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SIN: Fabrizius Prim / SIN: Alice Hartehof / SIN: José Hernandez SIN: Beatrice Albes

Lebensstil: Beatrice Modehof (Geschäftslokal)

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Ort: Lauenburg/Hamburg
Zeitraum: ---
monatliche Kosten: 8800€ - 1000€ pro Erfolg auf Gebräuche

Komfort & Grundversorgung: 3
Sicherheit: 3
Wohngegend: 4

Modifikationen:
Abgelegen, Kein Arbeitsschutz

Annehmlichkeiten:
Einzelhandel: Waren (Panzerung) 4, Hof, Werkstattgebäude

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Connections

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Jakob "Panda" Heinemann, Schieber und Waffenhändler in Hamburg (4/2), kennt Dareka als Dareka
Marina Wulfing, High Society Klatschreporterin in Hamburg (2/2), kennt Dareka als Alice Hartehof
Roland "Patcher" Herberling, Schattendoc in Hamburg-Bergedorf (2/2), kennt Dareka als Fabrizius Prim
Dr. Delores "Sewer" Ruschhaupt, Cyberdoc in einer Betaklinik in Hamburg-Neue Mitte Ost (3/2), kennt Dareka als Fabrizius Prim
Nadia Vehring, Barkeeperin in Hamburg-Bergedorf (1/3), kennt Dareka als Fabrizius Prim
Wiz BLITZ, Infobroker/Matrixkontakt (2/3), kennt Dareka als Dareka
Tristan "Drahtzupfer" Bohse, Zulieferer für Panzerungsmods und in Panzerung verbaubares Zubehör (4/1), kennt Dareka als Dareka

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Concorde Hotel, Hannover, 09.02.2076 22Uhr

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Ein Mann, der mit einem Hemd und einer Stoffhose bekleidet war, saß vor einem Tisch. Auf diesem Tisch hatte er einen großen Schminkkoffer aufgebaut. Neben dem Koffer lag eine Fianchetti Needler. Der Mann zog an seinen kurzgeschnittenen, schwarzen Haaren. Die gesamte Perrücke löste sich und gab den Blick auf die blanke Kopfhaut preis. Er tippte etwas auf seinem Transys Avalon herum. Mit einem mal fing sein Gesicht an sich zu verändern. Die Wangenknochen verschoben sich, der Kiefer wurde schmäler, die Nase feiner, die Lippen voller. Nach einer Minute war das vormals männliche Gesicht, dass einer jungen Frau.
Mit ausgesprochenen Sorgfalt schminkte sich die Person. Nach wenigen Momenten hatte sich auch die Brust zu einem B-Körbchen aufgebaut. Die Person stand auf und ging zu einem Schrank. Darin stand ein großer Rollkoffer. Diesen öffnete die Person, um ihn in Richtung Stuhl zu rollen. Sie setzte sich wieder auf den Stuhl und öffnete den Koffer. Darin waren zwei Arme und zwei Beine. Sie wirkten wie die zierlichen Gliedmaßen einer Frau. Erst beim genaueren hinsehen im Schulter- bzw. Hüftgelenksbereich wurde erkennbar, dass es sich um Cybergliedmaßen handelten.
Mit einem leisen Klick löste sich der rechte Arm aus seienr Verankerung an der Schulter. Vorsichtig legte die Person den Arm auf das nahe stehende Bett. Danach nahm sie ein Cybergliedmaß aus dem Koffer und brachte es an der Schulter an. Nun hatte sie einen femininen rechten Arm und einen masculinen linken Arm. Sie wechselte nach und nach die Gliedmaßen. Auch die Genitalien wurden ausgewechselt, welche ihren natürlichen Gegenstücken zum verwechseln ähnlich sahen.
Die nun als Frau erkennbare Person verräumte die männlichen Cybergliedmaßen in den Koffer. Danach schlüpfte sie in einen Actioneer Geschäftsanzug. Mit routinierten Handgriffen zog sie sich eine Perücke, mit bis zum Kinn reichenden braunen Haaren, auf den Kopf. Es klopfte an der Tür. Mit der Stimme einer jungen Frau rief sie: "Bin gleich fertig!" "Kaira, mach die Tür auf. Ich muss mit dir reden." sagte eine Männerstimme hinter der Tür. Kaira seufzte gespielt laut, überprüfte im Spiegel ihr Äußeres. Nach einer sorgfälltigen Prüfung, dass alles an seinem Platz ist, klappte den Koffer zu, steckte die Leichte Pistole in das Holster des Anzugs und schloss den Schrank, in dem der Koffer mit den Cybergliedmaßen stand.
Sie öffnete die Tür. Dort stand ein etwas nerdig aussehnder Bürotäter. "Komm doch rein." sagte Kaira mit einer verfürhrerischen Stimme. Der Bürotäter trat ein. Sie schloss hinter ihm die Tür und lehnte sich dagegen. "Was willst du hier, Slag? Ich habe gesagt, dass ich fertig mit Argus bin. Die Sache die ihr mir anhängen wolltet, brachte das Fass zum überlaufen." sagte sie, ohne irgendwelche Höflichkeiten auszutauschen. "Ich will dich warnen. Argus ist noch nicht fertig mit dir. Zumindest der Teil in Hannover." berichtete Slag, dessen Blick sich kaum von der Oberweite von Kaira löste. "Ich bin nicht blöd, Slag. Ich brenne hier alle Brücken nieder und tauche in den Schatten unter." gab Kaira bissig zurück. Slag sah sie ungläubig an. "Du willst in den Schatten untertauchen? Das ist Wahnsinn!" protestierte Slag. "Wahnsinn? Was soll ich den deiner Meinung nach tun? Warten bis mich ein Killerkommando aufspürt und über den Haufen schießt? Nein, da tauche ich unter. Darin bin ich schon immer gut gewesen." hielt sie dagegen.
"Du glaubst wirklich, dass das die Beste Lösung ist? Komm mit mir, ich kann dich beschützen." bot Slag ihr an. Sie schüttelte den Kopf und zug ihre Fianchetti Tiffany Needler. Der Bürotäter sah sie mit großen Augen an. Sie schraubte einen Schalldämpfer auf, während sie sagte: "Für wie blöd hälst du mich? Glaubst du etwa, das ich nicht mitbekommen habe, dass du mir das angehängt hast? Und das du dich jetzt in eine gute Position bringen willst? Du willst doch nur vor deinen Vorgesetzten gut darstehen, in dem du mir die fehlerhafte Positionierung der Sprengladung anhängst. Ist es nicht so?" Slag hob abwehrend die Hände. "Die Pläne waren alle korrekt. Du hast einfach einen Fehler gemacht. Jetzt steh dafür gerade. Du hast das Trinkwasser von hunderter wenn nicht sogar tausender Menschen verseucht." hielt er ihr vor.
Sie zielte mit der Pistole auf seinen Kopf. "Lüg mich nicht an Schleimscheißer. Aber es ist auch egal. Du hast mein jetziges Leben zerstört. Meine einzige Konstante in einem Leben voller Veränderung. Schade. Ich konnte dich wirklich leiden. Wir hätten Freunde sein können." sagte sie wehmütig. Bevor er irgendetwas sagen konnte, schoss sie zweimal. Slag sackte getroffen in sich zusammen. Kaira räumte ihre Sachen zusammen. Als sie den Raum verließ, sah sie noch eimal zu Slags toten Körper, als ob sie sich im Geiste verabschiedete.
Sie ging den Gang entlang, einen großen Rollkoffer hinter sich herziehend und einem Koffer in der Linken. Niemand schenkte ihr groß Beachtung. Sie stieg in den Aufzug, fuhr damit in die Tiefgarage und stieg in ihren GMC 422 Chameleon. Nachdem sie dem Fahrzeug angewiesen hat, von Hannover nach Hamburg zu fahren, checkte sie aus dem Concorde Hotel aus. Bei verlassen der besseren Viertel von Hannover, zog sie den Chip, auf der sich die SIN von Kaira Bohm befand, aus dem Kommlink und warf ihn aus dem Fenster. Trocken sagte sie: "Tut mir leid, Kaira. Du hattest ein schönes Leben. Hallo Alice Hartehof. Vielleicht hälst du länger durch." Nach dem wechseln der Perücke, dem verschieben der Wangenknochen und dem Einsetzten von Kontaktlinsen sah sie der Frau auf dem Bild sehr ähnlich. Unaufhalstam fuhr der GMC 422 Chameleon in Richtung Hamburg.

