Marios kleines schwarzes Notizbuch von Leuten und Dingen, Seite 5

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10.06.2075
Morgens hatte Millheimer von meinen Plänen mit Robert erfahren, ich muss vorsichtiger in seiner Gegenwart werden. Er hat verlang Fransesca zu treffen, u verführen am ehesten. Die Sache hatte mich sehr aufgewühlt, auch wenn im Nachhinein betrachtet ich es vielleicht für mich nutzen kann, ich mag es aber einfach nicht wenn sich Jemand in meine Pläne einmischt.

Ich hab mich mittags dann mit Diego in der Mensa getroffen er meinte zwar, er hätte keine Zeit und wolle nicht, dass wir uns in der Uni treffen, ich habe ihm aber deutlich gemacht, dass mir das egal sei. Hab ihn dann gezwungen unter den irritierten Blicken seiner „Homies“ mir mein Essen zum Tisch zu tragen und bin dann mit ihm noch auf die Toilette. Danach ging es mir wieder Besser und ich konnte zum Theater.

Der Abend verlief dann besser als erwartet. Millheimer schien sich nicht wie angekündigt nur als Nutznießer meines Vorhabens in Position zu bringen sondern griff dann doch aktiv ein in dem er Francesca um den Finger wickelte. Vielleicht war sein forderndes auftreten am Morgen nur ein Vertrauenstest und seine Hilfe der Lohn für das Bestehen? Er behandelt mich oft mehr wie ein Kind als wie einen Schüler, solange ich davon aber in diesem Maß davon Profitiere sollte ich es erdulden.

Nachdem Francesca also mit Millheimer verschwunden war und Robert hat stehen lassen habe ich ihn gegriffen und wir sind „zum Trost“ einen trinken gegangen. Anfangs war da noch ein anderer Magier in der Kneipe, aber als der verschwunden war hab ich meinem Hauptdarsteller dann noch einige Dinge ins Ohr geflüstert, Frauen sind einfach nichts für ihn, sie sind viel zu wankelmütig und er ist zu sensibel dafür. Er sucht doch eher jemanden der weiß was er will und ihn mit sicherer Hand führt. Heute noch kein Preis erhalten, aber ich denke ich hab ihn bald soweit. Nur meine Wette mit Sean hab ich wohl verloren, aber er stellt sich das Spiel im echten Leben immer viel zu einfach vor. Menschen sind nun mal keine Programme.

11.06.2075
Warum verschwende ich Zeilen für Tauben? Habe sie heute dazu gebracht sich gezielt auf der Straße über ein paar Passanten zu entleeren. Das hat mich zumindest aufgeheitert. Rabe scheint mich zu beobachten, ich denke ihm hat es auch gefallen.

Im Theater lief dann alles wie geplant: Aufführung, Millheimer holt Francesca ab, Robert ist wütend, wir reden viel, trinken noch mehr und landen schließlich bei ihm. Er ist zwar in gewissendingen etwas unerfahren und memmenhaft, ich genieße aber den Erfolg. Als ich heim Komme entspinnt eine Diskussion mit Sean über die Vor- und Nachteile von Realer- und virtueller Welt. Seine Argumente sind wohlüberlegt, ich rede sie klein, er zeigt sich aber wenig beeindruckt. Wir kennen einander zu gut.

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12.06.2075, Dach des Hauses der Gebrüder Morelli

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Mit einmal erschien alles so klar, so offensichtlich. Mario war es, als habe Tagelang am Ufer eines Flusses gestanden, mit einem Kescher in der Hand und kleine Fische gekascht und sich dann über ihre mangelnde Größe beschwert. Wie ein Zinnsoldat zum Aufziehen, der immer nur gerade aus marschiert hatte er stur seinen Lehrauftrag befolgt. Er kam sich vor wie ein Erstsemester.

Seine Hände klebten und dunkelrot floss langsam warmes Blut über sie. Er hatte sie zu einer Schale geformt und in dieser lag in letzter Ruh der in hässlich grauem Federkleid gehüllte Kadaver einer Taube. All diese fetten, fliegenden Ratten waren am Fressen gewesen, beobachtet nur von Mario und einem abseits sitzendem Raben, schwarz wie Ebenholz. Da packte dieser Gedanke den Schwarzmagier mit einmal, er Zwang die Tauben zur Ruh, bis er die erst beste von ihnen Packte und ihr mir einem brutalen Griff nicht nur das Genick zerbrach, sondern auch ihren Hals halb abriss. Als er zugleich den Zauber fallen ließ flogen ihre überfressenden Artgenossen panisch auf, nur der Rabe saß stumm weiter da.

Er war solch ein Idiot gewesen und hatte es sich obendrein noch selbst eingebrockt. Warum bandelt Millheimer mit einer alten Schabrake an? Natürlich weil sie Mittel zum Zweck ist, sie ist nicht das Ziel nur der Köder oder der Schlüssel. Mario war sich sicher, wenn er Sean bat zu recherchieren würde, es Käme heraus die Alte sei Vorsitzende der „Miss Boston“-Wahl oder des Cheerleader Fördervereins. Mäuse fängt man mit Speck, Menschen mit Komplimenten und Raben mit Aas – so einfach war es.

Langsam schritt Mario auf den stolzen Vogel zu, ruhig blickte er ich in die dunklen, runden Augen des Gefiederten. Für einen Moment herrschte eine eigenartige Stille auf dem Dach des Bostoner Mehrfamilienhauses, als wäre die Zeit zäh wie das Blut geworden, das zwischen den Fingern des Elfen rann und in dicken Tropfen auf den staubigen Boden viel. Schließlich ging der Schwarzmagier bei dem Raben langsam in die Hocke und bat ihm wie ein gar köstliches Mal die fette, tote Taube da. Der Fürst im dunklen Federkleid krächzte ein einziges Mal, dann schoss er vor und bohrte seinen schwarzen Schnabel in Vogelkadaver um sich an dem fetten Mahl zu laben.

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18.06.2015 Fenway Gemeindezentrum Boston

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„Warum bin ich hier Mario?“, das Gemeindezentrum leerte sich allmählich und Diego saß noch immer etwas hilflos auf einem der billigen Plastikstühle als Mario endlich zu ihm kam. Dieser hob nur die schmalen Brauen und wiederholte: „Ja, Warum bist du hier Diego?“. Ratlos und überrumpelt sah der Mensch zuerst einen Moment fragend zu Mario bevor er sich zusammenriss und sprunghaft erhob: „Was soll das heißen Bro‘, du wolltest doch das ich unbedingt herkomme!“. Fast schon gelangweilt positionierte sich der halbirische Zwilling, steckte die Hände in Hosentaschen und schürzte die Lippen. „Also Erstens Diego,“, begann er in gelassen belehrendem Ton, „bin ich nicht dein ‚Bro‘ oder sonst irgendeiner deiner versnobten, Latino-Fratboy Kumpels. – Und Zweitens bist du nicht hier, weil ich das wollte.“.

