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Johns Lachen klang amüsiert, beinah fröhlich und ausnahmsweise weder so sarkastisch noch so verstörend wie sonst. Er klatschte sogar für Blaze in die Hände, drei, vier mal als er aus dem leerstehenden Fabrikgebäude kam. „Oh lool Feigheit? Kämpfen wie ein Mann? O really Blaze, hältst du dich - für Prinz Arthur? Was kommt als nächstes? Für Ruhm, Ehre und holde Jungfrauen?“, John schüttelte nur den Kopf: „Markier‘ nicht den Vollspacko, ich kann sowieso sehen was du fühlst: Es hat dir gefallen gegen das sechsfache Kampfgewicht zu kämpfen, es hat dir gefallen mit dem unerwarteten Konfrontiert zu werden und sie mit bloßer Gewalt fertig zu machen. Kein Blabla, kein Mann gegen Mann, keine beknackten Regeln einfach nur so BAM! Brute Force, echte Action. Warum bist du nicht ehrlich und bedankst dich? Wenn du heiße Luft produzieren willst Pups halt aber Laber nicht – wollen wir jetzt was trinken, hä?“

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Blaze entspannte sich ein wenig als er Johns stimme hörte. Er war versucht den Vampir divers Dinge rauf und runter zu heißen. „Hast du noch alle Latten… was frage ich überhaupt?“ Er seufzte und machte ein paar Schritte auf John zu. „Was trinken? Bist du jetzt schon zu faul zum Jagen geworden, und musst wie ein Kätzchen mit deiner Beute spielen?“ Fragte er und deutet auf die drei Trolle. „Ich gehe davon aus, dass du die Jungs hier einem Bier vorziehst.“

Nachdem sein Adrenalinpegel sich wieder etwas gesenkt hatte atmete er noch einmal tief durch. „Klar wars ein geiler Fight, aber was soll das Ganze? Zu deiner Unterhaltung hast du mich sicherlich nicht gegen die drei Trolle da Kämpfen lassen.“ Er war nicht wütend darüber, dass Psycho ihn in diese Falle gelockt hatte, der Kampf war interessant und bis auf ein Kratzer hatte er ja nicht abbekommen. Ob er dem Exsoldaten dafür dankbar war musste Blaze noch entscheiden. Obwohl er über Jahre hinweg gelernt hatte nicht Gewalttätig zu sein, weil ihm Gerade der Sinn danach stand musste er zugeben, dass er den Kampf voll und ganz genossen hatte. Dieser Genuss war wohl etwas, dass er mit John teilte, ob er es nun wahr haben wollte oder nicht.

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[02.11.2076]

Es fühlt sich gut an wieder in Hamburg zu sein. Seit der Flucht ans Mittelmeer hatte sich einiges im Hamburg getan. Gerade in Harburg war es schon förmlich zu spüren, dass die Vory Stärke zeigen wollten nachdem sie angegriffen wurden. In den letzten Wochen musste die Lage noch deutlich schlimmer gewesen sein, doch das was von der Anstrengung geblieben war reichte aus um Blaze ein wenig zu beunruhigen. Immerhin hatten sie einen der Anführer der Vory getötet. Es war noch nicht einmal ein Tag vergangen seitdem sie in Hamburg angekommen waren, da hatte Joker ihn zu sich raus in die Residenz bestellt. Neben einem kleinen Gespräch über die Neuigkeiten in Hamburg und am Mittelmeer legte er auch gleich ein Angebot zum Mieten eine Imobilie auf den Tisch.

Mit einem Wisch seiner rechten Hand blättert Blaze durch die Beschreibung in der AR und lässt sich dann auf die stark zerschlissene Synthleder Couch in seiner Wohnung fallen. Ein aufgegebenes Hotel? Das Angebot ist nicht schlecht und bietet eine Menge Komfort und nette Annehmlichkeiten. Laut JK mussten die Vormieter schnell die Zelte abbrechen und es ist nicht damit zu rechnen, dass sie nochmal auftauchen. Wohl das Berufsrisiko, dass die Schatten mit sich bringen. Blaze seufzt kurz und schickt dann eine Nachricht an das Team raus. 'Schaut euch das hier Mal an. Miete steht mit im File. Wer hätte Interesse wie im Urlaub weiter zu leben? PS: Soweit ich es sehen kann haben wir keine Russen in Wurfreichweite um Streit anzufangen.'

Nachdem die Nachricht raus ist steht er auf und greift sich die Panzerjacke vom Haaken an der Wand. Dareka hatte auf die Anfrage nach Taucherbekleidung geschrieben, dass sie so ziemlich alles an Kleidung her bekommen könnte und er einfach Mal vorbei schauen soll. Seine Begeisterung darüber schon wieder seinen Kietz zu verlassen und an den gefühlten Arsch der Welt zu fahren hält sich gelinde gesagt in Grenzen, aber was tut man nicht alles um sein Team zu unterstützen? Seit dem Ausflug auf Kitty war eindeutig klar, dass sie nun ein Team sind und auch in der Szene als solches betrachtet werden.

