiert hatte, kurz musterte sie ihn – bemerkte seinen in sich ruhenden Blick der sie und die Umgebung im Auge zu halten schien.
Sie hatte keine Lust auf Gesellschaft, und die lautstarken Witze der Anderen die sich gerade in der Sauna amüsierten. Und keine Lust auf ihn. Ihr Atem ging ruhig, während sie sich das Wasser und einige Haare vom Gesicht wischte, sie zwang ihre Lungen zu einem gleichbleibenden Rhythmus.

In ihr kam eine Frage hoch, warum er sich so verändert hatte. Er hatte ihr so viel preisgegeben von sich, ihr sogar seine Schwester vorgestellt die er so sehr liebte. Zusammen Weihnachten und das neue Jahr gefeiert und dann so etwas.

Der Ork nannte sich Keiler, er stand immer noch dort, genauso wortkarg wie sie, und dafür war sie ihm dankbar. Es war Zeit die Energiereserven zu sammeln und sich zu fokussieren. Wer sie sehr überrascht hatte, war Joker, er hatte sie damals zurück aus diesem Schwebezustand geholt und auch jetzt. War er gerade die einzige Konstante in ihrem Leben, wenn auch eine sehr kühle und berechnende. Zumindest hatte es Raven verwirrt, und das war gut so. Wie hatte er noch gefragt: „Ich dachte du könntest Joker nicht ausstehen..“ -Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht, als die Anderen auch schon lautstark ihre Sauna verliessen und es Zeit wurde sich wieder der Welt zustellen.

Das Grinsen verging ihr jedoch schnell wieder als sie den jungen Herren sah, dessen Federn an seinem Kopf von der Hitze zu glänzen schienen. Sie drehte sich um, und ging mit den Anderen zu den Duschen. So einfach war es anscheinend doch nicht, und da war auch noch das Problem mit ihrem Onkel, hinter dem sie ihr Gefühlschaos so gut hinter verstecken konnte. Es musste nicht jeder mitbekommen was gerade wirklich in ihr vorging, sicher hatte sie Angst vor dem was ihr Onkel auf sie los schickte, und vor allem vor dem wahren Grund warum er dies tat. Aber sie würden es nicht verstehen und sich über sie lustig machen, ein wenig Boden unter den Füßen, und ein Rudel was hinter ihr steht war zunächst alles was sie wollte. Naja, fast alles. Sie würde ihm nicht zeigen wie sehr er sie verletzt hatte.

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Von der großen Feier im Club verschwand sie bereits kurz vor Mitternacht. Es war genug für heute. Ihr Weg führte sie in den Waschraum. Etwas hüpfend zog sie sich ihre Poems aus und warf sie an die Wand. Der Blick in den Spiegel half ihr auch nicht zu verstehen was in diesem Typen vor ging. So zog sie sich wieder unter die Dusche zurück. Ihre Gedanken führten Sie einige Stunden in die Vergangenheit an dem sie seine ungewohnte Passivität fühlte, während sie sich kurz berührten. Auch erinnerte sie sich an die Art von Blicken die er so vielen Mädchen schenkte, nur nicht ihr.

Das Wasser brauste ihr wie ein Orkan in ihr Gesicht und ordnete ihre Gedanken. Sie trocknete sich ab und ging wieder zu den Anderen. Vielleicht würde sie ja doch bald erfahren was ihren Onkel wirklich antrieb, und warum Kerle solche Miststücke sind.

Schnellen Schrittes betrat sie das Haus, ohne auf ihre Umgebung zu achten eilte sie zu ihrem Zimmer, betrat es und schloss schnell ihre Zimmertür mit zwei hastigen Umdrehungen. Ihre Beine gaben nach und sie rutschte, ihren Rücken an der Tür, hinunter auf den Boden und verbarg ihr Gesicht auf ihren Knien. Verzweifelt lies sie den Tränen freien Lauf. Nach einer Weile stand sie auf, den Blick verschleiert, und öffnete ohne großes Nachdenken eine Schublade, die sie in letzter Zeit so selten auch nur angeguckt hatte.

Ihre Hände umschlossen das kalte Metall der Ares Predator, die Hand zitterte etwas und ging rückwärts zu ihrem Bett. Sie fand sich an der Wand wieder, die Ares in der Hand, die Finger spielten nervös mit dem Metall. Bilder schossen in ihren Geist, Bilder von der Nacht in der sie damals vor dem heruntergekommene Gebäude kauerte, ihr war kalt gewesen, dann hörte sie das laute Lachen der Punks, die durchdringende Stimme von Joker hallte in ihrem Kopf. Die Szenerie von damals im Wagen ihrer Familie: ein Knall in ihrem Geist, Hitze und Wut- Impressionen von Feuer. Dann spürte sie das Kühle Metall an ihrem Kinn.

Sie blinzelte, dann legte sie die Ares in die Rechte Hand worauf ihre Linke die Flasche irischen Whiskys ergriff und den guten Inhalt achtlos in sich hinein goss. Die Ares nahm sie wieder auf. Schluck für Schluck verwusch der Alkohol die Realität, frustriert das der Schuss ausblieben würde - aufgrund eines fehlenden Magazins mit Munition, welche dieses metallene Ding in ihrer Hand noch nie auch vom vom nahen gesehen hatte. Verzweifelt fand auch der Rest des Flascheninhalts in ihren Mund. Nicht wissend wie es weiter gehen sollte, denn im Studio konnte und wollte sie sich nicht blicken lassen. Er war ein beschissener Mistkerl. War es ihr doch auf der ganzen Fahrt schon irgendwie klar, das er den Sonnenuntergang nutzen wollte um Schluss zu machen. Aber was er letztendlich abgezogen hatte, übertraf selbst ihre künsten Erwartungen. " (...)scheiss ....Kerl!" Ihr Kopf sank bewustlos auf das Kissen, die ungeladene Ares Predator, sie verhönend, in ihrer Hand.