Der junge Sportstudent blinzelte kurz irritiert bevor er den Magier anfuhr: „-DU- hast mich hierbestellt und wie dumm warten lassen!“. Doch statt Mario einzuschüchtern schüttelte dieser nur symbolisch enttäuscht den Kopf: „Nein, nein Diego –DU- bist nicht wegen mir hier, nicht um mir Gutes zu tun, nicht um mir Gesellschaft zu leisten und nicht aus Sorge ich könnte deine Hilfe gebrauchen. Du bist nicht hier weil ich dich gerufen habe. Nein Diego du bist nicht wegen mir hier sondern allein für dich. Du bist hier in der Hoffnung ich würde dich beschimpfen und demütigen um dich dann in eine Klokabine zu locken und hart durch zu nehmen während ich dir den Mund zupresse, so wie es ein unglücklicher mitvierziger Familienvater mit seiner Midlifecrisis-Affäre täte. Du gierst einzig und allein danach mal wieder zum Abschuss zu kommen und rennst wie ein hungriger Hund jedem Geruch von blutigem Fleisch hinterher. Du missbrauchst meinen Anruf nur als Legitimation deiner Begierde zu folgen. Diego…“ Mario tippte mit dem schmalen ausgestreckten Zeigefinger dem Latino auf die muskelöse Brust die das Flanell gefärbte Seidenhemd spannte: „ Hör auf nur an dich zu denken. Hör auf nur mit deinem Schwanz zu denken. Wilde Tiere sind nur loyal solange man sie füttert, höre endlich auf dich wie ein wildes Tier zu verhalten und fang an aufrichtig zu dir und zu mir zu sein, das würde vieles einfacher machen.“.

Der Latino war zuerst viel zu überfahren von der Ansprache des schmaleren aber wesentlich selbstbewussteren Elfens. Erst als dieser sich abgewandt hatte schien er zu erwachen, kurz wand sich durch Diegos graue Masse die Einsicht sich zu entschuldigen und Mario hinter her zu rennen, doch als er den Mund öffnete platze nur ein lautes: „Ach Fick dich doch!“ heraus. Der Zauberer grinste nur noch einmal süffisant über die Schulter ehe er den Raum verlies: „Nunja – zumindest nicht dich.“.

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07.07.2075 - Dach des Hauses der Gebrüder Morelli

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Blut floss langsam über den grauen Sims des Wohnblocks und tropfte allmählich auf die Straße herab. Mit der gebotenen Vorsicht aber dennoch etwas unbehände wühlte Mario mit dem Skalpell in dem aufgeschlitzten Taubenkadaver umher. Der Elf war weder Arzt noch Metzger, dennoch schaffte er es nun, nach dem er die erste Flugratte völlig zerhackstückelt hatte, die Leber aus dem toten Vogel zu schneiden. Achtsam legte er das Organ in einen silbernen Metallnapf neben sich auf dem Sims und feuerte die Reste des Vogels in einen Plastikeimer zu seinen Füßen.

Obgleich die in blauem Vinyl gehüllten Hände des Magiers voller Blut waren, hörte auch die nächste Taube auf den Befehl in ihrem Geist und kam zu Mario herüber um still vor ihm zu warten. Erst als er ihr das Skalpell ins Auge stach zappelte sie kurz ehe sie ruhig liegen blieb. Wie die kleine, scharfe Klinge in den toten, grauen Leib stach sprenkelten rote Flecken auf die rot-weiß karierte Synthetik-Schürze, die der Zwilling aus der gemeinsamen Küche gestohlen hatte, um sein weißes Hemd zu schützen. Er hatte Glück gehabt, dass die Ärmel bisher sauber geblieben waren, auch wenn er sie bis zu den Ellenbogen hochgeschlagen hatte.

Mario dachte nach während sich Edelstahl durch Organe wühlte. Es war das erste Mal gewesen, dass er einem anderen Zauberer gegenüberstand. Natürlich kannte er andere Magieanwender, seit dem Studium sogar jede Menge. Er war sich stets bewusst gewesen, das seine Gabe selten aber nicht exorbitant war. Knut war auch der Beweis dafür, dass er selbst innerhalb der Familie kein Sonderfall war. Aber der Elf musste noch nie gegen einen anderen Erwachten Kämpfen. Bisher hatte er seine Magie immer genutzt um Mudane mehr oder minder direkt zu manipulieren und in seiner verblendeten Arroganz hatte er die Möglichkeit, dass mit Squattern und Crittern auch ein Zauberer auftauchen könnte nicht einmal einkalkuliert.

Es war dem studierten Thaumathologen durchaus bewusst, dass es auch wilde Schamanen und Hexen gab, er würde sogar so weit gehen zu sagen, dass er Knut auch ohne Studium ein gewisses Verständnis und Können zusprach. Aber die Hexen von Salem? Das waren wilde, unorganisierte, undisziplinierte Kinder ohne wahre Ambitionen. Man musste solchen Elementen mit überlegender Organisation und Disziplin begegnen und nicht mit roher Gewalt reindreschen.

Mario kam mit sich überein, dass er unbedingt vorsichtiger vorgehen musste. Jemand musste einfach die Kontrolle behalten bei ihren Diensten für die Familie. Sean war dazu zu introvertiert, abgesehen davon funktionierten die Brüder auch so in einer einvernehmlichen Symbiose. Maria’s einziges Interesse schien darin zu bestehen nicht aufzufallen und zu töten, im krassen Gegenteil zu Serafina die ständig versuchte im Mittelpunkt zu stehen und begann irrational zu werden wenn dies nicht geschah. Vincent fehlte es einfach an der nötigen Gelassenheit und Professionalität um Zielführend zu arbeiten was er nur zu deutlich bewiesen hatte. Einzig noch mit Knut konnte man vernunftbegabt zusammenarbeiten.

Fünf Taubenlebern lagen mittlerweile in dem Napf, Sieben Vogelkadaver im Eimer und der Schwarzmagier beschloss, dass das reiche. Er nahm den Napf und trug ihn achtsam zu dem stolzen Raben der ihn die ganze Zeit von der Matrixantenne auf dem Dach aus beobachtet hatte.
„Buon appetito!“.

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7.7.2075 - Boston, Marios Schreibtisch

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Der stählende Federkeil tauchte sanft in die tiefschwarze Tinte, warf kreisförmig kleine Wellen bis zum Rand des kleinen gläsernen Fässchens. Mario hatte einen Fabel für das Schreiben mit Tinte und Papier, nicht nur, dass es wesentlich schwerer ab zu hören, fangen oder manipulieren war, vor allem empfand der junge Bambino das es wesentlich mehr Stil hatte. Es drückte dem Empfänger Respekt aus, sich handwerklich Mühe zu geben um ihm eine Nachricht zukommen zu lassen anstatt nur routiniert und lieblos Tasten anschlagen zu lassen. Drei Mal klopfte er den Schreibkiel am Rand des Glases ab, dann setzte er ihn schließlich vorsichtig auf den weißen Grund und begann aus Linien Buchstaben, Wörter und schließlich eine Führbitte zu schreiben.