Unten beim Motorrad angekommen setzt er sich den Helm auf und hebt die Maschine vom Ständer. Der Daumen rutscht über den Anlasser und das summen der vier Zylinder sind zu hören. Der Gyrostabilisator drückt die Maschine etwas in die aufrechte Position und Blaze zieht seine Handschuhe an. Seine Hand gleitet noch einmal kurz in die Innentasche der Panzerjacke und holt das Comlink hervor. 'Wer hat bock heute Abend noch um die Häuser zu ziehen und einen heben zu gehen?' schickt er als Text an das Team bevor er das Comlink wieder in die Tasche schiebt und dann am Gas dreht. Das Vorderrad verliert beim Anfahren kurz die Bodenhaftung und mit dem hellen Heulen des Motors biegt er in Richtung der Autobahn ab.

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[23.12.2076]

Die kleine Bar in der Nähe der E7 war nie besonders gut besucht. Ein paar Biker hatten es sich auf abgesessenen Stühlen mit bereits verschlissener Polsterung bequem gemacht. Um den alten Billardtisch stand eine Gruppe von Frauen im gemischten Alter. Jedes Mal, wenn einen von Ihnen sich wegen einen Stoßes über den Tisch beugen musste wurde dies von den Bikern natürlich mit Pfeifen oder Kommentaren honoriert, doch das schien die Frauen unbeeindruckt zu lassen. Eine von ihnen schien die Aufmerksamkeit sogar so weit zu genießen, dass sie einem der jüngeren Biker hin und wieder einen Blick zuwarf der auf Interesse zu schließen ließ. Blaze hatte sich am Tresen niedergelassen, vor ihm stand ein halbvolles Glas Whisky und leicht amüsiert beobachtete er die Biker ein wenig.

Was hatte ihn nur dazu gebracht wieder in diese Bar zu kommen? Ihm war klar, dass er sie entweder deprimiert, betrunken oder beides zugleich verlassen würde; andere Optionen gab es nicht wirklich. Es war wohl die Macht der Gewohnheit. Nicht her zu kommen würde wohl mehr schmerzen als der Kater am nächsten Morgen.

Mit einem Zug leerte er das Glas in seiner Hand und stellte es auf den Tresen. „Geb mir noch einen, ach mach besser gleich zwei draus Liz“ sagte er kurz an die Barkeeperin und holte sein Komlink aus der Tasche. Auf dem Display waren keine Nachrichten, keine Anrufe, nur ein News Ticker wanderte langsam über das entsperrte Display. Noch bevor die neuen Drinks da waren hatte er gefunden wonach er gesucht hatte, ein einsamer Ordner mit dem Namen „23. Dezember“. Für eine Minute oder Zwei ruhte sein Blick auf dem Ordner bis sich der Bildschirm wieder sperrte. Nachdem er mit dem Daumen das Komlink wieder entsperrt hatte öffnete er den Ordner.

Mit kleinen Wischbewegungen scrollte er durch einen Haufen Bilder. Auf den meisten der Bilder war ein Elf mit athletischem Körperbau zu sehen, die schwarz und grün gefärbten Haare trug er beinahe so kurz geschoren wie den hellen Bart, meist trug er eine Lederweste und dazu eine Jacke. Auf ein paar der Bilder war das große A im Kreis mit dem roten und dem Gelben Strich auf dem Rücken der Weste zu erkennen. Blaze griff nach einem der Drinks als Liz sie auf den Tisch stellte und nahm sofort einen großen Schluck von dem Scharf schmeckendem Synthalk. Das aktuelle Bild auf dem Display zeigte den Elfen und ihn im Alter von 14 oder 15 Jahren gegen eine aufgemotzte BMW Blitzen gelehnt. Blaze trug eine Lederjacke die ihm viel zu groß war und die wohl dem Elfen neben ihm gehörte, denn er trug nur die Weste und ein T-Shirt am Oberkörper.

Es war das erste Bild, dass er hier aufgenommen hatte und er wusste noch genau was für einen Streit er zuhause hatte. Mit knallender Tür war er blindlings aus der Wohnung in Altona gestürmt und hatte sogar die Jacke hängen lassen. Bis heute hatte er die Entscheidung nicht bereut, auch wenn es das Verhältnis zu seinen Eltern stark darunter gelitten hatte. Diese Wut und wohl auch Enttäuschung war es die ihn in den Jahren darauf immer mehr nach Harburg trieben, was ihn wohl letzten Endes in die Schatten brachte.

Unbewusst blätterte er weiter durch die Bilder und sein Daumen streifte immer noch über das Display ohne zu bemerken, dass er bereits am letzten Bild des Ordners angekommen war. Als er schließlich auf das Bild blickte ballte sich seine Hand zur Faust und das Glas darin zersplitterte, nicht ohne ihm ein paar Schnitte zuzufügen. Den Schmerz schien er über die Wut in sich kaum wahrzunehmen. Er griff schnell nach dem zweiten Glas um es in einem Zug zu leeren und die Wut weicht ein wenig dem Selbstmitleid und dem Bedauern. Über die Jahre hatte er es geschafft seiner Mutter und Bruno zu verzeihen, dass sie ihn so lange angelogen hatten. Doch er glaubte nicht daran, dass auch nur der hauch eine Chance dafür bestand Jemals die Wut über Just Cause und die Konzerne zu verlieren.

Blaze schreckte hoch als Liz ihm ein Tuch um die blutende Hand legte und dann noch ein Glas zu ihm hinüberschob. „Tut mir echt leid um deinen Vater Kleiner, aber glaubst du wirklich er hätte es gewollt, dass du dich jedes Jahr hier so zu Grunde richtest?“ fragte sie und klang dabei aufrichtig fürsorglich. Als Antwort darauf leerte Blaze das Glas in einem Zug und schob es mit einem etwas Trotzigem und leicht verzweifelt klingendem „Refill“ wieder zur Barkeeperin.