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Alt Berliner Residenz, Hamburg, 11.02.2076, 22 Uhr

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Die Straßen von Hamburg waren verschneit. Die Räumdrohnen hatten große Schwierigkeiten den Schneemassen Herr zu werden. Dareka stieg aus dem GMC Chameleon. Die Haare waren schwarz und nach hinten gegelt. Die Seiten waren kurz rasiert. Das Gesicht war männlich mit kantigen Gesichtszügen. Der Actioneer Geschäftsanzug wurde von einem langen Mantel etwas verdeckt. Vom Autohof wummerten starke Bässe. Betrunkene wankten zu ihren Fahrzeugen und Vergnügungsüchtige taumeln zum Autohof.
Dareka schloss sich einer Gruppe an. Sie scherzten etwas über die neuste Attraktion des Ladens, einer gefiederten Elfe. Die jungen Männer beschrieben die fantastischsten Tänze, die tollsten akrobatischen Einlagen. Dareka hörte ihnen zwar zu, aber hatte nicht so wirklich Interesse an einem gesurgten Elfen. Die anderen Männer verfielen in Schwärmereien über verschiedenste Stripperinnen des Ladens. Dareka setzte sich am Eingang von dem Grüppchen ab.
Er ging durch den Amüsierbereich nach hinten durch, wo die Separes waren. Er wusste, dass sein Schieber dort sein Kontaktbüro pflegte. Dareka klopfte kurz an der mittleren Tür und ging dann hinein.
In dem Separe saß ein älterer Herr, Mitte bis Ende 50. Er trug ein schlichtes weißes Hemd und eine Stoffhose, die von Hosenträgern in Position gehalten wurde. Er qualmte eine Zigarre. Er hörte angestrengt auf ein Gerät, welches entfernt an ein altes Röhrenradio erinnerte. "Guten Abend, Panda. Lange nicht mehr gesehen." sagte Dareka. Der alte Mann sah zu dem Neuankömmling. "Hallo Dareka. Hat es dich mal wieder nach Hamburg verschlagen?" fragte der Schieber. Dareka nickte nur. "Wie geht es Scoper? Noch so frech wie vor zwei Jahren?" wollte Panda wissen. Dareka setzte sich dem alten Mann gegenüber. "Scoper ist vor vier Monaten umgekommen. Ein Chummer hat ihn an Ares verkauft." berichtete Dareka. "Schade. Er war ein guter Mann." bedauerte Panda.
"Aber was kann ich für dich tun, Dareka?" fragte Panda. "Bei dir müssten mehrere Pakete für mich gekommen sein. Die hätte ich ganz gerne. Und ich bleibe etwas länger in Hamburg. Also falls du etwas Arbeit für mich hättest, wäre ich nicht abgeneigt." antwortete Dareka. "Ah, ich wunderte mich schon, was das für Kisten für dich waren. Dann komm mal mit." sagte der Schieber und stand vom Tisch auf. Dareka folgte ihm.
Die beiden gingen in den Keller des Autohofes. In einer Ecke standen mehrere längliche Kisten. "Keine Ahnung was da drin ist, aber ich hab es für die übliche Gebühr hier aufbewahrt." erzählte Panda. Dareka ging zu den Kisten und öffnete sie. In jeder Kiste war ein Cybergliedmaß. "Wunderbar. Da hat mir Sewer noch die letzte Ladung geschickt." freute sich Dareka. Panda sah ihm über die Schulter. "Ich habe einfache Cybergliedmaßen aufbewahrt?" wunderte sich Panda. "Nein, spezielle Cybergliedmaßen. Sie können sich Wandeln und Formen. Damit muss ich nicht mehr zwei Sätze mit mir herumschleppen." stellte Dareka die Sache richtig. "Ich hab dich noch nie danach gefragt, aber wie wandelbar bist du eigentlich?" wollte Panda wissen. Dareka grinste. "Ich bin ein Soziales Chamäleon mit vielen Gesichtern. Dies kannst du wörtlich nehmen. Ich kann nahezu jeden Menschen und Elfen imitieren." gab Dareka zurück.
Panda nickte. "Ich werd mich für dich nach Arbeit umhören. Kann aber sein das du mit einem fremden Team zusammen arbeiten musst. Ich vermittel nur Teamaufträge." sagte der alte Schieber. Dareka wechselte die Gliedmaßen nach und nach. "Ich werde schon mit ihnen zurechtkommen. Ach und kannst du die alten Gliedmaßen und die in meinem Auto zu Sewer zurückschicken?" fragte Dareka. Panda zuckte mit den Schultern und fragt: "Ist es mit ihm abgeklärt?" "Klar. Der Rückkaufwert sollte deine Ausgaben mehr als decken und als Anzahlung für den ersten Job dienen." bot Dareka an. "Gut machen wir so, aber schwing deinen Hintern jetzt aus meinem Lager. Ich habe noch andere Kunden." meckerte der Schieber. "Ja, ja. Bin schon weg." verabschiedete sich Dareka und ging am Schieber vorbei.

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Bergedorf, Hamburg, 3.4.2076, 12Uhr