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„Geschätzter Capo,
ich möchte zuerst und vor allem meine aufrechte Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, über das Vertrauen, dass ihr für mich, meinen Bruder und unsere neuen Kameraden zeigt. Eine Gruppe unerfahrener Bambini mit solch Diensten für die Familie zu beauftragen ist immer ein Wagnis, ins besonderem wenn diese Fellas solch unterschiedliche und Bunte Biographien mit sich bringen.

Nicht nur für meinen Bruder und mich, sondern auch für die viel beachtete Serafina, die werte Maria, den werten Vincent und den geschätzten Knut will ich versichern, dass ein Jeder all seine Talente und Fähigkeit mit vollem Einsatz in jeden einzelnen Dienst für die Familie einbringt. Zusammen wirkt all unser jugendlicher Elan und Tatendrang wie eine wilde Herde stolzer Fohlen. Doch wie bei allen jungen Stuten und Hengsten rennt auch unsere Herde nicht immer in dieselbe Richtung, eure Bambini sind überaus engagiert aber auch mindestens ebenso unorganisiert und planlos.

In der tiefen Überzeugung, dass es zum Besten für die Familie ist, erbitte ich von euch einen Gefallen. Ich erbitte um unser selbst willen das ihr uns, bei den nächsten Diensten für die Familie, einen Soldato bei Seite stellt der die Bambini ein wenig Disziplin und Ordnung schenkt, der mit euren und den Segen der Familie die Autorität in die junge Herde bringt, die sie so dringend braucht.

Ich bedanke mich für eure Zeit,
ciao Mario Cieran Morelli“

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Harter Softp0rn:

Wohnung der Morelli Brüder, 15.07.2075

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Die kleine, schwarze Königsfigur aus glänzendem Plastik wurde von einem strahlend weißen Pferd rüde umgestoßen und rollte über das karierte Spielfeld. „Schachmatt.“, bemerkte Leonardo knapp und sein Bruder nickte nur registrierend. Cieran verlor fast immer, immer dann zumindest, wenn er nicht den Gedanken seines Zwillings lauschte. Aber es ging beim Schach zwischen den Zwillingen gar nicht um die Frage von Sieg oder Niederlage, vielmehr diente das Spiel als Legitimation von längeren Gesprächen über alles, was sie beschäftigte.

Mario beschäftigte allen voran der vergangene Freitag. Die Wut über seine Kameraden hatte er überwunden, größtenteils an und mit Diego ausgelassen, aber losgelöst von der emotionellen Ebene, von dem gekränkten Stolz und verletzten Machtbewusstsein des Schwarzmagiers betrachtete er die Ereignisse noch immer ausgesprochen Kritisch. „Ich versteh sie nicht Sean.“, nach einer kleinen Pause fügte er weiter hinzu: „Damit meine ich, dass ich sie natürlich sehr wohl verstehe, es mir aber einfach vor ihrem inkonsistenten Verhalten grault. Serafina die sich kleidet wie ein leichtes Mädchen aber benimmt wie eine Nonne ist mindesten ebenso hinderlich wie Vincent der einen coolen Tridganster mimt aber bei der kleinsten Gefahr dann die Nerven verliert.“. Sean nickte etwas während er die Schachfiguren wieder aufstellte und merkte an, das man die Situation ja noch gerettet habe.

„Das Problem ist, dass es vielleicht noch unseren Capi aber niemanden mehr darüber interessiert wer versagt hat. Wenn einer Mist baut, dann bluten wir alle dafür. Für die Alten sind wir doch alle gleich Leo, wir sind die Freaks, die Elfen, Hexer und Erwachten – Gott wir sind ja nicht einmal volle Italiener.“, der Zwilling griff nach der offenen Weinflasche, die trotz der großen grün, weiß, roten Flagge auf dem Etikett noch nie in Italien war und füllte die beiden Burgundergläser erneut. Statt die Flasche dann aber wieder ab zustellen hielt er sie nachdenklich in der Hand: „Schau Leo, es ist wie mit dem Wein, wir können uns geben wie die Altehrwürdigen, wie sie kleiden und nennen, aber selbst wenn wir das beste wären was unter der Sonne je gereift ist, sind wir für die Alten immer nur das Imitat, nicht echt, nicht ehrwürdig.“

Der Wein sei in Ordnung, aber er wüste nicht ganz worauf sein Bruder hinaus wollte meinte Sean. Mario leckte sich über die Lippen nachdem er ebenfalls einen Schluck von dem pseudoitalienischem Wein getrunken hatte ehe er weitersprach: „Die Familien Amerikas haben 200 Jahre im Schatten der alten Heimat gestanden, aber erst nachdem sie der Cosa Nostra und der Camorra nach den Eurokriegen wieder aufhalfen waren sie wirklich emanzipiert. Es gibt nur einen Weg als Freak wirklich frei zu sein und zugleich respektiert zu werden Leo und das ist unbeschreiblicher Erfolg. Wenn wir jemals mehr sein wollen als die Freaks am Außenrand der Familie, dann müssen wir unbedingt erfolgreich sein. Wir müssen ehrgeizig, effizient und brutal sein – es reicht nicht wenn wir versuchen wie das Original zu sein, wir müssen besser sein als die Altehrwürdigen.“. Noch einmal nahm der Elf einen kräftigen Schluck Wein ehe er nachsetzte: „Und was unsere Partner angeht, können wir es uns noch nicht Leisten wählerisch zu sein. Wenn wir also mit Leuten wie Vincent und Serafina arbeiten müssen, dann müssen wir sie so formen das wir mit ihnen arbeiten können.“.

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25.07.2075, Gästezimmer der Villa Sanchez, Boston

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Es dauerte keine zwanzig Sekunden, da war Dimitrie an der Tür doch zu seiner Überraschung rief Mario ihn herein, ehe er klopfen konnte. Der vermeintliche PR-Manager war allein in dem schwach beleuchteten Raum, von seinem Zwilling fehlte jede Spur, breitbeinig saß er in dem bequemen Sessel, in seiner Hand ein Glas tiefroten Weines, auf das er irgendwann im Laufe des Abends umgestiegen war.

„Hallo Dimitirie.“, Mario war nicht mehr nüchtern, die Kontrolle über sich oder zumindest über seine Außenwirkung hatte er aber noch immer. Jedes Wort war überlegt, scharf, selbstsicher. Er begrüßte den jungen Buttler nicht, er stellte viel mehr seine Anwesenheit fest, er hätte ihm auch genauso gut aufzeigen können, wie lange der Mensch vom auslösen des Zimmerrufs bis zum Erscheinen gebraucht hatte. Der Blondschopf verbeugte sich knapp, antwortete im gewohnt freundlichen, zurückhaltendem Ton: „Guten Abend Herr Conway, wie kann ich ihnen helfen?“.

Nur einen einzigen Finger löste der Elf vom Glas und deutete damit auf die offene Tür während seine blauen Augen von dem Mensch zu eben jener blickten. Der Butler drehte sich bereits zur Tür, als der Schwarzmagier seiner Geste Nachdruck verlieh: „Schließ die Tür – Dimitrie.“. Mario liebte Namen, sie hatten so viel Macht. Die meisten Magier glaubten, dass nur die wahren Namen von Geistern mächtige Instrumente der Beherrschung waren, doch Mario war sich der Macht jedes Namens bewusst. Ein wohl platzierter Name machte alles persönlicher. Er machte beiden Anwesenden bewusst, dass es nicht darum ging, dass die Tür geschlossen werde, sondern darum, dass Dimitri sie schließt, das Dimitri Marios Befehl folgt.

