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Am 25. Grimmfrostmond kam mitten in der Nacht ein geschundener Mann in unser Dorf. Seine Kleidung war zerfetzt, über den ganzen Körper hatte er Wunden. Allein die Kälte verhinderte, dass er ausblutete wie angestochenes Vieh. Swafleif kümmerte sich um ihn und hörte sich seine Geschichte an. Er sprach von rot glühenden Augen in der Finsternis die zu einer Gestalt gehörten die über den Boden schwebte. Das Dorf des Mannes wurde scheinbar von irgendetwas angegriffen, dass nicht natürlichen Ursprungs war. Jeldan mutmaßte, dass es sich womöglich um Dämonen handeln könnte.
Ich beriet mich mit den anderen Hetleuten des Dorfes. Da wir Sturmwölfe die meisten Magier hatten, sollten wir uns der Bedrohung stellen, die von diesen Dämonen ausging. Wir zogen also am nächsten Tag die wärmste Kleidung an, die wir hatten, verabschiedeten uns von Frau, Kind, Geschwister und/oder Eltern und brachen dann zu dem Dorf auf. Baituri und Swafleif folgten den Spuren. Nach einem halben Tag schafften wir es zum Dorf. Was uns dort erwartete, war ein schauriger Anblick.
Im Schnee waren dutzende Blutflecken. An einem Langhaus war eine Frau an den Füßen aufgehängt worden und mit einer äußerst scharfen Klinge aufgeschnitten worden, so dass die Eingeweide heraus hing. Wir fanden spuren von kämpfen, allerdings nicht von menschlichen Angreifern, sondern Schneelaurer und Wölfen. Die Spuren von vielen Menschen führten wieder aus dem Dorf. Scheinbar wollte jemand Thorwaller als Sklaven oder Futter benutzen. Beides war nicht akzeptabel.
Wir folgten den Spuren. Zur Dämmerung wollten wir ein Lager errichten, aber wir wurden von irgendetwas beobachtet. Ich konnte meinen Finger nicht darauf deuten und auch die anderen waren sich nicht sicher was es war. Wir gingen vorsichtshalber zurück zum Dorf. Dort richteten wir uns auf einen nächtlichen Angriff ein. Den Runjas sei dank, dass wir nicht angegriffen worden, denn die Wachen sind wieder eingeschlafen. Ich soltle mir vielleicht wirklich mal eine bessere Wachaufstellung überlegen.
Der folgende Tag war kaum fruchtbar. Der Winter zeigte sich von seiner umbarmherzigsten Seite. Zwar war es sonnig, dafür war es so kalt, dass einem der Atem im Gesicht festfror. Wir kamen deswege nicht besonders weit und mussten erneut umdrehen. Nach einem weiteren halben Tag hatten wir uns im Dorf soweit mit Pelzkleidung eingedeckt, dass wir ohne Erfrierungsgefahr voran kommen konnten. Wir wanderten zwei Tage durch die Schneelandschaft, dabei nächtigten wir in einer großen Schneekuppel, die Swafleif und Baituri bauten. Sie gruben dazu einfach eine Kuhle in den Schnee, bis sie Erde erreichten und schlichteten dann den Schnee ringsum auf. Es war nicht besonders warm in diesem Iglu, wie es Baituri nannte, aber warm genug, damit man nicht erfror.
Zur Nacht des zweiten Tages fanden wir unser Ziel. In der Distanz wurde ein kaltes Licht ausgemacht. Baituri und Swafleif schlichen vor. Nach einer Weile kamen sie wieder. Sie berichteten davon, dass es noch mehr Lichter gab und das sie scheinbar im Eis waren. Wir schlichen dann alle vor, so gut wir es mit unserer schweren Winterkleidung konnten.
Als wir näher kamen, erkannten wir was wir vor uns hatten. Eine Festung, die auf einem Eisberg errichtet wurde, aber so verspielt, verschnörkelt und pompös, dass es einen horasischen Pfeffersack gut zu Gesicht gestanden hätte. Auf der Mauer tauchte nach einer Weile des Beobachten ein Wesen auf, das aussah, als ob man einen Menschen gehäutet hätte und mit unzähligen Eissplittern durchbohrt hätte. Ich merkte, dass ein paar von uns es mit der Angst zu tun bekammen. Zugegeben, eine direkte Konfrontation mit diesem Ding war das letzte was ich herbeiführen wollte.
Nach dem sich das Ding umgesehen hatte, verschwand es einfach wieder im Eis. Spätestens jetzt war es jedem klar, dass es sich um Hrangar Diener handelte, die hier komische Dinge taten. Nach einer kurzen Besprechung gingen wir über die Planke, die den Eisberg mit dem Festland verband. Dummerweise sackte diese Planke ab, als wir alle darauf waren, obwohl sie ziemlich massiv wirkte. Ragnar stürzte ins Wasser, als es ihn die Füße wegzog. Baituri und Wulfgar konnten wir noch auf den Eisberg ziehen.
Bevor wir überhaupt an Ragnar denken konnten, öffnete sich das Tor der Festung und drei wolfsähnliche Viecher kamen heraus. Sie waren eisig kalt, ziemlich wuchtig, schwer wie ein Olporter und hatten Zähne, die aus purem Eis zu sein schienen. Wir konnten sie niederringen, auch wenn Daroca, Wulfgar und ich böse Wunden hatten. Mir hatte das Mistvieh mit einem Haps das rechte Bein durchgebissen. Zum Glück hatte Swafleif einen seiner sehr guten Tränke dabei. Ich erholte mich in Windeseile, aber irgendwie sah jeder Rockfetzten sehr verführerisch aus. Zum Glück war es kalt genug und ich in genug Kampfeswut, dass ich die luststeigernde Wirkung erst später wirklich mitbekam.
Während Swafleif sich um die Verletzten kümmerte, suchten die anderen nach Ragnar. Eine Robbe war auf einmal zu hören. Neben ihr war der blau gefrorene Ragnar. Die Robbe verwandelte sich in einen Firnalf. Ragnar wurde geholfen. Er und der Alf unterhielten sich in einem seltsamen Singsang. Der Elf führte uns in eine Kaverne, in der wir uns etwas ausruhen konnten. Er nähte aus erlegten Robben Ragnar vorübergehende Kleidung. Ragnar ließ uns wissen, das wir es mit einer Nachtalfin zu tun hatten, die scheinbar unheilvolles im Schilde führte. Er erklärte uns, zumindest auf Umwegen, dass sie eine Hrangar Dienerin ist, oder zumindest jemand, der einer solchen nacheifert. Um die armen Leute aus dem Dorf und die Lebensschuld von Ragnar zu begleichen, erklärten wir uns bereit sie zu jagen und zu töten, oder anders ausgedrückt, diese Eisfestung zu erstürmen.
Die Dämonen dieser Nachtalfin konnten das Eis beherrschen, ähnlich wie der Elementare Diener der unsere Sturmwolf wieder zusammengesetzt hatte. Ich glaube Ragnar und Jeldan würden mich zusammenschlagen, wenn ich es jemals so vor ihnen aussprechen würden. Sie beharren darauf, dass es sehr unterschiedliche Ursprünge der Effekte hat. Aber ich kenn mich mit solchen Sachen nun mal nicht aus. Wir erarbeiteten einen Plan, der darauf hinaus lief, dass wir so viele Dämonen töten, bis sie selbst kommt, weil sie nicht für mehrere Monde ausruhen will, um diese Dinger wieder herbeizurufen. Der Alf meinte, dass er ein Mittel hatte, dass die Dämonen etwas auf Abstand hielt, sodass wir sie gezielter angreifen konnten. Da Ragnar ihm vertraute, vertraute ich auch auf sein Wort.
Wir bildeten einen Halbkreis um den Alfen und bewegten uns in Richtung der Festung. Auf halben Weg begann er auf seiner Flöte zu spielen. Ich bin mir nicht sicher, aber vor meinem geistigen Auge hatte ich einen schweren Wintertag, als die Melodie so auf mich wirkte. Alfenmusik ist schon was ganz eigenes. Aber wie der Alf angekündigt hatte, zogen sich die Dämonen zurück, die näher als zwei Speerlängen an uns heran kamen. Der Plan schien aufzugehen. Bis wir plötzlich in einem Eiskreis standen. Es formte sich in ungefähr fünf bis sechs, lass es acht Schritt Höhe sein, ein Balkon. Dort trat eine Alfin mit einer nachtschwarzen Rüstung. Neben ihr wurde ein Thorwaller zu Boden gedrückt. Sie nutzte ihn scheinbar als Übersetzter. Auf den Austausch von zweifelhaften Höflichkeiten tötete sie den armen Mann.
Mit einem Ruck löste sich scheinbar unser kleiner Kreis. Die Mauern gaben etwas nach und ein Steg offenbarte sich, der nach und nach dünnenr wurde. Wir rannten über den Steg. Wände formten sich. Böden wuchsen an dem Steg. Der Boden schwankte wie auf einem Schiff. Wir wurden von einander getrennt. Ich sah mich alleine der Alfin gegenüber. Sie starrte mich durch die Schlitze ihres Helms an. In der Hand hatte sie eine seltsam dünn anmutende Waffe, ähnlich dem Rapier von Daroca, nur genauso schwarz wie die Rüstung.
Ich stürmte mit Aal und Flunder auf sie zu. Selbst der plötzliche Lichtblitz hielt mich nicht auf. Ich schlitterte ihr entgegen. Mit aller Kraft schlug ich mit beiden Säbeln nach ihr. Sie schien von dieser Kühnheit überrascht zu sein. Allerdings war ich auch überrascht, als Flunder direkt über dem Griff abbrach, als sie gegen die Beinschiene prallte. In diesem Moment sah ich den Kampf schon fast verloren und schwor mir als Draugr zurückzukehren um Wulfgar noch ein letztes Mal zu verprügeln. Aal krachte auf ihre Brust. Sie keuchte kurz, ging aber sofort in den Angriff über. Das Blitzen vor meinen Augen machte ein umsichtiges Kämpfen schwierig. Immer wenn ich blinzelte hatte ich dieses blitzen, als wenn man zu lange in eine Kerze gestarrt hatte.
Wir kämpften erbittert. Sie fintierte geschickt, ließ mich in Fallen laufen die ich nur mühsam abblocken konnte und nutzte ihre verdammten Dämonen, um mir den Raum zum Ausweichen zu nehmen. So sehr wie sie auch auf mich eindrängte, so verbissener kämpfte ich. Mir gelang es öfters Aal an ihrer Verteidigung vorbei zu lenken und wuchtige Schläge zu landen. Leider gelang es ihr auch, mir über Brust, Bein und Arm zu schneiden. Ich war im Grunde ungerüstet und sie hatte eine Rüstung an, die an einen mittelreichischen Ritter erinnerte.
Nach einem Treffer an ihrem Bein bebte kurz der Boden. Einen Augenblick später hob sich eine Säule an, auf der nur sie und ich standen. Der Wind zerrte an meiner Kleidung. Die Kälte brannte auf meiner Haut. Ich spürte wie das Blut gefror, kaum das es aus der Wunde floss. Wir trieben uns über diese Säule, die immer höher zu werden schien. Das Licht der tiefstehenden Sonne blitzte auf unseren Waffen. An einem Punkt war ich kurz vor dem Ende meiner Kräfte. Auch sie hatte schon einige Treffer einstecken müssen. Ich konnte sie schwer atmen hören. Mir war klar, dass wenn sie mich mit dieser Klinge noch einmal treffen würde, dass ich zu meinen Ahnen gehen würde.
Sie stand mit dem Rücken zum Rand. Mit allen Mut den ich aufbringen konnte stürmte ich auf sie zu. Aal fühlte sich schwer in meiner Hand an. Doch gelang es mir meine Finte gut zu platzieren. Ich täuschte einen Angriff auf ihr Bein ein, drehte jedoch Aal rechtzeitig ein, so dass ich an ihrer Klinge vorbei kam und sie auf die Brust traf. Ich hörte noch ein gurgelndes Geräusch, bevor sie von der Säule stürzte. Erschöpft ließ ich mich erstmal auf die Kniee sinken und schnappte nach Luft. Erst zu diesem Zeitpunkt war mir bewusst geworden, wie hoch ich über dem Meer war. Ein Blick nach unten verriet mir, dass die Otta wohl auf war.
Deleila brauchte ein paar Anläufe, bis sie den Enterhaken hoch bekam. Aber bei der Höhe nicht weiter verwunderlich. Nachdem ich den Enterhaken auf der anderen Seite eingehakt hatte und überprüft hatte, ob er hält, seilte ich mich ab. Ich war froh wie selten die anderen zu sehen. Dummerweise verhinderte der starke Trank, den mir Swafleif ein paar Stunden zuvor getrunken hatte, dass ich einen weiteren Trank trinken konnte. So musste ich mich erstmal bis zur Festung schleppen. Bevor wir uns jedoch auf den Weg machten, hatte Swafleif die Klinge der Alfin geborgen. Es ist eine außergewöhnliche Klinge. Für meinen Geschmack etwas zu leicht, aber liegt ausgesprochen gut in der Hand. Ich werde entscheiden, was wir mit dieser Klinge machen, wenn ich mich wieder etwas erholt habe. Vielleicht biete ich sie dem Alfen an, der uns geholfen hat, vielleicht verkaufe ich sie, vielleicht gebe ich sie an jemanden weiter oder ich stelle sie als Trophäe in die Halla.
Wir holten die Leute aus dem Dorf aus der Festung. Nachdem sich um alle Wunden gekümmert wurde, gingen Baituri, Swafleif und der Alf noch auf jagd, damit die Leute nicht auf den Weg nach Hause erfroren. Der Rückweg war zwar beschwerlich, aber wir schafften es wieder sicher nach Hause. Ich hoffe, dass irgendjemand über diesen Tag und Kampf ein Lied schreibt. Oder unsere Freunde aus dem Dorf errichten uns einen Runenstein.

