30. Oktober. 2056 London/Saeder Krupp Akrologie

Emily Skye heisse ich, und morgen habe ich Geburtstag - mein
Zwillingsbruder Colin auch. Aber er darf bestimmen was für einen
Kuchen wir bekommen, ich habe nämlich seinem schwarzen Pony
einen Totenkopf aufgemalt – mitten auf sein Hinterteil. Und wer
hat gepetzt? Das war bestimmt Großmutter, die schimpft immer
wenn wir auf dem Rasen Cricket spielen und der Ball hat ihre
Blumen geköpft. Weist Du, das man mit einem Cricketschläger
Lacross spielen kann? Oma weiss das jetzt auch. Colin fand beides
lustig, die geköpften Blumen und den Totenkopf. Dummerweise
fanden unsere Eltern das nicht lustig. Ich habe Dad aber ganz lieb
angeguckt und er hat Oma gesagt das ich das bestimmt nicht
wieder tue – mache ich nicht – ich bemale doch nicht das gleiche
Pony zweimal.
Omi sagt ich muss langsam lernen wie sich eine Lady benimmt,
dabei weiss ich das doch. Omi ist die Mama von meiner Mama und
die kommt aus einer britischen Familie, die für Lowyr arbeitet
genau wie mein Vater, aber der kommt aus der ADL- und darum
spreche ich mit ihm deutsch, und mit Mama und Oma und Opa
englisch. Unsere Nanny kommt auch aus London.Wenn wir fertig
mit der Tanzstunde sind, dürfen wir dem Gärtner helfen, alles für
Halloween herzurichten im Garten. Draussen ist heute Jagd.
Großvater und Vater reiten mit, wenn ich groß bin will ich das auch.
Aber Colin und ich sind uns einig was wir morgen nach dem
Geburtstagstee machen, mit unseren Freunden Lacross spielen.
Wenn wir nächsten Sommer in die Schule kommen können wir das
dort richtig lernen, das wird toll. Lesen und Rechnen können wir
schon ein bischen, das hat uns unserer Privatlehrerin Miss Roberts
beigebracht. Vater sagt immer, eine gute Erziehung und eine gute
Schulbildung sind wichtig – er möchte auch das wir ein gutes
Vorbild sind. Wir durften sogar auf einen Empfang, den Mama und
Papa in unserer Villa hatten. Alle haben mich gelobt weil ich
„aussah wie eine Elfe“, dabei hab ich Blut und Wasser geschwitzt
als ich die Treppe runter musste– ich dachte das ich über mein Kleid
falle – habe ich aber nicht. Es war einfacher als ich dachte.
Lieber wäre ich ja das Geländer runtergerutscht, aber Mami hat
mich so durchdringend angeschaut als ich auf das Geländer zuging,
und Colin hat mich dann an die Hand genommen, so dass das
nimmer ging. Es waren wichtige Leute da mit glitzernden Orden
und einem höflichen Lächeln ….Immer ..aber nur wenn wer hinsah.
Das war auch das einzig Schöne, Erwachsene sind so langweilig.
Aber Colin und ich haben ein neues Lieblingsspiel. Wir spielen wir
sind geheime Spione und belauschen die Erwachsenen. Eine
pausbäckige Frau hat sich heimlich eine Rosinenschnecke in die
Handtasche gesteckt. Wir sind dann schnell zu James unserem
Butler, aber der sagte, das es sich nicht gehört die Gäste des
Diebstahls zu beschuldigen wenn es sich um Kuchen handele.
Komisch – das sollten wir mal bei Papas Pralinen in seinem
Arbeitszimmer machen.
Papa ist furchtbar wichtig – der muss ganz viel arbeiten, aber wir
dürfen ihn anrufen auf seinem Comlink – und manchmal geht er
auch direkt dran. Aber Mama sagt das wir ihn nicht stören sollen.
Was er da genau arbeitet weiss ich nicht, aber es muss furchtbar
wichtig sein- und ich werd ihn mal dazu befragen.

