Zitat

---

Auf dem Ziffernblatt der Kuckucksuhr ist deutlich abzulesen, dass es 2 Uhr ist. Drei gestalten sitzen auf der Couch im Wohnzimmer und zwischen ihnen Stehen mehrere Flaschen die wohl Alkoholhaltig waren. Dana hat wohl bisher am wenigsten von den Drei getrunken während Keiler und Kazim gut zugelangt haben. "Alter und du bist dir Sicher, dass du wieder nach Berlin willst? Also so wirklich?" fragt Kazim, als er gerade ein neues Glas Wein einschenkt. "Meine Leute gehen dahin und die sind zum Teil schlimm zugerichtet worden beim letzten Einsatz." Spricht der Ork und trinkt einen Schluck aus seiner Bierflasche. Von Dana kommt ein kurzes "Kaum transportfähig und dann schon wieder ins Krisengebiet. Was Anderes ist von euch wohl kaum zu erwarten." anschließend folgt ein leichtes Seufzen von ihr. "Von meiner Seite aus gibt es noch mindestens eine offen Rechnung dort und die besten Spuren die wir haben sind die Bombe und ein paar Komlinkreste." "Und du glaubst wirklich, dass ihr die Leute in die Finger bekommen werdet? Mal Ehrlich Alter, das machen die großen Bs oder unsere Engel aber nicht ihr." Dana lehnt sich wieder zurück und beobachtet die Beiden in ihrer typisch ruhigen Art als Keiler wieder ansetzt: "Genau die Leute dies noch mehr vergeigt haben als wir? Wir waren ihnen wenigstens auf den Fährte und wo waren Die? Die fischen genau so im Trüben wie wir." Der Norm schüttelt nur den Kopf darüber "Sei Mal ehrlich zu dir selbst, was glaubst du wirst du dort Anderes finden als Not, Elend, Trümmer und Strahlung? Also genau das was wir auf dem Balkan zu genüge gesehen haben und weshalb ich hinter dem Schreibtisch hocke." Keiler stellt die Bierflasche auf den Tisch und blickt Kazim abwartend an. "Sind das nicht gerade gute Gründe hin zu fahren und zu Helfen wenn man kann? Klar macht die MET was und auch der Bund, ab mal ehrlich ich habe keinen Bock auf Zusehen und auf Nachrichten warten. Ich weiß noch nicht genau was ich tun werde aber sicherlich nicht nur auf meinem Hintern sitzen und hoffen das es besser wird." Dana räuspert sich etwas, die beiden Herren wenden sich ihr zu und sie deutet einfach nur mit einem Finger nach oben. Ein leises "Oh verdammt..." entfleucht Keiler währen Kazim einfach nur nickt. "Du kannst zwar hinterher sagen, dass ich wie Hannah klinge aber nach dem was du hier hast solltet du wirklich Mal darüber nachdenken kürzer zu treten, oder willst du das alles hier und gerade die Leute die von dir abhängig sind aufs Spiel setzen weil es dich in den Fingern juckt?" führt Kazim mit gesenkter Stimme an. Keiler erwidert rasch: "Keine Sorge, Andrea schmeißt den Laden hier und ich habe finanziell schon etwas auf der Seite was den Laden hier am leben halten wird. Ich finds schön ein Häuschen mit Gartenzaun zu haben, aber um Ehrlich zu sein kann ich nicht hinter dem Zaun sitzen bleiben wenn da draußen meine alter Nachbarschaft in Flammen steht und ich mit anpacken kann. Dazu kommt, dass ich die Verantwortlichen finden will und ihnen den Gar ausmachen." "Ihr Sturköpfe solltet beide einsehen, das ihr unterschiedlicher Meinung seid und wir sollten alle drei ins Bett gehen. Egal ob Keiler morgen fährt oder nicht, wir werden wohl hablwegs früh aufstehen und es ist schon spät" Sagt Dana als sie sich aufrichtet und mit einem "Gute Nacht" den Raum verlässt. "Ist die schon immer so gewesen?" "Naja, so lange ich sie kenne schon..." "Pass gefälligst auf dich auf wenn du unbedingt nach Berlin musst. Ich habe keine Lust darauf hinterher deine Einzelteile oder einen zusammengeschmolzenen Haufen Ork geliefert zu bekommen." "Ich habe vor zurück zu kommen. Brief ist an der üblichen Stelle hinterlegt für den Fall das etwas richtig schief geht. Aber bisher sieht es nicht mal nach Kampfeinsatz aus." Kazim schüttelt den Kopf "Das sieht es bei dir nie und hinterher fliegen die Kugeln, ich werde schauen dass ich gut erreichbar bleibe falls du was brauchen wirst. Noch keine Ahnung ob in der Nähe von Berlin, das hat wohl mein neuer Vorgesetzten ab. Der letzte ist irgendwie in die Luft gegangen." Keiler nickt kurz. "Na dann ist ja alles besprochen. Geh du zu Hannah.. ich räum den Mist hier noch weg und leg mich dann auch hin."

---

Zitat

---

Der Roadmaster steht vor der Dekontaminations-Zone des Camps Köpenick. Keiler lehnt sich im Fahrersitz zurück während er wartet.

Also das ist aus Berlin geworden... ein kleines Kriegsgebiet in dem selbst die MET Subunternehmer anheuert. Joker scheint noch seine Probleme damit zu haben jetzt für die Truppe zu arbeiten. Er will kein "Soldat" sein. Davon sind die Leute bei der MET aber auch weit entfernt.
Der Einzige der das von den METlern wirklich glaubt ist wohl Sven, aber was will man von einem Teenager der sich auf dem Weg zur Bundeswehr Kaserne verlaufen hat erwarten? Sein klares Statement beim gemeinsamen Dekontaminieren war: "Die MET ist doch das Selbe wie der Bund nur mit besserer Bezahlung" Der Junge weiß wirklich noch nicht was ihn hier in Berlin oder auch später am Balkan oder an der Grenze der SOX erwarten wird. Hoffentlich wird er es verkraften und nicht daran zerbrechen.
Selbst Claire (die Magierin der MET Truppe) hat scheinbar schon etwas mehr hinter den Werbevorhang geblickt. Höchstwahrscheinlich wird sie bei der Magie-Ausbildung wohl auf entsprechend Einsatzszenarien gedrillt worden sein. Sie ist etwas Scheu und ich habe noch nicht sonderlich viel mit ihr zu tun gehabt. Ich vermute sie wollte Magie studieren und ist wegen der Finanzierung zur MET und jetzt steht sie in einem Kriegsgebiet in das sie niemals wollte.
Das sich die Vorstellungen unserer Truppe und gerade die von Joker und Spitzzahn stark von den Werbedarstellungen unterscheiden ist mir klar. Aber letzten Endes sind wir auch nichts anderes als Söldner. Ein schwer bewaffneter Trupp ohne Zugehörigkeit zu einer Armee die für Geld Dinge erledigt. Der einzige Unterschied ist, dass die MET es zu eine Größe und einem Kundenstamm gebracht hat die ihnen oft die nötigen Legitimationen verschafft. Aber auch hier sind wir aktuell auf einem guten Weg. Für Berlin haben wir einen Subunternehmer Vertrag der MET, der uns die Möglichkeit verschafft auch das Kriegsrecht durchzusetzen.
Da war auch das Gespräch mit Lt. Kopfberger bei einem Rundgang durch das Lager sehr erhellend. Wenn man ihm mit dem passenden Respekt und Ton begegnet ist er eigentlich sehr umgänglich. Aber wenn man schon beinahe indirekt Jeden anfeindet der für eine offizielle Stelle arbeiteten könnte wie Joker wird das schwer. Seis drum, der Leutnant ist sehr darauf bedacht unter allen Umständen Ordnung in seinem Bereich herzustellen, dabei ist er bei der Wahl der Mittle sehr rigoros. Ich würde glatt darauf Wetten, dass bei ihm zumindest ein Einsatz um Balkan im Lebenslauf zu finden ist auf dessen Erfahrungen er das ganze hier leitet. Er war etwas neugierig darauf, warum ich meinen Vertrag vor ein paar Jahren bei der MET nicht verlängert habe. Warum auch immer habe ich ihm kurz gesagt, dass es wegen der Familie war. Er schien die Antwort zumindest zu respektieren. Aktuell scheint er neben allen Querelen ganz froh an unserem Trupp als Freelancer zu sein. Ihm scheint es zu gefallen, das Jemand mit MET Hintergrund dabei ist wobei er wie wohl Jeder im Lager noch etwas unsicher ist was Polly angeht.