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Panda hatte Dareka den Auftrag gegeben einen Kurier abzufangen, ein Paket zu entwenden und dieses dann an einer anderen Addresse abzugeben, vorzugsweise als dieser verkleidet. Er teilte Dareka mit, dass der Kurier sich oft im O´Braiden aufhielt, wenn er Mittags eine Pause machte. Deswegen legte sich Dareka, in Gestalt einer gut gebauten Spanierin und billiger Automatenkleidung im modischen Braun, auf die Lauer. Dareka wurde kaum von der Laufkundschaft beachtet. In ihren Augen war sie scheinbar nur eine weitere Gestrandete in Bergedorf, die sich gerade so über Harburg halten konnte.
Pablo Santana kam um Punkt 12 Uhr in das schmutzige Lokal. Seine Dienstkleidung des Lieferanten hatte schon bessere Zeiten gesehen. Er ging zum Tresen und setzte sich auf den Hocker. Die dickliche Bedienung stellte ihm einen Teller hin. Pablo scherzte kurz mit der Bedienung, bevor er sich seinem Soybrei widmete. Er schlürfte die Paste ausgesprochen laut. Dareka beobachtete ihn genau. Pablo war spanischer Herkunft, mit dicken Lippen, einer breiten Nase und einer fliehenden Stirn. Seine schwarzen Haare waren fettig und lagen platt an seinem Kopf an. Hin und wieder entsperrte er sein Kommlink, las was nach und schob sich weiter sein Essen in den Mund.
Nachdem er die Paste vollständig in seinen Mund geschaufelt hatte, ging er auf das Herrenklo. Dareka nutzte den Moment und ging ihm hinterher. Pablo stand an einem Pissoar und erleichterte sich gerade. Dareka schloss die Tür zur Herrentoilette etwas lauter, so dass Pablo über die Schulter sah. Als er feststellte, dass gerade eine Frau im Raum war, kniff er im Mittelstrahl zusammen. "Senora, sie haben sich geirrt in Tür." brachte er mit gebrochenem Deutsch heraus. Dareka lächelte ihn an. "Oh, ich steh auf schüchterne Spanier." sagte sie zuckersüß. Pablo sah etwas irritiert zu ihr, dabei seine Männlichkeit bedeckend.
Dareka ging auf den Lieferanten zu. Dabei ließ sie ihre Hüften etwas schwingen. "Senora, das sein unangebracht." protestierte Pablo schwach. Sie legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. "Du kennst doch bestimmt einen Ort, wo man uns nicht überraschen kann, nicht wahr?" hauchte sie ihn sein Ohr. Dabei ließ sie ihn tief in ihren Ausschnitt blicken. "Lieferwagen. Haben Lieferwagen. Vor Laden sein." brachte er noch heraus, bevor Dareka ihm einen Kuss auf die Lippen drückte. "Dann warte ich dort auf dich. Nimm dir ruhig noch etwas Zeit." raunte sie ihm ins Ohr, bevor sie sich umdrehte und aus der Herrentoilette ging. Pablo sah ihr noch immer total überrascht nach.
Dareka wischte sich angewidert über die Lippen, als sie aus dem Lokal herausging. Sie brauchte nicht lange um den Lieferwagen zu finden. Wenige Augenblicke später kam Pablo. Dareka empfing ihn mit einer Umarmung und einem Kuss. "Na, wollen wir etwas Spaß haben?" fragte sie in einem gespielt anrüchigen Tonfall. Pablo schluckte etwas, unschlüssig ob er es wirklich tun sollte. Eine leichte Berührung an einer empfindsamen Stell ließ seine Zweifel jedoch dahinschmelzen. Er öffnete den Lieferwagen und beide verschwanden hinein. Nach einigen Minuten knallte es zweimal, so als ob etwas herunter gefallen wäre.
Dareka sah auf den Ohnmächtigen unter ihr. Zwei schwere Pakete lagen neben seinem Kopf. Die Runnerin atmete tief durch. "Glück, dass die Pakete nicht richtig gesichert waren." sagte sie zu sich selbst.Sie machte mehrere Fotos von Pablo aus verschiedensten Winkeln. Danach entkleidete Sie den Spanier und fesselte ihn mit Handschellen an die Gepäckregale. Mit einem Gedankenbefehl an ihr Kommlink startete sie die Umwandlung. Schmerzhaftes stöhnen entrann ihrer Kehle, als sich das Gesicht umformte. Die Haare bildeten sich etwas zurück und wurden kurz, schwarz und sahen fettig aus. Die Arme wurden etwas breiter und länger, die Beine pumpten sich ein wenig auf. Nach wenigen Momenten sah Dareka Pablo zum verwechseln ähnlich. Aus dem Schmuggelbehälter am Bein holte Dareka noch eine Auswahl an Augenbrauen und klebte sie an.
Sie zog sich die Arbeitskleidung von Pablo an. Mit einer schnellen Handbewegung nahm sie das Kommlink, entsperrte es und suchte nach dem Paket. Es war ein kleines, unscheinbares Paket, welches sich hinter einem ziemlich schweren Paket befand. Dareka setzte sich an das Steuer des Lieferwagens, gab die Addresse ein, wo das Paket für Panda abgeliefert werden sollte und sagte leise: "Zum Glück sind Harburg, Bergedorf, Pinneburg und Stade solche Dreckslöcher, dass man noch Kuriere braucht." Der Autopilot fuhr los. Dareka nutzte die Zeit und stellte ihren Stimmmodulator auf die Stimme von Pablo ein.
An der Grenze zu Wandsbek fuhr Dareka auf einen Hinterhof eines Bürogebäudes. Sie sendete eine kurze Nachricht an eine Kommlink-Nummer, die sie von Panda bekommen hatte. Einige Minuten später kam ein Anzugträger aus dem Bürogebäude. Dareka alias Pablo stieg aus dem Lieferwagen aus, mit dem Paket in der Hand. "Haben sie das Paket?" fragte der Anzugträger nervös. Dareka versuchte den Sprachstil von Pablo zu imitieren: "Hängen ab, ob sein Senor Johnson und haben Code." Der Anzugträger hielt ihm einen Credstick hin. "Da ist der Code. Los, los, geben sie mir endlich das scheiß Paket." sagte der Mann nervös. Dareka nahm den Credstick und steckte ihn an Pablos Kommlink. Es zeigte den vereinbarten Code an. "Ich behalten Stick, wie vereinbart. Hier Paket." versuchte Dareka ihn zu beruhigen. Er riss Dareka förmlich das Paket aus der Hand, als er es hinhielt. Mit schnellen Schritten verschwand der Anzugträger wieder im Gebäude.
Dareka setzte sich wieder in den Lieferwagen, in dem Pablo mittleweile wieder zu Bewusstsein gekommen war, aber mit seiner eigenen Socke geknebelt war. "Du kommst gleich wieder frei. Aber vorher muss ich mich noch umziehen. Du willst ja nicht nackt deine Schicht verbringen, oder?" amüsierte sich Dareka über Pablo. Dieser gab ein gedämpftes Geräusch von sich. Nachdem sie den neuen Zielpunkt ins Autonav eingegeben hatte, begann sie sich wieder zu verändern. Diesmal wechselte Dareka auf eine voreingestellte Blondine.
Wieder stöhnte sie unter Schmerzen auf, als sich ihr Gesicht umformte. Ihre Haare wurden wieder länger, voller und blond. Sie schlüpfte wieder in ihre vorherige Kleidung. Die Kleidung von Pablo warf sie ihm einfach über den Kopf. Als der Lieferwagen stehen blieb, richtete sie ihre Fianchetti Needler auf ihn. "Ich mache dich jetzt los, aber keine dummen Tricks, oder dein Kopf hat ein weiteres Loch." drohte sie dem Lieferanten. Dieser schüttelte den Kopf.
Dareka machte ihn mit vorgehaltener Waffe los. "Tut mir leid, dass aus dem versprochenem Schäferstündchen nichts geworden ist, aber du stinkst zu sehr. Sorry." sagte sie mit weicher Stimme einer 20 Jährigen. Danach flüchtete sie aus dem Lieferwagen. Pablo blieb total verdadert zurück.
Nachdem Dareka etwas Distanz zwischen sich und den Lieferwagen gebracht hatte und dabei in einen Bus gestiegen ist, rief sie mit einem Gedankenbefehl den Kontakt von Panda auf. Sie schrieb:

Paket ist abgeliefert. Empfangsbestätigung habe ich bei mir. Heute Abend vorbei.

Es schüttelte Dareka erneut bei den Gedanken, wie eklig Pabloskörper war. Sie löschte daraufhin sämtliche Bilder von ihm, um nie wieder in seine Haut schlüpfen zu müssen.

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Clipper-Elb-Lodge, Hamburg, 10.09.2076, 21Uhr

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Dareka saß im Hotelzimmer vor einem Tisch. Dort hatte sie ihre Schminkutensilien aufgebaut. Jedoch brauchte sie nur den Spiegel, Watte-Pads und zwei Mittelchen zum Abschminken. Auch wenn sie in der Lage war ihre Haut beliebig zu verändern, egal ob faltig, glatt, weiß, braun oder gelb, erwartete manche Rolle von ihr, dass sie Make-Up trug. Das galt besonders für Alice. Sie mochte Alice. Den ganze Werdegang der genauso falsch war wie die Knochen in ihrem Gesicht. Aber Alice hatte ein stabiles Leben. Sie war immer auf Achse. Gerade als Vertreterin für Kosmetikprodukte musste sie ein entsprechendes Äußeres pflegen.
Nachdem sie sich abgeschminkt hatte, setzte sich Dareka auf das weiche Bett und ließ sich hineinfallen. Ihre Gedanken kreisten um die Runner, mit denen sie heute zusammengearbeitet hatte. Blaze, scheinbar der Alpha von ihnen schien Ahnung zu haben. Auch schien er den Auftraggeber persönlich zu kennen. Ungewöhnlich aber nicht unmöglich. Dann war dieser Typ, Ranger, mit den Hunden. Auffällig wie eine Neonreklame im finsterstesten Harburg. Dareka war sich nicht sicher warum er das tat, aber sie war sich sicher, dass es ihn früher oder später ins Grab bringen wird. Dann war dann noch diese Magierin, Iana. Still und beobachtend. Schien irgendwie wie eine Ermittlerin von einem Sicherheitsdienstleisterin vorzugehen. Dareka machte sich die Notiz sie im Auge zubehalten, wenn sie wieder zusammenarbeiten sollten.
Dann war da noch der Oni, Reiki. Groß, bedrohlich, schweigsam. So würde ihn Dareka charakterisieren. Vielleicht blüht er erst etwas im Kampf auf. Die Riggerin Skyllha schien kompetent zu sein, allerdings genauso zurückhaltend wie Reiki und Iana. Dareka grinste über die Irritation die Skyllah hatte, als sie sie als Frau gesehen hatte. Und da war dann noch Pixel oder Juni, wie sie von Blaze zwischendurch genannt wurde. Sie war der "Decker" der Gruppe. Allerdings wurde Dareka die Vermutung nicht los, dass sie etwas über ihre Fähigkeiten oder Ausrüstung verborgen hielt. Aber darüber wollte sich Dareka für den Moment keine weiteren Gedanken machen.
Sie richtete sich wieder auf und streckte sich etwas. Ihre Gedanken kreisten um die Teenager, die sie heute etwas an der Nase herumgeführt hatte. So unschuldig, so blauäugig. Plötzlich wurde ein Bedürfnis in ihr wach. Sie stand auf und ging wieder zu ihrem Schminkkoffer. Mit einem Gedankenbefehl rief sie ein Menü ihres Kommlinks auf. Dort wählte sie mehrere Subordner an, bis sie schließlich bei einem Ordner ankam, der "Leilah" hieß. Sie zögerte für einen Moment. Dieser Ordner war der Älteste von einer ganzen Reihe von Ordnern, die mit cryptischen Datein gefüllt waren. Dareka schloss das Menü wieder. Tränen liefen ihr über die Wangen. Leise sagte sie zu sich selbst: "Heute nicht, Kleines. Heute bleibst du dort wo du bist." Sie sah in den Spiegel ihres Schminkkoffers. Dort blickte sie nur Alice Harthof traurig an. Wütend klappte sie den Koffer zu.
Dareka zog sich aus und ging in die große Dusche ihres Zimmers. Dort zog sie die Smart-Perücke vom Kopf und warf sie achtlos auf die Toilette. Sie schaltete das Wasser der Dusche ein. Erst stand sie dort und ließ das Wasser über ihren Körper fließen. Nach mehreren Minuten, in denen sie die Augen geschlossen hatte, sank sie zu Boden. Sie schluchzte. Etwas wimmernt fragte sie: "Wer bin ich? Ich bin nicht Alice und auch nicht Fabrizius. Aber Leilah bin ich auch nicht mehr?" Dareka schlang die Arme um ihre Beine. Sie wippte etwas vor und zurück. Das Wasser strömte über ihren Körper.
Eine gefühlte Ewigkeit später stieg sie aus der Dusche. So wie sie war, stellte sie sich vor den Spiegel. Dort sah ihr die ungeschminkte, kahle Alice in die Augen. Dareka zeigte die Zähne. Mit selbstbewussten Tonfall sagte sie: "Ich bin weder Alice, noch bin ich Fabrizius. Und auch Leilah bin ich nicht mehr. Ich bin Dareka."

