Hallo,
wie in der gestrigen Nachbesprechung unschwer zu überhören war, hat mich der Spielverlauf ziemlich wütend gemacht, den konkreten Anlass habe ich Gestern klar genug zum Ausdruck gebracht und ich denke es ist nicht Zielführend das weiter aus zu führen.
Ich ärgere mich aber immer noch und das hat vor allem drei Gründe. Erstens richtet sich direkt an Cindy: Ich habe nicht das Gefühl, dass die von mir geäußerte Kritik an deinem Spielverhalten von dir ernst genommen wird / angenommen wird oder dass du versuchst darauf konstruktiv einzugehen. Du blockst alles grundsätzlich ab, zweifelst an der Wahrnehmung deines Gegenübers und unterstellst die Kritik an der Sache, an deinem Spielverhalten diene dazu dich zu diskreditieren / bloßzustellen / sich über dich lustig zu machen. Ja negative Kritik tut oft weh. Das muss man aber gerade unter Freunden ertragen können, denn wenn du dich nicht damit auseinandersetzt werden die Spannungen nur größer werden bis es irgendwann zu einem Bruch kommt.
Zweitens enttäuscht mich, dass ich in solchen Situation oft allein dastehe, ich habe zwar den Eindruck das der Großteil mir in der Sache zustimmt, dennoch sehe ich mich meist am Ende als Einziger der den Mund aufmacht, ich bin dann „der Böse“. Auch und insbesondere wenn mir der Rest der Spieler nicht zustimmt würde ich mir wünschen, dass auch die anderen ihren Mund öffnen. Jeder hat seine Sicht der Dinge, jeder Standpunkt ist wertvoll und kann helfen Probleme zu lösen, ich würde mich freuen wenn jeder seinen Standpunkt kund tut.
Last but not least ärgere ich mich über mich selbst. Es ist nur ein verdammtes Spiel, das ich mich anlässlich eines Spiels so aufrege, enttäuscht mich, es zeigt mir das ich nicht den Abstand habe den ich gerne hätte.

Unterm Strich bedeutet das für mich, dass ich erst einmal mit Shadowrun aussetze. Ich werde Flos Abwesenheit zum Anlass nehmen in der Zeit nicht mitzuspielen und auch nicht als SL tätig zu sein. Ob ich danach wieder anfange zu spielen wird von den drei Oben genannten Punkten bzw. dem Wandel dieser abhängig sein.

Besten Dank, Dji

Ein kurzes hallo vom Fraport,

ich habe ja scheinbar doch ganz gut etwas am Mittwoch Abend verpasst. Ich finde es Schade, dass eine Situation entstanden ist bei der sich ein Mitspieler wie beschrieben unwohl fühlt. Ich habe etwas nachgedacht wie ich mich zu dieser Situation äußern soll und habe mich dann dazu entschieden zu allen drei Punkten etwas zu schreiben.
Fangen wir mal mit der Kritikfähigkeit an. Wir sind alle Menschen und damit eingeschränkt fähig mit Kritik umzugehen. Ich erinnere mich noch an sehr lange Diskussionen die ich mit einigen Spieler u.a. Cindy geführt habe als ich Runden online geleitet habe. Ich persönlich empfinde Teile der angebrachten Kritik als durchaus angebracht. Das die aktuelle Art wie Kritik mitgeteilt wird nicht angenommen wird ist offensichtlich. Es kostet meiner Erfahrung nach eine Menge Zeit kritik an Jemanden zu überbringen der sie in dieser Form nicht annehmen will. Hier ist meine Frage: Cindy, wie können wir Kritik dir gegenüber äußern dass du auch bereit bist sie dir anzuhören? Sollen wir dir z.B. lieber eine Email schreiben damit sie besser sacken kann und nicht so öffentlich ist damit du dich nicht angegriffen fühlst? Wir müssen hier einen Mechanismus finden der nicht beide Seiten von vorne herein frustriert. Falls sich hier keine anderen Ideen finden habe ich noch eine in Petto.
Bei Zweitens sehe ich wohl uns alle als Spieler und auch den Spielleiter in der Pflicht. Ich habe sowas bei meinen Runden meist als SL gelöst aber ich kann auch verstehen, dass Thomas nicht die Schiedsrichter machen will. Das ist um ehrlich zu sein ein scheiß Aufgabe und frustet nur. Ich gehe davon aus, dass bei den meisten (auch bei mir) der Leidensdruck oft nicht hoch genug ist um sich den Stress an zu tun, welcher aus der Kritik und wie mit ihr umgegangen wird entsteht. Klar kommt dazu, dass wir bei manchen Punkten einfach auch vielleicht nichts zu kritisieren sehen. Hier könnte ein allgemeiner Feedback mechanismus wirken, den wir beschließen und einführen müssten. Wir könnten auch versuchen die Kritik zu anonymisieren, aber mal ehrlich? Ich glaube wir kennen uns dafür zu gut. Alternativ sehe ich mich hier einfach dazu ermutigt öfter mal das Maul auf zu machen.
Zu drittens. Es ist immer nur ein Spiel, aber 'Risiko' und 'Monopoly' haben bereits Freundschaften zerstört und da verkörpret man nicht einen Charakter mit dem man doch gut mitfühlt. Man regt sich klar übere andere Spieler hin und wieder auf, das ist immer und überall so. Wie oft und in welcher stärke du dir das geben willst ist natürlich ganz und gar deine Entscheidung. Ich denke aber das wird mit wachsender Kritikfähigkeit in der Runde eher seltener passieren ist also wohl eher ein Resultat der ersten beiden Punkte und zeigt, dass du auch 'nur' ein Mensch bist.