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[23.07.2077]
Der aromatische Geruch von Benzin liegt in der Luft und das tiefe donnern von Vier-Taktern ist zu hören. Auf dem Gateway des alten Flugplatzes stehen einige Bühnen, Zelte, und eine kleine Containerstadt. Nur ein paar hundert Meter weiter stehen ein paar Lastwagen, Autos, und eine große Menge an Zweirädern. Das gesamte Areal wird unter dem bewölkten Nachthimmel von Leuchtballons weiterhin hell erleuchtet. Von einer der Bühnen dröhnt lauter Troll-Rock über das Areal auf dem noch beachtlich viele Nachtschwärmer unterwegs sind. Am Eingang zu den Bühnen steht ein Trupp von Bikern, auf dem Rücken der Meisten von Ihnen prangt das Wort „Prospect“ auf dem Bottom-Rocker während nur Zwei von ihnen groß „Capitol-MC“ auf dem Top-Rocker und den Namen eines Charters auf dem Bottom-Rocker stehen haben.

Blaze betrachtet von seinem Platz in einem der Zelte mit einem Schmunzeln wie ein paar der armen Teufel wohl den X-ten Troll von oben bis unten abklopfen müssen. Er schmunzelt und schüttelt nur den Kopf darüber als ihm Jemand einen Soy-Flip mit Erdnussaroma an den Kopf wirft. Schnell dreht er sich um und ein Ork der mit am Tisch sitzt hebt den Humpen. „Auf die geile Tour von Hamburg zur GBW!“ vom ganzen Tisch kommen darauf hin Bekundungen wie „Prost!“ oder „Aye!“ oder dergleichen. Auch Blaze hebt seinen Kunststoffkrug und prostet der Runde zu. Das Gefühl nur unter Fremden die er an diesem Morgen getroffen hatte zu sein ist für ihn überraschend angenehm aber irgendwie auch ungewohnt. Die Gruppe ist bunt gemischt was Metatypus und Alter betrifft, ein paar der Leute am Tisch scheinen sich seit längerem zu kennen und vertiefen sich nach dem ersten Schluck des Abends auch gleich in Gespräche.

„Moin, sag Mal hast du heute auf deine Yamaha eigentlich mittags geschlafen?“ Fragt die Norm mit dem Kurzhaarschnitt neben Blaze. Er grinst ein wenig und Antwortet. „Naja, mit dem Gyrostab kann man das doch auf der Autobahn bringen. Ob ich jetzt den Lenker festhalte und geradeaus fahre oder der Autopilot das macht ist da auch schon egal.“ „Gyrostabs sind doch nur was für Leute die sich zu fein zum selber Fahren sind“ Stichelt sie amüsiert und hebt nochmal den Humpen. „Als ob man das auf der Autobahn im Pulk können muss“ erwidert er und stößt mit ihr an.

Blaze stellt sich kurz darauf als Simon vor und erfährt, dass die Dame Jennifer oder auch einfach Jenny genannt wird. Es schmeichelt Blaze, dass sie das Gespräch gesucht hat und ist einem Festivalflirt natürlich nicht abgeneigt, so erwidert der Elf ihre neckischen Kommentare. Nach ein paar weiteren Drinks spazieren sie noch ein wenig gemeinsam über das Gelände, trinken hier und Dort noch eine Kleinigkeit und verschwinden dann gemeinsam in die Containerbauten.

Am nächsten Morgen wird Blaze durch die Klänge von „I shot the sheriff“ wach. Jenny lehnt sich aus dem Bett und als er sie verschlafen zu sich ziehen will kommt von ihr ein bestimmtes „Gleich, ich muss da ran gehen.“ Er dreht sich auf die Seite um ihr etwas auf den Hintern zu schauen als sie sich aus dem Bett lehnt und nach ihren Sachen kramt. Kaum hat sie das Komlink gefunden sitzt sie beinahe schon aufrecht im Bett. „Guten Morgen Herr Kommissar.“ Eine kurze Pause. „Geht das auch noch nächste Woche? Ich bin im Urlaub, wie Sie es vor zwei Wochen genehmigt haben.“ Blaze schaut etwas ungläubig zu Jenny und unterdrückt den Reflex den Raum fluchtartig zu verlassen. „Gut, dann sehen wir uns in einer Woche. Ihnen auch einen schönen Tag.“ Sie schaut zu Blaze und fängt erst einmal schallend das Lachen an. „Du hast gerade geschaut als hätte mich mein fester Freund oder Mann angerufen als ich ran gegangen bin.“ Blaze reißt sich zusammen und bringt ein „Man kann ja nie wissen oder?“ hervor und wirft sein Kissen nach ihr.

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Ende Oktober 2078

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Die Leinwand war gut Zwei Meter hoch und auch mindestens einen breit. Schmucklos ohne Rahmen stand es beinahe achtlos neben Blaze Zimmer abgestellt. Wenn nicht seine Größe allein nicht so auffällig gewesen wäre, man hätte es für einen achtlos beim letzten Umzug vergessenden Gegenstand gehalten. Die dunklen Farbspuren auf dem Hellen Teppichboden verrieten sogar, dass das Gemälde schon hier stand, als es noch nicht ganz trocken war.