Aktuelle Schiffskasse: 260 Unzen Gold 29 Unzen Silber 0 Unzen kupfer
Aktueller Proviant: ---
Aktuelle Besatzung: Hjalka Svennadottir, Baituri Rekkisdottir, Ragnar Wulfgrimmson, Walkir Svennason, Wulfgar Jorgenson, Swafleif Vanrddson, Huka, Eikirke, Mina von Eichenwald, Daroca Valerosa Mirador, Deleila, Magister Jeldan von Punin, Gwinn, Thimorn, Hakon Hjaldison
Aktuelle Gäste: ---
Kapitän: Hakon Hjaldison
Hetman: Hakon Hjaldison

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Wir kehrten am 5. Goitmond in unser Dorf zurück. Der Winter lag noch immer über dem Land und wir mussten warten, bevor wir nach Orvill aufbrechen konnten, da das Packeis noch im Fjord stand. Die Tage vergingen verhältnismäßig ereignislos, außer dass Wulfgar die meiste Zeit in der Schmiede seines Vaters verbrachte. Den Anderen war es sichtlich recht, dass er nicht ständig in der Halla herum hing. Sein Vater war jedoch eines Nachmittags nicht ganz so glücklich darüber, denn sein Sohn rammte ihm scheinbar in einem Schmiedeunfall ein Stück Axt ins Bein. Swafleif hatte alle Hände voll zu tun, dass Bein zu retten. Er sah danach aus, als ob er ein Schwein ausgenommen hätte. Als Sicherheitsvorkehrung darf Wulfgar nun nur noch alleine in der Schmiede arbeiten und üben und auch nur dann, wenn zwei rote Flaggen an der Schmiede aufgehängt wurden, damit jeder weiß, dass er den Dorfplatz aus Sicherheitsgründen meiden sollte.
Am 4. Friskenmond war das Eis so weit zurück gegangen, dass wir aufbrechen konnten. Es war zwar noch immer verflucht kalt, aber das Meer war zumindest sichtbar und die Eisschollen weit genug ausseinander getrieben oder klein genug um weggeschoben zu werden, damit wir ohne unsere Sturmwolf zu gefährden nach Orvill fahren konnten. Bevor wir jedoch los fuhren, wurde ein Hetmann/Hetfrau auf Probe bestimmt, da ja die Zeit für die große Ausfahrt noch zu früh war. Aus irgendeiner besoffenen Idee heraus, wurde Hjalka gewählt. Könnte auch daran liegen, dass ein paar sich enthalten hatten.
Wir brauchten drei Tage bis nach Orvill, wobei zwischendurch es recht knapp wurde, mit den Eisschollen oder sogar größeren Eisbergen. Baituri hatte alle Hände voll zu tun, mir die Fahrrichtung richtig zu weißen. Wir waren mehrfach knapp davor gegen das Eis zu prallen. Der kalte Wind und der Schneefall sorgten zusätzlich für Schwierigkeiten.
In Orvill angekommen gingen wir direkt zum Jarl. Ich berichtete ihm von unserem Zusammenstoß mit dieser Nachtalfin und baten ihn darum, die anderen Hetleute zu warnen. Er versprach dies zu tun, sobald sie zum Hjalding zusammenkommen. Bis dahin sind wir seine Gäste. Ich nutzte die Gelegenheit und erfreute mich meiner Narrenfreiheit, da ja Hjalka sich nun um die Belange der Otta kümmern sollte. Sprich, sie muss auf Walkir, Wulfgar und Swafleif aufpassen. Wir besuchten unseren Zwergenfreund und erzählten ihm von unserer Reise. Als wir ihm das Schwert zeigten, welches wir von der Alfin geborgen hatten, wurden seine Augen groß wie Hühnereier. Als er uns fragte wo her sie kam, konnten wir ihn keine Auskunft geben.
Swafleif kam am nächsten Tag von seinem Kollegen und hatte ein Angebot. Wir sollten das Blut eines Wollnashorns oder eines Mamuhts holen, dafür würden wir dann Geld und ein paar seltene Zutaten für seine Tränke bekommen. Hjalka hätte über die Begeisterung der Otta fast vergessen über eine angemessene Bezahlung zu verhandeln. Ich ging da dazwischen, bevor irgendein Handschlag getätigt wurde. Schließlich arbeiten wir nicht umsonst. Wir einigten uns dann schließlich auf 150 Unzen Gold, wenn jemand den Trank probieren würde, wofür sich Baituri sofort bereit erklärte. Er gab uns noch den HInweis, dass der Krämer im Ort öfters mal Nashornfleisch verkauft. Nach einer Unterhaltung sagte er, dass er es von Störebrandt kaufte, aber wenn wir eins erlegen, würde er uns pro Stein eine Unze Silber geben. Nach etwas feilschen einigte ich mich mit ihm auf 1,2 Unzen Silber pro Stein Nashornfleisch. Für eine Unze Gold konnen wir uns seinen Karren ausleihen, samt Ochsen.
Baituri und Swafleif führten uns nach Osten aus Orvill heraus und den Fluss entlang. Wir verbrachten einen Tag damit nach einem geeigneten Ort für eine Falle für das Wollnashorn. Am Ende des Tages hatten wir eine kleine Schlucht ausgemacht und in der Nähe davon unser Lager aufgeschlagen. Die Nacht war, neben der Kälte, einem Iltis, einem verirrten Wolfsrudel und Swafleifs Geschnarche eigentlich ertragbar, auch wenn mir die Nähe und Wärme von Mina fehlte. Allerdings wurde ich in der Nacht nicht so oft geweckt, wie von Andra. Wie es sich zeigt, hat alles seine Vor- und Nachteile.
Swafleif fand am nächsten Morgen zusammen mit Walkir und Hjalka wirklich ein Wollnashorn. Wir arbeiteten einen Plan aus. Swafleif sollte mit seinem Bogen aus einem guten Versteck heraus auf das Tier schießen, so dass Wulfgar als der offensichtliche Angreifer mit etwas Vorsprung weglaufen sollte. Hjalka und Baituri hatten die Aufgabe zwei Bäume dem Wollnashorn in den Weg zu werfen. Sobald das Nashorn in der Schlucht war, hatten Eikirke und Walkir die Aufgabe einen Steinschlag auszulösen, um das Tier in der Schlucht zu fangen. Für Wulfgar wurde ein Seil in der Schlucht herabgelassen, an dem er sich festhalten und hochklettern konnte, während ich und Deleila ihn hochzogen. Der Plan klappte fast wie am Schnürchen, außer das Hjalka den Baum hinter das Nashorn fallen lies und Baituri den Baum genau auf das Nashorn fallen lies. Nachdem das Wollnashorn gefangen und Wulfgar nicht mehr in der Schlucht war, konnten unsere Speerkämpfer es einfach nieder stechen. Nach etwas Aufräumarbeit konnten wir das Vieh dann mit vereinten Kräften auf den Wagen zerren und nach Orvill zurück gehen.
Dort zerlegten Swafleif und Baituri das Nashorn und verteilten gemäß unserer Vereinbarungen das Blut, das Leder und das Fleisch, was uns insgesamt 260 Unzen Gold einbrachte, abzüglich einer Unze, was einen Gewinn von 259 Unzen Gold entspricht. Aus den Knochen werden Waffengriffe und Zähne für den Kopf der Sturmwolf gemacht. Baituri trank wie versprochen den Trank des Heilaris von Orvill. Wir nennen sie für den Moment Bob und Nivesen mit Vollbart sehen irgendwie witzig aus