Prinz spitzte die Ohren als er Kitty hörte, begrüsste sie, doch etwas war seltsam mit seiner Gefährtin. Bald fand er sie auf dem Boden an der Tür wieder und stupste sie an. Ihr Arm legte sich bald wie von selbst um seinen Körper. Vorsichtig nahm er ihren Pulli zwischen die Zähne und zog daran, bis sie sich wieder aufstellte. Der Zustand in der sie ihm begegnete war ihm nicht fremd. Er bebachtete wie sie sich umdrehte und etwas nahm, dann an die Wand an ihrem Bett Kroch und mit dem Ding in ihrer Hand spielte. Er fühle wie aufgewühlt sie war, und er wollte sie trösten. Er legte sich dicht neben sie aufs Bett. Den Kopf auf ihrem Schoss liegend machte er sich wieder einmal Sorgen - aber auch dieses Mal würde er nicht weggehen - und er würde auf sie aufpassen. Seine Augen wanderten zur Tür - lauschend.

Kitty wuselte Prinz wild durch sein Fell, worauf er an ihr hochsprang und sich freute das seine Gefährtin sich wieder lebhafter zeigte. Sie hatte Dana eine Einladung zu einem Mädelsabend geschickt, Ortsangabe :"bei mir zuhause". Ein guter Film, und eigens angerichtete Häppchen standen im Kühlschrank schon bereit. Sie hatte sich wirklich Mühe damit gegeben, lag ihr doch viel daran Dana besser kennen zu lernen, und vielleicht über einige Dinge mit ihr zu reden wie es Joker ihr empfohlen hatte.

Er war am Tag nach der Konfrontation mit Raven bei ihr gewesen und mit ihr geredet. Er hatte sie schon einmal in dieser Verfassung aufgefunden - damals - neben dem Müllcontainer, auf der Türschwelle des von den Punks besetzten Hauses. Nur hatte sie damals deutlich mehr an - aber das hatte ihn nicht abgeschreckt und mit einigen zielgerichteten Anweisungen hatte er auch dieses Problem behoben. Ein leichtes Grinsen schmuggelte sich auf ihre Lippen. Er hatte sie damals aus der Scheisse geholt, und dieses Mal fand er genau die richtigen Worte um sie wieder aufzubauen. Sie würde es ihm danken in dem sie versuchte ihren Arsch hoch zu bekommen. Für ihn, für Prinz und vor allem für sich selbst. Wie oft hatte sie sich über ihn geärgert - aber als es hart auf hart kam konnte sie sich auf ihn verlassen. Die Anschliessende Motorrad fahrt gab ihr Gelegenheit sich abzulenken.

Sie stellte die Getränke kalt, etwas Wein und eine selbstgemachte Limonade. Selbst ihr Zimmer hatte sie aufgeräumt und gut gelüftet. Sie schaute umher und befand das genug Kissen auf ihrem Bett lagen um es als Sofa um zu fungieren. Selbst den Trid hatte sie abgestaubt der gegenüber stand. Prinz legte sich auf sein großes Kissen und schaute sie an.

Etwas musste sie jedoch noch erledigen. Sie öffnete das Fenster, hielt ihr Feuerzeug an einen Photoausdruck und beobachtete, wie die Flammen das Bild des Rabens langsam verschlangen, anschliessend blies sie die Asche vom Fensterbrett. Und sagte:"mach das du weg kommst du Arsch".
Sie setzte sich zu Prinz, legte ihren Kopf an den des Hundes, während ihre hände mit dem weichen Fell des Tieres spielten.

catch the moment.....

Der Pinsel lag ruhig in ihrer Hand als sie den Lidstrich auftrug,
der Blick klar auf den Spiegel gerichtet. Die harten
Klänge und den Bass fühlte sie noch immer in ihrem Bauch,
liebend gern würde sie einfach weitertanzen und sich von der
Musik wegtragen lassen. In der gestrigen Nacht war sie Meilen
weit weg gewesen, erst alleine, dann war da dieser Kerl mit
den animalisch verlockenden Brustbuskeln, glattrasiert – die
Wangen mit dem Drei-Tage-Bart fühlte sie noch immer an
ihrem Hals. Sie bemerkte das ihre Hand an ihrer Kehle lag, wo
die Erinnerung an die Berührungen seiner Wange noch immer
verweilten.

Die Erinnerungen vermischten sich mit etwas Anderem.
Berührungen die sich ähnlich, aber ein wenig anders anfühlten.
Das Bild von schwarzen Federn vermischte sich mit den
Eindrücken der letzten Nacht, als ob es gleichzeitig passiert
wäre. Ein vertrauter Geruch drängte sich ihr auf, kurz aber
einprägsam. Ekstatisches Trommeln lag in ihren Ohren – für
einen kurzen Moment, dann war sie wieder im hier und jetzt.
Ihr Blick fiel wieder auf ihr Spiegelbild, welches sich in den
Vordergrund ihrer Aufmerksamkeit drängte. Sie blinzelte kurz
etwas verwirrt, als sie für den Bruchteil eines Augenblickes
dicht hinter ihrer eigenen Reflektion, die von schwarzen Federn
erblickte, dann die grünen Augen ihres Totems in den Ihrigen,
eine kurze Überlagerung, dann war alles wie immer. Ihr Comlink
dudelte ein sehr altes Lied von Petula Clark. „When you‘re
alone and life is making you lonely You can always go downtown..“
Sie lächelte, hatte sie diese Botschaft doch verstanden.