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"Unsere Frau am Hafen" Altona, Hamburg, 22:12Uhr 27.04.2076

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Dareka saß im Fischrestaurant "Unsere Frau am Hafen". Sie hatte von Panda den Auftrag vermittelt bekommen, das Kommlink eines gewissen Walther Lücking zu stehlen. Lücking ist ein Parteimitglied der ESP. Panda hat ihr einen Decker vermittelt, der sie unterstützen soll. Er nannte sich selbst Wiz BLITZ. Wiz trat mit Dareka nicht in persönlichen Kontakt, sondern nur über seine Persona, die einem klischeehaften Magier nachgebildet war. Wiz hat den Nixdorf Sekretär mit Liebesagent gehackt, um Dareka ein Date mit Lücking zu organisieren. Natürlich hatten die beiden auch das optimale Profil ausgearbeitet. Kurze blond Haare, schlank mit kleinen Brüsten, slavischen Gesichtszüge und einen gepflegten Kleidungsstil.
Dareka hatte ihr Kommlink auf Schleichfahrt geschalten. Sie saß in einem Separee. Gelangweilt spielte sie mit dem Weinglas. "Er sollte gleich da sein, Dareka. Also schön cool bleiben." quäckte Wiz Stimme durch ihre Ohrstöpsel. Dareka schüttelte kurz ihr linkes Handgelenk, an dem das blaue Armband hing, welches der Blue Defender ist. Er zeigte ihr in der AR an, dass es 22:22 Uhr war. Sie war mit Lücking um 22Uhr verabredet gewesen. Genervt seufzte Dareka laut.
Sie zuckte etwas überrascht zusammen, als jemand sagte: "Entschuldigen Sie, dass ich Sie solange habe warten lassen. Der Partei Konvent hat leider etwas länger gedauert." Walther Lücking war ein etwas dicklicher, braunhaariger Mann im Anzug, der eine Aktentasche bei sich hatte. "Ach das macht doch nichts. Sie konnten ja nichts dafür. Ich bin Antonia Radhrev. Und Sie müssten dann Walther Lücking sein." begrüßte Dareka den Politiker mit einen leichten russischen Dialekt. Dieser setzte sich und legte die Aktentasche neben sich auf die Bank.
"Mir ist aufgefallen, dass Sie gar keine SIN aktiv haben." merkte Lücking an. Dareka lächelte lasziv. "Weder meine Kollegen, noch mein Arbeitgeber müssen wissen, mit wem ich mich wo treffe. Und manche meiner Kollegen sind so neugierig." heuchelte sie ihm vor. Er nickte verstehend. "Das ist natürlich verständlich. Aber ich möchte Sie fragen, ob es ihnen peinlich ist über eine Datingapp verkuppelt zu werden?" fragte er leicht verlegen. Dareka lehnte sich etwas nach vorne, dabei ließ sie ihren Fuß etwas an seinem Bein hinauf und hinab fahren. "Nenn mich doch einfach Antonia, Walther. Und nein, es ist mir nicht peinlich, solange ich auf meine Kosten komme." antwortete sie.
Der Kellner brachte die georderten Getränke. Es waren allerdings wesentlich mehr, als Dareka erwartet hatte. Mit einem Gedankenbefehl rief sie Wiz Kontakt auf: "Gehen die ganzen Drinks auf deine Kappe?" "Nope, die hat er selber bestellt. Scheint ein ziemlicher Säufer zu sein." schrieb er zurück. "Na super." merkte sie noch kurz an und schloss das Chatfenster. Bevor Dareka überhaupt realisieren konnte, was überhaupt alles da war, hatte Walther von angefangen zu trinken. Die Unterhaltung der beiden drehte sich über Oberflächlichkeiten, wie Arbeit und Neigungen, aber nach 20 Minuten war Lücking so blau, dass er fast nichts mehr mitbekam.
Er nuschelte eine Entschuldigung. Dareka schüttelte es innerlich, als er an ihr vorbei ging. Wiz meldete sich mit: "Jetzt. In der Tasche ist das Kommlink. Schnapp es und verdufte, bevor du an den Alkoholdämpfen ohnmächtig wirst." Dareka ging um den Tisch herum und griff in die Aktentasche. Neben dem Kommlink fand sie dort noch eine ganze Menge weiterer Flaschen und Patches. Sie nahm das Kommlink, schaltete es aus und setzte sich wieder auf ihren Platz. Als sie sich sicher war, dass niemand zu ihr sah, ließ sie den Schmuggelbehälter in ihrem rechten Bein aufklappen. Sie steckte das Kommlink in das Fach und klappte den Behälter wieder zu.
Als sich Lücking 5 Minuten lang nicht blicken ließ, warf sie gespielt brüskiert die Serviette auf den Tisch. Sie ging nochmal um den Tisch herum, klaute einen Credstick aus der Aktentasche und verließ dann das Restaurant. Sie ging die Straße entlang und ging in eine Seitengasse. Dort aktivierte sie ihre SIN von Alice und wandelte sich in sie. Ihr hing der Gedanke des total betrunkenen Politikers nach. Es erinnerte sie an ein Leben, dass schon Ewigkeiten zurücklag. Ihr Vater war ein Alkoholiker gewesen, wie auch sein Vater. Ihre Mutter hing die ganze Zeit am Chip. Auch Dareka selbst hatte schon Schwierigkeiten mit den Drogen gehabt. Lange bevor sie in die Schatten ging. Dareka fasste den Gedanken, sich dies bezüglich Hilfe zu suchen. Aber erst musste das Kommlink zu Panda.