Das Bild teilte sich in zwei ungleich große Hälften auf. Die rechte, größere wurde durch einen wuchtigen Spiegel dominiert, mit einem goldfarbenem, verschnörkeltem Barrockrahmen. In grellen Farben sah man in dem Spiegel eine strahlende Gestalt. Blaze stand erhobenen Hauptes und mit stolz geschwellter Brust. In sieghafter Pose hatte er den rechten Fuß auf einen Haufen blanker, menschlicher Schädel aufgestellt und die Hände in die Hüfte gestellt. Die unter makelloser Haut angespannte Brust- und Armmuskulatur war durch das fehlen jeglicher Oberbekleidung gut zu erkennen und obgleich sie anatomisch korrekt schien so wirkte sie zugleich überzeichnet, einzelne Muskelpartien waren überdimensional angeschwollen und deutlich größer als bei dem Adept in Natura. Das betraf auch die riesige Beule der olivfarbenen Hose im Schritt des posierenden.

Auch sein Haar schien übertrieben lang, es wehte in werbegleichen Wellen nach hinten, ganz als wehte dem posierendem ein starker Wind ins Gesicht. Doch dieser starrte unbeeindruckt mit charmantem Lächeln selbstsicher gerade aus. Die Welt hinter ihm, die unscharfe Gestalten abbildete, die sich zwischen Ruinen und Explosionen mit Knüppeln und Gewehren zu bekämpfen schienen, schien ihn nicht zu bekümmern. Er schien aller Gefahr, dem Chaos und der Gewalt um sich herum erhaben.

Die andere, deutlich schmalere Hälfte des Bildes zeigte die Welt vor dem Spiegel. Dort stützte sich ein deutlich abgemagerter, blasser Adept mit dem Fuß auf einen Haufen Soybierdosen, die allesamt das Aldireal Logo trugen. Augenringe und Leberflecken trugen seinem Antlitz genauso wenig gutes zu wie das fettig, schwer herabhängende Haar und die gelblichen Fingernägel. Sein Oberkörper lehnte an den Spiegel und mit weit geöffnetem Mund und Augen, starrem Blick und an die Glasoberfläche gepressten Händen lechzte er sein Spiegelbild an. Um ihn herum in spießiger Trostlosigkeit arrangiert ein halbdunkles Zimmer, mit hellbrauner Blümchen-Tapete, einer alten Stehlampe und einer halb vertrockneten Topfpalme.

Blaze war auf beiden Seiten des Spiegels vor allem am Gesicht genauso zweifelsfrei zu erkennen, wie klar war das keine der Darstellung realitätsgetreu war.

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Mitte Februar 2078

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Das helle klingeln eines Wecker schallt durch den Raum. Die digitale Tapete zeigt etwas Morgendämmerung und taucht den Raum in ein schummriges Licht. Blaze reckt sich ein wenig und legt das Kissen über seinen Kopf. Neben ihm ist Kichern zu hören, als er kurz spielerisch in gekitzelt wird schlägt er noch verschlafen mit dem Kissen in die Richtung und trifft. „Na gut Schlafmütze, ich lass dich in Ruhe.“ Sagt eine sichtlich amüsierte Frau. Blaze öffnet kurz die Augen und stellt fest, dass es sich um Cherié handelt. Er lächelt, dreht sich auf die Seite und sieht ihr beim Anziehen zu. „Die Patienten warten nicht, aber wenn du ausschlafen willst bleib ruhig liegen.“ Er grinst und dreht sich noch einmal um und döst noch einmal weg.
Das zuschlagen der Tür weckt ihn erneut. Er streckt sich unter dem Laken und setzt sich auf die Bettkante. Einen Moment zu brauchen um zu wissen wo er sich am Morgen befindet erscheint ihm das anstrengendste an seinem aktuellen Lebensstil zu sein. Er steht auf und geht durch das Zimmer um seine Hose vom Boden aufzusammeln und anzuziehen. Blaze nimmt das Komlink aus der Tasche und schaut kurz auf die Nachrichten im Postfach. Sie sind Hauptsächlich von Emilia und Jeniffer, dazu noch ein paar weitere Bekanntschaften. Er nimmt sein Oberteil und geht hinüber in die Küche der Wohnung um sich aus dem Soyaufbereiter ein Frühstück zubereiten zu lassen.
Immer noch verschlafen greift er nach dem Soycaf den Cherié ihm hinterlassen hat. Als er nebenher durch die Nachrichten blättert spielt er kurz mit dem Gedanken seine drei Herzensdamen einander vorzustellen, vielleicht ein gemeinsames Essen? Es würde wohl damit Enden, dass sie sich über irgendein Wissenschaftliches Thema unterhalten würden und er gelangweilt daneben säße. Einerseits nicht gerade ein kurzweiliger Abend für ihn, andererseits hat dieses Gedankenspiel seinen Reiz. Die Herausforderung seiner drei Gespielinnen auf einmal klar zu kommen würde wohl zu einigen interessanten Situationen führen. Eifersucht würde kein Hindernis darstellen, da Jeder der Beziehung offen ist. Ob er dies jedoch so direkt auf die Probe stellen sollte?
Das Piepen des Soyaufbereiters reißt den Elfen aus seinem Gedankenspiel, er schreckt leicht hoch und verschüttet den Soycaf der neben ihm auf dem Tisch steht. Als die Reinigungsdrohne in die Wohnung kommt um die kleine Pfütze zu entfernen und der Aufbereiter einen neuen Soycaf macht verschwindet Blaze in die Dusche.