Nachdem der LKW fertig ist und sich die Schleuse öffnet startet Keiler den Motor und fährt hinein. Die AR Markierung wird angesteuert und als der Roadmaster zum stehen kommt schaltet der Ork den Motor wieder ab.

Der Trupp hat sich seit dem Reinfall mit dem Absprung stark verändert.
Angefangen mit Joker, der sonst immer extrem Weit voraus geplant hat. Natürlich kann er die Angewohnheit nicht ganz ablegen, aber gerade gibt es kein Unternehmen und keinen Club auf den er achtet. Es kommt mir auch so vor als hätte die Bomben auch ein großes Loch in ihn gerissen. Berlin war immer und ist auch noch seine Heimat. Verständlich, dass das ganze ihn schwer getroffen hat.
Paule hat das was passiert ist entweder verdrängt oder einfach einen starken Überlebenswillen und den Blick nach vorne gerichtet. Ich hoffe einfach es ist zweiteres, gerade auch in Hinblick auf den Verlust seiner Beine. Im Gegensatz zu Lady scheint er da weniger verbittert über unsere beiden Magier zu sein oder es zumindest nicht so offen nach außen zu tragen. Wird wohl mal wieder Zeit für ein paar Bier in der Werkstatt die Tage.
Lady scheint irgendwo zwischen sauer und noch gut durch den Wind zu sein nach allem was passiert ist. Übel nehmen kann ich ihrs ehrlich gesagt nicht. Irgendwie bin ich froh, dass sich ihre Wut nicht gegen mich Richtet, aber auf der anderen Seite sind wir alle bewusst ein Risiko eingegangen. Sie scheint sich zumindest nicht an unser aller Scheitern die Schuld zu geben, dafür hat sie Kitty und Spitzzahn.
Um Roger mache ich mir bei der ganzen Truppe irgendwie am wenigsten Sorgen. Nachdem er sich selbst immer als Krieger betrachtet rechnet er auch mit Verwundungen und kommt glaube ich auch schon relativ gut damit klar.
Über Ikarus bin ich mir da noch nicht ganz im Klaren, ich glaube er hat auch noch relativ viel Wut auf unsere Magier. Berlin war für ihn denke ich nicht von besonders großer Bedeutung, aber das sich Jemand so verkalkuliert und damit sein Leben und das Anderer Teammitglieder gefährdet scheint ihm ganz und garnicht zu schmecken.
Kitty hat ihr Versagen selbst hart getroffen. Neben den körperlichen Schäden und dem teilweisen Vertrauensverlust des Teams ist ihr glaube ich bewusst geworden wie verwundbar sie ist.
Spitzzahn ist wie immer sehr schwer einzuschätzen. Er hat dieses Ding mit Kitty zusammen verbockt aber scheint damit offener und direkter umzugehen auch wenn er denke ich selbst gut dran zu knabbern hat.
Seit ein paar Tagen haben wir auch noch zwei Neue. Polly ist dem ersten Eindruck nach einfach nur groß, etwas langsam in der Brine und stark. Also ein Kerl der in Jedem Hafen oder mit viel training auch bei einer Kampfeinheit gute Verwendung finden kann. Er hat auch einen MET Hintergrund und war anscheinend zu blöd die Formulare für eine Vertragsverlängerung auszufüllen. Die Sache die er über Onkel Luigi erzählt hat macht mich etwas stutzig, aber Mal sehen was kommt.
Und dann haben wir da noch "Jane Doe" die aus der zerstörten Berlin zur Truppe gestoßen ist. Sie scheint was auf dem Kasten zu haben und gut mit Technik und der Matrix umgehen zu können. Viel zu ihrer Person kann ich bisher noch nicht sagen, aber sie ja auch nicht.

Die zweite Schleuse öffnet sich und der Roadmaster fährt in die kleine Fahrzeughallen.

Nach dem Auftrag steht noch eine Einladung von Lucas und Sergio auf ein Bier mit einigen anderen Mitgliedern der MET-Truppe im Lager. Aber erst einmal die Arbeit.

---

Zitat

---

Keiler steuert einen weiteren Transport von Hilfsgütern durch einen der zerstörten Stadtteile Berlins. Über das Komlink läuft das Radio, so locker wie der Ork auf dem Fahrersitz lehnt ist anzunehmen ist dass das „Wasteland“ um ihn herum mittlerweile Alltag geworden ist.

Alles hat sich verändert seit der Bombe. Es ist so als wäre in Berlin ein „total reset“ durchgeführt worden. Die Stadt folgt aktuell neuen Gesetzen wenn überhaupt. Bis auf die Lager und die Transporte der MET ist Berlin aktuell rechtsfreier Raum… ein Kriegsgebiet in dem man sich nur um die seinen Kümmert. Joker hat zwar seine finanziellen Interessen betont als er vorgeschlagen hat in Köpenick eine sicher Zone zu errichten, aber letzten Endes will er sich um seine Heimat kümmern und das wiegt für ihn glaube ich gerade schwerer als das Geld. Auch wenn JK es niemals zugeben würde, die Großfamilie der alternativen Berliner sind sein weicher Punkt.

Das Fahrzeug biegt um eine weitere Ecke und wird langsamer. Keiler sendet die Kennung an das Lager vor ihm. Kurz darauf steht das Fahrzeug in der Dekontaminationsschleuse.

Ein Teil der Einheit hat sich auf in den Rotten Apple gemacht um mal wieder den Kopf frei zu bekommen. Vielleicht hätte ich auch mitgehen sollen aber, aber zumindest ein paar von uns sollten wohl hier die Stellung halten. Später geht’s dann noch auf das Bier mit den Jungs und Mädels von der MET aber bis dahin gibt es noch Arbeit.

Keiler streckt sich ein wenig und ein grober Plan von der zerstörten Umgebung erscheint. Vor seinem geistigen Auge zoomt der Ork eine Gebäude auf. Es handelt sich um einen zweistöckigen Kastenbau aus vergleichsweise massivem Beton, die Fenster waren allesamt zerstört. Auf dem ummauerten Grundstück steht als einziges noch eine Lagerhalle die von der Druckwelle komplett zu großen Teile zusammengedrückt wurde.

Könnte interessant sein… mal sehen ob alles reicht, aber es sollte…

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Roadmaster parkt auf dem Gelände, das Keiler noch ein paar Stunden zuvor auf Bildern betrachtet hat. Über dem Gelände kreist die Wandjina als sich die Wolfsspinne eine der Wände des zweistöckigen Gebäudes hinauf bewegt. Das fliegende Auge kehrt gerade schon aus dem Gebäude zurück als Keiler das Fahrzeug verlässt. Dann macht er sich daran ein paar große Kisten aus dem Roadmaster zu holen.

Na dann wollen wir doch mal sehen ob das funktioniert… ganz aus der Strahlung kommt hier wohl niemand der nicht in einem Camp lebt… aber es wird wohl besser sein als nichts.

Der Ork holt aus der ersten Kiste eine Folienrolle hervor und schultert diese. Er trägt die hinüber zum Haus und beginnt diese ein Stück weit abzurollen. Nach dem Zuschnitt landet die Folie in einem der leeren Fenster wo Keiler sie mit Tape fixiert. Dann nimmt er eine Dose aus der Kiste und sprüht deren Inhalt auf die Folie um worauf hin diese fest wird.