Berufswunsch: Als Adept in die Sicherheit.
*: 31. Oktober 2050

Tagebuch von Emily Skye Murdoch

Juli 2056

Ich bin Skye, Großmama sagt immer Emily Skye zu mir, meine
Nanny sagt Miss Emily Skye, und mein liebes Zwillingsbrüderchen Colin
nur Skye. Wir leben in London in der Akrologie Saeder Krupp. Es
gibt vier Türme und ganz viel Platz zum Einkaufen und Vergnügen.
Unsere Nanny sagt das es draussen viel dreckiger ist und
unordentlich – wenn wir unser Zimmer mit ihr aufräumen sollen
sagt sie das es in unserem Spielzimmer zugeht wie draussen und
das Ordnung das halbe Leben ist.
Morgen beginnt für uns Beide die Schule – wir kriegen sogar
Schuluniformen die wir nicht dreckig machen sollen. Vorher wollten
wir uns aber nochmal austoben und haben Indoorlacross mit
unseren Cricketschlägern gespielt. Der Ball flog dicht über Omas
Porzellanvase mit dem Vögelchen drauf. Heil geblieben, aber Papa
sagte das es jetzt reicht und hat uns vor das Trideo gesesetzt und
wir haben Bernd der Ritter gespielt, also den hat Colin gespielt, ich
war seine Schwester die mächtige Zauberin Phantasia, gemeinsam
haben wir auf Olek den Ork aufgepasst.


Einschulung 2056

Eine Stunde früher mussten wir aufstehen weil die Schule zeitiger
anfängt als der Kindergarten. Bei der Schule war es toll, es gab
bunte Clowns und Jongleure zur Begrüßung. Die Schule liegt in
unserem Wohnturm und fasst 200 Schüler mit einer Klassenstärke
von 20 Kindern. Unsere Klasse ist nicht so groß, ausser uns sind
da noch 9 weitere Kinder: eine doofe Elfe die langweilig ist und
zwei liebe Mädchen. Ann und Margaret sind ein bischen pummelig
aber sonst ziemlich flink und lustig, aschso sie sind Norms. Die
Jungs fand ich aber viel cooler, die sind witzig, abenteuerlustig und
genauso wild wie Colin und ich: ein Zwerg, ein Troll und ein Ork,
der Rest sind Norms. Erst war ich ja ein bischen schüchtern und
froh das Colin bei mir ist, dann aber war ich einfach nett zu allen
und habe gemerkt das die Alle auch toll sind – bis auf die ein
bischen doofe Elfe. Colin kommt am besten mit den Mädchen klar,
er konnte mit mir ja auch schon 5 Jahre üben – ich verbringe die
meiste Zeit aber mit den Jungs und Colin natürlich – er ist der
tollste überhaupt. Ein Kind sagte das sein Papa ganz wichtig ist
und sogara seine „Sääkretäärin“ geheiratet hat, und das er jetzt
zwei Mamas hat und überhaupt sein Papa ganz doll wichtig ist weil
er der Chef der „Zicherhaid“ ist. Hab dann geantwortet das unser
Papa viel doller wichtiger ist als seiner und was im Büro macht –
weiss gar nicht was er da eigentlich macht, ich muss ihn mal
fragen.....so hab ihn gefragt, er sagt er ist CIO, er sagte noch was
von Generalvertretung und Holding ...Pe Err ...Meedien ...ääh ja.
Also er macht was mit Fernsehn und Zeitungen.


Fächerauswahl

Wir sollten auf Leuchtschilder tippen mit Bildern drauf die
Schulfächer symbolisieren. Ich wählte Karate, Chemie und
Italienisch. Colin wollte Deutsch lernen weil wir das schon können
und er ein bischen faul ist, aber die Lehrerin sagte er darf das
nicht nehmen weil wir zweisprachig aufwachsen, da entschied er
sich auch für italienisch. Ansonsten habe ich noch Deutsch,
Schreiben und Rechnen. Im nächsten Schuljahr habe ich dann
noch Bücher lesen dazu gewählt.