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"Terra Luna", Bergedorf, Hamburg, 23:50 Uhr 7.05.2076

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Dareka stand in der Schlange vor dem "Terra Luna", einer Disco im Weltraumlook. Er hatte sich entschlossen, als Jose Hernandez zu gehen. Entsprechend hatte sich Dareka die braunen Haare nach hinten gegelt und simplere Kleidung gewählt. Das Publikum des "Terra Luna" hatten vornehmlich silberne, Raumanzügen nachempfundene Kleidung an. Dareka hatte Glück, dass ein Kostümverleih noch etwas auf Lager hatte, auch wenn er das enge Oberteil und die Hotpants als modische Entgleisung ansah, war es doch die unauffälligste Kleidung.
Während er anstand, ging Dareka nocheimal seinen Plan durch. Panda hatte ihn an einen Schmidt vermittelt, der von Dareka verlangte, um Punkt 1:00 Uhr einen Datenstick an die Haustechnik anzustöpseln. Dareka wusste nicht was auf dem Stick war und es war ihm auch egal. Der Schmidt hatte Dareka einen Plan des Gebäudes zukommen lassen und drei potentielle Punkte markiert, an denen der Datenstick gefahrlos platziert werden konnte. Einer war an der Bar, der andere am DJ-Pult und der letzte im Büro. Herr Schmidt hatte Dareka versichert, dass das Büro zu dieser späten Stunde wahrscheinlich leer war und das ein altes Bartschlüsselschloss an der Tür war. Als zusätzliche Bedingung musste der Stick wieder aus dem Gebäude geschmuggelt werden und anschließend bei Panda abgegeben werden, damit dieser ihn vernichtet.
Nachdem Dareka grob abgetastet wurde, ging er hinein. Es lief Musik der Sparte Future Trance. Die Menge war angeheizt und tanzte im Beat. Die AR-Show zeigte verschiedenste Ausschnitte moderner Sci-Fi-Serien, welche von einer bunten Lasershow begleitet wurde. Dareka nutzte die Gelegenheit etwas zu tanzen und in der Menge unterzutauchen. So tanzte sich Dareka durch die Menge. Dichter Nebel wurde regelmäßig in die Menge gesprüht.
Auf seiner Brille hatte Dareka sich den Plan der Disco gelegt. Das Büro war direkt bei den Toiletten. Am Ende des Tracks verlies Dareka die Tanzfläche. Die Brille zeigte 0:40 Uhr an. Dareka machte sich auf den Weg zu den Toiletten. Es herrschte nur wenig Betrieb bei den Toiletten. Dareka ging auf die Herrentoilette in eine der Kabine. Dort ließ er die Werkzeugkiste des linken Beins ausfahren und nahm sich verschiedene Dietriche. Er schloss die Werkzeugkiste wieder und ging aus der Kabine.
Vorsichtig spähte er in den Gang. Niemand war dort zu sehen. Dareka huschte zur Bürotür. Er fing an das Schloss zu bearbeiten. Plötzlich wurde er von hinten von einer Frau angesprochen: "Hey, was machst du den da?" Dareka drehte sich ertappt um und sah die Frau an. Sie war höchstens 25 Jahre alt, hatte fluorisiernde Haare, ein hautenges Spaceoutfit an und sah Dareka neugierig an. "Oh, ich ähm, bin vom Hausservice und der Chef hat seinen Schlüssel im Büro vergessen. Und weil ich ab morgen im Urlaub bin, muss ich halt kurz in meiner Freizeit ran." erklärte Dareka schnell. Die Frau sah ihn verwirrt an.
Ein Blick auf die Uhr zeigte Dareka, dass er noch knapp fünf Minuten hatte. "Darf ich ihnen dabei zusehen?" fragte sie überschwänglich. Dareka versuchte sich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. "Nein, das geht leider nicht. Berufsgeheimnisse und so. Aber wenn ich hier fertig bin, komme ich vor zur Bar und geb ihnen einen Drink aus. Klingt das nach etwas?" versuchte Dareka die Frau abzulenken. "Ok. Ach ich bin die Maggi. Bis gleich .. ähm .. Jose." verabschiedete sie sich.
Dareka atmete kurz durch. Zum Glück war Jose Angestellter bei einer Zeitarbeitfirma aus Hamburg. Er machte sich daran das Schloss zu knacken. Nach wenigen Sekunden war die Tür offen. Dareka huschte in das Büro. Mit dem Licht des Kommlinks suchte Dareka nach dem Zugangsport. Nach drei Minuten fand Dareka einen Port im Schreibtisch. Ein Countdown zeigte an, dass er noch genau 30 Sekunden hatte. Als der Countdown auf 0 war, steckte Dareka den Datenstick in den Port. Plötzlich funkte es und verschiedenste Lichter in dem Büro gingen an und wieder aus. Auch durch den Türspalt konnte Dareka Licht flakern sehen.
Geschrei war aus dem Publikumsraum zu hören. Dareka wartete bis 1:01 Uhr und zog dann den Datenstick wieder ab. Mit einer schnellen Bewegung öffnete sich der Schmuggelbehälter, in den Dareka den Datenstick und die Dietriche hineinwarf. Ohne sich lange umzusehen, ging Dareka aus dem Büro. Im Tanzsaal war Panik ausgebrochen. Die AR zeigte zu den Notausgängen. Dareka nutzte die Gelegenheit und mischte sich unter die panische Menge. Wenige Augenblicke später hatte er seine SIN deaktiviert. Die Menge brachte ihn mit nach draußen. In der Entfernung waren Sirenen zuhören. Dareka spielte den entsetzten Passanten, bis sich die Leute etwas verteilten. Dann entfernte sich Dareka vom "Terra Luna" und rief sich sein Auto.

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Cube-Hotel, Bergedorf, Hamburg, 28.05.2076, 2:33 Uhr

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Dareka ließ warmes Wasser in das Waschbecken des kleinen Badezimmers fließen. Mit einer einfachen Handbewegung drückte er den Hebel herunter, um das Wasser zu versiegen zu bringen. Er gab etwas Shampoo in das Wasser und verrührte es mit der Hand, bis sich etwas Schaum bildete. Dann nahm er ein Tuch, tauchte es kurz ins Wasser und began das männliche Cybergenital in seinen Händen zu reinigen. Immer wieder schüttelte der Verwandlungsexperte den Kopf. "Dieser stinkende Kerl. Und diese billige Anmache. Bäh", murmelte Dareka zu sich. In Gedanken ging er den Auftrag noch einmal durch.
Die meisten schienen mittlerweile zu wissen, was sie zu tun hatten, auch wenn manchmal das selbstständige Denken aussetzte. John, oder Psycho, schien ein ziemlich direkter Mensch zu sein, besonders in seiner Vorgehensweise. Aber seine Kampfkraft und Ideenreichtum schienen mit seinem Körpergeruch Hand in Hand zu gehen. Er und Pixel, oder Juni wie er sie nannte, schienen eine engere Beziehung zueinander zu haben. Ob diese sich negativ auf die Arbeit auswirken wird, konnte Dareka allerdings noch nicht einschätzen.
Dareka klemmte das Gliedmaß zwischen die Knie und polierte etwas über den Kopf. Nach ein paar Minuten des sauber machens setzte Dareka das Gliedmaß wieder an. Er ging in den beengten Wohnraum seiens Zimmers. Es war gerade genug Platz für ein Bett, einen Trid und gerade genügend Platz, damit der Schrank die Eingangstür nicht blockierte. Dareka war froh, dass er nicht mehr lange in diesem Hotel wohnen musste. Die Anzeige klang wesentlich besser, als was geboten wurde. Aber dies war ja meistens der Fall.
Nachdem Dareka sich in das Bett fallen ließ und eine Schabe weggeschnippst hatte, ließ er seine Gedanken schweifen. War es an der Zeit eine Festebleibe zu organisieren? So schön wie die Hotels in Hamburg waren, so unsicher waren sie manchmal. Dann kam auch die Frage nach dem nächsten Einbau, der notwendig wurde. Pixel war eine Technomancerin. Sicher würde sie nie etwas gegen ein Teammitglied unternehmen, aber ein interner Router würde die Nerven beruhigen. Allerdings hatte ihm Patcher von einem herkömmlichen abgeraten, da er nicht garantieren konnte, dass die Biointrigität nicht zu sehr leiden würde. Vielleicht sollte er mal Sewer anrufen. Oder vielleicht doch eine kleine, aber feine Überraschung, für den Fall des Falls, das Psycho seine Finger nicht bei sich behalten kann.