Das geht erstaunlich einfach und schnell, aber morgen brauch ich garantiert zumindest mal von Paule ein paar Tipps wenn nicht sogar seine Hilfe wenn ich hier ein paar Solarpanels, Batterien, Filter und die Lüftung aufstellen will. Die Sicherung wird im Hof mit dem Dobermann und mit der Spinne auf dem Dach kein großes Problem sein und ein Komlink als Sender reicht bei der Distanz zum Camp noch. Klar werden noch Dinge fehlen wie Wasseraufbereitung und Betten hier drinnen, aber das sollte sich mit ein paar Anträgen bei der MET, der BW oder irgendeiner Hilfsorganisation schon organisieren lassen.

In die AR-Wahrnehmung des Orks schiebt sich ein Bild aus der Vogelperspektive. Zwischen einigen Häusern nur ein paar Blocks entfernt haben sich ein paar streunende und ausgehungerte Hunde gesammelt und sind gerade dabei sich auf in Richtung einiger scheinbar noch bewohnten Ruinen zu machen. Der Ork überlegt kurz und greift nimmt dann das MG auf, dass neben ihm liegt.

Drohne auf dem Weg mal sehen ob ich den Kötern den Weg noch abschneiden kann

Im Laufschritt macht sich Keiler auf den Weg aus dem Haus und rennt am Roadmaster vorbei. Noch während des Laufens geht die Flugdrohne in den Sturzflug, und lässt die erste Salve auf einen der Hunde hinabregnen. Das peitschen des LMG ist bis zu Keilers Position zu hören. Der Ork beschleunigt seine Schritte und geht in einen kurzen Sprint über als die Drohne auf die neu angeordnete Position fliegt.

Dort ein Sperrfeuer und den Viechern wird nichts bleiben als zu mir zu rennen oder Flucht.

Es klingt beinahe wie schnell aufeinander folgender Donner als das HMG der Drohne diesmal das Feuer eröffnet. Die Projektile schlagen auf dem Weg ein den die Meute nehmen wollte. Ein paar der Tiere werden von großen Projektilen getroffen zum Teil förmlich zerfetzt, das Sperrfeuer erzielte den gewünschten Effekt und der Rest der Meute wurde in die Nebenstraße getrieben. Direkt auf den einzelnen Ork in der matt schwarzen Ganzkörperpanzerung zu. Die Drohne setzte soweit nach um den Tieren mit dem Sperrfeuer den Rückweg abzuschneiden. Zu dem donnern des HMGs gesellt sich nun auch das peitschende Geräusch des LMGs in Keilers Händen.

20 Meter… Feuer. Nächstes Ziel 18 Meter, Feuer. Nächstes…

Salve um salve verlässt die Waffe in den Händen des Orks als ein Hund aus einem der zum Teil eingefallen Häuser stürmt und sich auf ihn stürzen will. Die Drohne ändert ihren Schusswinkel und hält nun wieder direkt auf die Hunde ein. Keiler wendet sich zur Seite und greift leicht um, der Hund springt ab doch sein Ziel schiebt ihn mit dem Schaft der Waffe zur Seite, so dass er sich nicht verbeißen kann. Dann macht der Ork einen Schritt auf den Hund zu, das Axtblatt unterhalb des Laufs fährt blitzschnell auf das Tier herab. Dann herrscht Stille. Die Waffen schweigen und die AR Einblendung zeigt keine weiteren Bedrohungen an. Keiler macht sich auf den Rückweg als die Drohne noch einmal im Tiefflug über den Block jagt.

---

Zitat

---

Es war Nacht geworden über Köpenick, wie der Rest von Berlin liegt der früher so hell erleuchtet Stadtteil nun bis auf wenige Flecken im Dunkeln. Eine einsame Gestalt sitzt auf einem halb eingefallen Gebäude den Blick in die Ferne gerichtet. Die Geräusche einiger dumpfer klingender Motoren wummern durch die Nacht und werden Lauter. Die Gestalt richtet sich auf und nimmt einen Gegenstand vom Boden auf, dann tritt sie an die Kante des Dachs und richtet ihren Blick nach unten. Die Umrisse der Gestalt scheinen zu verschwimmen und sich der Umgebung anzugleichen. Ein Knirschen ist zu hören als ein Paar Stiefel mit Wucht auf den von Splitt bedeckten Untergrund treffen, im Anschluss ein kurzes Schleifgeräusch und dann schnelle Schritte.

In einigen von der Explosion zerstörten Fenster eines vergleichsweise gut erhaltenen Wohnblocks brennen schwache Lichter. Auf dem Parkplatz vor dem Block wurden die größten direkt erkennbaren Schäden bereits entfernt. Ein halbes Duzend Motorräder gefolgt von einem kleinen Lastwagen fahren auf den Parkplatz. Zwei der Motorradfahrer umkreisen den Parkplatz. Während die anderen vier Motorradfahrer ihre Maschinen abstellen springen vier weitere Personen von der Ladefläche des Lastwagens. Die länglichen Gegenstände in ihren Händen mit den klobigen und zum großen Teil spitzen Enden lassen nichts Gutes vermuten. Eine der Gestalten baut sich vor dem Haus auf, in seiner Hand hält er eine Flasche aus deren Hals ein Stofffetzen hängt, er brüllt in Richtung des Gebäudes „Alles raus kommen und Vorräte mitbringen, dann habt ihr eine Chance hier noch lebend raus zu kommen.“ Der Rest der kleinen Truppe hat sich mittlerweile in die Nähe des Eingangs begeben. Aus Teilen des Hauses dringen Geräusche und sich bewegende Schatten können an den Wänden durch die Fenster gesehen werden.
Ein Leise „Plopp“ dringt durch die Nacht, wird aber von dem Motor des Lastwagens übertönt. Dann für einen Moment nichts. Die Tür des Hauses wird von innen geöffnet und ein paar der Bewohner treten vor die Tür. Die Luft an einer Stelle scheint kurz zu flimmern ehe dort wie aus dem Nichts eine Gestalt ganz in Schwarz erscheint. In den Händen der Gestalt ruht eine größere Waffe mit einem Axtblatt an ihre Spitze. „Ihr habt euch die falsche Gegend für einen Überfall ausgesucht. Dies ist die einzige und letzte Warnung, zieht euch zurück oder tragt die Folgen.“ Die Gestalt mit der Flasche in der Hand wendet sich dem Neuankömmling zu, während er sich dreht schweift sein Blick über die Umgebung um noch weitere potenzielle Bedrohungen auszumachen. „Und du willst uns daran hindern? Netter Versuch, aber das wird wohl nichts.“ Die Hand des Sprechers wandert in die Tasche seiner Lederjacke und er holt ein Feuerzeug hervor „Wirst sicherlich ein schönes Feuer abgeben“. Ein Großteil der Bande wendet sich nach dem Kommentar der Gestalt in schwarz zu. Der Motor eines der Motorräder heult leicht auf, das Feuerzeug in der Hand des Sprechers trägt mittlerweile eine Flamme. Ein heller Blitz gefolgt von einem lauten Knall jagt über den Parkplatz. Auf den Blitz folgen einige weitere kurze Lichtimpulse aus Bodennähe sowie weitere aus der Luft und die Geräusche von Schüssen mit hoher Kadenz.
Ein paar Sekunden später herrscht für einen Moment nahezu stille. Nur das Knistern eines frischen Feuers, welches auf dem Boden Lodert ist zu vernehmen. Zentrum des Brandes sind eine zerplatzte Flasche und ein Sturmfeuerzeug. Beide liegen neben dem reglosen Körper des Sprechers. Der Motor des Lastwagen heult auf und Reifen beginnen sich zu drehen, jedoch ohne jeglichen Effekt. Vor dem LKW steht ein Brocken von Meta in einer schwarzen Panzerung und schiebt eine Chopper auf der vor ein paar Momenten noch ein Biker saß unter die Antriebsachse. Nachdem er den Laster wieder hinab gelassen hat winkt er kurz dem Fahrer der schon nahezu panisch auf das Gaspedal eintritt.
Die Andere schwarze Gestallt zieht den Körper aus der Brennenden Flüssigkeit und rollt ihn kurz aber unsanft über den nicht brennenden Boden. Er klebt etwas auf den Körper und schleift ihn hinüber zum Lastwagen um ihn dort auf die Ladefläche zu legen. „Wer von euch Gesocks noch gehen kann schnappt sich einen seiner Kammeraden die rumliegen und ab auf den Laster. Falls ihr noch ein einziges Mal auf die dumme Idee kommt hier Ärger machen zu wollen werden es keine Gel-Patronen sein.“ Die Gestalt legt ein kleines Packet auf die Ladefläche. Bevor die Ersten des Trupps am Lastwagen ankommen. Der große Kerl vor dem Lastwagen hebt diesen noch einmal an und schiebt das Motorrad bei Seite. Nachdem das Fahrzeug wieder auf den Reifen steht gibt er dem Führerhaus einen kurzen Klapps was den Lastwagen gut durchschüttelt, anschließend stapft er davon in die Nacht. Die Gestalt hinten an der Ladefläche wartet bis alle Unruhestifter auf der Ladefläche sind und er Lastwagen abfährt, dann beginnen seine Umrisse zu verschwimmen bis sie im schwachen Licht nichtmehr zu erkennen sind.