„And you may find somebody kind to help and understand
you …“ Das Lied hatte Recht, und sie würde ihn um Hilfe
bitten bei ihrem Unterfangen. Sie würde nach vorne schauen,
wenigstens heute Abend. 404 hatte ihr mehr über ihn verraten
als sie eigentlich wollte, aber er schien sauber zu sein, und kein
Lockmittel eines Runner Teams, das mitbekommen hatte wie
man sie locken konnte. Das wusste wohl nur ein einziger Kerl,
und ihn würde sie Bitten ein Auge auf sie zu werfen, während
sie sich heute mit John treff en würde. Sie hatte einen recht
öff entlichen Ort ausgesucht. Ein Bistro um etwas zu essen, und
auch etwas zu trinken. Sie würde es Joker als kleines Sicherheits-
training schmackhaft machen, eine gute Gelegenheit um
etwas besser darin zu werden in der Menge verschwinden zu
können und jemanden unbemerkt zu beschatten. Sie würde
ihm nicht sagen das sie sich viel sicherer fühlte in seiner Nähe,
wusste sie doch nicht unbedingt wie er darauf reagieren würde.
Nicht immer hatten sie sich so gut verstanden wie gerade.
Sie wusste nicht sehr viel von ihm, ausser das was sie mit ihren
eigenen Augen mitbekommen hatte. Er wirkte sehr zielstrebig
und schien stets zu wissen was zu tun war. Nicht immer war
sie seiner Meinung gewesen, die kaltblütig scheinende Vorgehensweise
hatte ihr große Probleme bereitet. Nicht alle hatten
es überlebt.

Aber … er war da gewesen wenn sie ihn gebraucht hatte.
Damals - und nach diesem schrecklichen Streit mit Raven. Sie
würde Joker nicht sagen wie sie gerade über ihn dachte, war es
doch auch genau das was Raven so kritisiert hatte. Sie wollte
Joker nicht die Ohren voll jammern und sich wie die Prinzessin
benehmen für die Raven sie hielt – aber das musste sie
auch nicht. Er tat einfach das richtige. Der Wunsch es ihm einmal
wirklich danken zu können stieg in ihr auf. Aber zunächst
wartete eine andere Schlacht auf sie. John- der so herrlich
unkompliziert schien, und irgendwie normal. Er tanzte gut
und war im Club unwiderstehlich gewesen. Sein Leben schien
so gradlinig zu sein, genau das worum sie ihn insgeheim beneidete,
wenn sie über den ganzen Mist nachdachte in dem sie
steckte.

Sie begutachtete sich im Spiegel. Ihr Körper war deutlich mehr
bedeckt als gestern Nacht. Ein hübsches Kleid, Strumpfh osen
und braune Lederstiefel. Hoffentlich enttäuschte sie John
damit nicht, aber sicherlich war ihm klar das sie nicht perma-
nent als halbnacktes Häschen herum laufen würde. Ihre Finger
glitten über den Lichtschalter des Waschraumes und es wurde
dunkel im Raum.

Dann fand sie sich auch schon vor Jokers Büro, um ihn für die
Aufgabe zu gewinnen, ein Auge auf sie zu haben bei Ihrem
Date, vielleicht konnte er ja auch noch wen mitnehmen. Sie
hofft e das es nicht nötig sein würde, aber wenn plötzlich scharf
geschossen würde, könnte sie ein wenig Hilfe gebrauchen.
Dann ertönte auch schon ein Klopfen an seiner Bürotür, langsam
und rythmisch. Dreimal.

Ihr Bürostuhl drehte sich langsam ein wenig von einer Seite zur Anderen als sie Jokers Worten lauschte. Sie hatte ihm ihren Vorschlag, eigentlich war es eine Bitte, vorgetragen – sie hatte von einer Gelegenheit gesprochen, die Fähigkeiten im Überwachungsbereich zu trainieren – sie hatte versucht ihm dabei in die Augen zu schauen, aber das war ihr nicht wirklich gelungen. Seine Antwort darauf kam, noch bevor sie ihre Ausführungen beendet hatte. „Natürlich Kitty“. Sie wirkte etwas nervös und spürte Jokers Blick auf ihr ruhen, während sie nach Worten suchte. Joker überlegte kurz und benachrichtige Jörn.

Jörn war jemand den man nicht übersah. Nicht nur wegen seiner unglaublichen Hässlichkeit, die den Pocken geschuldet war. Er arbeitete derzeit als Türsteher im 7Sins, seine breite Muskulatur gab Zeugnis seiner Zeit beim Militär und seiner Fähigkeiten. Doch unsymphatisch war er ganz und gar nicht, wenn man auf der gleichen Seite stand wie er. Er war ein riesiger breiter Kerl der seine Arbeit gut machte – und ein noch besserer Kartenspieler. Sie kannte ihn nicht besonders gut, aber etwas an ihm mochte sie, dazu schien er loyal und verlässlich.