Aktuelle Schiffskasse: 519 Unzen Gold 29 Unzen Silber 0 Unzen kupfer
Aktueller Proviant: 4 Tage für 13 Personen
Aktuelle Besatzung: Hjalka Svennadottir, Bob Rekkisson, Ragnar Wulfgrimmson, Walkir Svennason, Wulfgar Jorgenson, Swafleif Vanrddson, Eikirke, Daroca Valerosa Mirador, Deleila, Magister Jeldan von Punin, Gwinn, Thimorn, Hakon Hjaldison
Ottamitglieder Zuhause: Huka, Mina von Eichenwald
Aktuelle Gäste: ---
Kapitän: Hakon Hjaldison
Hetfrau: Hjalka Svennadottir (auf Probe)

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Ereignisreiche Tage liegen vor uns! Eine ruhmreiche Suche nach Swafnirland wurde von Marada 'die Wölfin' ausgerufen. Wir erfuhren kurz nach unserer Nashornjagd davon. Bevor wir jedoch uns darüber Gedanken machen konnten, wählten wir unseren Hetmann/Hetfrau für die kommende Ausfahrt und begrüßten unsere Skaldin Svenja zurück auf unseren Planken. Wie die Runjas es wollten bin ich wieder zum Hetmann bestimmt worden. Danach stimmten wir der formhalber noch über den Beitritt zur Suche nach Swafnirland ab, wobei es von vornherein klar war, dass wir unseren Teil des Ruhms abhaben wollten. Die Leute der "Paradiesvogel", einer Kogge unter der Führung von Effmund Mersenburg, erzählten uns davon. Sie waren ein ziemlich bunter Haufen. Bauern, Handwerker, Familien, Leute aus aller Herren Läner und auch ein paar Matrosen waren dabei. Die Avesgeweihte, keine Ahnung wer dieser Aves ist (*nachträglich hinzugekritzelt* Aves - Halbgott und Schutzherr der Reisenden, mag ich), Silja Avessa war begeistert davon, dass wir uns der Suche anschlossen und sagte uns, dass Marada die Ausfahrt von Narkenhafen, wohl am ehesten als der gesetzloseste Ort Thorwals bekannt, starten solle. Ich hoffe sie hat sich dabei etwas gedacht auch auf die Friedlosen zu vertrauen.
Nachdem wir am nächsten Morgen Proviant und Wasser geladen hatten fuhren wir im Verbund nach Narken. Ich weiß nicht wie oft ich mich schon über die bornischen Koggen aufgeregt habe, aber in den Tagen tat ich es aufjeden Fall öfters. Ein gigantischer Tiefgang und langsam wie Walkir nach einem Fass voll Bier. Glücklicherweise kannten Eikirke und Svenja genug Sagas um die Zeit etwas unterhaltsamer zu gestalten. Narken, eine Insel die zu den nördlichen Olportsteinen gehört, erreichten wir nach ein paar Tagen. Die Insel ist nicht wirklich beeindruckend. Hauptsächlich Wald, Steilküsten und Gysire. Die ganze Insel stinkt nach faulen Eiern und die Friedlosen leben in der Nähe eines Strandes in ihren windschiefen Hallas.
Direkt nach unserer Landung gab es schon das erste Aneinandergeraten mit den Friedlosen. Ein Kerl mit dem Namen Schwarzaxt wollte die Leute der Paradiesvogel ausrauben, nachdem diese gerade mal zwei Schritt auf der Insel gemacht hatten. Wir gingen entschieden dazwischen. Die Leute der Paradiesvogel durften Ihre Sachen behalten und wir haben uns gleich Freunde gemacht. Nach einem Besuch bei Marada bezogen wir quartier zwischen den Hallas und sahen zu, dass wir uns irgendwie die Zeit vertrieben. Ich bin mir nicht ganz sicher wo sich die Otta überall hin verteilt hatte, nachdem wir die Sache mit Schwarzaxt mit einer gehörigen Portion Pfirsichschnapps aus der Welt geschafft hatten. Zu Narkenhafen gibt es nicht viel zu sagen, außer dass er gerade aus allen Nähten platzt. Am Strand haben sich schnell zusammengenagelte Schankstände gebildet, an den heißen Quellen herrscht reger Betrieb (bei der auch Baituri ihre Brüste wiederfand), die Anzahl der Nutten war wohl auf Eine pro Vier Seeleute angestiegen und allerhand seltsame und lustige Gestalten treiben sich herum. Die Ausfahrt lockt wirklich aller Hand an. Besonder Rogni Goldzahn blieb mir im Auge. Ständig eine Melodie auf den Lippen, breit grinsend, so dass sein Goldzahn gut zu sehen ist, freche Sprüche und allerhand Gerüchte hat er stehts dabei. Er scheint gut darüber bescheid zu wissen, wer mit wem und warum. Ich sollte ihn mal ein wenig aushorchen, um ein besseres Gefühl für die Leute auf der Ausfahrt zu bekommen.
Abends kam Svenja zu mir und berichtete das Egil Rotauge, der Godi von Marada, mutige Kämpfer brauchte, um auf einer Insel in der Nähe nach dem Rechten zu sehen. Für drei Unzen Gold pro Mann kann man schon mal so eine kleine Fahrt machen. Unbehagen machte es mir, dass wir nicht mit der Sturmwold fahren, sondern mit einer Skuta, damit wir mit den Untiefen und Strömungen besser zurecht kommen. Scheinbar hat er schon mal vor ein paar Tagen ein paar Leute los geschickt, die sich aber bisher noch nicht zurückgemeldet haben. Das wäre ja gelacht, wenn wir die nicht finden würden. Bei Swafnir, das wird der Start unserer gloreichen Ausfahrt, über die noch in hundert Jahren gesungen wird.

Aktuelle Schiffskasse: 489 Unzen Gold 29 Unzen Silber 0 Unzen kupfer
Aktueller Proviant: 145 Tage für 14 Personen
Aktuelle Besatzung:

Hjalka Svennadottir, Baituri Rekkison, Ragnar Wulfgrimmson, Walkir Svennason, Wulfgar Jorgenson, Swafleif Vanrddson, Eikirke, Daroca Valerosa Mirador, Svenja Saldadottir, Deleila, Magister Jeldan von Punin, Gwinn, Thimorn, Hakon Hjaldison
Ottamitglieder Zuhause: Huka, Mina von Eichenwald

Aktuelle Gäste: ---
Kapitän: Hakon Hjaldison
Hetmann: Hakon Hjaldison

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Die Zeichen sehen düster aus. Rings um uns ist Nebel. Die Navigationsgeräte funktionieren nicht, egal ob Südweiser oder Sonnenstein. Die Lote helfen uns zumindestens die Strömungen abzuschätzen, aber ohne Sterne oder die Sonne sehe ich schwarz auch nur grundliegend einen Kurs bestimmen zu können. Und als ob das nicht noch übel genug wäre, so vermute ich, dass wir diese Quallendinger auch unter uns haben. Zwar habe ich den Hauptverdächtigen auf der Paradisvogel in der Wut nach einer Beleidigung ins Meer geschickt, aber mich beschleicht das Gefühl, dass er nicht der Einzige war. Dummerweise hatten wir keine wirklich stichhaltigen Beweise, um uns von irgendeinem Verdacht zu befreien, weswegen Sillia Avessa gerade ziemlich schlecht auf mich zu sprechen ist. Aber ich habe andere Probleme, als die Befindlichkeiten einer Priesterin. Die Sturmwolf ist brechendvoll mit Leuten. Angst und Hoffnungslosigkeit macht sich unter den Geretteten breit. Zwar geben sich Svenja und Eikirke alle Mühe die Moral aufrecht zu erhalten. Ich versuche mein Möglichstes die Streitereien auf der Sturmwolf so gut wie möglich zu unterbinden. Im Moment frage ich mich, ob mich mein Vater wirklich auf all das hier vorbereitet hat. Ein Hetmann muss stark, mutig und klug sein, ein Vorbild für die, die ihn gewählt haben und Inspiration für all jende, die von ihm hören. Es fällt mir schwer, dies zu beherzigen, aber für die Sturmwolf Otta werde ich weiter meinen Mann stehen. Das wohl!