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[04.04.2078]


Mit festen Schritten wanderte Blaze durch die modrigen Straßen von Wildost. Der Frühling war nach Hamburg gekommen und mit der Schneeschmelze in den Bergen war auch das Wasser in einen Teil der Straßen von Wildost zurückgekehrt. Der Alkohol vermittelte dem Elfen das Gefühl von Wärme auch, wenn es nachts in den Straßen immer noch kalt wurde. Nur ein kleiner Fußmarsch etwas nach Osten lag zwischen ihm und dem Punkt an dem er in die warme Kabine des seines Schiffes steigen konnte. Genüsslich zog er noch einmal an der Zigarette, es war echter Tabak und nicht dieser Mist aus den Konzernfabriken, eine der kleinen Annehmlichkeiten welche die Klabauterbund bei seinen Partys anbot. Er hatte selbst schon ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt sich den Aussteigern zumindest für ein Weilchen anzuschließen, aber wozu? Ein einfacheres Leben zu führen bei dem die oberste Priorität der alltägliche Kampf ums Überleben wieder den Gewalten der Natur war, welche durch den Rest der Welt immer weiter pervertierten? Er hatte Spaß daran sie zu besuchen und mit ihnen und ihrem selbstgebrannten zu feiern aber war überzeugt, dass ein Verzicht auf Technik wird die Welt nicht ändern oder gar retten.

Nachdem er um die nächste Ecke gebogen war nahm er die Hände aus den wärmenden Taschen seine Panzerjacke und klappte den Kragen hoch. Er musterte die Gruppe die in nicht einmal zwanzig Meter um eine Gettotonne standen und wägte ab ob es nicht klüger sei noch eine Querstraße weiter zu gehen. Als die Leute kaum auf ihn reagierten beschloss er einfach an ihnen vorbei zu gehen. Die Anspannung wich erst wieder aus seinem Körper als er einige Meter von den vier gestalten entfernt war. Blaze war sich bewusst, dass er sich seit Jahren nicht vor einem einfachen Squatter zu fürchten brauchte, aber irgendwie lag ärger in der Luft. Sein Bauchgefühl hatte ihn bisher selten enttäuscht. Als er die nächste Querstraße passierte waren Schüsse zu hören. Sie waren nicht weit entfernt, wohl nur die Straße runter. Er war schon dabei, wie jeder in Harburg der bei gesundem Verstand ist, einfach weiter zu gehen, aber drehte sich dann um. Er beschleunigte seine Schritte, die Neugierde und die Aussicht auf etwas Ärger hatten den Elfen beflügelt. Mit einem Satz sprang er auf einen Mauerrest und kurz darauf auf dem Dach der Häuserreihe.

In einer Seitenstraße waren zwei Gestalten dabei auf eine dritte Gestalt die bereits am Boden war einzutreten. Mehr von der Situation umfasste Blaze nicht bevor er in die Gasse hinuntersprang, dabei gab er sich keine Mühe leise zu sein. Die beiden Gestalten, ein Norm und ein Ork, drehten sich etwas überrascht um. „Moin moin Jungs, glaubt ihr nicht dass es reicht?“ Fragte er die Beide perplex nur um mit einem etwas unsicher klingenden „Verzieh dich, das ist unsere Sache!“ eine etwas in die Jahre gekommen Manhunter ins Gesicht gehalten zu bekommen. Im schwachen Licht des Mondes waren die Farbigen Kopftücher und Lederjacken die wohl älter waren als ihre Träger für ihn gut zu sehen. „War zwar nicht meine Angelegenheit hier, aber wenn du die Puste da nicht runter nimmst wird sie das gleich“ Blufft er dem Norm mit der Pistole entgegen. Als Antwort darauf spannt dieser den Hahn. Noch bevor das Klicken der Mechanik verhallt war hatte Blaze mit einem breiten Grinsen seine Faust in der Magengrube des Schützen vergraben, worauf dieser nach Luft japste. Der Ork versuchte einen Moment später sein Springmesser in die Brust des Elfen zu rammen, woraufhin er kurz vor dem Erreichen des Ziels einen Schlag auf den gestreckten Arm kassierte. Blaze war mitten in seinem Element, er spürte förmlich wie das Adrenalin den Takt seinen Herzens beschleunigte und das Blut durch seine Adern schoss. Es war das vertraute und berauschende Gefühl eines Kampfes ohne Regeln. Der Norm feuerte noch einen schlecht gezielten Schuss auf ihn ab und nachdem dieser ihn verfehlte gingen mit einem knacken die Lichter bei ihm aus. Der Ork wollte daraufhin die Beine in die Hand nehmen doch war zu langsam und krachte wuchtvoll gegen eine Wand bevor er zu Boden ging. Es war vorbei. Der Rausch legte sich so schlagartig wie er gekommen war. Es war ein unbefriedigendes Gefühl, aber was hatte er erwarteten sollen?