Kitty sah zu Joker auf und nickte leise lächelnd. Nun freute sie sich auf die Begegnung mit John. Sie war aufgeregt zu erfahren wie der heisse Kerl von letzter Nacht so war. Sie wusste nicht genug über ihn, um sich ein umfangreiches Bild über ihn zu machen. Zahlen und Fakten machten noch keinen Menschen aus, es gab einiges was 404 nicht aus der Matrix fischen konnte. Sie dachte kurz darüber nach ob 404 überhaupt Interesse am „Kampf an der Front hatte“. Sie hatte ihn noch nie im Club tanzen sehen – sie wusste nicht was er in der Matrix so trieb, von so etwas hatte sie nicht den geringsten Schimmer. Vielleicht gab es ja digitale Datenluder an denen er sich austobte. Er war nicht so wie Phoenix, und sah auch nicht so eklig aus. Gut, er war etwas überdreht, so wie viele Nerds deren Welt aus Comic Helden und Videospielen bestand. Es lebe das Vorurteil. Phoenix hatte bisher gute Arbeit geleistet, aber vielleicht sollte sie ihre Angelegenheiten nicht unbedingt von den Vertrauten von Raven regeln lassen. Auch wenn sie eine riesen Menge Geld in Phoenix investiert hatte, war er schliesslich einer der besten Freunde von diesem gefiederten Mistkerl dem sie so sehr vertraut , und der ihr das Herz gebrochen hatte. Wenn er ein Mädchen liebte dann nur seine Schwester, doch sie war nicht wie Karina und auch nicht wie sie. Das hatte er sie spüren lassen dort oben auf dem zugigen Dach. Sie wollte auch nicht Karina sein – die ohne Zweifel eine sehr liebenswerte Person war, doch Kitty wollte keine Kopie sein – und hatte so schon mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Er mochte Kitty nicht, damit musste sie sich abfinden und nach vorne blicken. Und John war ein guter Ausblick. Er war heiß, hatte gute Manieren und Umgangsformen – genau das was sie sich gerade wünschte. Er hatte absolut nichts was sie an Raven erinnerte – gut, heiß war er gewesen...aber John war einfach John und das war gut so.

Ihr Blick wanderte durch das geschmackvoll eingerichtete Büro. Geradliniger Stil in aufgeräumten und harmonischen Formen. Beruhigend für das Auge und den Geist. Sie fühlte sich hier wohl, gänzlich anders wie im Rückzugsort der Punks. Es war etwas vertrautes, genau wie der Kerl der auf dem sehr teuren Chefsessel saß. Sie schenkte Joker ein Lächeln, nickte und stand schliesslich auf. „Gut, dann sehen wir uns in zwei Stunden unten am Eingang. Ach um Joker? Was meinst du, soll ich mein Motorrad nehmen oder krieg ich dein Auto..“ Joker musterte sie. „ Das kommt darauf an was du aussagen willst. - ich bin sportlich und wild, dann das Motorrad, ich weiß was ich will und das ist exklusiv , dann den BMW“ Kitty überlegte kurz, und schaute ihn dann wieder an.“ Danke das du mir dein Auto leist, ich denke der BMW passt besser zu einem Date mit John.“ Sie wusste, dass das Bike eher zu dem passte, was sie mit Raven hatte, sie schalt sich jedoch schon wieder daran gedacht hatte zu haben. Ob sie laut gedacht hatte wusste sie nicht, jedenfalls räusperte sich Joker, dann gab es noch ermahnende Worte, vor allem üben den Gebrauch seines Fahrzeugs.
„Gut, dann sehn wir uns unten und danach schaut ihr in unserer Bistro-Cocktailbar vorbei.

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Kitty lenkte das Fahrzeug sachte durch den Verkehr, nicht nur Jokers warnende Worte im Ohr, nein sie wusste auch das er sie mit Argusaugen beobachtete während sie seinen heiß geliebten BMW fuhr. Sie parkte in einer Gegend in der sie nicht oft war, in der man sie wohl auch nicht vermutete. Hier gab es gute und echte Drinks, und auch etwas richtiges zu essen. Im Wagen fühlte sie sich sicher, dort draussen wo man sie suchte nicht wirklich. Der Parkplatz war bewacht, und sie vertraute ihrer SIN. Julia Werthers würde heute Spaß haben. Im Geiste ging sie ihren Lebenslauf durch. Julia und Kitty hatten etwas gemeinsam- beide würden sich gerne mehr dem Studium der Magie widmen. Ein letzter Blick auf den BMW, dann musterte sie die Umgebung und machte Joker und Jörn aus die in einiger Entfernung warteten. Daraufhin verliess sie den Parkplatz und hielt geradewegs auf das Bistro zu, wo John wohl hoffentlich schon auf sie wartete. Sie war nicht überpünktlich, Drei Minuten nach der vereinbarten Zeit betrat sie das Haus, ihre Augen machten John bereits aus. Die Begrüßung verlief so wie es kommen musste - vor Nervosität liess sie fast ihre Tasche fallen. Sie wusste nicht was schlimmer war, das John merkte das sie nicht so cool war wie sie sich im Club gegeben hatte, oder das Jörn und Joker das auch noch beobachteten. Sie hing ihren Mantel über den Stuhl, den ihr John nach einer kurzen begrüßenden Umarmung und einem kurzen direkten Kuss auf den Mund, höflich zum Sitzen zurecht rückte.