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17. Friskenmond 2655 JL

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Ein Hjalding wurde abgehalten. Marada die Wölfin lud über Pfeilnachrichten alle Hetleute, Hersire und Sprecher der Schiffe ein. Das Hjalding fand auf der Silberwölfin statt, dem Winddrachen von Marada. Alle fanden sich zusammen mit einer ausgewählten Anzahl an Vertrauten ein, Schwarzaxt: Sprecher der Friedlosen, Helma Horntod: Hetfrau der Nordlicht Otta, die Ögnir Geschwister, Tjarf: Hersir der Narkensippe und Sprecher der Friedlosen Fischer, Marada die Wölfin: Sprecherin der Freien, Hjalka Oddasdottir: Jarlin der nördlichen Olportsteine und Sprecherin der Gebeugten, Sillia Avessa: Sprecherin der Fremden, Gottrufer Rick: Sprecher der Sumpfleute, Hjordis "Eulenkind" Helmasdottir: Sprecherin der Sehenden, und Björn Finnleifson: Sprecher der Swafnirskinder. Wir haben von den härtesten Traditionalisten bis zu den offensten Erneuerern. Die Diskussionen über das Wohin und die Verteilung der Leute fühlten sich wie Ewigkeiten an, bei denen die Ansichten und Meinungen öfters im Kreis gingen, als ein Freibierfass. Meine Vermutung, dass die Quallenwesen hinter Magiern her sein könnten, wurde von Avessa untergraben. Es ist offensichtlich, dass sie mit meiner Person ein Problem hat, sie aber einen offenen Konflikt erstmal vermeiden möchte, wie ich auch. Ich überlasse es jedem Anführer selbst, ob er seine Magier schützen will. Ich werde Ragnar und Jeldan auf jeden Fall schützen. Zum Ende des Hjaldings, als es um die Sache auf der Paradisvogel ging, stichelte Schwarzaxt etwas in Richtung meiner Otta. Ich denke nicht, dass er wirklich daran glaubte, dass Daroca oder Thimorn etwas damit zu tun hatten, sondern dass er die Sache einfach einem Nicht-Thorwaller in die Schuhe schieben wollte. Daroca fasste das Ganze nicht so besonders gut auf und ich sah mich gezwungen sie aufs Deck zu schicken.
Als das Hjalding kurz vor dem Auflösen war, ertönte ein Angriffssignal. Alle stürmten aufs Deck. Mit Entsetzten sahen wir die Shafirs Feuer und einige weitere Schiffe aus dem Nebel fahren. Wir waren ihnen zwei zu eins unterlegen, was uns nicht daran hinderte, eine zu nah kommende Otta zu entern. Zusammen mit den Schwarzäxten schwangen wir uns hinunter und trieben das Quallengetier zurück ins Meer. Meine Leute machten dabei zwar nicht so eine gute Figur wie die von Schwarzaxt, aber ich denke wir haben unsere Haut mehr als teuer verkauft, worauf wir stolz sein können. Die Otta überließen wir Schwarzaxt, denn ich denke, dass er ein eigenes, gut manövrierbares Schiff brauchen kann. Außerdem waren auf der Otta noch einige Vorräte, die der Ausfahrt mehr als nur dienlich sind. Dank unserer Wettermagier schafften wir es ohne große Verluste von dem Angriff fort und dank unseres Einsatztes sogar mit mehr Schiffen als zuvor.

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24. Friskenmond 2655 JL

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Wir fanden eine Insel im Nebel. Über Pfeilbotschaften verständigten wir uns drauf, schnell Wasser, Nahrung und andere Rohstoffe aufzunehmen die sich als nützlich erweisen könnten. Wir landeten an dem schwarzen Sandstrand an und ich teilte meine Mannschaft in drei Gruppen auf: Nahrung, Wasser und Holz. Baituri und die Jäger brachten ein Wildschwein, welches alle Opa nannten, und etliche Vögel mit. Swafleif und seine Wasserträger haben ein großes Fass gefüllt, was uns ein paar Tage versogen sollte. Hjalka und ihre Holzfäller brachten einige Stämme, Harz und Geäst mit. Die Mannschaften anderer Schiffe waren ähnlich fleißig, so dass wir wieder weg waren, bevor der Nebel uns einholte.

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2. Eimond 2655JL

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Horasische Segel an der Nebelkante erschienen wie aus dem nichts. Sofort wurden Pfeilbotschaften ausgetauscht. Wir einigten uns auf eine schnelle Erkundungsfahrt. Wie es die Runjas wollten, wurden wir ausgewählt. Gut, ich habe uns freiwillig angeboten, weil wenn jemand anderes gefahren wäre, Schwarzaxt zum Beispiel, wäre es aller Wahrscheinlichkeit nach zu Blutvergießen gekommen. Wir hissten bunte Bänder, als Zeichen der Gesprächsbereitschaft und fuhren auf die beiden Schiffe zu. Sie schossen nicht auf uns, was ein gutes Zeichen war, dass es sich nicht um das Hranngargezücht handelte. Wobei mich ihr Erscheinen weniger schockiert hätte, als einen Thorwaller in Perücke, Spitzengehrock, mit Puder im Gesicht und Lippenstift auf den Lippen zu sehen. Er stellte sich als Gouveneur Rasquirio della Gandar vor und war soetwas wie der Kapitän/Hersir der HPNC, also der Horaskaiserlich Privilegierte Nordmeer-Companie. Ich war mir bis dahin nicht bekannt und obwohl der übertriebene Rosenwasser Geruch ein normales Gespräch fast unmöglich machte, erklärte ich mich bereit bei einem schnell einberufenen Hjalding die Hetleute von seinem Anliegen unserer Flotte beizutreten zu berichten. Ich hielt es für das Klügste, dass wir alle Kräfte auf unserer Seite bündeln, anstatt den Hrangardienern noch mehr Schiffe zu überlassen. Das Hjalding war wie immer von extremen Meinungsverschiedenheiten geprägt, aber nach viel Überzeugungsarbeit durch verschiedenste Hetleute und mich, gab selbst Schwarzaxt sein Einverständnis. Die kurze Verhandlung mit dem Gouveneur war dann zwar noch immer hitzig, aber mehr Formsache, als wirklich eine entscheidende Beratung. Wir verteilten die Mittelländer und Horasier von den thorwalschen Schiffen auf ihre, um Streitereien so gut wie möglich zu vermeiden. Ich hoffe, dass Schwarzaxt und die anderen nicht auf die Idee kommen, die horasischen Schiffe bei einer Nacht und Nebelaktion zu attackieren und zu plündern.

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9. Eimond 2655JL

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Pfeilnachrichten erreichten mich diesen Morgen. Die Wölfin und andere Hetleute baten mich, mich mal mit den Ögni Geschwistern zu unterhalten, weil diese scheinbar von anderen Schiffen Proviant erpressten. Bisher haben sie es bei der Sturmwolf nicht versucht, aber ich werde mir die Sache wohl mal ansehen müssen. Das letzte was wir brauchen konnten, war Unfrieden in den eigenen Reihen. Warum sie allerdings mich, den jüngsten und unerfahrensten der Hetleute, schicken, ist mir ein Rätsel, da doch Marada doch gewisse Autorität besitzt. Naja, setzten wir das Segel.

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Bei Swafnir! Wir reisen wirklich über verfluchte Wellen. Wulfgar hatte einmal recht mit einer Einschätzung. Ich weiß, blinder Zwerg findet auch mal das Bier, aber ungewöhnlich war es schon. Die Ögni Geschwister überfielen wirklich schwächere Schiffe. Wir kamen auf die Idee das Gift der Disdychonda, das Swafleif von einen unserer Dschungelausflügen mitgebracht hatte, in ein Schnappsfass zu geben und auf einem Schiff zu verstecken. Durch Goldzahn wussten wir auch genau welches das nächste sein würde. Da es zu auffällig gewesen wäre, wenn ich mit der Hetfrau Hjalka Odasdottir gesprochen hätte, schickte ich Svenja und Swafleif vor. Zwar mussten wir versprechen den Schaden zu ersetzten, aber sie stimmte zu. In der Nacht passierte es dann. Die Piraten kamen, stahlen und waren gelähmt. Blöderweise alle. Wie Wulfgar es vorhergesagt hatte. Verdammt! Wenn sein Vater das mitkriegen würde, würde er meinen damit aufziehen. Ich kann sie schon schwatzen hören. Auf jeden Fall teilten wir den Gelähmten, nach dem wir sie wieder etwas aufgebaut hatten, mit, dass noch mehr dieser Fässer existieren, da Swafleif so ein Schussel ist und solche Sachen nicht richtig markiert. Wir werden sehen, ob sich das Problem gelöst hat. Marada ist darüber in Kenntnis gesetzt worden.

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20. Eimond 2665 JL

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Es ist viel passiert. Zu viel. Gutes, wie auch schlechtes. Wir treiben immernoch über die Trüben Wellen, ohne Navigationsmöglichkeit. Unsere Skalden tuen ihr Bestes, die Stimmung hoch zu halten. Aber der Überlebenskampf, die ständige Angst und Orientierungslosigkeit machen allen zu schaffen. Zwar fanden wir eine Robbenkolonie, die uns mit Nahrung, Fett, Knochen und Fell versorgte, aber dies wurde schon durch den Verlust eines Swafnirgeweihten überschattet. Björngar Finnleifson wurde von jemanden auf meinem Schiff erschlagen. Ein Gast. Der seine Tat bereuen sollte. Zwar war einer von Schwarzaxt Leuten mein erster Verdächtiger, aber unser Gast verhielt sich seltsam. Jeldan entdeckte, dass er etwas Daimonides (Wort ist zweimal durchgestrichen und neu geschrieben) im Kopf hatte. Wir setzten ihn fest und ich berief ein Hjalding ein. Dort schilderte ich den Hetleuten die Lage. Stimmen wurden laut die Kinder Swafnirs zurückzulassen. Ich sprach mich dagegen aus und hatte damit breite Zustimmung. Die Schwester von Hördis Eulenkind, die eine Swafnirgeweihte ist, erklärte sich bereit, sich der Kinder Swafnirs anzunehmen. Ich brachte nach der Klärung des ganzen noch den Vorschlag von Jeldan und Swafleif vor, den Daimoniden aus dem Thorwaller herauszuholen. Es wurde zur Kenntnis genommen. Bevor wir alle aufbrachen, brachte Schwarzaxt noch einen Vorschlag ein. Es soll ein Hetmann für die Ausfahrt gewählt werden. Ich hätte nicht gedacht, dass Hjalka Odasdottir und Schwarzaxt einer Meinung waren. Alle waren dafür. Zur Wahl stellten sich: Marada, Schwarzaxt, Hjalka und ich. In Zehn Tagen soll abgestimmt werden. Als wir zurück auf dem Schiff waren, gab ich die Erlaubnis für den Eingriff. Es war eine riesen Sauerei und Geschrei, aber Jeldan schaffte es irgendwie den Kerl am Leben zu halten, während Swafleif den Schädel öffnete. Baituri fing dann das Quallenviech und warf es in den Rest von dem Lähmschnapps. Der Kerl erholte sich wieder und war ganz normal, konnte sich aber nur an das erinnern was vor seiner Quallenbehausung war. Darauf hin gab ich den Befehl, dass niemand mehr alleine Angeln oder Fischen sollte. Ich hoffe das verhindert weitere Unterwanderungen.