---

Zitat

---

Keiler liegt auf einem Rollbrett unter dem Tata. Neben dem Ork steht eine Tasse Soycaf auf dem Boden der schon auf Raumtemperatur abgekühlt ist. Das rasselnde Geräusch einer Ratsche dringt von unter dem Fahrzeug hervor.

Wo sind wir hier nur rein geraten? Die Zustände hier gleichen sich immer mehr der SOX und dem Balkan an. Das Kriegsrecht wird mit aller Härte vollzogen und ein Leben scheint nicht viel mehr Wert zu sein als eine Kugel.

Keiler steckt die Ratsche in seinen Werkzeuggürtel nachdem er die Mutter weitestgehend gelockert hat. Das letzte Stück dreht er sie mit den Fingern von der Gewindestange.

Hätte nie gedacht, dass es zu solchen Zuständen jemals in der ADL kommen würde. Aber so kann man sich irren. Irgendwie befürchte ich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis wir auch unsere Hilfsprojekte vor Ort einstellen müssen. Gerade nachdem in diesem Sektor die Flüchtlingsdichte stark zunimmt und es zu Reibereien kommt.

Keiler schiebt die Gewindestange etwas mit einem Finger nach oben. In der AR erscheint ein kleiner Warnhinweis den der Ork scheinbar ignoriert. Als Quittung kommt ihm dafür ein kleiner Schwall Öl entgegen der Endet als die Stange wieder in der Ursprünglichen Position ist. Keiler seufzt als er sich mit einem Lappen grob das Öl aus dem Gesicht wischt.

Verdammt… beim Roadmaster war da nie ein Problem… also weiter nach Anleitung… die Ausrüstung soll ja zumindest einsatzfähig bleiben. Sonst heißt es hinterher noch der Tata verhält sich wie Kitty und streikt im Einsatz. Was hat sich das Mädel nur dabei gedacht? Das Team begibt sich in Gefahr und sie sitzt da und streichelt ihren Hund als säße sie daheim im Wohnzimmer. Langsam habe ich wirklich meine Zweifel wie sehr auf sie Verlass ist.

Die Mutter wandert wieder auf die Getriebestange und wird langsam mit den Fingern nach oben gedreht. Dann wandert die Hand zur Ratsche um die Mutter ordentlich fest zu ziehen.

Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht bald zur Aufstandsbekämpfung eingesetzt werden. Falls doch werden wir sie wohl ruhig stellen müssen und ich denke sie wird daran zerbrechen.

Der Ork rollt unter dem Wagen hervor und holt von der Seite der Halle eine Wanne. Mit der Wanne neben sich rollt Keiler sich wieder unter den Wagen. Die Wanne legt er unter die Schraube und macht sich dann daran diese erneut zu entfernen.

Der Einsatz scharfer Waffen im Auffanglager zeigt ganz gut wie weit es gekommen ist. Dort sind die Soldaten schon nicht mehr die Retter in der Not sondern die Wärter des größten Knastes der ADL. Wenn wir nicht höllisch aufpassen wird es hier bald auch so sein.

Keiler lässt das Öl in die Wanne ab und blättert währenddessen einige Bilder in der AR durch. Die erste Notunterkunft mit einem Fassungsvermögen von rund 70 Personen war endlich fertiggestellt. Das Gebäude wurde von innen her komplett mit einer Strahlungsdämmenden Folie ausgekleidet über die noch eine Schicht Putz gelegt wurde. An der Tür wurde eine Schleuse mit Dekontaminationsvorrichtung installiert und die Fenster mit schweren Eisenläden versehen. Als hätte der Betonklotz mit den Eisenläden nicht schon genug Festungscharakter wurde die Umliegende Mauer teils mit S-Draht und Teils mit Scherben gesichert. Die Wohnanlage verfügt über Strom durch Solar-Panels sowie Batterien und einen Generator, dazu kommt eine hochwertige Lüftungsanlage sowie Wasserwiederaufbereitung. Auch gibt es einen kleinen Soy-Vorrat der immerhin über eine Woche hält, dieser sollte vom Lager aus regelmäßig aufgestockt werden.

Wir sind zwar keine Pios aber das Ding erfüllt seinen Zweck. Schade nur, dass wir wohl noch rund 99 von den Dingern brauchen werden wenn die aktuellen Statistiken stimmen. Fast genauso schlimm wie der Umstand, dass wir ein paar der Bewohner kurz an der Waffe ausbilden mussten und es relativ klar ist, dass einige Leute versuchen werden das Gebäude aus Verzweiflung anzugreifen. Funk ist zwar vorhanden, die Frage ist nur ob die MET oder sonst Jemand reagieren wird wenn wir nicht da sind. Der Ausbau der Nebengebäude geht auch gut Voran. Sie sind zwar eindeutig kleiner lassen sich aber lassen sich leicht in die Befestigung miteinschließen. Langsam Versiegen jedoch die Mittel über die Hilfsorganisationen und das ist Bedenklich.

Keiler schiebt die Wanne bei Seite, er setzt die Mutter wieder auf das Gewinde und zieht sie fest. Nachdem er unter dem Fahrzeug hervor gekommen ist nimmt er einen Filter und legt ihn in einen Trichter über einem leeren Eimer. Anschließend kippt er das Öl in den Trichter.

Also das noch schnell erledigen und dann wieder auf die Straße…

---

Zitat

---

Keiler schickt die folgende Nachricht von einem Wegwerfkomlink an die entsprechende Gegenstücke der Chummer:


Hallo Leute,

beim letzten Einsatz wurde mir klar, dass die moralischen Vorstellungen innerhalb unserer Einheit sich hin und wieder stark unterscheiden. Wer schon länger dabei ist weiß, dass wir dieses Thema schon (mindestens) einmal durchgekaut haben. Ich bin zwar kein Prophet und auch nicht die Lottofee aber da draußen zeichnen sich ein paar Umstände ab die mir relativ gut in Erinnerung vom Balkan geblieben sind.