Jedoch hätte sie ihn am liebsten nicht los gelassen. Sie spürte die Wärme seines Körpers und die Kraft seiner Arme. Dieser Mann arbeitete im Büro und hielt seinen Körper warscheinlich im Konzern eigenen Fitnessclub in diesem Zustand. Sie lenkte das Gespräch zunächst auf Sport, denn das war doch das was alle Kerle interessierte und sie hatte auch hier Recht. Bei ihm war es Basketball. Seine verwegen aussehenden Augen funkelten als er ihr davon erzählte, und sie lies ihn erzählen. Anhand ihrer Unsportlichkeit glaubte sie nicht das sie in der Schule die Turnhalle oft von innen gesehen hatte, schon gar nicht das sie damals Cheerleaderin gewesen war – die ihre Jungs zum Sieg anfeuerten. Wenn überhaupt, hatte sie mit einigen Freundinnen auf den Besucherrängen gesessen und beobachtet wie die Mannschaften über das Spielfeld rannten. Nicht alles aus seinen Erzählungen über diese Sportart war ihr fremd, also war es wohl so gewesen. Sie erzählte ihm ihrerseits Dinge aus dem Leben von Julia. Von der Arbeit die sie gerade machte, seit sie die Schule besucht hatte - wobei es sich eher wie ein Praktikum anhörte. Auch erzählte sie von ihren Träumen bald einmal ein Magiestudium zu beginnen. Sie bemerkte nach einer ganzen Weile seinen Blick, der sich von ihr löste und auf einem Ork hängenblieb, der seinen Blick in 007 Manier, auffällig unauffällig , des öfteren zu John und ihr wendete. Auch Joker, dessen direkte Art ihm bei der Beschattung wohl etwas im Wege gestanden hatte, und sein Umfeld etwas zu genau musterte. John bemerkte seinen direkten durchdringenden Blick und schaut kurz fragend zu Kitty. „Sag mal Julia, dein Freund von heute früh, der gelacht hat als ich ihn für deinen Freund gehalten hatte...scheint ja recht interessiert zu sein was wir hier gerade machen. Sag mal – ist das dein Ex...oder wer ist das?“Kitty schaute zu Joker herüber wobei sie schnell nach einem Grund suchte, der nicht ganz so bescheuert klang. Sie überlegte was Joker wohl antworten würde. „ Das...ist mein großer Bruder, der ist ziemlich paranoid, weisst du?“ John schaute von Joker zu Kitty:“Ach so, das erklärt einiges“
Das war alles was John dazu sagte, es schien als hätte sie ihn überzeugt. Vielleicht bevorzugte er ja auch einfach nur diese Erklärung der Sachlage, als das er ihr Zuhälter war....oder ihr Exfreund. John nickte Joker zu, dann schaute er wieder zu Kitty deren Augen ihn etwas kleinlaut anschauten. „ Tut mir leid John, aber ignorier ihn doch einfach. Der Abend ist viel zu schön um sich aufzuregen oder?“ John nickte und lächelte. Die Unterhaltung ging weiter, auch das Essen war hervorragend -jedoch blieb sie bei alkoholfreien Cocktails, ihr Verstand war gerade vernebelt genug. Sie lies sich in die Situation fallen und überliess die Überwachung der Umgebung Joker und Jörn. Schliesslich fand sie sich in seinen Armen und er küsste sie. Alles schien so richtig und gut. Es fühlte sich gut an einfach mal nur Julia zu sein. Sie legte ihren Kopf an seine Schultern, als ein flattern sie in die Wirklichkeit zurück holte und sie sich an ihrem Cocktail verschluckte. Ein Rabe war auf der Fensterbank direkt bei ihnen gelandet und flatterte mit seinen Federn, dann pickte er an einem Bagel herum den ein Passant achtlos weggeworfen hatte. Kitties Husten hörte auf, wie auch die Illusion die sie selbst so akriebisch aufgebaut hatte. Ein Mann mit einem großen Hund blieb stehen um sich mit einer Dame zu unterhalten. Der Hund schaute Kitty an, als stände eine Frage im Raum.

Kitty saß auf der kleinen Terasse am Hof. Aus ihrem Fenster schlängelte sich eine Verlängerungsschnur, direkt aus der Steckdose, über das Fensterbrett, auf den Kies um dann an ihrem Lapttop zu enden. Prinz saß neben ihr und schaute schon eine ganze Weile ein wenig genervt zu ihr hoch. Sie saß dort schon eine ganze Weile und grinste vor sich hin – ab und an kicherte sie. Aber seine Versuche sie zum Ballspielen zu motivieren schlugen fehl. Ja ab und zu da tat sie ihm den Gefallen und warf den Ball, eifrig wie er war spurtete er dann sogleich los, er war stolz darauf das er so schnell war. Wie der Wind...na ja fast so schnell. Jedenfalls schnell genug um den Ball manchmal sogar in der Luft zu fangen. Aber Kitty war heute einfach zu abgelenkt um ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Aber ab und an stupste er sie an, zumindest streichelte sie seinen Kopf, der auf ihren Beinen lag.