Als die Tür ins klackend ins Schloss fiel kommentierte der Elf mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen: „Gut Dimitrie.“ und erneut lag in seinen Worten keine Höflichkeit oder gar Dank, vielmehr stellte der Manipulator für sie beide fest, dass der junge Butler erfolgreich Marios Befehl befolgt hat. Im Grunde genommen war die Situation an und für sich bereits beklemmend genug, doch Mario demontierte das Selbstbewusstsein des jungen Menschen weiter – durch Schweigen. Er starrte den Blonden an, nippte nur einmal kurz an seinem Wein aber ließ kein Wort, keinen Wunsch, keinen Befehl über seine Lippen kommen. Der studierte Psychologe brauchte keinen Zauber anwenden um zu wissen was der Buttler dachte, er wartete auf eine Anweisung, einen Grund hier zu sein, er fühlte sich verloren, hilflos, schutzlos wenn er nicht wusste was er tun sollte, wenn er nicht weniger gut ausgebildet wäre, hätte er Mario schon längst aufgefordert was zu sagen, aber so versuchte er nur einen Punkt im Raum anzustarren und hoffte das der Elf endlich was sagen würde, irgendwas Hauptsache er müsste nicht weiter hier so zwecklos rumstehen.

„Dimitrie.“, die kleine, wohl gewählte Pause nach dem Namen machte dem Mensch sehr deutlich, das Mario sich Bewusst war, dass der Butler nach einer fast endlosen Minute versucht hatte in seine Gedanken zu flüchten und so Zeit eingeräumt bekam dem Elfen wieder seine volle Aufmerksamkeit zu geben, „Ich will das du meine Schuhe putzt Dimitrie.“. Der Mensch war so froh darüber, dass das beklemmende, sinnlose Warten aufhörte, dass er kaum einen Gedanken daran verschwendete, wie absurd und unnötig diese Aufforderung, diese gesamte Situation war. Er zog aus der Innentasche seines Fracks ein weißes Tuch und entfaltete es mit einem Schlag aus dem Handgelenk, während er sich auf das rechte Knie vor dem Elfen hinhockte um den schwarz glänzenden Lackschuh zu polieren.

Doch noch ehe er anfangen konnte mit dem Stoff über die Kappe zu fahren merkte er wie der Sitzende ihm das Tuch aus der Hand zog und achtlos bei Seite warf. Völlig aus dem Konzept gebracht starrte Dimtrie in die tiefblauen Augen des Schwarzmagiers, der seinerseits selbstsicher auf ihn herabblickte, in jedem Sinne des Wortes. „Ich sagte, ich will das –du- meine Schuhe putzt. Von einem Tuch war nie die Rede Dimitrie.“, ein eiskalter Schauer erfasste den Knienden als Mario zu ihm sprach und mit einmal war er sich bewusst, dass er seine Aufgabe nur gut erfüllen konnte, wenn er die Schuhe des Elfen mit der Zunge sauberlecken würde. Langsam beugte er sich herab und bekam so auch nicht mehr mit, wie der Schwarzmagier kurz, verspannt die Augen schloss und sich in den Nacken griff als er die typisch stechenden Schmerzen des Entzugs spürte.

Die rosa Zunge des Butlers glitt langsam über den schwarzen Lackschuh, benetzte ihn zuerst mit Speichel und leckte ihn dann wieder auf und obgleich das modische Stück auch vorher nicht wirklich dreckig war, so glänzte es nach kurzer Zeit. Dimitrie hörte sein eigenes Herz rasen und toben, als ob es gleich aus der Brust springen würde, er war sich all der Dinge bewusst, die gegen sein Handeln sprachen oder zumindest sprechen sollten. Was er tat entsprach keiner Etikette, keiner Pflicht und auch nicht wirklich dem, wonach er jemals - wonach er bisher gesucht hätte. Und dennoch kniete er vor diesem Elfen, den er gestern nicht mal kannte und leckte ihm die Schuhe sauber. Er vollführte diese Geste absoluter Unterwerfung in der Überzeugung, dass es das Richtige sei.

Gerade wie er mit dem zweiten Schuh fast fertig war, öffnete sich die Zimmertür schwunghaft. Sean stand darin, sah irritiert kurz zwischen dem knienden Butler, der ihm kurz erschrocken ansah und dann mit knallrotem Kopf zu Boden starrte und seinem selbstsicher grinsendem Bruder hin und her ehe er sich wieder umdrehen wollte. Bevor er aber den Raum wieder verlassen konnte hob Mario die Hand. „Schon gut Bruder, Dimitrie ist eh gerade fertig.“, meinte der sitzende Zwilling bevor er wieder zu dem Menschen sah: „Das hast du gut gemacht Dimitrie, ich bin stolz auf dich, nun geh aber brav, schnell ins Bett du hast morgen einen anstrengenden Tag vor dir.“. Als wären die Worte allein nicht demütigend genug gewesen tätschelte er dabei dem Blonden das Haupt.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren Strauchelte der Butler wieder auf die Füße und verschwand so schnell wie es ohne zu rennen möglich war aus dem Zimmer. Als die Brüder wieder unter sich waren kassierte Mario von seinem Zwillingen einen strengen Blick, der aber zuckte nur mit den Schultern und nahm noch einen Schluck Wein: „Was denn? Wir brauchen ihn um an mehr Informationen zu gelangen.“. Mario konnte die meisten Metamenschen belügen, manipulieren und an der Nase herumführen wie er es wollte, Sean gehörte nicht dazu, Sean gehörte aber auch nicht zu den Metas die Mario für sein Verhalten verurteilten und so fragte er seinen Bruder nur, ob er sich der Risiken bewusst sei, solch ein Spiel im Haus eines Staatsanwaltes zu treiben. Nachdem der Magier sein Weinglas geleert hatte nickte er leicht: „Ja – nein – Du hast ja recht….“. Kurz schwieg er ehe er nachsetzte: „Kannst du mir das diskreditierende Material über ihn aufbereiten und vielleicht ausweiten? – Nur für den Fall.“.

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27.07.2075, Marios Magisches Refugium ind er gemeinsamen Wohnung mit Sean, Boston

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Unzähliege Kerzen erleuchtete das Refugium und warfen flackernde Schatten an die roten Wände. Die dritte Flasche Wein war auch bereits weit mehr leer als voll und Mario hing dementschprechend mehr in seine herrischen Thron im Zentrum des Refugiums als er saß. Auf dem Kommlink spielte laute Guitarrenmusik aus den Zerhnern, der der Elf schon lange nicht mehr wirklich lauschte. Mario sah zu wie eine der Kerzen mitten im Raum langsam erlosch, die kleine Flamme tanzte immer langsamer auf der Spitzte des Dochtes, saugte und verbrand das letzte bisschen Wachs während sie hoffnungslos um ihr Leben kämpfte.