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25. Eimond 2665 JL

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Walkir heiratet Swanhild, das Swafnir-Kind auf unserem Schiff. Möge Swafnir sie segnen und reich mit Kindern beschenken, Swanhild mit Geduld und Ausgeglichenheit belohnen und Walkir mit Vorraussicht und Selbstbeherrschung seien Liebste nicht zu reizen.

Svenja und Beowulf, ein Godi auf unserem Schiff, rätseln seit gefühlt 15 Tagen an einem Runenwurf. Vielleicht sollte ich mich mal dazubegeben, wenn mich nicht wieder alle versuchen abzulenken.

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30. Eimond 2665 JL

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Das Hjalding und die Wahl wurden abgehalten. Im Vorfeld tat ich mein Möglichstes, eine möglichst breite Unterstützerfront zu bilden. Warum? Das weiß ich selbst nicht so genau, denn schließlich bin ich der jüngste Hetmann, wenn nicht sogar einer der Jüngsten bei dieser Ausfahrt. Ich habe mit meinem Haufen schon genug zu tun und da tu ich mir dann auch noch die Organisation der ganzen Ausfahrt an. Die Runjas und Swafnir werden schon wissen, warum sie mich zu dieser Tat inspiriert haben. Es kam wie es kommen musste. Ich setzte mich durch und wurde zum Hetmann der Ausfahrt gewählt. Damit ist nicht mehr Maradas Winddrache das Flagschiff, sondern unsere kleine Sturmwolf. Es fühlt sich seltsam an, so viel Verantwortung zu tragen, aber ich hoffe ich werde den Erwartungen gerecht. Wie es der Zufall wollte, wurden wir auch kurz nach der Wahl von der Quallenflotte angegriffen. Wir erlitten keine nennenswerten Verluste und konnten noch eine Otta mit Bewaffnung und Nahrungsmitteln entern. Dies sollte unsere Platzprobleme langsam lösen.

Ich schwöre hiermit, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um so viele wie möglich wieder nach Hause zu bringen und Hrangar die Stirn zu bieten. Das wohl!

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Die Zeichen stehen schlecht. Gestern wurden zwei Travia-Akoluthen in der Rah der Paradies aufgeknüpft, verstümmelt und ausgeblutet gefunden. Sillia ließ mich wissen, dass sie und die Schiffsbesatzung ratlos war. Ich muss zugeben, dass mich der Anblick mehr als nur schockiert hatte. So eine Grausamkeit. Diese Quallenviecher schrecken vor nichts zurück. Swafleif meinte nach einer Untersuchung, dass wenn es ein Einzelner war, hätte er pro Akoluth mindestens ein halbes Glas bis Glas gebraucht. Wenn wir nicht in diesen verdammten Sturm geraten wären, wären wohl mehr Wachen auf Deck gewesen und hätten die Gelegenheit gar nicht erst entstehen lassen. Erwartungsvolle Blicke lassten auf mir. Ich entschied daher einen Köder auszulegen, nämlich Svenja und Swafleif. Deleila und Wulfgar sollten ein Auge auf die beiden haben. Ich hoffe dass sich die Quallen zeigen und meinen Leuten nichts passiert. Ich habe zunehmend Schwierigkeiten die Moral zu stabilisieren. Kaum bin ich von dem einen Schiff und auf das andere gestiegen, liegen sich die Leute bald darauf wieder in den Haaren. Es ist unheimlich anstrengend. Die Angst und Verzweiflung in den Gesichtern der Kinder und ihrer Eltern versetzten mir Stiche ins Herz, die mich mehr schmerzen, als manch ein Schwerthieb. Für mich ist es noch immer seltsam, dass mir gestandene Männer und Frauen Achtung entgegen bringen, obwohl ich bei dem einen oder anderen Sohn oder Enkel sein könnte. Die Runjas spielen ein seltsames Spiel mit mir, bei dem ich die Regeln nicht kenne und die Winde wo auch immer hin tragen. Aber ich werde die Segel nicht streichen! Das wohl! Ich führe diese Ausfahrt in einen sicheren Hafen und wenn ich mein Leben dafür geben muss.

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12.Faramond 2665 JL

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Wir haben unseren Köder wieder eingefangen. Nichts ist passiert. Alles war ruhig. Der Nebel taucht noch immer alles in Grau. Es ist schwer zu sagen, ob es morgens oder abends ist. Selbst Tag und Nacht verschwimmen zunehmend. Ich bin mir nicht sicher, ob meine niedergeschriebenen Daten überhaupt stimmen. Wenn das so weiter geht, drehen mir die Leute auf den Schiffen noch durch. Ich sollte mich mit Eikirke und Svenja unterhalten, um etwas zu veranstalten, was die Laune etwas hebt.

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18. Faramond 2665 JL

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Der Feind verbreitet sich zunehmend unter uns. Nicht nur attackiert er uns immer häufiger aus dem Nebel heraus, sondern scheint es auch zu schaffen unsere Besatzungen zu unterwandern. Eines der bornischen Schiffe, ich glaube es hieß Graf Pinto oder so, beschoss mit seinen Rotzen aus heiteren Himmel eine Otta. Wir setzten uns sofort hinter sie, unterfuhren ihre Reichweite und enterten sie. Ich sah bei dem Entermanöver erneut mein Ende auf mich zukommen, aber Swafleif scheint doch genug an mir zu liegen, dass er mich wieder zusammenflickte. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich mindestens schon fünf mal tot sein müssen während dieser Ausfahrt. Ich kann Swafnir nur immer wieder dafür danken, dass er mir Swafleif mit auf den Weg geschickt hat, auch wenn er seine Eigenheiten hat. Aber zurück zum Thema. Das Schiff wurde geentert, die sich prügelnde Besatzung besänftigt, versorgt und mit einer Wahl eines Hetmanns beauftragt. In der Zwischenzeit konnte die Silberwölfin die Otta ins Schlepptau nehmen, bis das beschädigte Ruder ausgebessert werden konnte. Hjalka war hier ihr Gewicht in Gold wert. Ich befürchte jedoch, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis unsere Vorräte und Kräfte zur Neige gehen. Swafnir, bitte stehe uns bei. Deine kleinen Geschwister bitten um deine Hilfe.

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27.Faramond 2665 JL

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Swafgard Eiriksdottir beansprucht für sich den Titel als Schwert der Flotte und forderte jeden Kämpfer heraus, ihr den Titel streitig zu machen. Es wurde ein kleiner Kampf organisiert, bei dem alle gegen sie antreten konnten, außer die Hetleute. Hjalka und Wulfgar versuchten sich eher schlecht als recht an ihr. Walkir hingegen kämpfte mit ihr unbewaffnet. Es war ein sehr ansehnlicher Kampf. Nach einigen Schwingern und Schlagwirbeln nahm Swafgard Walkir in den Würgegriff. Es war nur wenige Momente später, als er abklopfte. Es war ein riesen Spaß und ich gewährte ihr gerne den Titel als Schwert der Flotte.

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6.Vinnmond 2665 JL

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Meine Hände zittern noch immer, aber ich muss aufschreiben was ich gesehen habe. Aus dem Nebel erhob sich ein riesiger Turm auf einem felsigen Eiland. Durch die Luft schallte das Surren eines riesigen Insektes. Als wir dem Eiland näher kamen, drehten immer mehr Leute durch. Blankes Entsetzten war in ihren Augen. Mir ging es nicht viel besser, aber ich konnte mich genug zusammenreißen, um uns sicher an dieser Insel vorbeizufahren. Bei genauerem Betrachten war der Turm scharlachrot und reichte bis über den Nebel. Er war hoch wie ein Berg und auf dessen Spitze thronte eine gigantische Schmeisfliege, oder etwas ähnliches. Es kann sich nur um einen Dämon handelnt. Keine Schmeisfliege Aventuriens wird so riesig!
Nachdem wir etwas Strecke gemacht hatten, kam uns ein Drakkar entgegen. Wir waren vorsichtig, konnten es doch die Quallen sein. Aber es war Phileason. Wir hatten Phileason gesehen, der König der Meere, der vor zwei Jahren verschwunden war. Aber er reagierte nicht auf Rufe oder Flaggensignale, als ob er uns weder sehen oder hören würde. Als Swafleif einen Pfeil hinüber schoss, flog dieser durch die Schilde der Boardwand und klatschte ins Wasser. Ragnar meinte aufgelöst, dass Fogwulf wohl tot sei, denn diese Erscheinungen treten nur von rastlos Verstorbenen auf. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Auch Jeldans Einwand, dass er wahrscheinlicher sich in einer Überlagerung einer Alfenwelt befindet. Es ist für mich kein wirklich tröstlicher Gedanke, dass Fogwulf tot oder in einer Dämonenwelt herum irrt. Er ist der Held, der ich immer sein wollte. Mir standen die Tränen in den Augen und konnte nicht klar denken, bis Svenja anfing das Jurgalied anzustimmen. Als ob sie eine innere Flamme entzunden hätte, spürte ich wärme und zuversicht. Wir Thorwaler haben schon vorher Verzweiflung und Überlebenskampf ertragen und wir werden es wieder tun! Wir sangen aus voller Kehle und so laut wir konnten, auf dass die anderen Schiffe uns hören sollten und mit einstimmen. Svenja, Eikirke und ich führten die Tage noch eine Menge Gespräche und versuchten Fogwulfs Schemen als gutes Omen zu verkaufen, da er unerschrocken und Stolz in den Nebel blickte. Wenn ich mir das oft genug in Gedanken vorsage, glaube ich es vielleicht selbst.