Berlin und auch unser Sektor ist mal wieder im Wandel und diesmal nicht zum Guten. Ich habs beim beschaffen des Baumaterials mitbekommen und es ist nur eine Frage der Zeit bis es sich auch auf die Nahrungsversorgung niederschlagen wird. Die Hilfsorganisationen verlieren aktuell gemeinsam mit der Bevölkerung der ADL etwas das Interesse. Die Flüchtlinge werden aufgrund der schlechten Versorgungslage immer gereizter und von BW und MET2000 sind keine großen Moderationsversuche zu erwarten. Um ehrlich zu sein befürchte ich, dass Berlin binnen der nächsten Tage oder spätesten Wochen zu einem Bürgerkriegsschauplatz wird. Falls es soweit kommen wird, werden BW und MET2000 mit aller Wahrscheinlichkeit Aufstände mit voller Härte niederschlagen. Da weder die Ressourcen noch die Befehle zum Festsetzen von Aufständischen vorliegen bedeutet dies den Einsatz der scharfen Waffe. Ein Beispiel dafür haben wir die letzten Tage ja bereits beim Auffanglager sehen können. Eine weitere Konsequenz könnte der Rückzug aus unsicheren Gebieten und die Aufgabe von Camps sein. Damit würde sich die Lage bereits kurzfristig weiter verschärfen, da die Versorgungslage noch schlechter wird.

Bisher haben wir immer versucht in irgendeiner Art populäre Entscheidungen gegenüber der Bevölkerung zu treffen und sie zu unterstützen wie es nur geht. Natürlich werden wir es nicht Jedem Recht machen können, aber ich möchte vorab die Frage klären in wie fern wir gegen die Zivilbevölkerung vorgehen werden, falls diese in der breiten Masse aufbegehrt.

Ich für meinen Teil bin nach Berlin gekommen um den Leuten hier zu helfen. Ich bin nicht der Typ für Gewissensbisse weil ich Jemanden abgeknallt habe, das gehört zu dem Job den wir machen. Langsam schleichen sich bei mir jedoch ein paar Zweifel ein ob die Ziele der BW und der MET2000 sich mit denen den Zielen decken mit denen ich hier angereist bin. Für mich ist es aktuell Grund genug um euch im Vertrauen diese Nachricht zu schreiben und darüber nachzudenken ob wir uns nicht mehr bei BuMoNa und anderen Auftraggebern innerhalb der Zone umhören sollten. Kurzum hält sich meine Begeisterung was Aufstandsbekämpfung unter Kriegsrecht im größeren Stil angeht in Grenzen.

Gruß,
KL

---

Zitat

---

Keiler sitzt im Roadmaster und scrollt in einer AR Datei mit dem Titel "FIA Racing Licience A-International" herum. Neben den Anforderungen steht auch eine Liste von Events, Kursmöglichkeiten und weitere Informationen in der Datei.

Wäre schon was schönes zum ausspannen und vielleicht nebenbei noch ein paar Kröten zu machen... langsam zehrt das Leben im Kriegszustand wirklich am einem. Die Lizenz sollte eigentlich nebenbei gehen und das Fahren ist doch mal ein Ziel für hinterher... also nicht nur inoffizielle Events fahren sondern hin und wieder mal ein richtiges Rennen.

Die Datei wird geschlossen und Keiler fordert die Kursunterlagen an. Anschließend steht er vom Fahrersitz auf und geht zu einem der Schmugglercontainer. Mit ein paar geübten Handgriffen ist die Verkleidung geöffnet, nachdem der Deckel offen ist holt der Ork sich eine Flasche Bier ohne Etikett aus dem Fach. Erst wird das Versteck wieder ordentlich verschlossen und dann öffnet der Ork mit einem breiten Grinsen den Bügelverschluss der Flasche.

Dem Team scheint der Zustand auch ordentlich zuzusetzen. Naja bis auf Polly, aber ihm ist glaube ich so ziemlich alles egal oder er stellt sich auf eine sehr beeindruckende Art und Weise blöd. Bei Kitty ist es eine Frage der Zeit bis sie einen richtigen Knacks bekommt, oder hat sie ihn schon? Das Mädchen hat hier nichts zu suchen, aber gerade wird halt jede Hand gebraucht... sollte sie Arbeit machen anstelle welche zu verrichten müssen wir sie wohl aus der Zone schaffen, aber bisher hält sich das in Grenzen.

Mit einem leisen Seufzen setzt Keiler das Bier an und nimmt einen ordentlichen Schluck. Anschließend erscheinen vor ihm in der AR die Fahrzeuglogs des Roadmasters. Der Ork öffnet bei einem weiteren Schluck aus der Pulle einige von ihnen und schaut sich die Eckdaten an.

Ikarus will um jeden Preis zu Goldie und hat das offen vor der Truppe gesagt. Man soll Reisende nicht aufhalten, aber irgendwie ist es beschissen zu wissen, dass die Einheit hier nur eine Zwischenstation und mittel zum Zweck für ihn ist. Bei Jane hängt es wohl stark davon ab was sie über ihre Vergangenheit in Erfahrung bringen kann. Könnte wohl auch passieren, dass sie mittelfristig die Einheit verlässt.

Eines der Logs nach dem Anderen werden in Ordner verschoben die den unterschiedlichen Fahrern des Roadmasters zugeordnet werden. Dann macht Keiler sich eine Kopie der Logs auf seinem Comlink und fängt an einzelne Logs noch einmal genauer zu betrachten.

Roger nimmt immer noch alles mit seiner stoischen Ruhe hin... oder ist er noch ruhiger geworden? Ist ehrlich gesagt schwer etwas über ihn zu sagen... Paule ist auch nicht viel besser. Bei Spitzzahn ist es etwas Anderes, er redet viel, aber es kommt wenig dabei rum ... Der Kerl ist immer noch ein Rätsel. Bis auf den Punkt, dass Skyfall ihn sichtlich verändert hat.

Keiler blickt auf das Bier in seiner Hand, nachdenklich ruhen die Augen des Orks auf der Flasche.

Könnte alles um Welten besser sein, nach allem was wir gemeinsam durchgemacht haben... Joker scheints immerhin irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Hat auch gerade immer öfter seine professionelle Maske aufgesetzt, aber viele Gelegenheiten zu was Anderem hat man hier ja kaum.

Keiler setzt die Flasche ein weiteres Mal an den Mund bevor sich an seinem Comlink ein neues Fenster auf.

Inhalt des Fensters:

Hey JK, lust auf ein Bier? Hab hier etwas echte Braukunst aus der Heimat und Bock mal wieder mit nem Chummer abzuhängen anstelle mit ihm immer nur von Patrouillier, zu Auftrag, zu Dekontamination zu hechten. Müssen uns ja nicht gleich wie damals auf dem Dach abschießen.
Gruß, Michi aka. Die Wildsau

Der Letzte Schluck wandert über Keilers Kehle aus der Flasche als die Nachricht das Comlink verlässt. Der Ork stellt die Flasche bei Seite und macht etwas Musik an.

Gruß, Michi... entweder er hält mich jetzt für weich in der Birne oder unaufmerksam... egal... hätte nie gedacht, dass ein Punk mal zur Familie zählen würde.

---

Zitat

---

Keiler sitzt auf dem Fahrersitz des Tata und wirkt äußerlich entspannt. Auf der Bildverbindung seiner Cyberaugen sind die aktuellen Informationen über Neu Golm zusehen und am Rand läuft die Aufnahme des letzten Zugriffes auf das Lager.