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Pension L'Amour, Harburg, Hamburg, 06.06.2076, 14:10 Uhr

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Die Pension L'Amour befand sich im Randbereich zwischen Harburg und Bergedorf. Das Viertel wurde von einer Gang kontrolliert, die aber unter der Fuchtel der Vory standen. Dareka hatte das Glück, dass sie als Alice Hartehof, günstig ein kleines Ferien Arpartement mieten zu können. Dazu gehört auch ein kleiner, verwilderter Garten, in dem nichts außer Unkraut wuchs. Ringsum war er von hohen Mauern eingeschlossen, die jeglichen Blick hinein verwehrten.
Dareka hatte mehrere Zielscheiben aus Müll, Unkraut und alten Verpackungen gebastelt und an verschiedensten Orten aufgestellt. Sie ließ die Monofilamentpeitsche aus dem Fingerkuppenbehälter aus ihrem Fingerkuppenbehälter im rechten Zeigefinger ausfahren. Sie ließ die Peitsche kurz tanzen, was nur durch die Fingerspitze wirklich sichtbar wurde. Dann ließ sie ihre Hand vorschnellen und ließ dabei das Handgelenk herumschnellen, so dass die Peitsche durch ein Müllziel hindurchschnitt. Sie wiederholte die Bewegung gegen ein am Boden stehendes Ziel. Die Fingerspitze schnellte vor. Bevor der Monodraht durch das Ziel durchschneiden konnte, wurde er jedoch zurückgezogen. Dareka sah verwundert auf ihre Hand. Eine Fehlermeldung wurde ihr eingeblendet, dass der Sicherheitsmechanismus gegen Verheddern ausgeführt wurde. Sie seufzte. Jeder vierte Angriff löste diese Fehlermeldung aus. Aber Dareka traute sich nicht die Wifi-Sicherheitssperre auszuschalten. Zu groß war die Gefahr für Selbstverletzung.
Sie atmete mehrmals tief durch. Wieder ließ sie die Monofilamentpeitsche ausfahren. Sie ließ ihre Hand wieder vorschnellen. Die Peitsche schnallzte wie sie es wollte. Der Styroporbehälter wurde sauber in der Mitte geteilt. Dareka versuchte sofort einen weiteren Angriff und wollte die Peitsche von oben auf ein Ziel herunterfahren lassen. Auf halben Weg spürte sie kurz einen leichten Ruck an der Hand, gefolgt von zwei Aufschlägen. Die Peitsche traf ihr Ziel wie geplant, aber das was zusätzlich mit heruntergefallen war, schien mal eine Taube gewesen zu sein. Dareka ließ ihre Monopeitsche wieder einrollen.
Bevor sich Dareka das Täubchen ansehen konnte, klingelte ihr Kommlink. Mit einem Gedankenbefehl ließ sie sich den Anruf zeigen. Es war Panda. Mit der Stimme von Fabrizius nahm sie an. "Hallo Panda, was kann ich heute für dich tun?", fragte sie. "Ich hätte einen kleinen Auftrag für dich mit einem anderen Team. Sie brauchen einen Unterhändler der sie wo reinquatschen kann. Details bekommst du von mir beim Treffen um 7. Interesse?", tönte Pandas Stimme. "Klar. Ich werde pünktlich sein. Üblicher Raum?", hakte Dareka noch nach. "Wie immer. Bis später.", verabschiedete sich Panda. Das Gespräch brach ab, bevor Dareka sich verabschieden konnte.
Dareka sah auf die Überreste des Täubchens. Ein sauberer Schnitt ging miten durch den Körper. Leicht angewidert sah Dareka auf all das Blut, was sich um das Täubchen mittlerweile verteilt hatte, auch wenn es auf dem Gras nur schlecht zu erkennen war. Dareka holte eine Plastiktüte und verfrachtete die Überreste des Täubchens hinein. Danach nahm sie eine alte Gießkanne und schwämmte eine ganze Weile die Blutflecken auf, so dass auf dem Gras nichts mehr zu sehen war. Danach brachte sie die eingetüteten Überreste des Täubchens zur Mülltonne des Nachbararpartements, in der ein absoluter Exzentriker lebte, der nur mit einem grünen Seidenbademantel mit flauschigen Borten bekleidet war. Zumindest immer dann, wenn Dareka den Müll raus brachte, oder zufällig das Haus verließ. Danach machte sich Dareka etwas frisch, schlüpfte wieder in die Rolle von Fabrizius Prim und machte sich auf den Weg zum Treffen.

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Pension L'Amour, Harburg, 26.06.2076, 22:00Uhr
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Dareka lümmelte als Alice auf dem Bett ihres Zimmers. Aus den Boxen dröhnte Rockmusik eines Splatterhorrorfilms, bei dem ein Gestaltwandler Teenager niedermetzelte. Hie und da kicherte sie mal, aber der Film schien sie nicht besonders zu packen. Sie stand vom Bett auf und ging zum Soybereiter. Dareka hielt inne, als sie am einen Spiegel vorbei lief. Das einzige, was sie dort erblickte, war das einzige, was noch wirklich echt an ihrem Körper war. Das Einzige, was sie noch wirklich mit der Person verband, die sie vor ihrer Ausbildung und Arbeit bei ARGUS war.
Die braunen Augen von Leila starrten sie tief an. Dareka machte mehrere Schritte zurück. Sie hielt ihren Kopf. "Lass mich in Ruhe! Ich bin nicht mehr du!", schrie sie das Spiegelbild an. Wild schüttelte sie den Kopf. Sie stolperte über den Teppich und fiel zu Boden. Auf allen Vieren kroch sie zur Ecke. Sie schlang ihre Arme um ihre Beine und wippte etwas vor und zurück. "Du bist nicht mehr ich. Du bist gestorben, als ich bei ARGUS angefangen hatte. Du warst schon tot, als ich in den Schatten war, bevor ich bei ARGUS war. Hör endlich auf mich zu verfolgen.", flüsterte Dareka vor sich hin.
Unwillkürlich wählte sie mental den Ordner mit den gespeicherten biometrischen Daten von Leila an. Dareka stieß heftig die Luft ein und aus, als die Servos der Cyberware begannen, die gewählten Informationen umzusetzten. Ihre Züge wurden weicher, jugendlicher. Die Haare färbten sich schwarz und wuchsen etwas. Wenige Augenblicke später saß ein Teenie im Kunstseidennachthemd, welches ihr etwas zu groß war, auf dem Boden. Dareka weinte etwas. "Bist du jetzt glücklich? Hast du jetzt deinen Willen? Ich will nicht das kleine, schwache Mädchen sein, dass sich für die nächste Mahlzeit an leichtgläubige Typen ran werfen musste.", schluchzte sie mit kaum hörbarer Stimme.
Dareka drückte sich an der Wand wieder auf die Füße. Sie starrte wütend auf ihr Spiegelbild. Mit einem Gedankenbefehl rief sie die Datein von Leila auf. Sie wählte alle an und wollte sie löschen. Aber als die Frage kam, ob sie sicher sei, hielt sie inne. Etwas in ihr hielt sie zurück. Sie brachte es einfach nicht über das Herz ihr altes Selbst zu löschen, selbst wenn es sie noch so sehr schmerzte. Dareka schloss den Ordner wieder, wählte Alice wieder an und die Servos begannen ihre schmerzhafte Arbeit. Das Haar wurde wieder Braun, die Züge erwachsener und weiblicher. Dareka holte sich neben ihrem mittlerweile kaltem Essen noch eine Flasche Synthvodka, setzte sich wieder auf das Bett und schaltete "Karl Kombat Mage - New Dawn" auf DeMEKo-Film ein

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Lolas Cocktail Bar, Neue Mitte, 7.7.2076, 4:00 Uhr