Er wendete sich von den Beiden ab und ging zu der dritten Gestalt die am Boden lag. Als er sich weiter näherte konnte er ein Winseln von der Gestalt hören und als er sich über sie beugte erkannte er unter dem dicken Mantel neben einer Frau die aus mehrere Brusttreffern blutete einen jungen Hund der sich an sie drückte. Er beugte sich nach unten und fühlte den Puls der Frau. Sie war wohl kaum älter als 20 Jahre alt, die kurzen waren in einem grellen Pink gefärbt. Bereits ihre Pricings waren wohl mehr Wert als die meisten Bewohner des Viertels im Monat zum Leben hatten. Er langte in die Innentasche seiner Jacke und setzte seine Brille auf. Als er die AR Labels und Tags an der Persona sah schüttelte er nur den Kopf. „Warum hast du dich nur hierher verirrt?“ Seufzte er und nahm die Brille wieder runter. Es war nur eine Frage der Zeit bis sie Jemand vermissen würde und dann die HanSec nach der Kleinen suchen würde. Ob die Suche von Erflog gekrönt sein würde war hier mitten in Wildost eher zu bezweifeln. Sie hatte sich in eine Welt gewagt in der sie besten Falls Touristin aber all zu leicht zur Beute wurde und für die Neugierde mit dem Leben bezahlt.

Er langte in den Mantel und hob den jungen Hund weg von der Toten. „Sie hat es hinter sich junge, tut mir leid für dich.“ Sagt er und stellte den Hund ein paar Schritte von der Leiche weg auf die Pfoten nur um zuzusehen wie sich der Hund wieder zu ihr schleppte. Blaze ging ihm hinterher und der Hund schaute ihn mit großen traurigen Augen an. „Du bist echt hartnäckig kleiner, aber traurig gucken macht sie auch nichtmehr lebendig.“ Er hebt den Hund noch einmal von den Beinen als dieser anfängt zu zappeln lässt Blaze diesmal nicht locker. „Wenn ich dich einfach hier bei ihr lasse ist es nur eine Frage der Zeit bis dich die Ratten finden oder sonst wer für zu lecker zum vorbei laufen hält.“ Sagt er mit beschwichtigender Stimme und trägt das Tier aus der Straße. Dieser wird mit jedem Meter den sie sich von der Leiche entfernen ruhiger.

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[04.04.2078]

Nahezu lautlos setzte sich der Katamaran in Bewegung. Die zwei Rümpfe glitten durch das schmutzige Wasser am westlichen Elbufer. Der Hund hatte sich in einer Ecke zusammengerollt und Winselte vor sich hin. Blaze setzte sich neben ihn und begann ihm wortlos ein Wenig die Ohren zu Kraulen. Aus der Nähe betrachtete er den Hund nun etwas genauer. Es war eindeutig ein Rassetier und nicht einer der Borsteinmischungen wie sie so Zahlreich in Harburg unterwegs waren. Das Fell hatte einen hellen creme ton auf dem die roten Blutflecken stark hervor stachen. Am Bauch war das Fell sogar noch ein wenig Heller. Einer der Läufer zitterte andauernd ein wenig, als Blaze seine Hand über den Lauf bewegte wurde das Winseln des Hundes kurz lauter und höher. Der Elf schüttelt darüber nur den Kopf. „Also ein Kampfhund bist du auf jeden Fall nicht, aber so siehst du mir auch nicht aus.“ Er langte in seine Hosentasche und streifte sich die Troden über die Stirn. Die Nachricht an Emilia brauchte keine halbe Minute und die Antwort kam auch prompt. „Hast du ein Glück, meine Freundin die sich mit Tieren auskennt ist gerade Mal nicht verreist und wird sich dich mal anschauen.“ Etwas amüsiert fügt er hinzu „Und wenn ich die ganze Geschichte erzähle heute Nacht wohl nur Augen für dich haben und mich einfach ignorieren.“ Als Antwort bekam er ein „Wuff“ zurück.