Die Zeichen in Berlin stehen zunehmend auf Sturm. Der Russe will in der ADL einfallen und die verdammte Stadt als Brückenkopf benutzen. Nur der Umstand, dass die Kräfte vor Ort nicht koordiniert genug agiert haben hat das ganze bisher verhindert. Kurz um befinden wir uns mal wieder in einem nicht offiziellen Krieg. Nur mit dem Unterschied, dass wir diesmal die ADL auf Deutschem Boden verteidigen. Vor ein paar Jahren habe ich noch mit dem Gedanken gespielt zum Bund zu gehen um genau dies zu tun. Jetzt sitze ich hier im verstrahlten Berlin und frage mich ob das Team der Aufgabe gewachsen ist nach Neu Golm zurück zu kehren.
Ungefähr die Hälfte des Teams ist noch relativ grün hinter den Ohren. Jane hat bisher gut auf sie aufgepasst und ihre Arbeit auch mehr als zufriedenstellend erledig, um sie mache ich mir unter den Frischlingen am wenigsten sorgen. Unser großer Polly ist robust genug um es mit so ziemlich allem aufzunehmen was er zu packen bekommt. Wenn wir aber mehr brauchen als nur Muskeln sehe ich bei ihm irgendwie schwarz. Jack scheint mir nicht der Typ zu sein der gewohnt ist unter Feuer zu liegen, aber wir werden sehen was der Magier auf dem Kasten hat. Und last but not least Ali, ich weiß nicht ob es mir gefallen soll, dass Joker eine Bettgeschichte mit ins Feld führt. Sowas ist immer riskant, aber Andererseits ist wohl JK der Profi genug um das einschätzen zu können... zumindest hoffe ich das.
Und bei der alten Truppe mache ich mir langsam um Kitty immer mehr sorgen. Die Schamanin dreht seit dem letzten Besuch in Neu Golm am Rad und ich glaube es wird immer Schlimmer. Ob der neue Besuch ihr sonderlich gut tun wird, bleibt abzuwarten. Es gefällt mir aber unterm Strich nicht wirklich mit einer labilen Magierin und einem Magier den ich nicht einschätzen kann mit aller Wahrscheinlichkeit gegen einen freien Geist zu ziehen. Bleibt noch Roger als Backup. Ihm glaube ich zumindest, dass er es im schlimmsten Fall mit dem Geist aufnehmen wird.
Bleibt noch dieser verdammte Panzer. Ich glaube ja nicht, dass sie nur einen einzige experimentellen Panzer in dem Schuppen haben. Folglich rechne ich zumindest mit einem stark gepanzerten Begleitfahrzeug für den Panzer wenn nicht sogar mehr. Ein Glück, dass Kazim den Laser raus gerückt hat... das Ding werden wir dort dringend brauchen.
Am Plan müssen wir denke ich auch noch etwas feilen. Ich bin zwar ein freund von direkten Methoden und einem militärischen vorgehen, aber in dem Fall könnte das schnell zu einer stark A-Symetrischen Situation gegen uns führen. Auf Distanz können wohl nur Joker und ich schwerer gepanzerten Dingen gefährlich werden. Leider sind wir auch unter den wenigen die wirklich halbwegs schleichen können und somit mitten im Geschehen wären wenn wir dem Plan mit dem Sprengstoff folgen. Gerade wirkt das alles noch so unausgegoren und überstürzt auf mich. Wir sollten uns wirklich nochmal ein paar Gedanken machen.
Langsam brauche ich wirklich mal wieder Urlaub zuhause... sonst werde ich am Ende noch so überspannt wie Kitty. Aber heim gehts wie immer erst wenn zumindest die Schlacht gewonnen ist. In dem Fall hier hoffentlich auch bald der Krieg.

---

Zitat

---

Die Tür des Tata öffnet sich und Keiler velässt schwungvoll das Fahrzeug. Im Vergleich zu den letzten Wochen und Monaten wirkt der Wagen schon zivil nachdem der Turm und der schwere Laser abgebaut wurden. Selbiges gilt für seinen Inhaber. Der tragbare Panzer ist Hemd, Hose und Lederjacke gewichen.

Eigentlich schade, dass wir Berlin verlassen haben. Klar ist die Stadt ein Kriesengebiet, aber wir haben dort auch eine Menge an Freiheiten gehabt die es nun nichtmehr gibt. Dazu Verbindungen und genug Auftraggeber die auch bereit sind den Geldbeutel etwas weiter auf zu machen. Jetzt gilt es wieder außerhalb Berlins Fuß zu fassen.

Der Ork holt einene große Kiste aus dem Kofferaum des Fahrzeuges und trägt sie in Richtung einer Halle. Dort angekommen zieht er kurz eine Karte durch einen reader und schiebt eine Tür auf. Innerhalb dese Gebäudes geht Licht an. Keiler lässt seinen Blick durch die Werkstatt. Die leeren Hebebühnen und die zum grösten Teil fabrikneue Einrichtung lässt die Werkstatt schon nahezu steril wirken. Der Ork stellt die Kiste auf einen Werkbakn neben der eine Biegewerkzeug für Karosserieteile steht.

Die Freizeit im Schwarzwald hat ganz gut getan. Wirklich schön, ein zuhause zu haben in das man einfach immer wieder zurückkehren kann. Morgen Rücken Paule und Schraube hier an und dann werden die Beiden sich wohl die Werkstatt einverleiben und ich Gast im eigenen Betrieb sein. Aber um ehrlich zu sein bin ich ganz froh drüber. Besser ein paar Mechaniker die ihren Job können und lieben, als Jemanden wie mich der zwar etwas schrauben kann aber wohl mehr auf der Piste als in der Werkstatt aufgehoben ist.

Keiler legt ein paar noch fehlende Werkzeuge in die Schubladen der Werkzeugschränke und geht anschließend wieder hinüber zur Tür. Eröffnet die Tür und schließt sie hinter sich. Mit einem kurzen Druck gegen die Tür stellt der Ork sicher, dass diese ordnungsgemäß geschossen hat. Dann geht er hinüber zu einem Anderen Gebäude des Autohofes.

---

Zitat

---

Keiler sitzt in seinem Schlafzimmer im Schwarzwald und blickt nachdenklich auf das Comlink in seiner Hand. Noch ein paar Minuten zuvor hat er einige Spielsachen für die Kinder sorgsam eingepackt und dann die Geschenke im Schrank verstaut.

Jetzt kommen wir zu den wirklich schwierigen... was den Chaoten schenken? Für Kitty wäre wohl ein Selbstfindungsseminar oder vielleicht eine Ausbildung zum Fallschirmspringen sicherlich interessant, aber einfach nur Gutscheine sind nicht wirklich schöne Geschenke.

Der Ork zappt durch ein paar der Matrixseiten durch und stellt sich eine Kleine liste zusammen mit einem schmunzeln macht er auf eine anderen Liste einen Haken hinter Kittys Namen.

Dann die nächste... Jane... das wird auch nicht so einfach... Oder doch nicht.. hrm.. und für Lady ist auch gleich noch was gefunden...
Kommen wir zu den Jungs... ich sollte die Wirklich mal Wunschlisten schreiben lassen wie die Kleinen hier.

Keiler kratzt sich kurz am Kopf und öffnet ein paar neue Matrixseiten auf dem Comlink

Für Joker wohl besser was praktische und ein kleiner Spaß... Für Polly ist es auch nicht sooo schwer... und für Roger gibts mal was ausgefallenes... bleibt noch Panda... darüber wird er sich sicher freuen.

Folgende Packete werden kurz vor Weihnachten für die Einzelnen Personen in Hamburg hinterlegt:

Kitty (Klassiches weißes Paket mit rotem Band)

Magesight Brille
5 Meter Magesight Kabel auf Rolle die am Gürtel befestigt werden kann
Beretta T101 mit Smartgun (intern) und Periskop (oberlauf und Magesight kompatibel)
50 Schuss Munition zur Waffe

Jane (Eine etwas größere Box die aussieht wie ein companion cube)

Eine Relaise-Drohne

Lady (Ein Paket in Geschenkpapier mit Weihnachtsbäumen drauf Etikett "Für Lady" und ein zweites Packet in schlichtem weiß mit blauer Schleife "Für unsere werdende Mutter")

Für Lady:
Fliegendes Auge mit folgenden Mods
Kamera 6
Sichtverbesserung 3
Restlicht
Ultarschall
Mikro 6
Audioverbesserung 3
Selektiver Geräuschfilter 3

Dazu der Zettel: Damit du auch immer alles um dich herum mitbekommst

Für unsere werdende Mutter:
Baby gerechter Vitalmonitor mit ein paar RFID sensoren damit das Kind nicht dauernd den Sensor tragen muss

Dazu der Zettel: Damit du dir zumindest um Einen weniger sogren machen musst

Joker (Eine Kiste aus dunklem, geöltem Holz mit Messingverschluss und ein Packet in schlichtem weiß mit blauer Schleife)

Kiste:
Ein Patronengurt aus Leder mit einer Schnalle die das Wappen von Berlin zeigt, dazu 50 Schuss Hochleistungsmunition für die Colts
Packet:

Polly (Ein längliches Packet das als Bonbon verpackt ist mit einem Zettel auf dem Steht: NICHT ESSEN!)