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Die Cocktail Bar lag in den Randbezirken der Neuen Mitte. In der Nähe befanden sich einige Freudenhäuser, Casinos und andere Dinge, bei denen man Spaß haben konnte. Der Besitzter der Bar, ein Herr namens Sergej Mutton hatte sehr lukrative Deals mit den umliegenden Läden abgeschlossen. Die Likedeeler sorgten für zusätzlich Ruhe, gerade gegenüber den Vory.
Die Bar war nur noch von ein vier sehr Hartgesottenen oder Verzweifelten besucht. Jeder hatte für sich ein Domizil ergattert. Ein bärtiger, älterer Mann saß in einem Viererplatz, direkt neben einem künstlichem Gummibaum. Er starrte finster in seinen Cuba Libre. Eine Frau saß direkt neben dem Zigarettenautomat. Kaum war eine ihrer Cheap-Smoke Packungen leer, holte sie sich sofort eine Neue. Dazu gab es einen Sex on the Beach.
Ein deprimiert dreinblickender Ork saß bei einer alten Jukebox, die AR-fähig gemacht wurde. Es lief immer wieder der gleiche Liebessong. Der Ork schluchzte zwischen durch immer wieder mal und kippte sich ein Hurlg nach dem anderen rein. Fabrizius saß an der Bar. Sein Actioneer Anzug war knittrig, die Kravatte gelöst. Eine Fluppe hing ihm im Mundwinkel. Mit müden Augen beäugte er kritisch das fast leere Glas. Er wusste noch nicht einmal mehr, was er da eigentlich trank und es war ihm auch egal gewesen.
"Nina, noch einen.", raunzte er mit schwerer Stimme zur Barkeeperin. Nina war eine Nocturne. Sie hatte dunkles Fell und ihre Augen hatten jeden Kunden im Blick. Sie trug die vorgeschriebene Kleidung für weibliches Dienstpersonal in diesem Laden, auch wenn es relativ lächerlich an ihr aussah, da der eigentliche Blickfang, egal ob Beine oder Brust, mit Fell bedeckt waren. "Honey, du hattest heute schon einen Lofwyr und zwei Excalibur-Explosionen. Das reicht denk ich für heute. Oder hast du vor dich tot zu saufen? Hältst ja sonst nicht so viel aus.", fragte Nina etwas besorgt.
Fabrizius schüttelte etwas den Kopf. "Nein, ich ... ach ich hatte diesen ... Kunden. Schweres Geschäft. Viel schief gegangen. Aber am Ende zwei Drittel rausgeholt. Wir hätten alle ... drauf gehen können dabei.", sprudelte es aus Fabrizius heraus. Er lallte dabei und hakte an manchen Worten. "Ich dachte du wärst ein freiberuflicher Vermittler.", wunderte sich Nina.
Ertapt dämmerte es Fabrizius, dass er fast über seinen Run gesprochen hätte. "Ja ... darum geht es. Schwere Verhandlungen ... mit einem Kon hinter verschlossenen Türen. Und du kennst ja die ... Kons. Wenn sie schlecht ... abschneiden, dann räumen sie dich ... weg. Einfach so.", log Fabrizius Nina etwas vor. "Muss ganz schön hart sein. Ich hätte ja keine Lust mein Leben zu riskieren, nur weil ich für den falschen Klienten verhandle.", meinte Nina. "Du weißt gar nicht wie hart. Das ist ein ... Haifisch Gewerbe, das sag ich dir. Da musste ... Knüppel hart sein.", bestätigte Fabrizius Ninas Einschätzung.
"Sag mal, verhandelst du auch für die DeMeKo? Oder den NDR?", fragte Nina. "Manchmal, warum?", antwortete Fabrizius mit einer Gegenfrage. Nina wiegte den Kopf etwas hin und her. Dabei sah sie träumerisch nach oben. "Ich möchte nicht immer eine Barfrau sein. Ich möchte einmal in einer Trid-Show oder sogar einem Trid-Movie mitspielen und berühmt werden. Glaubst du, du könntest mich da vermitteln?", schwärmte Nina. Fabrizius lächelte etwas und drückte seine Fluppe im Aschenbecher aus. "Ich denk an dich, wenn ich mal wieder mit einem Filmemacher verhandel.", meinte er. Nina hüpfte erfreut ein wenig auf der Stelle. Fabrizius nahm eine Zigarettenpackung aus seiner Jackentasche. Mit einer geschickten Handbewegung schob er einen der letzten Glimmstängel aus der Packung. Er zog mit den Lippen die Zigarette vollständig aus der Packung und zündete sie sich an. "Ich denke ich lass es für heute gut sein. Man sieht sich Nina.", sagte Fabrizius, als er vom Hocker glitt. "Klar. Komm doch bald mal wieder vorbei.", verabschiedete Nina Fabrizius. Fabrizius tippte sich beim Rausweg noch mal kurz gegen den Kopf zum Abschied und ging in die schwül-heiße Nacht Hamburgs hinaus.

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Seitenstraße in Neue Mitte-Grenze Bergedorf, 25.07.2076, 23:55Uhr

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Die Stimme knarzte aus den Ohrstöpseln: "Sie kommt gerade die Straße runter. Überwältigt sie. Aber seid dabei unauffällig. Wenn sie über die Hälfte der Seitenstraße überquert hat, ist sie wieder in einem Kamerabild" "Verstanden. Wir greifen schnell zu", sagte Dareka mit einer männlichen Stimme mit spanischem Akzent. Dareka, in der Gestalt von José Hernandez, lehnte gegen eine Wand. Neben ihm war ein maskierter Mann. Dieser Trug eine weiße Schutzweste, einen roten Gürtel und eine dunkelblaue Jeans. Er hörte auf den Namen Cherep. Seine Maske war einem Totenschädel nachempfunden.
Dareka drückte sich hinter den Müllcontainer, die in der Seitenstraße stand.
"Du hast ihn gehört. Schnapp dir die Kleine. Ich bereite in der Zeit alles vor", wies Dareka an. Cherep nickte und bestätigte mit einem leisen "Dah", das er die Anweisung verstanden hatte. Wenige Augenblicke später stöckelte eine gut gebaute Norm mit langem, schwarzem Haar vorbei. Ihre Kleidung wies sie als eindeutiges Mitglied des leichten Gewerbes aus. Cherep fackelte nicht lange und griff zu. Die Überraschte Frau wurde in die dunkle Gasse gezerrt. Der Maskenmann hatte ihr die behandschuhte Hand über Mund und Nase gepresste. Sie wehrte sich nach Leibeskräften, erschlaffte aber schnell.
Cherep schleifte die Ohnmächtige hinter den Müllcontainer. Dort lehnte er sie gegen die Wand. Dareka machte mehrere Fotos von ihr und ließ eine Software auf dem Kommlink die Körpermaße bestimmen. Mit einem kurzen Gedankenbefehl begann die Cyberware von Dareka ihre teilweise Schmerzhafte umwandlung. Nach wenigen Sekunden war Dareka das Ebenbild der Prostituierten. Dareka zog die Prostituierte aus und tauschte die eigenen Klamotten.
"Ich brauche die Sprachfiles. Hast du sie endlich aufgearbeitet, JabJab?", gab Dareka durch. "Gerade fertig geworden. By the way, schöner Hintern. Aber warum hast du eigentlich eine Pussy?", fragte JabJab, der Decker und Koordinator des Teams. Dareka seufzte, als sie die Stimmdatei in den Stimmmodulator einspeiste. "Ich habe vorsorglich die richtigen Genitalien mitgenommen. Oder sieht die Schlampe aus wie eine Thailänderin mit Schwanz? Oder ein auf Futanari Operierte?", gab Dareka genervt zurück.
"Schon gut. Kein Grund aus der Haut zu fahren. Aber nun zu Phase 2 und deine Hauptaufgabe Dareka. Der Dicke wird dich an der Kreuzung Aurelius Alee - Humboldstraße aufsammeln. Wir brauchen eine Genprobe von ihm, egal was. Schmidt meinte, es reicht ein Haar, aber wenn wir mehr mitbringen, wäre das von Vorteil. Dazu benötigen wir seine Fingerabdrücke und auch ein gutes Bild von seinen Augen. Normalerweise trägt er immer verspiegelte Sonnenbrillen, weswegen wir nichts verwertbares aus der Matrix ziehen können und ich keine Lust hab, mich mit dem Konzerngerichtshof und seiner SIN-Datenbank anzulegen.", instruierte JabJab Dareka.
"Verstanden. Gibt es sonst noch Extrawünsche?", fragte Dareka, als sie sich auf den Weg zur Kreuzung machte. Chereb legte die nackte Prostituierte in den Müllcontainer, in dem vorallem Verpackungen lagen. Darekas Kleidung räumte er in einen Rucksack. "Ja. Du erinnerst dich an den Credstick, den ich dir gegeben habe?", knackte JabJabs Stimme wieder aus den Ohrstöpseln. "Was ist mit ihm?", wollte Dareka wissen. "Er enthält einen kleinen Trojaner. Versuch ihn einfach kurz an das Kommlink anzuschließen. Den Rest macht das Ding dann von alleine. Wenn du alles hast, holen wir dich wieder ab.", offenbarte JabJab die Funktion des Credsticks.
"Seid ihr in der Nähe, oder muss ich besonders auf mich aufpassen?", fragte Dareka besorgt nach. "Cherep wird dich mit einem Fahrzeug verfolgen und in der Nähe von dir sein. Im Notfall holt er dich raus. Aber wenn alles nach Plan läuft, gehst du rein, machst dein Ding, schließt den Credstick an und gehst wieder.", versicherte JabJab. "Gut zu wissen. Ok, ich melde mich, wenn ich wieder auf der Straße bin.", verabschiedete sich Dareka. Mit ein paar Handgriffen entfernte sie das Kehlkopfmikrophon und stopfte es in die Handtasche der überfallenen Prostituierten.