Cassims Hüfte drehte sich als seine Beine zum Tritt ansetzten und sein Gegner mit dem Kopf auf der Mauer aufprallte, die Hände führten zwei Säbel, die seinen zweiten Gegner wie Butter durchdrangen bis dieser wortlos zu Boden sank und liegen blieb. Cassim schaute zufrieden auf sein Werk und dann zu seinen Gefährten – einem durchgeknallten Zwergen mit angeblich heiliger Axt, einem arrogant drein blickenden Magier mit Spitzhut und Elora der formschönen Elfe mit Pfeil und Bogen. Er grinste, steckte die Säbel weg, seine Hand legten sich auf Eloras Po, die ihn aufreizend anschaute. Dann gab er ihr einen vielsagenden Klaps darauf und zwinkerte ihr zu. Nein – er brauchte keine Manieren, genauso wenig wie dieser Zwerg.Aber Elora schien es zu gefallen und bewunderte ihn wortreich. Sie hatten die Oger besiegt, die das kleine Dorf unterdrückt hatten. Der Zwerg zog ihn ein paar Meter weit weg und offerierte ihm einen Schluck Bier, schaute ihn dabei begierig an. Als dieser ihm dann plötzlich seinerseits mit seiner kräftigen Hand an den Hintern langte. Cassim schaute verdutzt. „((OOC: das ist doch jetzt nicht dein Ernst oder?))“ ...“((OOC: klar doch Zuckerschnecke, und nun trink dein Bier, die Elfe kann gern mitmachen, lass den Magier derweil den Wirt zutexten.))“ Cassim drehte sich zu der Elfe, zog diese mit all seiner Kraft an sich. „Komm wir gehen jetz feiern meine Süße.“ Piep Piep.......Piep Piep....sie haben Post.

Kitty wechselte das Programm und kicherte vor sich hin, ihre Gefährten zeigten unterhaltsame Seiten. Vielleicht würden sie ja nachher das Dorf ausrauben das sie soeben befreit hatten...

Hi Julia, wie geht’s dir heute meine Süße, ich sitze im Büro und musste an dich denken. Ich hoffe wir sehen uns bald. Ein Freund eines Freundes hat eine Vernisage – hättest du Lust darauf? Danach ist dort eine kleine Afterworkparty angesagt. Und – damit dein Bruder dir keinen Ärger macht, kann ich ihn und seinen Freund auch da reinbringen, dann brauchen sie dir nicht hinterher schleichen. Ich würd dich gern besser kennen lernen. Mein Kollege ist auch da, der glaubt mir nicht das es dich gibt, würd ihn gerne vom Gegenteil überzeugen. Heute habe ich von meinem Chef ein neues Büro zugewiesen bekommen, sogar mit Fenster und einer Zimmerpflanze. Ich mach dir mal ein Photo von ihr und schicks dir, du magst Blumen doch so gerne, vielleicht weisst du ja sogar wie sie heisst. So ich muss jetzt weiter arbeiten, ich freue mich auf dich und deine Zusage.

Kitty lächelte und lehnte sich zurück, und schob ihre Brille hoch sodass die Sonnenstrahlen sie zunächst ein wenig blendeten. Sie kraulte ihren Hund und sah sich danach das Universitätsprogramm in Punkto Hermetik und Schamanistik an.

Audiodatei auf einem Datenchip, welcher mit "Kitty" beschriftet mit Klebeband an ihrem Spind befestigt wurde.
Stimme hört sich nach Raven an, im Hintergrund hört man Regen gegen eine Scheibe prasseln.

Zitat

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*räuspern*

Hey.

Das wird mir jetzt vermutlich keine Sympathiepunkte bringen, aber ist ja nicht so, als ob es da noch viel zu verlieren gäbe, hm?
Hör dir den Scheiß von mir einfach an, denk vielleicht drüber nach und mach was immer du willst.

Also... *atmet tief durch*

Ich denke, dass die Boston-Sache deine Chance ist für dich selbst einzustehen.
Meine, du bekommst das doch mit. Die Sticheleien von Spizzahn. Die Art wie du von allen Mitgliedern der Gruppe behandelt wirst, wie über dich geredet wird. Von jedem auf seine Art. Glaube nicht, dass du das willst. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, das liegt daran, dass du dich treiben lässt. Du entscheidest dich nicht. Lässt die Anderen machen. Vor unbequemen Dingen versteckst du dich, anstatt sie zu beseitigen. Und das ist schade. Vielleicht bin das nur ich, aber da steckt jemand tief in der sonst belächelten Kitty, der nicht vor allem duckmäusert. Ist letztens bei der Nachbesprechung ganz flüchtig mal an die Oberfläche gekommen, Verteidigung ohne Elementar und so.

Aber Boston. Einstehen und der ganze Kram.

Du kannst den Kopf einziehen und die Augen schließen, Joker das Ruder überlassen, ein bisschen Magieaufklärung fliegen und irgend jemand Anderen die Drecksarbeit machen lassen. Und damit genau das tun, was dein Onkel auch tut. Leute bezahlen, damit die eigenen Hände sauber bleiben.
Oder der Sache aufrecht entgegengehen, selber Organisation übernehmen, hey, du kennst fast jeden, den Joker auch kennt und du bist diejenige, die uns hier bezahlt, und diejenige sein, die Sache zu Ende bringt.
Joker traut dir das übrigens nicht zu. 'Zu unprofessionell' meint er.
Du hattest mal gesagt, dass du nicht weißt wer du bist, zwei Gesichter, Totem und so. Ich behaupte, du bist, wer du entscheidest zu sein.

*lacht schwach auf*

Tja. Und das wars auch wieder.
Hoffe, du machst was draus. Sonst muss sich Spizzahn niemand Neues zum Piesacken suchen.