Ein Basballschläger aus Eichenholz in Trollgröße

Roger (Ein Paket in Geschenkpapier mit Weihnachtsbäumen)

Eine Detektivfeige dazu ein Zettel (Sieht nicht nur gut aus, sondern wittert auch Sprengstoffe)

Panda (Weißes Packet mit roter Schleife)

Eine modifizierte Kukuksuhr mit einem Panda anstelle eines Vogels und anderem sound

---

Zitat

---

Mit aller Gewalt stemmt Keiler sich gegen den großen Schraubenschüssel um die Mutter von der Federung des Geländewagens zu lösen. Selbst Jemand der keinerlei Ahnung von Autos hat kann anhand der Stellen an denen Öl aus dem Dämpfer rinnt erkennen, dass diesem wohl übel mitgespielt wurde. Das Pneumatik System welches im Notfall die Öldämpfung ersetzt und die starken Federn hatten zwar das schlimmste verhindert, jedoch müssen die Hydraulikzylinder mindestens neu gerichtet wenn nicht sogar ersetzt werden.

Also das wars jetzt mit den Schatten... keine dubiosen Johnsons mehr, kein Sternenschutz oder ein anderer Ordnungshüter der auf den ersten Blick übermächtig erscheint aber erst etwas braucht bis ein HRT vor Ort ist. Letzten Endes sind die Schatten wohl in irgendeiner Art für uns mit Berlin "gestorben".

Mit einem scharrenden Geräusch fängt die Mutter an sich auf dem Gewinde zu bewegen. Nachdem der erste Wiederstand gebrochen ist dreht der Ork sie ohne Problem vom Kolben. Anschließend öffnet er den Bajonettverschluss und hebt den Metallzylinder vorsichtig aus der Aufhängung.

Verändert haben wir uns wohl alle etwas seit Berlin. Bei Joker ist diese Veränderung wohl am deutlichsten, gerade wenn er den kleinen Dante auf dem Arm hat. Auch wenn er es wohl niemals offen zugeben würde. Er hat viel zu verlieren und natürlich fürchtet er sich davor.

Der Zylinder wird von Keiler in eine Wanne entleert, das Öl glänzt im Licht der Lampen an der Decke der Halle. Der Ork nimmt eine Schieblehre und macht sich daran, den nächsten Zylinder am Tata Hotspur zu kontrollieren.

Kitty steht ihm in der Veränderung wohl in nichts nach. "Skyfall" hat sie gezeichnet und ich denke, dass sie auch noch die nächsten Jahre, wenn nicht sogar ihr ganzes Leben lang irgendwie daran zu knabbern hat. Sie kommt mir irgendwie immer noch wie das nette Mädchen vor, dass sich auf dem Weg zur Uni verlaufen hat und an falsche Freunde geraten ist. Nur, dass sie nach und nach realisiert wo sie gelandet ist und was ihre Freunde eigentlich tun.

Keiler seufzt nachdem er an einer Stelle gesehen hat, dass die Mutter ein Stück weit über das Gewinde geschoben wurde. Er legt die Schieblehre bei Seite und holt wieder den Schraubenschlüssel hervor.

Roger ist zumindest äußerlich stärker geworden. Was in ihm vorgeht weiß ich bis heute nicht und ich wage es zu bezweifeln, dass ich ihn jemals wirklich verstehen werde.

Der Ork setzt den Schlüssel an und bewegt ihn erst einmal leicht in beide Richtungen, anschließen stämmt sich Keiler mit aller Kraft gegen das Werkzeug und ächzt diesmal selbst leicht dabei.

Bei Jane war die Veränderung denke ich zum Guten. Klar weiß sie immer noch nicht viel über ihre Vergangenheit, aber ich glaube wir tun ihr als Freunde ganz gut. Wir sind zwar sicherlich eine verrückte Ersatzfamilie aber ich denke Mal zumindest bis zu einem gewissen Grad macht uns genau das auch Liebenswert.

Als die Mutter endlich nachgibt, schallt ein kurzes schabendes Geräusch durch die Werkstatt. Keiler hat scheinbar nicht damit gerechnet, dass sie anschließend so leichtgängig sein wird und rumpelt erst einmal mit voller Wucht gegen die Motorhaube des Geländewagens. Aufgrund seiner Haltung beim Schrauben natürlich mit dem Kopf voran. Der Ork schüttelt sich kurz und blickt anschließend auf den Wagen. Als er dort nicht sieht langt er sich mit der Hand an den Kopf.

Autsch.... das gibt sicherlich ne ordentliche Beule... aber immerhin keine in der Panzerung...

Keiler geht zur Werkbank und wischt sich kurz die Hände ab bevor er sein Komlink nimmt, kurz ein Bild von seiner neu enstehenden Beule macht und es anschließend mit dem Kommentar "Heute darf ich für eure Achterbahnfahrt und meine Dummheit büßen " an Jane schickt.

Ein Glück, dass Polly nicht so gegen den Wagen gerumpelt ist... der hätte ihn bestimmt umgeworfen. Ob der Kerl sich überhaupt verändern kann? Ich denke mal wie bei so vielem braucht der Stier ne Menge Zeit dazu. Die Vorteile eines einfachen Gemütes.

Das Komlink landet wieder auf dem Tisch und Keiler dreht die Mutter einfach mit den Fingern vom Gewinde. Kurz darauf hat er den nächsten Zylinder in Händen und legt ihn neben dem Anderen in die Wanne.

Mal sehen wie das Team sich bei den neuen Herausforderungen schlägt. Bald können wir wohl nicht mit einem einzelnen Wachmann der ein paar Streifenpolizisten ruft rechnen sondern eher mit Milizionären oder dergleichen die stärker bewaffnet sind und auch auf Verdacht erst einmal schießen könnten. Sehen wirs positiv, das Risiko in einem Knast zu landen sinkt mit der Größe des verwendeten Kalibers und der Anzahl der Kugeln.

---

Zitat

---

Keiler ruht auf dem Pilotensitz der Fokker und überwacht einfach nur den Autopiloten. Der Ork starrt in die Ferne in die scheinbar Endlose Weite des Himmels.

Gestern war wohl nur Shiny wirklich professionell beim der Sache. Sowohl Joker als auch mir ging die ganze Sache relativ nahe... ob Kitty uns das jemals verzeihen wird?.. Aber schon alleine, alles was dieser John während der letzten Wochen getan hat, hat ihm eine Zielscheibe auf seinen Brustkorb gemalt. Es war wohl, das Beste ihn aus dem Weg zu räumen bevor er noch mehr Schaden anrichtet und Kitty mit rein zieht.

Nachdem das Flugzeug weiter auf Kurs ist und das Signal mit dem Komlink in Verbindung steht, verlässt Keiler das Cockpit und wandert langsam durch das Flugzeug. Er öffnet ein neues Fenster an seinem Komlink.