Unser sechster Geburtstag mit einem Schreck am Ende

Am 31.Oktober wurden wir dann ganze sechs Jahre alt und durften
uns aussuchen wie wir feiern wollen. Wir ...entschieden uns dann
für einen Kindergeburtstag mit unseren Freunden auf dem Hof.
Das Gehöft ist eine Stunde von der Akrologie entfernt, daher
fliegen wir mit unserem Heli hin.Mit Lacross und Ponyreiten. Ich
bekam ein eigenes Pony und einen neuen Lacross Schläger. Jetzt
haben Colin und ich jeder ein eigenes Pony. Meins hat einen Rosa
farbenen Sattel und Zaumzeug. Ist mir aber egal, hauptsache
Pony. Nach dem Torte essen spielten wir dann verstecken, ich
wählte mein Versteck im Heustadl. Ich wurde auch nicht gefunden
von Ann, dafür von einem riesen Vieh das schwarz-gelb gestreift
war. Das Flog mir in den Mund und ich spuckte es aus, aber es
hatte mich schon gestochen. Ich schrie wie am Spieß, Papa kam
und rettete mich aber meine Wange und mein Hals schwollen an so
das ichkeine Luft mehr bekam, nur Papas Rütteln und Reden hielt
mich davon ab ohnmächtig zu werden. Im Krankenhaus bekam ich
eine Spritze und dann konnte ich wieder atmen. Papa sagte mir
dann das es eine Wespe war und ich dagegen allergisch bin. Dafür
bekam ich aber ein riesen großes Eis, und wünschte mir dann aber
das Colin auch eins bekam. Schliesslich war es auch sein
Geburtstag und ich hab ihn lieb, wäre doch fies wenn nur ich eins
bekomme.


Weihnachten 2056

Zu Weihnachten hatten wir einen riesigen, geschmückten
Tannenbaum, und ich bekam meine gewünschten
Ballettstunden.Colin machte auch mit als ich ihn fragte ob er das
will. Ich find es wirklich lieb das er das ausprobiert – mit ihm
zusammen macht alles viel mehr Spaß.


Urlaub mit Papi im Sommer

2057 flogen wir alle zusammen nach Frankreich, Papi blieb sogar
vier Tage – dann musste er leider wieder arbeiten. Aber wir
anderen blieben die ganzen 2 Wochen in dem Vergnügungsparkt –
es war toll und Colin und mir hat es prima gefallen.
Weihnachten in der Arkologie und unser verbotener Ausflug
2058 waren wir dann schon acht Jahre alt, und Papa ging mit uns
auf den Weihnachtsmarkt der Akrologie. Aber dann musste er
wieder weg zur Arbeit und sagte uns das wir noch bleiben dürfen,
er möchte aber nicht sehen das wir raus gehen. Ich wollte nicht
das er geht und sagte ihm das ich ohnmächtig werde wenn er geht
und er das nicht darf. Er stellte mich vor die Wahl, entweder
Hausarrest zu bekommen oder brav allein mit Colin auf dem
Weihnachtsmarkt zu spielen. Ich wählte letzteres, war aber auch
ein bischen traurig das er ging. Colin sagte das er nur gesagt hatte
das er es nicht sehen wollte das wir raus gehen, und er es ja nicht
mehr kann weil er weg gegangen ist. Er nahm meine Hand und zog
mich vorbei am Wachpersonal zu dem Weinachtsmarkt ausserhalb
der Akrologie. Mir war dabei sehr mulmig zumute. Ich bin zwar
genau wie Colin immer für Abenteuer, aber der Leierkastenmann
am Riesenrad sah furchtbar gruselig aus. Immer wieder versuchte
ich Colin dort weg zu ziehen weil ich Angst hatte das der Mann ihm
was tut, aber er war durch nichts zu bremsen. Schliesslich fand er
raus das es ein Roboter war, aber ein ziemlich gruseliger. Der hatte
lauter Drähte die mit Knetgummi festgeklebt waren. Die Augen
von dem hässlichen Robotermann waren so gruselig das ich
schliesslich schaffte ihn wegzuziehen. Zum Trost kaufte ich ihm
dann eine Bernd der Ritter Actionfigur , und für mich eine
Phantasiapuppe.
Wir fanden erst gar nicht den Rückweg, dann aber fragten wir eine
alte Frau die uns den Weg nannte. Der Eingang war sehr beliebt
bei den Leuten, es hatte sich schon eine lange Schlange gebildet.
Ich war aber langsam müde und wir wollten rein, drum versuchten
wir uns am Wachpersonal vorbei zu schmuggeln, denn ein alter,
stinkender Mann blokierte den Eingang. Der Mann redete gemeine
Sachen, der Wachmann holte aus, ich schloss die Augen – dann
hörte ich komische Geräuche, als ich die Augen wieder aufmachte
war Colin kalk weiss und ich hatte richtig Angst, schnell liefen wir
heim. Ich erzählte Papa und Mama alles, die trösteten uns – dann
gab es aber Hausarrest.