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11.Vinnmond 2665 JL

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Land, wir haben endlich Land gefunden! Eine grüne Vulkaninsel, ohne Nebel! Ich konnte es niemanden verdenken, dass er möglichst schnell Boden unter den Füßen haben wollte. Durch die ganze Flotte ging ein Ruck der Erleichterung. Es wurde schnellst möglich angelandet. Es wurde ein Lager aufgebaut, Trinkwasservorräte aufgefüllt und Nahrung gesucht. Meine Leute und ich machten uns an das Kundschaften. Wir fanden einige interessante Dinge. Zum einen riesige Stufen, ein zwei auf zwei Rechtsschritt große Steinplatte, welches sich als ein Grab herausstellte, eine Höhle und einen Krater, in dem mehrere riesige menschliche Skelette lagen. Sie sahen schon ziemlich verwittert aus. Und das Vogelgetier, was man hier finden konnte, war drei Schritt groß und zu fett zum fliegen. Dafür hatte es gefährliche Schnäbel. Auf dem Rückweg der Erkundung kam uns Schwarzaxt und seine Mannen und Swafnirkindern entgegen. Er öffnete einfach das Grab und stänkerte in alle Richtungen. Als er Artefakte entdeckte, rief er sie als Insignien des Inselkönigs aus und wollte sich darum mit mir schlagen. Eigentlich war es mir egal, aber er schien an der Position des Hetmann der Ausfahrt sägen zu wollen, was ich nicht zulassen wollte. So stimmte ich seinem Holmgang zu. Im nachhinein war es eine dumme Idde, da ich zwar ein guter, aber kein herausragender Kämpfer bin. Und Schwarzaxt ist definitiv der erfahrenere Streiter. Aber meine Leute haben da schon etwas vorbereitet. Swafleif mischte etwas aus seinen Vorräten, Wulfgar spielte mit Muscheln und was der Rest machte, entzog sich meiner Aufmerksamkeit.
Der Kampf wurde zu einem wahren Spektakel stilisiert, mit Schiedsrichter, Zuschauern, Wetten und irgendwo roch ich gebratenes Fleisch. Wir kämpften nach den Holmgangregeln der Friedlosen, was bedeutet, dass 12 Kämpfer jeder Seite einen runden Schildwall um die Kämpfer bilden. Jedem Schildträger stand es frei, im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas zu schieben und zu ärgern. Meine Leute hatten es zur Kunstform erhoben, Schwarzaxt zu beleidigen. Er war wütend wie ein Stier, den man in die Klötze getreten hat. Dies konnte ich für mich nutzen. Auch die Mittelchen und Ärgereien von Wulfgar zeigten ihren Effekt. Mit Swafleifs Hilfe landete ich auch einen ordentlich eingeschwungenen Schlag gegen Schwarzaxt Bein. Zwar quitierte er mir das ganze mit einem fies eingeschwungenen Stich seines Kurzschwertes gegen meinen Kopf, dafür hämmerte ich ihm zweimal Aal und Hering auf die Brust, was den Kampf für mich entschied. Es wurde sich dann um uns gekümmert und ich feierte mich. Schwarzaxt wirkte sauer und dampfte nach nur einen Schluck Schnapps ab. Nicht verwunderlich, sein Ego war mit Füßen getreten worden. Soll er sich doch an den Schultern seines starken Gefährten ausheulen. Oder Bettgefährten, wenn ich meinen Beobachtungen trauen soll. Jetzt haben wir die beiden Waffen aus dem Grab gewonnen. Ein Kurzschwert und eine Orknase. Das Schwert behalte ich für mich und die Orknase darf Wulfgar führen. Ich hoffe der Sieg hat klar gemacht, dass ich nicht unbedingt mit Kraft, sondern Köpfchen anführe. Ich bin gespannt, ob noch mehr meiner Führung misstrauen, oder ob es einfach nur Schwarzaxt Schwierigkeiten hat, sich unterzuordnen.

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Es tat gut mal wieder auf Land zu schlafen. Zwar sind wir Thorwaler Leute der See, aber manchmal ist es ganz schön auf einem nicht schwankenden Untergrund zu schlafen. Wir setzten die Erkundung der Insel weiter fort. Dabei folgten wir Flussläufen, entdeckten Seen, Quellen, einen Sumpf und jagten einen dieser riesen Vögel. Sie schmecken furchtbar. Auf dem Rückweg des dritten Erkundungsgangs fiel mir eine Gestalt in der Nähe des Sumpfes auf. Bevor wir uns nähern konnten entfloh sie jedoch ins Meer. Ich ließ die Hetleute einberufen und berichtete von meiner Entdeckung. Natürlich wurde wieder gemault und gemeckert, besonders von Schwarzaxt. Er schien nicht zu verstehen, dass wir uns abstimmen und auch ein gemeinsames Ziel finden mussten. Sein gekränkter Stolz wird irgendwann nochmal sein Untergang. Aber ich schweife ab. Gottrufer Rick, der Hersir der Sumpfleute, erklärte sich bereit mit seinen Leuten den Sumpf im Auge zu behalten. Sie mögen ihre Eigenheiten haben, aber mit Sümpfen kannten sie sich aus. Ich hoffe das meine Befürchtung sich als unbegründet erweisen, dass es sich um einen Hrangar Diener oder Quallenwesen handelt.

~Skizze der bisherig entdeckten Insel~

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14. Vinnmond 2665 JL

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Das war nicht was ich erwartet hatte. Vorhin hat Gottrufer Rick ein Wesen angeschleppt, was wie eine Mischung aus Fisch und Mensch aussah. Rick hatte es gefesselt und schleuderte es herum wie ein Kind einen Hundewelpen herumschleudern würde, weil er es jedem zeigen wollte. Ich hatte von solchen Wesen schon einmal gehört. Mein Vater hatte mir schon öfters von Neckern erzählt. Sie sollen Wesen des Meeres sein, Hüter der auf See ertrunkener Seelen. Svenja war schneller als ich und löste dem Necker die Fesseln. Wir verstanden seine seltsam melodische Sprache nicht. Ragnar meinte, dass es mit absoluter Sicherheit nicht elfisch sei, also weder das Heutige noch das Alte. So waren wir gezwungen uns mit Gesten zu verständigen. Was ich so verstand, war die Insel durch einen uralten Frevel verflucht, was dazu führt, dass das Wasser tot, oder vergiftet ist. Der Necker deutete auch an, dass er wegen einem Verbrechen, zusammen mit einer handvoll der seinen, nicht nach Hause zurückkehren kann. Das Warum wurde aber nicht klar. Es könnte mit einer eigenen Tat oder mit dem Frevel auf der Insel zu tun haben. Am Ende deutete er auf die Steilküsten und auf uns Thorwaler. Ich vermute, dass der Frevel von Thorwalern begangen wurde und ihre Überreste irgendwo bei den Steilküsten lag. Als ich ihm das fragte, deutete er auf das Meer. Scheinbar lag eine Otta zerschellt an den Steilküsten. Unterwasser. Wie bei Swafnirsfluke sollen wir den Unterwasser kommen? Nach dem langen Gespräch mit dem Necker brachten wir ihn zum Meer und ließen ihn frei.
Schwarzaxt forderte zu allem Überfluss eine neue Wahl über den Anführer der Ausfahrt, der entscheiden solle, wo es nun hingehe und was zu tun sei. Es fand aber zu meinen Erstaunen große Zustimmung unter den anderen Hetleuten. Warum sind sie so misstrauisch gegenüber meinen Entscheidungen? Habe ich uns nicht sicher hier her geführt? Liegt es daran, dass sie mich für zu jung halten? Warum haben sie mich dann in erster Wahl gewählt? Oder wollten sie ihre eigene Position jetzt verbessern, weil wir aktuell in keiner Notlage waren? Wobei sich die Wahl diesmal auf eine handvoll Leute beschränken wird. Egil, Schwarzaxt, Marada, Hjalka und mich. Wir haben zwar andere Probleme, als uns um die Anführerposition zu streiten, aber ich werde die Herausforderung annehmen. In sieben Tagen wird gewählt. Das wohl!

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15. Vinnmond 2665 JL

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Manchmal frage ich mich, was in den Köpfen meiner Leute so vor sich geht. Jeldan und Hjalka haben ein Tauchboot aus einem Beiboot gebaut. Er meinte, dass durch das geschickte Abdichten der Ritzen und das beschweren des Bootes, wir auf den Grund des Meeres tauchen könnten. Es war vollkommen verrückt. Aber es funktioniert! Wulfgar, Walkir, Ragnar und ich erprobten es erst bei etwas flacherem Wasser. Das Boot tat genau das, was Jeldan versprochen hatte. Wir hatten so eine Blase zum tauchen, also eine tragbare Wasseroberfläche zum Luft holen. Swafleif hat auch noch etwas zusammengepanscht, was leuchtet, wenn es nicht im Wasser ist. Deswegen wollte er am gestrigen Abend noch durchsichtige Behälter. Die Horasier waren so freundlich und gaben mir sowohl die Gelegenheit Wulfgar mit einem Korken zu treffen, als auch etwas zu trinken und die Flaschen. Nach dem Versuch im flachen Wasser, fuhren wir zur Steilküste und versenkten uns dort.
Ohne das kalte Feuer von Swafleif oder die Lichtkugel von Ragnar wären wir dort unten wohl in fast vollständiger Dunkelheit. Das Wasser war unangenehm kalt, das Holz knarzte und knackte. Mit jedem Schritt mehr, erschien mir unsere Unternehmung als Torheit. Aber wir erreichten den Grund des Meeres. Ich streckte den Kopf unter Wasser und versuchte das Schiff auszumachen. Gespenstisch erhob es sich in etwas Entfernung dunkel aus der Finsternis. Es war zu weit weg, als das wir hätten bequem dort hin tauchen können, deswegen zogen wir unser Tauchboot näher in Richtung des Schiffs. Auf dem Weg dort hin, nahmen wir ein paar Urnen auf, konnte ja sein, dass was brauchbares drin war. Schnapps vielleicht.
Wir teilten uns auf. Wulfgar und Ragnar sollten das Heck absuchen, während Walkir und ich den Bug in Augenschein nahmen. Es war nicht einfach, aber wir fanden sehr interessante Dinge. Neben weiteren Urnen und einer Kiste mit uraltem Mehl, ich glaube zumindest dass es Mehl war, fanden wir auch ein Horn, was irgendwie seltsam aussah und dazu noch leuchtete. Nach einem Zug an unserer Sicherheitsleine, wurden wir hochgezogen.
Am Schiff untersuchten wir unsere Fundstücke. Swafleif meinte, dass das Horn mit absoluter Sicherheit die Rippe eines gigantischen Wales sei. Kaum hatten wir uns etwas in Bewegung gesetzt, reagierten Baituri, Swafleif und Svenja komisch. Sie hörten eine Stimme und Svenja schien sogar jemanden zu sehen. Baituri sagte, dass er und der aus dem Grab an Land Brüder waren und Auserwählte Swafnirs waren. Sie hatten die Aufgabe, die heilige Rippe zu schützen und die Zyklopen auf der Insel zu töten, um einen sicheren Ort zu schaffen. Aber er wurde von seinem Bruder erschlagen, weil er die Rippe für sich selbst haben wollte. Ein Sturm hat dann das Schiff versenkt. Swafnir verfluchte die Insel, als Strafe über diesen Frevel. Er trug uns auf, über die Rippe zu wachen. Nach einer gefühlten Ewigkeit der ehrfüchtigen Anspannung, wussten wir nicht was zu tun war. Marada, die aus Neugier auf unsere Tauchfahrt mit auf der Sturmwolf war, schlug vor, dass wir dies erstmal Geheim halten sollten. Sie vermutete noch zahlreiche Fexlinger die der Rippe schaden könnten. Ich erklärte mich bereit, die Rippe zu meiner persönlichen Habe zu nehmen. Die Kiste war ohne hin immer am Schiff und unter Beobachtung, weil dort dieses Logbuch, meine Navigationsgeräte und die Schiffskasse verwahrt wird. Mir kam während der Rückfahrt der Gedanke der Vorhersage, die mal getätigt wurde. Wir sollten suchen nach einem Stück vom Wal, der Essenz des Stroms und dem gesprochenem Wort. Die Rippe war eindeutig das Stück vom Wal. An der Vorhersage scheint doch etwas dran zu sein.
Aber der Wahlkampf war im vollen Gange, als wir zurückkamen. Ob das Wort Wahl von Wal abstammt? Egal. Egil warb silberzüngig für sich. Schwarzaxt feierte und lud allerlei Leute ein, oder er pöbelte sie an und versuchte sie einzuschüchtern. Wir steckten die Köpfe zusammen. Wir werden sehen, ob wir die Stimmung wieder zu unseren Gunsten drehen können.