Keine zwanzig Minuten später betrat Emilia den Kahn. Der Hund lag immer noch in der Ecke der Hauptkabine und die Magierin schaute ihn mit überraschten Augen an. „Na mein Süßer, ich glaube unser Gastgeber wird überrascht sein wen er da aufgegabelt hat.“ Sagte sie bevor sie ihre Hand vorsichtig über den zitternden Lauf hielt und die Luft darunter etwas zu flimmern begann. Sie blickte dem Hund in die Augen und begann ihn zu Streicheln nachdem das Flimmern verschwunden hatte. Blaze stand in der Kabinentür und blickte zu den Beiden fragend hinüber. Als er nach einer halben Minute auf seinen fragenden Blick keine Antwort bekommen hatte setzte er sich mit einem „Habe ich es nicht gesagt?“ auf einen der gepolsterten Stühle. Ein paar Minuten später stand Emilia auf und lief zu Blaze hinüber. „Ich hoffe du hast dem Kleinen keine schlüpfrigen Geheimnisse erzählt, er versteht uns besser als du dir vorstellen kannst.“ Merkte Emilia an als sich der Hund zu verwandeln begann. Der Körper wich dem eines jugendlichen Metamenschen mit heller Haut und blonden Haaren und spitzen Ohren. Von Größe und Statur wirkte er eher wie eine schlaksiger Jugendlicher denn als ein hagerer Erwachsener auf Blaze dessen Kinnlade für den Moment runter geklappt war. Emilia schob dem etwas perplexen Elfen die Kinnlade wieder hoch. „Komm ruhig näher Max, er beißt nicht, das hast du doch schon festgestellt.“ Forderte Emilia den Jugendlichen auf und wendete kurz an Blaze. „Dein Fund des Tages ist um einiges Interessanter als es beim Anruf klang. Max ist ein Gestaltwandler, ein erwachter Hund der die Gestalt eines Metamenschen annehmen kann und obendrein ist er auch noch magisch begabt.“ Erklärt Emilia während Max auf die Beiden etwas schüchtern zukommt, als er neben Emilia steht flüsterte sie ihm ein kurzes „Danke“ zu und der Jugendliche wurde wieder zum Hund. „Er fühlt sich als Hund wohler und nach allem was passiert ist braucht er wohl ein neues Zuhause.“ Blaze nickte etwas überrumpelt und schaute abwechselnd zwischen Emila und dem Hund hin und her. „Ehm… also was ist er nun, Hund oder Elf?“ Emilia schüttelte darüber nur den Kopf. „Das habe ich doch gerade erklärt... du bist heute echt langsam im Kopf oder? Er ist in erster Linie ein Hund, aber genau so Intelligent wie ein Metamensch. Soll ich dir jetzt wirklich einen Vortag über…“ Ihre Ausführung wurde jäh durch das Klingeln ihre Komlinks unterbrochen, genervt nahm sie den Anruf entgegen „Ja Professor? … nein Professor… oh wirklich?... Ja… ich mach mich sofort auf den Weg…“ Sie wandte sich wieder dem Elfen zu. „Also ich muss los. Kümmere dich gut um Max, er macht gerade eine Menge durch. Falls was ist hast du ja meine Nummer.“ Blaze war gerade noch schnell genug um ihren Kuss zu erwidern bevor Emilia durch die Kabinentür war. Er blickte hinunter zu dem Hund. „Max also? Klingt so normal der Name…“ er schaute kurz in Richtung der Tür und dann wieder hinunter zu Max. „Kannst erst Mal bei mir bleiben, die Tage erklär ich dir dann alles.“ Er lehnte sich nach unten und nahm den Hund auf seinen Schoß um ihn etwas zu streicheln.

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[date to come]

Die letzten Tage waren ein Wechselbad der Gefühle für Blaze gewesen. Die Vorbereitung, der Einsatz an am Gefahrgutlager, die damit Verbundene Überraschung und schließlich die Übertragung und das Treffen in der Residenz. In der Zeit zwischen dem Einsatz und der Ausstrahlung hatte er versucht seine Wut in irgend einer Form los zu werden indem er sich tagsüber mit Sport ausgepowert und Abends einen über den Durst getrunken hatte.

Nach dem Treffen in der Residenz war seine Wut ein Stück weit einer Verwirrung über die Situation gewichen. Blaze hatte sich im Schneidersitz auf das Außendeck des Katamarans gesetzt und blickte hinaus auf die Nordsee. Die lebensfeindliche See mochte für Viele wohl ein Ort sein der Schrecken und Abscheu hervorrief, für ihn jedoch war sie ein Teil seiner Heimat und gab ihm ein Gefühl von Ruhe durch ihre scheinbar Endlosigkeit. Max hatte sich an seine Seite gesellt und stupste ihn mit der kalten Schnauze leicht in die Seite. Blaze hatte sich mittlerweile so sehr an die Anwesenheit des Gestaltwandlers gewöhnt, dass er dessen Zauber weder wahrnahm, noch dass er sich aktive dagegen wehrte. So kreisten die Gedanken des Elfen weiter über die Geschehnisse auf dem Run, die Freundschaft welche ihn mit Taresch verband, die Reaktionen der Teammitglieder und die Frage wie er mit der Situation umgehen sollte.

„Wenn du mich fragst solltest du nicht mehr sauer auf ihn sein. Er hat euch im Dunkeln über das gelassen was er vor hatte, euch aber nicht in die Pfanne gehauen und dafür ordentlich bezahlt." Als Blaze die Stimme von Max in seinem Kopf hörte schrak er ein wenig hoch und blickte den Hund an. „Wie lange schnüffelst du schon in meinem Kopf rum?“ Fragte er etwas nachdenklich woraufhin der Hund über die Außenseite der Hand des Elfen leckte. „Lange genug. Er war vielleicht dabei nicht der beste Freund bei der Sache, aber von Freunden nimmt man auch kein Geld für Hilfe. Es war ein Job und für die Unannehmlichkeiten gabs Cash.“ Blaze wand seinen Blick nach Unten zu Max, dann hob er die Hand ein wenig um Max hinter den Ohren zu kraulen. „Wenn du nicht von wem benutzt werden willst hör auf für Leute zu arbeiten, die werden das immer machen.“ Fügte Max an bevor er seinen Kopf noch etwas nach der Hand des Elfen reckte. Balze schüttelte darüber leicht den Kopf und sagte leise. „Für nen Vierbeiner ohne große Kampferfahrung bist du ganz schön neunmalklug.“ Daraufhin schnappte der Hund spielerisch nach der Hand des Elfen die dieser rechtzeitig zurückzog. „Und für so nen harten Kerl bist du echt wehleidig wenn dich was emotional angeht.“ Max stellt sich hin und stupst Blaze nochmal mit der Schnauze an. „Und jetzt komm mit, wir waren heute noch nicht im Park!“

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Packliste für den Ausflug in den Dschungel:

Outdoor trips:

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Blaze sitzt auf dem Dach eines zerfallenen Hochhauses in Harburg, der Wind weht dem Elfen ins Gesicht und vor Ihm geht langsam die Sonne auf. Neben ihm in eine Decke eingewickelt liegt Max der seit dem Sonnenuntergang treu an seiner Seite gewacht hatte. Der Blick des Elfen ruht auf dem schmalen Grat an Licht der sich Langsam über den Horizont hebt. Ein kurzer Ausdruck von Wehmut wandert über sein Gesicht bei dem Gedanken, dass es der letzte Sonnenaufgang sein könnte den er ohne Schmerzen sehen würde. So schnell wie der Ausdruck und das Gefühl erschienen so schnell wichen sie auch wieder. Als das Licht langsam über das Ostufer strömt macht Blaze einen Schritt an die Kante des Dachs und Max stößt mit der Schnauze gegen sein Bein.