"Sean!", er bewegte sich kaum um seinen Bruder zu rufen und wiederhohlte seinen Ruf nur kräftiger als er keine Antwort bekam. Er starrte zu der leicht angelehnten Zimmertür, doch statt diese sich öffnete zeigte nur sein Kommlink durch leichtes vibrieren an, das ihn jemand anrief. Erneut brüllte Mario, diesmal noch lauter: "Verdammd Leo isch will red'n! - Nich' telefon'n!". Das Kommlink hörte auf zu Vibrieren und kurze Zeit später stapften Schritte durch die Wohnung der Zwillinge. Vom Flurlicht bekam Seans Siluette eine leichte Korona als er schließlich ins Zimmer trat. "Ich will Pizza.", stellte Mario fest ohne sich zu bewegen und erhielt von seinem Bruder nur die trockene Analyse zurück: "Du bist betrunken.". Der Magier konterte, dass das nicht wahr sei ohne selber an seine Worte zu glauben.

Einen Moment herrschte Stille in dem Refugium und die kleine Kerze in der Mitte des Raumes verlor schließlich den Kampf um ihr Leben sie erlosch in einem leisen Zischen, doch in der Masse der vielen kleinen Lichtquellen blieb ihr Ableben bedeutungslos. Der Raum war weiter vom flackernden Schein erleuchtet, doch Mario verlor seinen Fokus und sah schließlich direkt zu seinem Bruder. Die Augen des Magiers waren rot, feucht und von dunklen Schatten gezeichnet. Schließlich brach Sean das Schweigen wieder: "Ist es wegen diesem Dimitirie?".

"Pffft!", der betrunkene Elf schürzte die Lippen und erhob sich schwungvoll aus seinem schwarzen Thron wobei er ersteinmal zwei Schritte nach links taumelte ehe er wieder Stand fand. Das erfolgreiche Aufstehen feierte er mit einem kräftigen Schluck Wein aus der Flasche ehe er zu der just erloschenden Kerze mitten im Raum tapste. Es brauchte drei Versuche bevor der Schwarzmagier es schaffte mit seinen Stiefel die noch weichen Reste aus Wachs zu treffen und platt zu trefen. "Wer isch schon Dimidrie?!", erfolglos versuchte Mario den Wachs nun wieder von seiner Schuhspitze am Boden ab zu kratzen: "Irgen son Wichd den son Kon' einfach abkackd. Is doch eh ejal wasss.", Mario sties kurz auf, schluckte herunter und sah sein Bruder für einen Moment überlegend an als suchte er den Faden bevor er weitersprach: "Ist doch egal was isch, du oder dieser Oberanwalt dazu sagn!". Drohnend hob Mario den Finger der Hand ohne Weinflasche und deutete damit auf seinen Zwillingsbruder, er hohlte Luft doch ehe er was sagen konnte stolperte er einen Schritt zurück und seztze sich auf den Hosenboden.

Sean seufzte und lehnte sich gegen den Türrahmen, er wusste es besser als zu diskutieren, wenn Mario betrunken war und reden wollte, dann wollte sein Bruder keine Gedanken austauschen sondern jemanden haben, der sienen Monologen zuhörte. "Wir sin' die verfigde Maffja!", fuhr der sitzende Magier fort: "Die vervucht verfigde Maffi-ja un wir haben nich den Hauuuuch eina Chancje gegen die doofen Taggofressa oder irgen' nen andren Kon! Nischd den Hauuuuch einerrr Chaaaanze!". Kräftig nickte der Elf ncohmal zu seinen eigenen Worten ehe er nochmals einen Schluck aus der grünen Flasche nahm und weiter lallte: "Weisd du was Leo. Dasch is genauu wie früher in der Heihschuhl. Egal - Janz egal wieee kuuhl wir auch sind, selbst, selbst wenn wir die aller, alla coohlsten' Kids auf der gahnzen Schuhle sin' - an den Lehrn kommste, kannste einfach nich' vorbei - Und die Lehrer, die sin' jedzd die Kons sind sie! - Scheiß Lehrer!".

Nach dem nächsten Schluck Wein stelllte Mario mit erstaunen fest das selbst der Inhalt der dritten Flasche endlich war. Achtlos legte er sie bei Seite um wieder zu seinem Bruder zu sehen und sich zu wiederholen. "Isch will Pizza!". Sean seufzte erneut und kommentierte nur trocken: "Schon bestellt.".

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14.08.2075, Ehemalige Wohnung der Morelli Zwillinge, Boston

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Vielleicht ging es ja wirklich alles etwas schnell. Drei Tage nach den Vorfällen in der Villa Sanchez, hatte Mario seinem Bruder erklärt, dass er sich in der Innenstadt nicht mehr sicher fühlte, nicht dass er glaubte, sich wirklich vor den Atzlanern oder einem anderen Megakonzern erfolgreich verstecken zu können, aber er könnte zumindest versuchen einen Racheaktion möglichst unlukrativ zu gestalten. Sean war es schon immer relativ egal gewesen wo sie lebten, solange die Matrixverbindung stark genug war und seit sie ihre Partys eingestellt hatten, gab es keinen echten Grund mehr für eine Wohnung in Campusnähe.

Zudem kam, dass Mario einen Wachcritter anschaffen wollte, einen der nicht gleich vor jedem Geist in die Knie gehen würde. Nach einiger Recherche schien ihm ein deutscher Fenriswolf, eine besonders Magieresitente erwachte Form des europäischen Wolfes die klügste Wahl, auch wenn sein Bruder von den notwendigen Kosten alles andere als begeistert war. Einen Kleinwagen könnte man davon kaufen, meinte Sean, aber sein Bruder hielt nur dagegen, das er ja eh keinen Führerschein habe.

Solch ein Tier konnte man aber in keiner Wohnung, halten, ja selbst die meisten Vorstädte mit ihren spießigen Lattenzäunen wären kaum die richtige Gegend gewesen, also entschieden sie sich für ein altes, abgelegenes Anwesen am Rande von Newton. Die Zufahrt zu der kleinen viktorianischen Holzvilla war kaum mehr als ein Feldweg den das Gritt nichtmal kannte und der nach dem Haus in einem Wanderweg im Wald überging. Man brauchte 20 Minuten in die Innenstadt von Newton und je nach Verkehr eine dreiviertel bis ganze Stunde bis in den Hub, aber zumindest lag an der Ecke, an dem der Feldweg auf eine echte Straße führte, ein altes gemütliches Diner bei dem man Kaffee und Burger rund um die Uhr bekam.

Man musste etwas Arbeit und Geld in das Haus investieren, neue Leitungen, viel Farbe, einen E-Zaun auf die alte Mauer um das Gelände und der Pool war mit Müll gefüllt, aber dafür erhielten sie für die ersten monate Mietminderung und außerdem brachte es Mario auf die Idee Maria noch zu überreden mit zu den Zwillingne zu ziehen. So hatten sie nicht nur eine Hand mehr beim renovieren, sondern vor allem auch jemanden im Haus, der aufgrund seines Biorythmus die Nacht über wach und wachsam war.