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Shangrila-Stundenhotel, Zimmer 14, Bergedorf, 26.07.2076, 0:12 Uhr

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Dareka strich sanft über das Gesicht des übergewichtigen Managers. Diese zarte Geste diente jedoch nur, um sicher zu gehen, dass der Mann auch schlief. Nach dem Geschlechtsakt klebte sie ihm ein Neuro-Stun Pflaster auf den Rücken. Sie stand von dem Bett auf. Mit einer geschickten Handbewegung, ließ sie die künstliches Genital auswerfen. Mit einer Handbewegung zog sie aus dem Schmuggelbehälter eine Platiktüte. Sie stülpte die Tüte über das Cybergliedmaß und lehnte sie aufrecht, mit der Öffnung nach unten, gegen den Bettpfosten.
Dareka nahm noch ein kleines Becherchen, eine Pinzette und ein paar Wattestäbchen aus dem Schmuggelbehälter. Sie nahm die Proben, wie sie JabJab gefordert hatte. Nach einer Weile des Sammelns machte sie sich auf die Suche nach dem Kommlink ihres ungewollten Liebhabers. Sie kramte durch seine Habe. Neben guten Zigarren, einem Streichholzetui, einer Brille und eine angefangene Packung Condome fand sie auch das Kommlink. Wie JabJab es erklärt hatte, steckte sie den Credstick einfach an das Kommlink.
Der Credstick leuchtete kurz auf und zeigte an, dass ein Datentransfer stattfand. Der Ladebalken zeigte an, dass Dareka ca. 3 Minuten warten musste. Sie nutzte die Zeit und machte noch zwei Fotos von den Augen des Betäubten. Danach räumte sie die Proben in ihren Schmuggelbehälter. Die Tüte, welche mittlerweile etwas befüllt war, nahm sie von ihrem Cybergliedmaß und verknotete sie und steckte sie zu den anderen Probe. Dareka nahm dann ihr ausgestöpseltes Körperteil und ging zum Badezimmer. Dort wurde es grob sauber gemacht. "Zum Glück kann ich nicht schwanger werden", murmelte sie zu sich selbst.
Ein Blick zum Manager versicherte ihr, dass er noch immer friedlich schlummerte. Nachdem sie sich sicher war, das ihr Körperteil sauber genug war, setzte sie es wieder ein. Dareka ging um das Bett herum und zog den Credstick vom Kommlink ab, der mittlerweile ein "Data transfer complete", anzeigte. Auch der Credstick wanderte in den Schmuggelbehälter, der mittlerweile sehr gut gefüllt war. Dareka zog sich an und ging aus dem Stundenhotel.
Auf der Straße steckte sie sich das Kehlkopfmikro wieder an und setzte auch den Kopfhörer wieder ein. "JabJab, Cherep, seid ihr da?", fragte sie leise. "Wir sind da. Ungefähr eine Straße von dir entfernt. Alles gut gegangen?", meldete sich JabJab. "Das fette Schwein hat keine Ausdauer und der Neuro-Stun tat sein übriges. Und ja ich hab alles. Holt mich ab, damit ich das eklige Zeug endlich aus meinem Körper bekomme.", mekerte Dareka.
Eine Minute später fuhr ein alter Ford Americar vor. Dareka stieg ein. Am Steuer saß Cherep. Neben ihr saß ein stark behaarter Zwerg, der in Bermudashorts und Hawaihemd etwas fehl am Platz wirkte. Er pfiff anerkennend, als er Dareka sah. "Wow, Baby. Wenn du keine Kollegin wärst, würde ich dich glatt angraben.", meinte JabJab. Dareka machte ein angewidertes Gesicht: "Warum müssen immer die creepy Typen auf mich stehen? Aber Spaß bei Seite. Hier." Sie zog den Netzstrumpf runter und klappte den Schmuggelbehälter auf. Zusammen räumten sie den Behälter leer und in eine gekühlte Tasche.
"Super. Phase 2 ist perfekt abgeschlossen worden. Für Phase 3 brauchen wir dich aber nicht mehr, Dareka.", freute sich der Zwerg. Dareka zuckte mit den Schultern. "Soll mir recht sein, solange das Geld stimmt, dass ihr mir schuldet. Die letzten drei Tage waren recht improvisiert. Eigentlich nicht mein Stil", sagte Dareka geschäftsmäßig. "Was heißt improvisiert? Ich habe einen Plan, der Schritt für Schritt durchgeführt wird. Dafür bekommen wir das Geld. Herr Schmidt bestand darauf.", hielt JabJab dagegen. Dareka zuckte mit den Schultern und hielt die Hand auf. JabJab gab ihr einen Credstick. "Hoffentlich arbeiten wir bald wieder zusammen. Das war sehr effizient.", meinte JabJab. "Werden wir sehen. Cherep, lass mich hier bitte raus. Ach und mein Klamotten bräuchte ich noch.", wies Dareka an. Cherep reichte einen Rucksack nach hinten und ließ den Wagen zur Seite fahren. "Wir sehen uns.", verabschiedete sich Dareka und stieg aus dem Wagen aus. Bewusst die Hüften schwingen lassend ging sie von dannen.

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Monaco-Hafen, auf der Kitty, 20.8.2076, 17:21 Uhr

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Die Kitty lag im Hafen von Monaco vor Anker, direkt neben anderen Luxusyachten. Die Sonne brannte fröhlich vom Himmel herab. Das Wasser war blau und sauber, ganz im Gegensatz zur Elbe oder dem Hamburgerhafen. Möwen flatterten durch die Luft. In etwas Distanz konnte man die Touristenströme sehen, die in der nachlassenden Hitze zu den Restaurants, Casinos oder anderen spaßmachendne Einrichtungen pilgerten.
Dareka saß in Gestalt ihrer neuen SIN, Beatrice, auf dem Sonnendeck. Der farbenfrohe Bikini bedeckte gerade noch das nötigste von ihrem Körper. Auf dem Kopf hatte sie einen großen, geflochtenen Strohhut und ihre Sonnenbrille auf der Nase. Sie rührte in einem bunten Cocktail herum und saugte hin und wieder an dem Strohhalm. In der AR sah sie gerade eine japanische Game-Show.
Dareka wischte die Game-Show weg. Sie hing ihren Gedanken nach. Psycho hatte am Vortag eine ganze Menge Geld verspielt. Dareka war sich nicht sicher woran das lag, ob an ihrer Anwesenheit oder ob Psycho einfach nur ein verdammt schlechter Spieler war. Dann waren da noch Pixels Entschuldigung. Wie Pixel darauf gekommen war, dass Psycho und sie ein Paar sind, wollte ihr einfach nicht in den Kopf. Psycho war so absolut unterhalb ihrer Liga, auch wenn man sich ihn mal warm halten kann. Gerade in Einsätzen sind Magier auf der eigenen Seite sehr von Vorteil. Aber irgendwie mochte Dareka John schon. Vielleicht nicht optisch, oder von seinem Verhalten her, sondern eher von seinen Ansichten her.
Dareka war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht mitbekam, dass der Schiffskoch/Steward ihr einen neuen Cocktail hinstellte. Sie blickte gedankenverloren auf das Meer hinaus. Ganz beiläufig drückte sie auf einen Knopf, der die Sitzgruppe in einen Liegeplatz umwandelte, ohne dass man sich großartig bewegen musste. Sie war sich erst ihrer Umgebung wieder bewusst, als Pixel ihr eine sich selbst öffnende Nachricht schickte, die sich zum einen durch laute Musik und zum anderen durch Kommlinkvibration bemerkbar machte. Die Mancerin fragte, ob sie mit den anderen zusammen durch Monaco ziehen und was essen wollte. Dareka streckte sich etwas und ging unter Deck.

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