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Der Tüll von Kittys Kleid glitt gepaart von der Seide, sachte wie ein Streicheln langsam hinab, um dann schliesslich achtlos auf dem Boden zu enden. Ihr Körper verharrte einen Moment bewegungslos, der weiche Stoff des Kleides bedeckten Kittys Füße. Sie legte den Kopf zur Seite und schaute in den Spiegel des Waschraumes, die Haare umflossen ihre Wangen und Schultern, die Arme hinter dem Rücken öffneten mit einer geschickten und geübten Bewegung den Verschluss ihres Bhs, der passend zum Thema der vergangenen Party gestaltet war. Eine kurze Bewegung und auch er glitt an ihrer Brust vorbei, um auf dem Kleid am Boden zu landen. Kitty betrachtete sich im Spiegel und strich über ihren Hals und die linke Schulter, in Gedanken verloren. Sie wollte diese Nacht nicht alleine sein.Es wäre so einfach gewesen Johns sachtem Drängen nachzugeben um ihm das zu geben was sie Beiden wollten – eigentlich.

Er sah ziemlich heiß aus heute abend, wie auch sie selbst , was ihr John die gesamte Party über deutlich gezeigt hatte. Dennoch hatte sie gerade jetzt etwas essenzielles vermisst. Sie konnte nicht sie selbst sein, das was sie in diesen Zeiten sehr beschäftigte konnte sie mit ihm nicht besprechen, auch um ihn zu schützen. Sie wollte die Blase die sie um sich und John erschaffen hatte nicht platzen lassen, aber es bedarf bekanntlich nur eines kleinen Schupses um solch ein fragiles Gebilde zu zerstören. Sicher hatte sie sich an Julia gewöhnt, aber Julia war langweilig. Dafür kannte sie kein Federvieh das sie Verrückt machte. Auf jede erdenkliche Art und Weise. Aber sie wollte nicht wirklich Julia sein, Helena kannte sie nicht wirklich, und Kitty war Jemand der einen hübschen Kerl mit gutem Job schon etwas ängstigen konnte, das was sie tat und mit wem sie Umgang hatte müsste er wirklich erst einmal verdauen – aber sie hatte nicht vor ihm von Kitty zu erzählen. Wenn überhaupt von Helena, irgendwann, ja die würde er wohl eher mögen. Sie stellte sich unter die Dusche und reinigte sich von dem Dunst des Kunstnebels und dem Schweiß den sie sich mühsam angetanzt hatte, trocknete sich ab und zog sich schliesslich den sauberen Sportanzug von BCB an. Sie hatte nicht vor in den Schlafraum zurück zu kehren. 404 schnarchte erbärmlich und es roch nach altem Alkohol. Sie fragte sich wie es die arme Dana bei dem Lärm und Geruch aushalten konnte. Warscheinlich war sie total übermüdet gewesen. Sie nahm sich eine Decke und schlich sich in den Sportraum, legte sich auf den Mattenstapel und versuchte einzuschlafen, was ihr nicht gelang. Sie setzte sich auf und seufzte. Kitty griff nach ihrem Comlink und tippte eine Nachricht ein : [„Ich vermisse Dich“], und wählte den Absender. Den Finger über der [Senden] Fläche verharrte sie, als sie bemerkte das dort nicht JOHN stand ...

Kitty blieb der Atem weg, ihr Herz raste und dachte verzweifelt daran, daß dies ihr wohl keine ruhige Nacht bescheren würde.

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Klick-knaaarz machte es als Metall an Metall rieb. Die Tür war nun zu. Ihr Teint war blass, was nicht dem Klima in Boston zuzuschreiben war. Prinz sprang wie wild an ihr hoch, nicht bereit dazu seiner Gefährtin auch nur eine Minute Ruhe zu gönnen. Die hatte sie seiner Meinung nach eine Ewigkeit gehabt, als er sie zu Jörns Familie „in Urlaub“ brachte. Erst war er ja ein wenig sauer gewesen das sie nicht kam, aber als er sie nach der elend langen Zeit ,erblickte war er sehr aufgeregt gewesen. Seit Stunden war er übermütig und wollte seine Energie mit ihr teilen. Diesmal würde er nicht locker lassen.