Die gröbsten Arbeiten hatten sie in den Vergangenden zweieinhalb Wochen bereits erledigen können, Gonzo hatte Maria und den Zwilligen aufgrund der guten Arbeit mit dem Staatsanwalt und für ihren Umzug ein paar freie Tage zugestanden und auch Leonardo Senior, der Vater der Zwillinge half ein par Tage aus. Zudem hatte Mario Diego genötigt mit zu helfen. Wobei der Schwarzmagier es vor allem genoss seinen Geliebten in nicht mehr als einer Latzhose arbeiten zu lassen und in nahezu jedem Moment den sie allein waren auf die ein oder andere Weise über ihn herzufallen.

Heute war dann der Tag des Umzugs gekommen, Mario stand in zwischen von Kisten und haarschte Diego an, dass diese Bücher die der Latino gerade verpackte keine vorsinnflutlichen Pornoheftchen seinen sondern seltende Druckausgaben über thaumathologische Themen und er sie mit der nötigen Vorsicht verpacken sollte. Die anderen Umzugshelfer waren allesamt Italiener, Hafenarbeiter zumeist, Varrani hatte sie ihnen für einen schmalen Taler vermittelt und so stellten sie auch keine Fragen als die Dämonenstatuen des Schwarzmagiers oder die als Explosiv gekennzeichneten Kisten seines Bruders verluden.

In dieser Nacht schon würden sie in ihrem neuen Heim schlafen, und Morgen dann würde er auch Loki dort hinbringen, der kleine Welpe hatte die letzen beiden Wochen aus Quarantäniegründen in der Hundeschule verbracht, wo ihn sein Herrchen jeden Tag zum Training besuchte, aber langsam wurde es Zeit, dass er sein Revier kennen lernte.

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15.08.2075, Villa der dunklen Drei, Newton bei Boston

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Zweite Nacht trautes Heim, hie klang alles anders, es gab kein Blechlawine die sich morgens wie abends um den Block schob, kein Grollen und Tuten von Güterzügen, keine betrunken Horden die ihre Emotionen mit der gesamten Nachbarschaft teilten und keine regelmäßigen Helikopter die mit den ihren Rotoren Nacht zerhackstückelten, aber dafür knarzte das alte Haus und die Bäume herum unheimlich im Wind und die kräftigen Böen zeugte ein tiefes Rauschen im nahen Wald aus dem zu dunkelster Stunde die seltensten Laute kamen. Mario war sich gerade nicht mehr wirklich sicher, wie viel sicherer ein Heim so weit draußen war.

Im Grunde aber, war er nach dem Stress der letzten Tage müde genug, als das ihn das alles nicht wirklich stören würde, was ihn aber wach hielt war der Tierlaut, der am wenigsten bedrohlich klang. Draußen im Garten jaulte und jammerte Loki mit piepsiger Stimme vor sich hin und jede Windböe, jedes Crittergeheul aus dem Wald schien den Welpen nur noch mehr zu verunsichern. Mario konnte das Wolfsjunge in dem provisorischen Zwinger aus einem Maschenzaun zwar vom Fenster aus sehen, aber das beruhigte höchstens ihn, nicht jedoch den Welpen. Schließlich hielt er es nichtmehr aus und schwang sich aus dem Bett um im schwarzen Schlafanzug aus synthetischer Seide, Slippern und mit der Bettdecke über den Schultern durch das alte Holzhaus, hinab in den Garten, zu stapfen.

Loki wich zuerst zurück, versuchte sich in der viel zu großen Holzhöhle zu verkriechen als der große, unförmige Zweibeiner vor ihn trat, dann aber erkannte er den Geruch, es war nicht seine Mutter, nicht einmal ein Wolf. Aber das Wesen hatte ihn mehrmals schon gefüttert und viel mit ihm Gespielt. Irgendwie musste es zum Rudel gehören, auch wenn Loki ihn noch nicht wirklich einordnen konnte. Vorsichtig tapste der junge Welpe wieder hinaus aus seinem Versteck und sah hinauf. Die Gestalt legte sich plötzlich neben Loki auf den Boden und deckte sie zu mit einem großen, weichen warmen Ding. So nah an dem größeren Wesen war es viel sicherer als Allein, das war gut, kein Grund mehr um nach Hilfe zu rufen. Zufrieden schloss Loki endlich die kleinen runden Augen.

Mario hatte seien Hand vorsichtig um den Wolfswelpen gelegt, er durfte ihn nicht verhätscheln und wollte ihn auf keinen Fall in der ersten Nacht gleich ins Haus lassen. Auf der anderen Seite sollte der Hund eine starke emotionale Bindung zu ihm aufbauen, es war also reines Kalkül hier im Dreck, im Hundezwinger zu liegen und nicht etwa so, dass ihn das herzzerreisende Jaulend es Welpen aufgeweicht hätte – zumindest redete sich der Schwarzmagier das ein.

Noch einmal wollte Mario die Augen kurz öffnen als er plötzlich in Marias nächtliches Gesicht starrte. Er zuckte kurz zusammen und war froh dass er Loki dabei nicht weckte. „Was tust du da?“, fragte ihn die Adeptin trocken und ohne jegliche Begrüßung. Der Schwarzmagier verengte die Augen bevor er zuerst zischte: „Wonach sieht es denn aus?“ und dann nach kurzer Pause nachsetzte: „Wenn du irgendwem davon erzählst pflanz ich Serafinas Geist das du ihre beste Freundin bist!“. Die Nächtliche hob nur die Augenbrauen bevor die mit den Schultern zuckte, sich umdrehte und verschwand.

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16.08.2075 Bosoton, NeoNet Akrologie, Diego Sanchez Zimmer

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„Es ist ganz einfach Diego,“, Mario schloss mit seinem Fingerabdruck, das kleine sadistische Spielzeug in den Lenden des Sportstudenten, das jegliches erwachen seiner Manneskraft verhinderte, bevor er weiter sprach: „du erzählst einfach all deinen Macker-Freunden, dass du so viel besser trainierst und lernst, seit dem du zu diesem tollen, neuen Lifecoach gehst – zu mir.“. Beiläufig löste der Halbire die Ledermanschetten, die seinen Liebhaber ans Bett gefesselt hatten. Dieser richtete sich auf, rieb sich die Handgelenke und sah ungläubig in seinem Schritt während seine Gedanken noch um Marios Forderung kreisten. Schließlich meinte er zynisch, dass das doch Quatsch sei, wann hätte er ihn je zu etwas anderem als irgendwelchen Spielchen zu Marios Befriedigung motiviert. Der Schwarzmagier lächelte selbstherrlich und raufte durch Diegos schwarzes Haar: „Oh Diego, du bist so herrlich naive. Es ist ganz einfach, du besorgst mir mindestens vier zahlungskräftige Kunden oder mein neues Spielzeug hält dein kleines Spielzeug unter Verschluss.“.