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21. Vinnmond 2665 JL

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Die Vorbereitungen für die Wahl sind abgeschlossen. Unsere Idee mit Nahrungsmitteln, Schwitzhütte, Rauschkräutern und Kröten (keine Ahnung wer auf die Idee gekommen ist die Viecher zu lecken, aber man kann bunte Wirbel sehen, wenn man es gemacht hat), Organisation und gefühlten tausend Unterhaltungen ging voll auf. Eine große Menge an Leuten scheinen sich hinter mir versammeln zu wollen und mit ihnen natürlich auch ihre Hetleute. Vor der Wahl kam es noch zu einem Zwischenfall, bei der ein Swafnirkind die Skaldin von Marada tötete. Die Beiden hatten meines Wissens nach nie streit miteinander, zudem galt sie als ausgeglichen. Wulfgar, Walkir und Hjalka stellten sich dem Wütenden in den Weg. Er schlug mit aller Kraft und Wut gegen sie. Wulfgar hat ziemlich einstecken müssen. Auch Walkir war nicht ganz ungeschoren davon gekommen. Ein Leibwächter von Egil schoß ihm mit einem Pfeil mit Widerhaken in den Rücken, worauf er zusammenbrach. Swafleif versorgte ihn und zog ihn nochmal mit aller Kraft von der Schwelle nach Swafhalla. Es erschien die Situation ziemlich eingefedelt, vor allem dann, als Egil sofort eine Rede gegen die Swafnirkinder auf Lager hatte. Ich versuchte dagegen zu halten, aber er war in solchen Dingen viel erfahrener als ich, so dass er mich nieder reden konnte. Dank Goldzahn konnte ich die Menge trotzdem umstimmen. Die 60 Goldunzen die Swafleif ihm gezahlt hat, waren gut angelegtes Gold. Nachdem sich der Tumult auflöste, passierte etwas, was ich für so unmöglich hielt, wie der Einmarsch der Schwarzen Flotte von Al'Anfa in Thorwal. Schwarzaxt bedankte sich bei uns. Der Wütende war Bjorn oder wie er hieß, also der Geliebte von Schwarzaxt. Gerade Wulfgar schloss er in die Arme. Es stimmte mich zuversichtlich, ihn auf unserer Seite zu wissen, wenn es hart auf hart kam, was bis dahin nicht so sicher war. Schließlich habe ich ihn und seine Leute schon öfters ausgetrickst.
Der Wahl gingen noch Ansprachen der Kandidaten voraus. Egil beschwor einen Geist der nach Hause aufs Festland strebte. Die Leute hörten ihm zu, aber auch gemurmelte Ablehnung waren zu hören. Bevor ich meine Rede hielt, legte Jeldan mir noch kurz die Hand auf die Schulter und sagte noch, dass er mir ein wenig nach hilft. Ich versuchte alle davon zu überzeugen, dass unsere Aufgabe darin liegt, diese Hrangardiener von unserer Heimat fern zu halten und so Swafnir uns beisteht sie zu vernichten. Mir kam es so vor, als ob mir alle an den Lippen hingen und mir wohl bis zum Grund des Meeres und wieder zurück gefolgt wären. Die nachfolgende Wahl fiel sehr eindeutig aus. Erneut bin ich, Hakon Hjaldison, Hetmann der Sturmwolf, auch der Oberste Hetmann der Ausfahrt. Und ich entscheide, dass wir die Hrangardiener von unserer Heimat fern halten und erst zurückkehren, wenn sie vernichtet sind!

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22. Vinnmond 2665 JL

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Es ist früher Morgen und doch haben wir Verletzte und Tote zu beklagen. Es waren nicht die Quallen, sondern ein Feind aus unserer Mitte, der uns mitten in der Nacht attackierte. Egil und seine Leute wollten uns meucheln. Glücklicherweise war das Schicksal auf unserer Seite, so dass wir den Angriff abwehren konnten, auch wenn wir schwere Schläge hinnehmen mussten. Egil und seine Leute versammelten sich abseits des Hauptlagers. Er schnatterte davon, dass wir uns mit den Quallen verbünden sollen, dass wir von Swafnir verraten worden waren und nur von Hrangar gerettet werden konnten. Nachdem ich ihn und seine Leute angeschrieen hatte, bei dem sich einige zum Überlaufen bewegen ließen, wenn sie nicht zu viel Schiss vor den eigenen Leuten gehabt hätten, eröffnete Swafleif das Feuer. Mit drei Pfeilen, einen aus der Menge, zwei aus erhöhter Position mit Hilfe eines Schildes, fand Egil den Tod. Ich gab all jenen, die sich besinnen wollten noch die Möglichkeit sich zu ergeben und versprach all jenen den Tod, die sich gegen Swafnir wenden würden. Egils Haufen fiel übereinander her. Ich ließ stürmen und jeden niedermetzeln, der sich gegen uns und den großen Bruder wandt. Es ist schade um die verlorenen Leben, aber ich dulde keine Ketzer in den Reihen dieser Ausfahrt. Swafnir, großer Bruder! Wir stehen an deiner Seite, so wie du an unserer stehst! Wir sind deine Axt, wir sind dein Schild! Wir folgen dir gegen Hrangar und darüber hinaus! Das schwöre ich bei meiner Ehre, bei der Ehre meiner Ahnen und der Ehre meiner Nachkommen, so wahr ich Hakon Hjaldison bin, das wohl!

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Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen. Vorräte aufgestockt, Wasser in ausreichender Menge geladen, Heilkräuter und Holz gesammelt. Nun fahren wir wieder durch den Nebel, auf der Suche nach der Lösung für dieses Hranngar-Problem. Der Kampf gegen die Quallen und ihre dämonische Herrin ist noch nicht vorbei, aber wir werden einen Weg finden, sie dorthin zurück zu befördern, wo sie hingehören. Das Wohl!

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8.Midsommmond 2666 JL

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Keine Ahnung ob wir die Hranngartage wirklich mitbekommen haben, oder ob mein Zeitgefühl mittlerweile vollkommen in den Strömungen des Meeres und im Nebel verschwunden ist kann ich nicht sagen. Was ich aber sagen kann, ist dass wir eine verdammte Seuche in der Flotte haben. Blutiger Rotz und Blaue Keuche, wenn ich Swafleif richtig verstanden habe. Die ersten Tage versuchten wir die Kranken noch irgendwie auf den Drakkar und Sleipniren zu versorgen, aber der beständige Regen und der hohe Wellengang machten uns da einen Strich durch die Rechnung. Unter Zusicherung von zusätzlichen Rationen konnte ich die Paradiesvogel davon überzeugen, dass sie wohl die Kranken am besten umsorgen konnten. Ich schickte alle meine Kranken Besatzungsmitglieder, darunter auch Ragnar, mitsamt dem Heilari auf die Paradiesvogel. Auch die anderen Drachenführer und Kapitäne machten sich daran. Zusätzlich ging Eulenkind und ein paar bornische und mittelreichische Heiler mit aufs Schiff. Ich hoffe das es gut geht. Und gerade als wir die Kranken abgeladen hatten, griff auch wieder der Feind aus dem Nebel an. Sie waren so koordiniert wie lange nicht. Wir konnten sie nicht attackieren, ohne dass wir in die Reichweite der Shafirs Feuer kamen. Ich kann nicht mehr genau sagen, wer auf die Idee kam, aber wir hielten Swafnirs heilige Rippe in den Wind und fuhren auf sie zu. Unser großer Bruder schützte uns und der Feind floh feige in den Nebel zurück. Dummerweise folgte die Nebelspringer Otta ihnen dorthin. Selbst auf zurufe und Hornsignale reagierten sie nicht. Betrübt möchte ich festhalten, dass sie stolz und tapfer gegen die Hrangarbrut kämpften und wahrscheinlich ihr Leben ließen. Euer Kampf soll nicht vergebens gewesen sein, das wohl!

