In einigen Straßen Punins sind Flugblätter mit folgender Aufschrift zu finden:

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Volk zu Punin,
es ist an der Zeit Flagge zu bekennen! Wie viele unschuldige kaisertreue Männer und Frauen sollen noch ihr Leben unter dem Tyrannen lassen? Die Campanya des Verräters Rabenmund gegen Kaiser Hal ist eine Campanya gegen den Soberan der großen Familia des Mittelreichs und kann nicht tatenlos mit angesehen werden. War es nicht Rabenmund der damals versuchte Dom Brin von Gareth schon in jungen Jahren heimtückisch mit Gift zu ermorden? Genau dieser soll nun höchster der Nobleza zu Praios Gnaden sein?
Armeria Punin!

Viva Dom Hal!
Viva Almada!

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Ruhig war der Morgen in der Ingenwacht nie gewesen. Es schien ein Wunder zu sein, dass das Viertel der geschäftigen Handwerker des Nächtens Ruhe findet. Noch vor dem Sonnenaufgang drängen sich Wagen und Karren beladen mit Material und Handwerksgütern zu den Innenhöfen der Werkstätten um noch vor dem Sonnenaufgang wieder verschwunden zu sein.
Doch scheint die Ingenwacht seit kurzem einen ruhenden Pol zu haben. Bei einer der Werkstätten sind in der Früh keine Karren zu sehen und während dem Tag ist die Tür geschlossen. Kein Laut ist von innen zu hören und an der Tür hängt nur ein Pergament auf dem in Kusliker Zeichen gut lesbar steht "Verreist".

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Die Sonne war hinter einem dünnen Schleier aus Wolken verborgen als sich ihre letzten Strahlen in einem schillernden rot ihren Weg über die Felder suchten. Ein paar Vögel sangen noch ein letzte Lied in den lauen Sommerabend, ihre Melodie würde in Bälde verstummen wenn die Nacht ihren schwarzen Mantel über das Land legen würde. Die Sanfte Briese welche mit den Halmen des Korns auf den Feldern spielte und auch die schweren Gardienen etwas bewegte war wie eine angenehm sanfte Berührung auf der Haut.
Nachdenklich wanderte der Blick der jungen Frau über die Felder im Westen und langsam immer weiter gen Horizont. In Gedanken hatte sie bereits Angbar und dessen strenge, aber auch gemütliche Bewohner hinter sich gelassen. Nach dem Pass durch den Kosch an Gratenfels vorbei schneller als jeglicher Vogel um anschließend bei Lowangen über die weiten Ebenen Albernias zu blicken. Die Silhouette Havenas hob sich majestätisch und malerisch gegen den roten Himmel und die scheinbar unendliche Weite der See ab.
Als der Wind für einen Moment böig wurde, wich das Bild Havenas wich wieder den Feldern in der Ferne. Der Blick der Frau wand sich zur Linken und nun in den Innenhof des Palastes. Nur kurz ruht ihr Blick auf dem noch geschäftigen Treiben bis sie sich umwendet und in die Prunkgemächer schreitet. Unter dem blauen Himmel des Bettes aus schwerem Brokat lagen zwei kleine Kleider aus feinstem Tuch gefertigt. Mit einem kurzen Lächeln blickte die Frau auf die Kleidchen.
Vor ihrem inneren Auge erschien das Bild eines Mädchens, kaum älter als Rohaja und Ypollita. Doch anstelle des Kleides trug sie eine Reithose aus Hirschleder, eine grüne Bluse und eine eine Weste aus dem selben Leder wie die Hose. In Händen hielt sie einen Ast und schwang ihn wie ein federleichtes Schwert. Und in ein paar Wochen solltes dieses Mädchen den Bund der Ehe eingehen. Wie lange es wohl dauern würde bis anschließend die Fürstenkrone Albernias ihr Haupt zieren würde?
Doch es galt zuerst sich anderen Dingen anzunehmen. Die Prinzessin Greifenfurts, Imerella von Wertlingen war immer noch in den Händen von Orken und jeglicher Versuch die Entführer auch nur aufzuspüren blieb bisher ohne Erfolg. Greifenfurt hatte in der letzten Zeit mehr als jegliche andere Provinz unter den Orken zu leiden.
Ein leichter Anflug von Wut durchströmte Emer als sie sich auf dem gepolsterten Stuhl vor dem Schreibtisch niederließ und nach der mit silber verzierten Feder griff. Einen kurzen Moment hielt Emer inne bevor sie in feinster Schrift folgenden Text verfasste:

Werter Baron Nemrod,

es betrübt uns zu tiefst, dass noch keine neuen Nachrichten aus Greifenfurt an unser Ohr gedrungen sind. Da jegliche freudige Nachricht mit Gewissheit bereits ihren Weg zu uns in die Residenz gefunden hätte wünschen wir Abtmarschall Dragosch Aldewin Corrhenstein auf seiner Suche zu unterstützen. Es ist uns eine Herzensangelegenheit den Abtmarschall auf der Suche nach dem Mündel unseres Gemahls die bestmögliche Hilfe angedeihen zu lassen. Folglich wünschen wir von Euch den selben Personenkreis, welcher bei der Befreiung der Stadt solch hervorragende Arbeit geleistet hat nach Gareth zu laden und schnellstmöglich mit dieser Aufgabe zu betrauen. Wir erwarten unserem Wunsch mit der üblichen Sorgfalt und Vertraulichkeit nachzugehen, da uns die Umstände der Entführung fragwürdig erscheinen.

Ihre königliche Hoheit,
Emer von Gareth

Durch einen leichten Schwung des Handgelenkes wurde der Löschsand von Emer auf dem Papier verteilt bevor sie den Brief behutsam faltete. Das Siegelwachs schmolz schnell über der Flamme der Kerze und kurz darauf prangte das Siegel des Hauses von Gareth auf dem Brief.

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