Der Elf drehte sich um und wollte ohne weiteres Wort gehen doch der Latino hielt ihm an der Schulter: „Mario das … das… geht so nicht.“. Der Zwilling sah mit zusammengezogenen Brauen über die Schulter und seine tiefblauen Augen stachen in Diegos braune. Ohne den Blick zu lösen nahm er die olivfarbene Hand und hob sie ohne Gegenwehr von seiner Schulter. Jedes Wort betonend antwortete der Zauberer langsam aber scharf: „Ja, Diego, du hast recht. - Das geht so nicht. - Man glaubt dir ja nicht, dass es was bringt wenn deine Leistung nicht tatsächlich steigt, also sieh zu das deine Trainingszeit um zwanzig Prozent steigt, vorher brauchst du gar nicht anrufen.“.

Kurz schwieg Diego in einer sich selbst kaum begreiflichen Mischung aus Fassungslosigkeit, Wut und Erregung bevor er sich Zusammenriss und wieder Protestierte: „Mario ehrlich…“. Doch ehe er aussprechen konnte schnitt ihm der Elf scharf das Wort ab: „Nichts Mario. Es wird Zeit das mein kleiner Affe ein paar Kunststücke lernt, also rede mit deinen Affenfreunden und besorg mir Kundschaft. Und jetzt diskutier nicht, sieh ein das ich recht habe und geh lieber zum Training.“. Beim letzten Satz funkelten Marios Augen und dem Latino lief kurz ein kalter Schauer über den Rücken, aber ja er sah ein das es wohl für den Moment erst einmal besser sei nicht weiter zu diskutieren und trainieren zu gehen, Mario hatte ja eh recht.

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17.08.2075, Boston, MIT&T, Büro von prof. Millheimer

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Der grüne Ledersessel knarzte leicht als Professor Millheimer sich mit seiner gesamten Körpermasse zurücklehnte. Das Angebot seines Doktoranten klang nicht abwegig, aber er ging nicht leichtfertig auf solche eine Art Handel ein, erst recht nicht wenn das Gegenüber derselben Tradition wie er selbst angehörte. Mit seiner basslastigen Stimme fasste er zusammen: „Du erwartest von mir also, dass ich gut betuchten Studenten in Lebens- und Lernkrisen statt zum Unipsychologen zu deiner neuen Praxis schicke?“ Mario nickte nur einmal kurz und bestätigte mit einem knappen Ja ehe der Mensch weitersprach: „Wo sie nicht mit den Versicherungen abrechnen können, weil dir einerlei die medizinische Grundausbildung dafür fehlt.“ Erneut kam ein nicken von dem Elfen und er wiederholte: „ Wie gesagt, ich denke mein Angebot richtet sich vor allem an Studenten denen das entweder eh egal ist, oder die nicht wollen das Mama und Papa ein Besuch beim Seelenklempner auf der Rechnung von der Versicherung sehen.“.

Diesmal war es Millheimer der nickte: „Soweit so gut – und als Gegenleistung glaubst du mir helfen zu können?“. Nun wiegte Mario seinen Kopf eher hin und her, er war sich der Fangfrage bewusst und versuchte so geschickt und höflich wie möglich sein Angebot zu wiederholen: „Professor, wir beide sind uns durchaus bewusst das ihr keine Hilfe von mir braucht, fast alles was ich weiß und kann stammt aus euren Lehren. Aber ich kann Abläufe vereinfachen und möglicher Weise beschleunigen. Seht so ein junge, hilfesuchende Studenten die von ihren Lebensberater aufgezeigt bekommt, dass sie in ihrem tiefsten Inneren sich nach einem starken Beschützer an ihrer Seite sehnt und die dann auf euch trifft sollte eins ehr viel offener Gesprächspartner sein.“ Der junge Zauberer schwieg kurz ehe er nachsetzte: „Ihr habt doch selbst immer Gesagt, die geschickteste Manipulation eines Subjekts geschieht niemals direkt sondern immer über Dritte.“.

Millheimer nickte erneut. Er nickte nicht weil er Marios Worten oder Angebot zustimmte, sondern nur um zu signalisieren dass er dessen Worte vernommen hatte. Er wusste sein junger Schüler wollte eine Antwort, eine Aussage, er kannte den Elfen lange genug um zu wissen wie sehr er das Warten hasste, also würde er ihn Warten lassen: „Gut Mario, ich werde es mir überlegen.“. Der Elf nickte kurz und setzte erneut mit seinen Argumenten an: „Seht Professor es ist auch…“. Doch der stämmige Mann schnitt ihm ruhig aber bestimmt das Wort ab: „Mario – ich sagte ich werde es mir überlegen.“. Scharf zog der Zwilling die Luft ein, biss sich auf die Zunge und schluckte herunter was er zuerst erwidern wollte. Dann lächelte er und nickte wieder, diesmal so tief und langsam das es auch eine leichte Verbeugung hätte sein können: „Natürlich Professor, vielen Dank für eure Zeit.“

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28.08.2075, Boston

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Regen viel noch immer in dicken Tropfen auf den alten Feldweg von ihrem Haus zum Diner an der nächsten, echten Straße. Kleine Wasserpfützen hatte sich in jedem Schlagloch und jeder Fahrrinne gesammelt doch was Mario mit Argwohn, mit Ekel beinahe betrachtete waren hell, fast weiß bis tief rosafarbenen Ringelwürmer, die sich orientierungslos über den Boden wanden. Einige waren lang und dünn wie Fäden, andere so fett wie kleine Maden. Das Wasser hatte sie aus der Erde getrieben wo sie nun ziellos umherkrochen. Wie die Bewohner eines brennenden Hauses die verloren auf der Straße irrten. Von einem Tag zum anderen dem sicheren Schutz ihrer Heimat beraubt und damit völlig aus der Bahn geworfen.

Mario blickte zurück zu dem alten Holzhaus, er mochte ihre neue Heimat, doch ihm wurde bewusst wie verletzbar es machte sich auf die Sicherheit des eignen Heims zu verlassen. Wenn er sich nicht eines Tages wie ein fetter Regenwurm panisch auf der Straße wiederfinden wollen würde, müsste er flexibel bleiben, nicht den Fehler machen und sich an Vergängliches, Materielles binden lassen. Die blauen Augen des Elfen fixierten den toten Laubbaum im Vorgarten. Die fahlen Äste boten den schwarzen Raben eine Heimat, die der Magier mit genug Aas hatte ansiedeln können. Mario erkannte in ihnen nur einen anderen Aspekt der Metamenschheit, ein sattes Volk rebelliert nicht, ein sattes Volk tut wie ihm befohlen. Selbstherrlich saßen die schwarzgefiederten auf ihren Ästen und Mario befahl ihnen. Mit ausgebreiteten Schwingen erhoben sie sich um vor dem Schwarzmagier zu Boden zu gehen. Noch einmal blickten ihre opalgleich glänzenden Augen zu dem Elfen Herauf bevor sich ihre spitzen Schnäbel zu Boden senkten und die hilflosen Würmer herunter schlangen.