Kurz um sehe ich den Post hier als Weckruf ein paar Dinge anzugehen die dich Dji wirklich bei den RP-Runden stören. Wir haben jetzt etwas Zeit über das wie nachzudenken und alles mal etwas sacken zu lassen, aber ich halte die Aufgaben alle für lösbar und glaube, dass wir das auf die Reihe bekommen werden.

Euer Flo

So nach etwas Bedenkzeit mal ein Statement von mir. Wie bereits in der Skypekonfi geschrieben betrübt mich der Umstand, dass jemand sich aufgrund von OT Gründen für eine gewisse Zeit vom Spiel zurückzieht. Ich habe weder das Ziel noch das Bedürfnis durch meine Plots oder meine Leitweise jemanden aus der Gruppe zu treiben. Ich finde es schade, dass nach einer Spielsitzung, für die ich sehr viel Zeit, Mühe und Herzblut investiere, nur ein Gefühl der Unzufriedenheit zurückbleibt. Aber um dem Beispiel von Flo zu folgen, gebe ich zu jedem Streitpunkt mal eine Aussage:

1. Kritik und Kritikfähigkeit sind Dinge, die jeder Mensch leider sehr unterschiedlich aufnimmt bzw zur Verfügung hat. Wir sind alle Freunde, deswegen formulieren wir unsere Kritik oft sehr direkt, weil wir davon ausgehen, dass unser Gegenüber die Offenheit schätzt. Oder man interessiert sich einfach nicht für die direkte Wirkung (Was auch im Bereich des Möglichen liegt.) Auch der Umgang mit Kritik hängt oft damit zusammen wer sie äußert und auch wie. In den meisten Fällen macht der Ton die Musik. Deswegen möchte ich jeden dazu anhalten wenn er/sie Kritik äußert dies in einem ruhigen Tonfall zu tun. Mir ist durchaus klar, dass direkt nach einer Runde bzw. nach dem störenden Ereignis das Bedürfnis groß ist seine Kritik direkt und emotional zu äußern, aber meiner Erfahrung nach ist ein zeitlicher Abstand förderlich für die Konstruktivität einer Kritik. Nachts um 1 Uhr direkt nach der Runde ist denkbar schlecht, denn die meisten sind dann ohne hin müde und wenig aufnahmefähig. Am nächsten Tag am Abend oder wenn einen das Problem sehr dringend erscheint auch via Skype in der früh, führt meistens zu den besten Ergebnissen.

2. Bezüglich dem alleine Darstehen und Kritiküben. Wie aus 1. wahrscheinlich ersichtlich ist, neige ich dazu Dinge etwas zeitverzögert anzusprechen, damit sie weniger emotional sind. Dazu formuliere ich meine Kritik oft als simple Verbesserungsvorschläge. Das dies oft anders wahrgenommen wird ist ein gewollter Effekt. Dadurch kann man aber den Eindruck gewinnen, dass ich nichts zu bestimmten Themen sage. Wenn ihr euch direkte Kritik von mir wünscht, müsst ihr mir gegenüber den Wunsch äußern.

3. Wie Dji es richtig festgestellt hat, ist Shadowrun nur ein Spiel. Und wir sind auch alle Menschen mit Wünschen, Bedürfnissen und Zielen, die wir indirekt oder direkt durch unsere SR-Charaktere ausleben möchten. Die richtige Distanz zwischen Spiel und Mensch ist da oft schwierig einzuhalten. Dem einen fällt es leichter als dem anderen. Das gleiche gilt für die Wahrnehmung der Charaktere bzw. die Wahrnehmung ihrer Taten. In den meisten Fällen kann man nicht wirklich unterscheiden ob es Verpeiltheit des Spielers ist, oder eine konsequent ausgespielte Verwirrung des Charakters. In manchen Fällen, wenn es einem wirklich auffällt und es einen auch stört, bitte ich darum dies nicht unbedingt nach der Sitzung zu besprechen, sondern am Tag danach.

Soweit meine Meinung zu den Punkten die ich aus Djis und Flos Post entnehmen konnte. Aber ich möchte noch anmerken, dass ich keine Lust habe den Schiedsrichter zu machen und festzulegen wer Recht hat und wer nicht. Ich möchte im grunde an diesen Mittwochabenden nichts anderes machen, als eine Geschichte zu erzählen und einen schönen Abend zu verbringen, damit jeder der mitspielt oder zuhört mit einem guten Gefühl rausgeht, dass er Teil einer tollen Geschichte war, die ihn/sie mitgerissen hat. Dafür investiere ich viel Zeit und Kreativität und deswegen finde ich es ausgesprochen schade, wenn am Ende einer Runde sich die Leute an die Gurgel gehen, anstatt die Geschichte ausklingen und wirken zu lassen.