„Und du bist dir wirklich sicher Großer?“ Hört der Elf auf einmal in seinem Kopf, als er kurz nach unten Schaut blickt er in die großen und treuen Augen des Gestaltwandlers. „Noch kannst du zurück und dein Leben weiter leben, ohne ausgestoßen zu sein wegen dem was du bist.“

Blaze schüttelt ein wenig den Kopf und deutet rüber zur Elbe. „Schau genau da hin, das ist die unausgesprochene Grenze. Wer auf der anderen Seite geboren ist, lebt ein Leben in Überschuss und Privilegien, wer hier geboren ist kämpft jeden Tag für sein Glück und nur die Starken überleben. Ich habe zu lange einfach Versucht auf die andere Seite zu kommen und nicht verstanden, dass ich dort immer ein Fremder sein werde. Nur wenn ich mich verstelle sehen sie mich dort nicht als Abschaum. Ich habe das getan und die Schnauzte sowas von voll davon.“

Der Labrador legt den Kopf kurz etwas schräg und schmiegt sich gegen eines der Beine des Elfen worauf dieser damit beginnt ihn zu Kraulen. „Aber bist du dir so wirklich sicher? Es ist ja nicht umziehen oder so, sondern eine unheilbare Krankheit.“

„Ja das weiß ich, aber was ist so schlimm daran? Dass man von anderen Menschen lebt? Schau mal was die Bonzen machen, die saugen mehr Blut aus Menschen als alle MMVV infizierten der Welt es jemals gemeinsam könnten. Ist es da nicht verwerflicher einer von ihnen werden zu wollen als sich mit MMVV infizieren zu lassen, gerade um einem Ziel zu erreichen was so groß ist?“

Max legt die Ohren ein wenig an und setzt sich neben Blaze. „Mir gefällt es immer noch nicht, aber ausreden lässt du es dir ja trotzdem nicht. Falls du mir hinterher die Ohren vollheulen willst, dass das Leben als infizierter so Scheiße ist werde ich nur ‚ich habe es dir gesagt‘ antworten.“

Als Antwort lacht Blaze ein bisschen und strubbelt Max durch das Fell. „Okay ich habs verstanden, ich werde dann versuchen leise zu leiden fall es dazu kommt.“

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Blaze lehnt gegen die Kajüte des schwarzen Katamarans und blickt auf den Sternenhimmel über der offenen See. Neben ihm saß Max und schmiegte seinen Kopf gegen das Bein des Banshee. Eine frische Brise weht den Beiden entgegen. Blaze senkt seinen Blick hinunter zu Max und krault ihn leicht hinter den Ohren. „Was für ein Chaos… ich hätte nicht erwartet, dass Summer so übel durchdrehen wird. Klar wars ne Möglichkeit aber ich hatte es nicht so extrem erwartet. Was für eine Verschwendung an Potential und Gewalt… aber immerhin wurden wir bezahlt.“

Max schaut Blaze direkt mit seinen großen Hundeaugen an und hält den Blick für eine ganze Weile lang aufrecht bis der Elf seufzt. „Ja du hast ja Recht, irgendwie hätte ich es kommen sehen müssen. Aber irgendwie war ich auch abgelenkt…. Sie weiß wie man das mit mir macht… warum hören eigentlich alle auf den Kerl der mit einer der Auftraggeber in die Kiste steigt? Und hör auf so zu gucken… das nächste Mal belassen wirs bei reinem Personenschutz und bunkern uns ein wenn es keine Pflichttermine vorgegeben vom Auftraggeber gibt. Wäre wohl noch etwas professioneller als die Klientin zu Vögeln… auch wenn es garantiert weniger spaßig ist.“

Blaze rubbelt Max über das Fell im Nacken und lässt sich dann selbst auf den Boden sinken um mit dem Labrador auf Augenhöhe zu sein. „Vielleicht sollte ich Mal mit Pixel reden, auch wenn ich ehrlich nicht glaube, dass es was bringen wird. Sie scheint echt Probleme damit zu haben, dass unser Job auch beinhaltet am Tod von Leuten verantwortlich zu sein. Irgendwie scheint sie es weniger zu stören wenn wir jemanden Töten der auf sie schießen könnte als wenn wir einfach auf Summer aufpassen und dabei selbst niemanden umbringen. Das einzige was mich bei der Nummer wirklich stört ist die ganze Aufmerksamkeit für so wenig Cash… aber da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Ein kann ich jetzt auf alle Fälle sagen, Furcht ist echt nicht so ein Kick wie Action oder Lust. Also brauchst dir keine Sorgen um mich machen, so schnell hab ich nicht vor diesem Haufen beizutreten dem Summer angehört.“ Sagt er und wuschelt Max über den Kopf.

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