Kitty schaute auf Prinz hinab, lächelte. „Gleich mein Süßer- gib mir nur ein bischen Zeit“. Sie liess sich auf ihr Bett fallen, das Gesicht aufs Kissen. In ihren Gedanken hallte ein Schuss, DER Schuss. Es war Unrecht gewesen, er war schliesslich ihr Onkel. Sie hätte anders handeln sollen, ihn zur Rede stellen müssen. Statt dessen vergalt sie Gleiches mit Gleichem. Oder- eigentlich gab er ihr keine Wahl. Angst macht vieles aus einem Menschen...oder Elfen. In ihrem Fall war es eher so gewesen das die Panik sie übermannt hatte und sie hatte erstarren lassen. Panik gepaart mit dem Schrecken wozu sie fähig gewesen war. Ein riesiger, alles versengender Feuerball … nur sie selbst hatte das Chaos wohl überlebt. Hatte er nicht jedes Recht der Welt gehabt, Helena auslöschen zu wollen? Sie war angewidert von sich selbst. Sie hasste sich dafür, Joker und die Anderen um Hilfe gebeten zu haben. Es war nicht einfach ein Leben wissentlich und geplant auszulöschen. Selbst Joker, so glaubte sie, hatte mehr Probleme damit als er jemals zugeben würde. Keiler, der Militär in der Gruppe hatte sie überrascht. Auch er hatte ihr selbstlos geholfen. Sie kannte den Ork kaum, doch seine Reaktion auf den „Auftrag“ in Boston hatte sie ihre Wirklichkeit überdenken lassen. Sie war weder Alleine, noch in einer Hoffnungslosen Situation solange es Jemanden gab, der an ihrer Seite war. Raven hatte ebenfalls kein Geld von ihr genommen. Das konnte vieles heissen. Warscheinlich war es als Mahnung, das Andere ihren Scheiss erledigen, ohne ihr die beruhigende Distanz geben zu wollen zu dem was eigentlich geschehen ist. Nämlich das es ein Auftrag war – das machte es zu etwas Persönlichem. Dennoch hoffte sie, das es andere Gründe gab.Ihre Gedanken verblieben bei dem jungen Mann mit dem Federhaupt. Er hatte in dieser Sache Recht gehabt. Jemanden in ihre Angelegenheiten hineinzuziehen war nicht Recht gewesen. Es war nur so, das sie es nicht zu einer persönlichen Sache hatte machen wollen. Das Gefühl der Rache hatte sie nie für ihren Onkel verspürt. Er duldete ihre Existenz nicht mehr und hatte mit seiner Ablehnung Einiges ins Rollen gebracht was sie zum handeln gezwungen hatte. Den Schuss selbst abzufeuern,selbst wenn sie mit einem Gewehr hätte umgehen können, hätte ihr keine Befriedigung gebracht – die wollte sie nicht. Hätte sie einen Ausweg gesehen, hätte sie ihn mit Freuden am Leben gelassen – er war von ihrem Blut, immerhin. Aber das reicht wohl nicht in diesen Zeiten. Menschen wie Keiler, Dana und sogar Raven hatten mehr für sie getan als sie zu Hoffen gewagt hatte. Sie hatten keinen Cent von ihr genommen und waren einfach da gewesen als sie sie gebraucht hatte. Auf Joker konnte sie sich verlassen, das wusste sie und sie war ihm mehr als dankbar. Sie würde versuchen es ihm mit ein wenig mehr Professionalität zu danken. Roger, Spitzzahn, Bambi und 404 hatten ihre Aufgabe erledigt, dafür hatten sie ein wenig Lohn bekommen. Gemessen an dem Risiko war der nicht groß ausgefallen. Dennoch konnte sie sich nicht erwehren, das sie begann zu differenzieren. Sie konnte verstehen das sie für ihre Mühen einen Lohn verlangten – es war ein Auftrag gewesen. Dennoch war sie überwältigt gewesen als ihr Keiler, Raven und Dana ihren Anteil gegeben hatten. Sie hatten bei ihr etwas gut, genau wie auch Joker. Sie hatte einmal gelesen, das es stets auf die Art und Weise, und vor allem auf den Grund ankommt, warum man etwas tut. Für sie war es mehr eine Aussage als eine kleine Geste – und die gab ihr Halt und die Energie die sie für ihr Leben in den Schatten brauchte. Aber danken wollte sie Allen, auch wenn es nur eine kleine Geste war.

Sie schaute auf Prinz und streichelte sanft seinen Kopf. Sie hatte eine Idee, auch wenn es nur etwas Kleines war. Sie sprang auf, wuselte Prinz wild über das Fell, schloss auf und rannte gefolgt von einem übermütig herum hüpfenden Hund auf den Hof. Im Sprung veränderte sich ihre Gestalt und so jagte sie mit ihm übermütig auf dem Hof herum. Bis sie sich erschöpft am Gewächshaus fallen lies. Prinz stupste sie an, er hatte deutlich mehr Kondition als er, aber er wusste das Kitty genug hatte – so liess auch er sich nieder und legte seinen Kopf auf ihren Rücken. Langsam veränderte sich ihre Gestalt wieder in zu einer Homo Sapiens Nobilis. Einige Minuten verstrichen, dann stellte sie sich unter die Dusche – das war genug Sport gewesen. Anschliessend sammelte sie die Zutaten für eine Möhrentorte, mit einem Schuss Rum, damit auch 404 etwas davon hatte. Sie war riesig, und würde die Anderen fast zum Platzen bringen, was nicht wirklich ihre Intention war. Dann sammelte sie Gemüse und bat Schraube für sie einkaufen zu fahren. Sie machte ihm eine Liste – es musste sowieso eingekauft werden, vor allem Rindergulasch. Es war Dienstag, den Kuchen hatte sie gerade noch rechtzeitig fertig bekommen. Schraube bat sie, sie zu BCB zu fahren, sammt Möhren-Rumtorte. Sie dankte allen für ihre selbstlose Hilfe, auch wenn ihr die kleine Ansprache nicht leicht fiel in Anbetracht der Tatsache das sie nun ihren Onkel auf dem Gewissen hatte. Sie versuchte sich möglichst nichts anmerken zu lassen.

Dana, Joker, Keiler und Raven erhielten nach dem Meeting mit Kuchen eine persönliche Nachricht, mit einer Einladung zum Essen am folgenden Tag zu einer Jokerfreundlichen Uhrzeit bei ihr auf dem Hof. Sie war sich nicht sicher ob Raven kommen würde und wie er die Einladung auffassen würde. Mehr als hoffen konnte sie nicht das er den Kleinkrieg zwischen ihnen Beiden morgen einmal Ruhen lassen konnte.

Heute nach dem Treffen hatte sie wieder einen Termin mit ihrem Therapeuten, es würde eine lange Sitzung werden. Sie würde wohl auch das Fiasko mit Raven ansprechen, was ihr mehr zu schaffen machte als sie zugeben wollte. Aber seinen Namen würde sie natürlich raushalten. Sie hatte ein wenig Angst vor dem was die Therapie zu Tage bringen würde, aber dennoch machte sie sich auf, um Licht in ihre Vergangenheit zu bringen.