Zitat von Elynah

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Mir ist bewusst das wir sehr wenig Zeit zum Spielen haben, darum versuche ich meine Interaktionen auch so gering wie möglich zu halten, und wenn, dann in der Gruppe wie das kurze Schneeballintermezzo mit Polly. Zugegeben, es war nicht Plotnotwendig aber ich hielt es es an dieser Stelle in diesem Moment für Charakter relevant da sich Kitty seit einigen Wochen doch sehr vom Team abkapselt und sie auf diese weise zunächst etwas auf Polly eingehen wollte da es sich einfach ergeben hat. Im Nachhinein ist mir auch klar das ich ähnliches auch in einer Impression in anderer Art und weise hätte erledigen können.

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Ehrlich gesagt war das etwas, das ich persönlich nicht als sonderlich störend empfand. Wenn verschiedene Spielercharaktere miteinander agieren kann das ruhig auch mal plot unrellewand sein IMHO. Mich stören plot unrelevante Aktionen nur dann, wenn dabei ein einzelner Spielerchar mit einem NSC / dem SL längere Zeit interagiert, sowas sollte auf ein Minimum gehalten werden finde ich, weil es die Mitspieler zum Zuhören einer Sache nötigt, an der sie völlig unbeteiligt (und damit minder interessiert) sind.

Was mich "in der Sache" letzen Mittwoch geärgert hatte war, das ich den Eindruck bekommen hatte, dass du als Spielerin in der Kampfsituation nicht aufgepasst hast. Dieser Eindruck entstand, weil du Fragen zur Situation (Zustand anderer Charaktere, Anzahl/Position der Feinde, Umgebungssituation) gestellt hast, die im Laufe des Kampfs vorher bereits eindeutig beantwortet wurden bzw. daraus hervorgingen. Verschärft durch den Eindruck, das Kittys Handeln nicht darauf beruhte, dass sie Jokers Anweisungen ignoriert (womit ich als Spieler kein Problem hätte) sondern, dass du sie nicht mitbekommen hast. Die ganze Situation wurde dann dadurch zugespitzt, dass sich mir das Bild ergab, dass dir als Spieler auch nicht bewusst war, dass Kittys Zauber Hasi in der Situation überhaut nicht helfen können.

Aber wie gesagt ging es mir ja auch garnichtmehr um die Sache ansich, insgesamt sind das nur eine Aneinanderhäufiung von Ärgernissen, die Unabhängig davon ob meine Wahrnehmung zutreffend ist oder nicht alle jedem mal passieren und auch nicht weiter schlimm sind. Auch ich passe mal nicht auf, auch ich kennen mal bestimmte Regeln nicht oder bin überzeugt, dass sie anders lauten. Ich bemühe mich in solchen Situationen sowas auch klar zu sagen. Bei dir geschieht es aber meinem Empfinden nach sehr häufig, du versuchst solche Unachtsamkeiten dann zu vertuschen/ wehement zu verneinen (oder ist es, dass du sie selber garnicht wahrnimst?) und wenn man dich dafür kritisiert reagierst du oft sehr ablehnend / abwertend, explodierst gleich. Das wiederum hat dann zur Folge, dass ich dann auch oft ziehmlich schnell ziehmlich böse werde und es hinterläst insgesamt keine gute Stimmung.

Dass dann in so einer Situation der Rest der Gruppe meist schweigt, ist dann glaube ich nicht dienlich. Mehrheiten oder Moderation können Diskussionen durchaus befrieden, dass muss nicht zwingend vom SL ausgehend, ist aber naheliegend da er in Regelfragen in seinen Runden eh das letzte Wort hat. Ich bin da in meienr Runde ja immer sehr regieros gewesen wohlwissend, dass ich oft Diskussionen mit sachlich falschen oder zumindest streitbaren Aussagen unter der Beruffung auf Speilleiterwillkür beende, aber dann kann man zumindest weiterspielen. Wenn Thomas diese "Schietzrichter" / Moderatorrolle nicht einnehmen will ist das sein gutes und auch verständliches Recht. Wenn aber alle inkl. SL nur betreten schweigen wenn zwei Spieler sich streiten ist das auch nicht förderlich.

Edit: Eine Anmerkung noch. Ich übe meine Kritik nicht öffentlich um jemanden bloszustellen, sondern in der vollen Überzeugung meiner eigenen Fehlbarkeit. Ich weiß, dass öffentliche Kritik immer mehr weh tut als sie persönlich ausgesprochende, ich weiß aber auch, dass ich immer nur meinen Standpunkt äußern kann und will anderen die Möglichkeit geben diesem zu wiedersprechen, zu bekräftigen oder anders zu beleuchten.