An Kitty:

Hi Kitty,
ich bin mir relativ Sicher, dass ich gerade zu den Letzten gehöre von denen du was hören willst. Aber ich will, dass du weißt das unsere Absichten die Besten waren. Es ist mir relativ schnuppe ob er vorher schon ein Runner war oder nicht, doch er hat so viel Scheiße gebaut dass sie bis zum Himmel stinkt. Dabei hat er keine Sekunde daran verschwendet daran zu denken, dass er dich dabei mit in den Abgrund reißt. Er ist scheinbar bereits genug Leuten auf die Füße getreten zu sein, damit bei ihm und seinen Freunden Runner auftauchen. Also war es nur eine Frage der Zeit bis sich die Leute auch die Peripherie anschauen und einer der Pfade führt garantiert zu dir. Die Folgen kannst du selbst absehen.
Mir ist es klar, dass alles ein Schock ist und weh tut. Aber du bist uns allen wichtig genug, dass wir uns dazu durch gerungen haben etwas zu unternehmen und dabei auch viel für dich zu riskieren.

Nimm dir die Zeit die du brauchst,
Michi

Keiler holt aus einer kleinen Kiste eine Flasche Scotch und ein paar Zigarren. Nachdem die Nachricht verschlüsselt das Komlink verlassen hat setzt er sich im Passagierraum schweigend Taresh gegenüber. Er schneidet die Spitzen der Zigarren ab und füllt die Gläser. Dann schiebt er dem Elfen ein Glas hinüber und reicht ihm eine Zigarre.

---

Zitat

---

Eine Geländemaschine prescht durch die Prärie. Keiler stört sich kaum an steinigen Untergrund und treibt das Zweirad weiter und weiter über Stock und Stein auf einen Canyon zu. Dort angekommen bleibt der Ork kurz stehen und begutachtet die außenflanke des Gebirges. Ein schmaler Pfad führt hinauf. Der Motor der Maschine knattert kurz bevor der Kardanriemen wieder anfängt dessen Kraft auf das Hinterrad zu übertragen.

Das letzte Mal war verdammt knapp... und das obwohl der Plan nicht schlecht war... Es heißt zware "Share victory, share defeat" aber den Aufzeichnungen nach ist Kitty eindeutig das schwächste Glied in der Kette gewesen.

Das Motorrad wird von Keiler behutsam auf den schmalen Pfad buxiert der den Canyon hinauf führt. Mit viel gefühl gibt er Gas. Langsam tastet er sich mit dem Gefährt Berg auf.

Erstens hat sie ihre Primäraufgabe vernachlässigt und zweitens scheint sie ihre Fähigkeiten und den Feind nicht richtig einschätzen zu können. Den Feind einzuschätzen ist schwer. Aber die eigenen Fähigkeiten sollte man grundlegend kennen

Das Hinterrad des Motorrades kommt gefährlich nah an die Kante als Keiler um eine Kurve fährt. Er verlagert das Gewicht leicht in richtung des Berges um zu verhindern, dass das Motorrad weiter nach außen wandert. Dabei schrammt er mit der Schulter gegen den Berg.

Verdammt... das war nicht so geplant... Magie war schon immer so ein Problem gewesen... Etwas bei dem das ganze Team von den Magiern abhängt... ist genau so wie der Engpass transport... zumindest wenns über das Fahren unter Normalbedingungen hinaus geht.

Bei der nächsten Kurve setzt Keiler den Fuß an der Innenseite des Weges kurz auf und nachdem das Vorderrad um die Kurve ist, gibt er etwas mehr Gas und betätigt die Vorderbremse zeitgleich. Das Hinterrad verliert an Haftung und der Ork drück das Motorrad um die Kurve. Gerade noch rechtzeitig nimmt er das Gas weg, damit der Reifen nicht den Pfad verlässt.

Vertrau ich Kitty gerade genug um von ihr so abhänging zu sein? In der Basis hat die Notlösung mit der Sturmkanone praktikabel gegen die Geister funktioniert... Aber Notlösungen sollten nicht Schule machen. Gerade wenn der Raum für Fehler klein ist muss halt Jeder seine Aufgabe erfüllen.

Der Pfad wird etwas breiter und Keiler fährt wesentlich entspannter das letzte Stück hinauf auf den Berg und dann hinüber zum Canyon dort angekommen stellt er die Maschine ab und blickt einfach nur hinunter.

Es bleibt nichts anderes Übrig als aus den Fehlern zu lernen... ich werde wohl einen besseren Backup Plan gegen magische Bedrohungen brauchen... und was besseres um Feinde leise auszuschalten sollte ich das nächste Mal auch mitnehmen... oder es einfach Jane überlassen...

Keiler nimmt seinen Helm ab, setzt sich an die Kante des Canyons und zündent sich eine Zigarette an.

Und irgendwie hätte ich den Bomber schon gerne behalten... Auch wenn die Entscheidung ihn zu verkaufen wohl die rational beste war...

Er langt in eine der Taschen seiner Hose und wirft einen kleinen Gegenstand in die Tiefe. Der Gegenstand fängt surrt kurz auf als die kleinen rotoren der Drohne dem Fall durch volle Leistung entgegenwirken. Dann wird sie ruhig und schebt langsam den Canyon entlang.

Ach scheiß drauf...

Keiler schließt kurz die Augen. Dann steht er auf und holt sich ein Bier aus dem Tankrucksack des Motorrades. Mit der offenen Dose setzt er sich wieder.



Gesendete Nachricht an Kitty:

Hello Kitty,

erst einmal muss ich mich entschuldigen, ich gehe nicht davon aus dass du mich im einsatz geeken wolltest. Der Vorwurf tut mir ehrlich leid.
Jeder von uns weiß wie schnell im Kampf entscheidungen gefällt werden müssen und nur die Wenigsten unter uns sind dafür ausgebildet worden. Wir arbeiten als Team und Jeder hat in diesem Team seine Aufgabe und muss darauf vertrauen, dass die Anderen ihre Aufgaben erledigen. Ich will dir nicht erklären wie du deinen Job machen sollst. Und glaube auch nicht, dass ich das kann um ehrlich zu sein. Aber was mir beim letzten Einsatz so übel aufgestoßen ist war, dass die Geister oder zumindest einer davon stark ins Kampfgeschehen eingreifen konnten. Wir haben die Situation zwar unter Kontrolle gebracht, aber ich erachte das als Glück. Das ganze hier soll kein Vorwurf sein, aber ich frage mich was dazu geführt hat und wie wir vermeiden können, dass es nochmal passiert. Mag zwar blöd klingen, aber schon Mal daran gedacht wirklich einen Feldkurs oder derleichen über Magie bei militärschen Operationen zu belegen, falls es sowas gibt?
Sonst wünsch ich dir erst mal einen schönen Urlaub in der ADL. Verschrumpel am Besten nicht ganz im Tank.

Gruß,
Michi

---

[miniyoutube]https://www.youtube.com/watch?v=aokVXyeAgaQ[/miniyoutube]

Zitat

---

Es war ein komisches gefühl aus dem Einsatz zurück zu kehren. Kitty hatte es nicht geschafft, so oder ähnlich trocken war die erste Meldung die ich machte. Im Einsatz hatte keiner von uns die Zeit zu realisiern was das wirklich bedeutete. Erst als wir aus der Hotzone draußen waren begann das Team es so langsam zu realisiern. Es war einfach nur Scheiße und so ziemlich Jedem war von da an scheiß egal ob wir im Krieg waren. Kitty war tot und wir wussten alle, das nichts in der Welt das ändern würde. Für mich war das schlimmste daran, mir den Kopf darüber zu zermartern was schief gegangen war. Bis zu dem Tag an dem wir in Berlin an Kitty's Grab standen fand ich keine Antwort darauf und es war so als hätte die Welt aufgehört sich um uns zu drehen. Jeder nahm auf seine art Abschied bevor wir uns auf den Rückweg nach Hamburg machten.

Keiler wurde regelte die Drehzahl der Rotoren etwas nach Oben, und zog die Nase des Helikpoters nach oben als er von VR auf AR wechselte. Der Helikpoter verlor schlagartig an Geschwindigkeit, als die Nase sich senkte war Keiler schon auf dem Weg nach hinten. "Auf gehts leute, ihr wisst was zu tun ist." Sagt er in das TakNet bevor er die Sturmkanone greift und aus dem niedrig schwebenenden Helikpoter springt.

---