Weihnachtsmarkt und ein doofer knall der alles Kaputt macht

Ein paar Tage später am 19 Dezember entschieden wir uns Spion
zu spielen und uns raus zu schleichen, weil Colin das unbedingt
wollte. Und da ich sowieso nichts ohne Colin mache stimmte ich
schliesslich zu. Wir schmierten unsere Gesichter mit schwarzer
Schuhcreme ein und flitzten am Wachpersonal vorbei nach
draussen. Dort schauten wir uns alles an, als wir dann wieder rein
wollten gab es wieder eine lange Schlange vor dem Eingang. Vorne
sahen wir ein Norm Pärchen und daneben einen riesigen Troll mit
Sporttasche. Colin zeigte dann auf den Troll und wir schmuggelten
uns hinter ihn, tauchten nach unten ab und wollten dann unter
seinen Beinen zwischen den beiden Wachmännern vorbei hinein
flitzen. Colin sollte vor, damit mein Brüderchen nicht nnoch auf die
Idee kommt wieder raus zu laufen. Er begab sich unter den Troll,
in diesem Moment stellte dieser seine Sporttasche auf den Boden
und schrie etwas von „für Pendragon“. Es gab ein piep piep
pieeep....ich sprang hinter das Bein des Trolls und es gab einen
Knall und es wurde Schwarz um mich. ….....


Im Krankenhaus

Piep Piep Piep Piep machte es und ich sah ein grelles Licht als ich
die Augen aufmachte. Ich fühlte mich seltsam, irgendwie
schwebend. Einige Zeit später erkannte ich dann auch Mami und
Papi die ganz traurig aussahen. Sie erklärten mir wo ich bin und
das ich noch eineWeile bleiben muss. Und das Colin es nicht
geschafft hat. Irgendwie konnte ich gar nichts fühlen – alles war
taub und mein Kopf hat sich komisch angefühlt. Ich bekam viele,
ganz viele Medikamente, aber Papa und Mama waren oft da und
waren ganz lieb zu mir. Colin war auch da, aber die anderen sahen
ihn nicht. Ich war ganz traurig das die Beiden Colin nicht sehen
können, aber Mama sagt das er immer bei uns ist, in unseren
Herzen. Dabei sitzt er doch bei mir im Bett und findet das meine
Haare ganz komisch sind. Als ich Mama darauf ansprach
antwortete sie das es eine Perrücke ist und es noch was dauert bis
das alles wieder heile ist – aber alles wird wieder gut. Ich frug
nach einem Spiegel . Ausser den komischen Haaren sah ich aus
wie immer, nur meine Haut fühlte sich noch etwas seltsam an.
Mami sagte mir das die extra nur für mich eine neue Haut da hin
gemacht haben weil ich verletzt war, das man aber nichts mehr
erkennen kann später. Im Moment habe ich nur ein paar kleine
Narbein, die aber mit ganz Moderner Creme eingeschmiert werden
und bald verschwinden auch die. Bald begannen aber auch die
Haare wieder zu wachsen.