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19.Midsommmond 2666 JL

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Die Seuche ist überstanden. Zwar haben wir viele gute Leute an die Seuche verloren, aber wir werden uns alle an sie Erinnern und sie am letzten Kampf gegen Hranngar wiedersehen, wenn Swafnir uns zu den Waffen ruft. Swafleif scheint seit neustem für Eulenkind zu schwärmen. Laut einigen Erzählungen der letzten Tage, scheint er ihr wie ein Hund hinterher zu laufen und jede noch so kleine Bitte von ihren Lippen abzulesen. Ich werde sehen, ob es was mit den beiden wird, aber ich glaube Eulenkind ist nicht so die Braut für ihn ist. Einen Entführungsversuch werden wir wohl erstmal hinten an schieben müssen, oder verhindern, wenn sie schneller sein sollte.

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30. Midsommmond 2666 JL

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Ein Schiff kam aus dem Nebel gefahren. Anders als sonst, war es alleine und hatte Friedensbeflaggung gehisst. Marada und ich, begleitet von meinen engsten Vertrauten, trafen uns mit dem Schiff. Es war die Nebelspringer und ihr Hetmann Strup. Er erklärte uns, dass er und seine Leute von den Quallen befallen wurden. Sie beschrieben eine innige Verbindung, aber vernehmen ein Rufen und Verheisen aus dem Nebel. Ihr Vorschlag den sie uns machten war haarsträubend, interessant, freiheitssuchend, gottlos und gottgefällig zu gleich. Ein Ritual bei dem wir ihnen etwas Blut opfern soll ihnen die Freiheit geben. Dafür könnten sie uns sagen, mit wem wir es zu tun haben. Ich entschied mich gegen jede Vernunft dafür und ließ nach Freiwilligen suchen. Es funktionierte, wobei das Brennen am Handgelenk wirklich unangenehm war. Nach dem Blutopfer wirkten sie sofort entspannter und sehr dankbar. Sie sollen von nun an am Ende der Flotte fahren. Wenn wir jemals wieder unsere Heimat erreichten, dann würden sie wohl auf den Inseln zuflucht finden müssen, wo kein normales thorwalsches Dorf stand. Ich hoffe, dass ich meine Entscheidung nicht bereuen werde. Oh, und Strupp nannte uns unseren Feind. Jeldan riet mir, den Namen nicht aufzuschreiben, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um das Gesprochene Wort aus der Prophezeiung handelt. Damit fehlt nur noch die Essenz des Stroms.

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6. Kornmond 2666 JL

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Gestern Nacht wurde eine Kogge hell erleuchtet. Zufällig waren dort Svenja und Ragnar zu einem Musikabend eingeladen worden. Als wir den Laderaum stürmten, fanden wir ein heilloses Durcheinander. Ragnar hatte eine Lichtkugel gezaubert und sich scheinbar verschätzt. Eine Bande von Spinnern schien hier absichtlich sich gegenseitig Quallen einzusetzten. Sie verhielten sich ähnlich wie Strupp und seine Leute. Da ich keinen Kampf haben wollte, bei dem wir wieder hätten Kräfte und Blut lassen müssen, entschied ich mich, ihnen wie Struppsleuten die Freiheit zu schenken und sie dann auf die Nebelspringer zu verbannen. Es ging gewaltlos von statten.

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15.Kornmond 2666 JL

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Wir haben wohl eine lebende Legende getroffen. Die schwimmende Stadt Aguaduron, von der man sich in allerlei Hafenstädten erzählt. Sie ist gigantisch. Ein Flickschusterwerk aus unzähligen Schiffen, groß genug um zweitausend Mann Platz zu bieten und auch noch einen Hafen zu haben. Schwarzaxt gestaltete unser erstes Treffen mit den Bewohnern als etwas schwierig, weil er die Taktik des "Ich schlag dir so lange in die Fresse bis du mir sagst was ich hören will" bei einfachen Fischern angewandt hat. Ich musste erstmal eingreifen und die Fischer aus seiner Befragung befreien. Nach etwas Hand und Fuß gerede, stellte sich heraus, dass sie Garethi sprachen. Ich warnte sie vor den Quallen aus dem Nebel und wollte wissen wo wir waren. Konnten sie mir leider nicht sagen, aber ich sollte mal mit dem blauen Rat sprechen. Wir geleiteten die Fischer dann zur Aguaduron. Dort wurden wir bereits von Wachen erwartet. Sie brabbelnden etwas auf einer mir unbekannten Sprache, aber mit einem mal ging es mit Swafleif durch. Walkir hatte etwas Mühe ihn zu bremsen, aber nach etwas prügeln war die Luft wohl raus. Ich musste mich in aller Förmlichkeit entschuldigen. Peinlich und taktisch dumm, aber so ist es mal.
Svenja und ich wurden dann zum blauen Rat gebracht. Wir wurden über die Aguaduron geführt. Die Wege waren sehr verwinkelt. Und zu meinem Schrecken waren Walknochen mit in das Holz eingebaut. Ich hoffe das es nur aus der Not verbaut wurden, aber ich glaube nicht. Der blaue Rat quetschte mich über den Vorfall mit den Fischern aus. Dann fragten sie mich über den Sinn und Zweck unseres hierseins aus. Nach etwas hin und her konnten wir Handelsrecht und Liegerecht aushandeln, solange wir friedlich blieben und Schwarzaxt auf seinem Schiff. Nach einem kurzen Hjalding bestimmten wir die Koggen zum Handeln und die Sturmwolf zum Erkunden.
Die Aguaduron ist gigantisch. Mehrere Tempel, mehrere Marktplätze, ein Hafen und mehrere Gilden, die die Stadt mehr oder weniger untereinander aufteilten. Ich suchte die Gilde der Strömungsleser auf, um mir die Orientierungstechniken anzueigenen. Dummerweise wäre das ein längeres Unterfangen. So fünf bis sechs Jahren, wenn man ein schneller Lerner ist. Das stand außer Frage. Mir wurde dann der Tempel des Numinoru empfohlen, um für eine günstige Strömung zu bitten. Der Tempel war sehr schön anzusehen. Verschiedenste Strudel und Strömungen durchzogen den Tempel. Ich fragte den dortigen Priester, ob er wüsste, wieso mein Kompass untauglich war. Er klagte dann über den Verlust eines Strömungskompasses. Mit der Hilfe dieses Kompasses könnte man sich auch ohne die Hilfe der Strömungsleser und ihrer Techniken orientieren. Der Priester erzählte uns, dass der Kompass von den Priestern des Sholarkk entwendet wurde und jeder seinen Segen und Erlaubnis bekam, den Kompass mitzunehmen, der ihn von den Priestern des Sholarkk zurückholt. Die anderen gingen sich den Tempel ansehen, während ich für die Flotte handeln ging. Ohne mich in Einzelheiten zu verlieren beschafften wir den Strömungskompass, den ich für die Essenz des Stromes halte. Die Anderen waren sehr, wie soll ich sagen, aufgewühlt von den Geschichten der Priester. Aber Nebensache. Der Kompass funktioniert mit Wasser und etwas Kies. Er zeigt die Strömungen in der Nähe an. Und auch noch andere Strömungen, die mir nicht so recht etwas sagen wollten, aber Jeldan und Ragnar waren recht interessiert an ihnen. Meinten irgendtwas von Linien der Kraft oder so. Da wir jetzt aber nicht mehr orientierungslos waren, entschieden wir der Hexe Tula einen Besuch abzustatten. Zeit für ein paar Antworten!

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1. Heimamond 2666 JL

Zitat

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Kalter Wind und Gischt begrüßten uns auf der Insel von Tula. Die Insel lag genauso im Nebel wie alles seit einer gefühlten Ewigkeit. Als wir anlandeten wurden wir schon von blau tatoowierten Anhängern von Tula erwartet. Sie nahmen uns in Empfang, als wir die steinernen Stufen hinauf liefen. Bei der halben Strecke, konnte man ihre schwarze Otta im Fjord liegen sehen. Oben angekommen wurden wir sofort zu einem Steinkreis geleitet. Tula erwartete uns bereits. Aber bevor sie uns großartig begrüßte sah sie Goldzahn mit aufgerissenen Augen an und nannte ihn Ögnir. Er grinste und gab sich entrüstet. Wir hatten, bei Swafnir, einen verdammten Halbgott auf unserer Ausfahrt dabei! Der mich verarscht hat! Die Runjas müssen mich hassen, oder lieben, oder wollen mich quälen, oder belohnen! Nachdem die erste Offenbarung etwas gesackt war, stellten wir verschiedenste Fragen. Tula antwortete sehr ausweichend und lud uns in ihre Halla ein. Dort offenbarte sie den eigentlichen Gedanken hinter der Prophezeihung. Marada und eine Streitmacht sollte einen Feind von Thorwal fernhalten, so dass sie Vorbereitungen treffen konnte. Die Artefakte und den Namen brauchen wir zusätzlich zu ihren Vorbereitungen. Sie trug uns auf, den Stein von Prem zu einem Ort zu bringen, an dem er wieder seiner ursprünglichen Aufgabe nachkommen kann, weil seit dem Sphärenbeben durch Borbarad sich die Kraftlinien verschoben haben, oder so, Magierkram. Die Essenz des Stromes wird uns zeigen, wo der Stein hin muss. Ögnir stimmte zu. Er bezeichnet uns als seine Erwählten. Keine Ahnung ob ich mich geehrt oder verflucht fühlen soll.
Die Aufgabe die vor uns liegt ist schwierig. Wir müssen die Premer davon überzeugen, dass wir eins ihrer markantesten Stadtmerkmale versetzten. Ich glaube, ich werde die Hilfe von Marada und Hetfrau Hjalka brauchen. Entweder lenken sie die Leute genug ab, damit wir diesen mehrere Quader wiegende versetzten können, oder ich bekomme sie überzeugt. Um uns bei der Aufgabe zu unterstützen bot uns Tula eine ihrer Tätoowierungen an. Wulfgar, Walkir, Swafleif und Baituri ließen sie sich stechen. Da Ragnar und Svenja sich dagegen entschieden, folgte ich ihrem Beispiel. Mir ist Tula nicht geheuer. Der Abend gestaltete sich dann noch als angenehm. Tula schien aus irgendeinem Grund Interesse an Baituri zu haben. Ich bin froh wenn wir von dieser Insel fort sind und den Feind Swafnirs vernichtet haben. Ich will endlich zurück zu Mina und Andra. Aber ich werde das Unheil von ihnen fern halten und nur siegreich heimkehren oder sterben. Bei Swafnir! Der Kampf geht in die entscheidende Phase!

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