Die Satten fressen hörig die Wehrlosen auf Geheiß der Mächtigen, Mario verstand nicht warum die Metamenschen glaubten den Tieren ethisch überlegen zu sein. Er empfand in keinster Weise eine moralische Überlegenheit gegenüber den Raben und Regenwürmer durch die er nun langsam schritt, aber er wusste er würde nie zu den Hilflosen oder auch nur Satten gehören wollen.

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Mit einem unauffälligen, matt grauen AR-Stift zeichnete Mario eine dunkelblaue Eins auf ein leicht transparentes Whiteboard das scheinbar mitten im Büro schwebte. Während er schrieb war unklar ob er zu sich selbst oder seinem Bruder sprach, der ihm die Schreibfläche gerade eingerichtet hatte.

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1. Wir Kidnappen Daddy’s Boy, produzieren ein einschüchterndes Video (gedrohtes entfernen von Fingern/Zunge/Schwanz?) schicken ihm es kurz vor der Abstimmung und fordern das gewünschte Ergebnis.
   
   Pro: Überschaubare Risiken. Wir können Anonym bleiben. Wir tun genau das was von uns erwartet wird, wenn Daddy ablehnt fällt das kaum auf uns zurück.
   Contra: Daddy könnte ablehnen. Egal wie er entscheidet danach haben wir einen Feind. Wir gehen große juristische Risiken ein.

[/*]

Wir wickeln Daddys Boy um den Finger, bringen ihn dazu Daddy in eine von uns kontrollierte Umgebung zu locken und beeinflussen seine Entscheidungsfindung durch Manipulation. Wir präsentieren uns als Multi-Meta-Rassen Sozial-Projekt und suggerieren von den Konkurrenzfirmen gesponsert zu sein. Parallel dazu hacken wir sein Komlink und schieben ihn manipulierte Berichte über die Metafreundlichkeit und/oder Unverlässlichkeit der Konkurrenzunternehmen zu. Mit Hilfe eines starken Geistes pflanzen wir ihm zudem die Suggestion ein für das lokale Unternehmen zu stimmen.
[list]Pro: Daddy wird auch nach seiner Entscheidung zu dieser stehen, sich wenn alles gut geht einer Beeinflussung nie Bewusst sein. Wir haben Daddys Boy wenn wir uns gut anstellen danach in der Tasche und erhalten damit einen gewissen Einfluss auf Daddy auch nach diesem Auftrag.
Contra: Wir können nicht Anonym bleiben. Wenn es schiefgeht gehen wir keine wesentlichen Juristischen Risiken ein, unser Ansehen innerhalb der Familie wird aber merklich leiden weil es schiefging UND wir uns nicht an die vorgeschlagene Vorgehensweise hielten.[/*][/list]

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07.09.2075, Früher Morgen, Villa der Zwilligne und Maria

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Surrend presste der Soy-O-Matic 3000 eine knallrote Paste aus Krill, Vitaminen und Mineralien in einen Edelstahlnapf auf dem in schwarzen Lettern Diego stand. Mario beobachtete den Prozess aus müden Augen heraus. Als nächstes bräuchte er einen Soykaff, nur um genug Coffein zu haben, um es bis vor zum Diner zu schaffen. Es war nicht früh – es war viel zu früh. Der Wecker hatte zwar dreist behauptet, dass es bereits sechs Uhr war, aber Mario war sich sicher, dass das eine unverfrorene Lüge war.

Ein leises polyphones Piepen verkündete, dass der Autokoch fertig war. Mario griff den Napf und stellte ihn auf den Küchenboden. Das kleine schwarze Fellknäul zu seinen Füßen japste noch kurz ehe er seine Schnauze in die Futterpaste presste. Der Elf kraulte seinen Wolfsjungen hinter den Ohren: „So ist es gut, sei ein braver Junge und iss alles auf.“. Während er kurz nachdenklich schwieg, hätte Mario die Eingangstür sich öffnen und wieder schließen hören können, wenn er aufmerksamer gewesen wäre. Schließlich sprach er weiter zu dem Welpen: „Und weißt du wer noch ein braver Junge sein wird? Hm?“. Loki sah kurz auf, er schien zu spüren, dass sein Herrchen was von ihm wollte, verstand aber nicht worum es geht, jaulte und fraß weiter. Unbeirrt davon antwortete Mario mit all der bescheidenen Begeisterung die er zu dieser unchristlichen Stunde aufbringen konnte: „Ja genau, der Kevin. Heute hol ich mir den Kevin und mach ihn auch zu einem braven Jungen. Ich werde …“. Jäh wurde der verschlafene Elf unterbrochen von der Nächtlichen die im Türrahmen stand: „Mit wem sprichst du?“.

Langsam bewegte der Magier seinen Kopf von Welpen zu Maria und zurück, bevor er antwortete, dass er mit Loki spreche. Einen Moment lang schwieg die Jägerin, dann knallte sie mit der sozialen Eleganz eines betrunkenen Autisten heraus: „Er wird nicht antworten, Tiere sind zu dumm zum Sprechen.“. Angestrengt überlegte sich Marios müdes Gehirn ob er versuchen sollte, ihr den tieferen Sinn von Selbstgesprächen zum Spiegeln der eigenen Gedanken erklären sollte, schließlich aber kraulte er Loki nur wieder zwischen den Ohren und sprach zu ihm: „Mach dir nichts draus sie Meint es nicht so.“. Maria zuckte nur mit den Schultern ehe sie den Raum wieder verließ.

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Drei Kaffees, eine Portion Pancakes und eine kurze Dusche später saß Mario in dem Thron seines Refugiums und starrte aufdas mit Kreide auf den Dielenboden gezeichnete Dämonensiegel in der Mitte des Raumes. Säuberlich war Kreisförmig der Name des Wesens drum rum geschrieben und jeder Buchstabe war flankiert von einer brennenden Kerze. Langsam hob sich Mario aus seinem Thron und ging um das Siegel. Als er es einmal um schritten hatte blieb er wieder zwischen der Zeichnung und seinem Thron stehen und hob die Hände in großer Geste in die Höhe während er laut mit gebieterischem Ton sprach: „Ich befehle dich zu mir Glasya-Labolas! Ich befehle dich zu mir Glasya-Labolas Herr von sechsunddreißig Dämonenlegionen! Ich befehle dich zum mir Graf der Hölle Glasya-Labolas!“.

Sofort begann die Kreide auf dem Boden zu quwalmen und bildete eine Rauchsäule. Als sich der Rauch langsam verzog gab sie den Blick frei auf eine menschliche Gestalt, die einem halbnackten Mann mit den Flügeln eines Greifs, Hörnern und Hundeohren glich. Sogleich erhob des Wesen seine tief grollende Stimme: „Was, Sterblicher, ist dein Begehr? Soll ich dich Lehren Kunst oder Wissenschaft? Soll ich für dich Töten oder dich verschwinden lassen?“. Mario strich sich mit der Hand kurz über das Gesicht ehe er den Kopf schüttelte: „Nein keines von dem, du wirst dafür sorgen, dass der junge Kevin Bollner mit verfällt. Aber nicht hier, nicht jetzt.“. „So sei es“, erwiderte Glasya-Labolas ehe er sich geräuschlos in einen schnell diffundieren Nebelschwaden auflöste.

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