Gabriela, die Ärztin ohne Kittel

Papa stellte mir eine nette Frau vor, die heisst Gabriela
Jackson, und hat keine spitzen Ohren, ist kein Troll und ist auch
nicht grün. Sie sagt sie wäre eine Ärztin, glaub ich aber nich weil
sie gar keinen Kittel an hat. Aber dafür sagt sie könne ich einen
haben. Ich sagte ich wolle keinen aber Colin. Darauf nahm sie
meine Hand und ging mit mir in eine Kammer wo Berge von
weisser Wäsche lagern, sie nahm einen von einem kleineren Turm
herunter und zog ihn mir an. Ich sagte das ich den für Colin
anziehe. Colin stand kichernd daneben, aber Gabriela schien ihn
nicht zu sehen. Mama und Papa lächeln immer wenn ich ihnen
sage was Colin grade tut und denkt, aber ich weiss das sie ganz
dolle traurig sind. Ich hab auch ganz viel Angst, und vor allem
Wut. Wut auf diesen Pendragon. Die Erwachsenen versuchen mich
davon zu überzeugen das der gar nich böse ist, nur die Leute die in
seinem Namen handeln. Aber sie haben das liebste auf dem
Gewissen was ich hatte, meinen Colin ….wegen dem und dem Troll
kann jetzt nur noch ich Colin sehen...manchmal wenn ich das will.
Mama und Papa sagten das er tot ist. Aber ich fühle ganz doll das
er das nicht ist – er ist hier bei mir.

Kapitel I

30 Oktober 2059

Lieber Colin. Skye hier. Ich mag es, dir etwas zu erzählen – dann spüre ich noch mehr das du bei mir bist. Aber du weisst wie die Erwachsenen sind, Mama wird immer traurig wenn ich ihr sage das du für mich gar nicht tot bist, das will ich nicht, also benutz ich das Buch hier um mit dir zu reden. Und für den Fall das das Buch hier geklaut wird und die dann denken ich wär verrückt, sollen sie einfach mal auffhören zu denken – denken – denken. „Leute das geht euch einfach gar nichts an, haltet eure neugierigen Nasen hier raus.“ Papa hat mir das Buch aus Papier zum Geburtstag geschenkt, es hat einen Einband aus Leder und Samt, und ich kann es abschliessen mit einem persönlichen Code. Wir sind jetzt schon Neun, happy Birthday.

Nagut, du willst wissen warum ich mich so aufrege oder? Papa hat sich furchtbar aufgeregt über die Leute die uns das angetan haben, darum hat er mir jetzt Leibwächter besorgt, und es ist ein Wunder das ich noch alleine aufs Klo darf. Hab Papa gesagt das ich das doof finde weil die gar nicht mit mir spielen wollen, die ignorieren das einfach. Einmal hab ich dein Bernd der Ritter Schwert auf einen von ihnen geworfen, er hat mich nur doof angeguckt und gar nix gemacht. Er starrte mich einfach nur an. Ich hab dann einfach die doofen Teetassen die mir Oma geschenkt hat hinterher geschmissen. Immerhin hat er sich geduckt, aber leider sind die Tassen nicht kaputt gegangen. Es hat keinen Sinn, ich muss mich damit abfinden das sie da sind.


25 Dezember 2059
In den Medien ist ganz schön was los, da geht’s um die bösartigen Terroristen, das sind alles miese Schweine, die würd ich am liebsten verhaun, oder besser noch mit einem riiiiiiiesigen Feuerball verpuffen lassen, wie das Phantasia so macht. Ich üb auch immer mit meinem roten Ball, da ist ein Gummi dran und viele rot-orange Bänder. Der neueste Bernd der Ritter Fanartikel. Papa hat mir den zu Weihnachten gekauft weil ich ihn so lieb angeguckt hab. Meine Leibwächter finden meinen „Fireball X3000“ nicht so cool, an ihnen übe ich das treffen. Das gab aber Ärger und Oma wollt ihn mir wegnehmen weil das nichts für Ladies ist und so. Aber Papa hat ihr erklärt das ich was verarbeiten muss und so, hab ihn nich so genau verstanden weil ich gelauscht hab beim Detektiv spielen. Jedenfalls hat Papa ihn mir zurück gegeben.

29 Juli 2060
Mein Karatelehrer hat das Training geändert weil er meint ich wäre jetzt soweit den Stil etwas aggressiver zu trainieren. Ich war sogar in den Sommerferien eine Woche im Karatecamp. Da haben wir aber nich nur gekämpft weisst du, wir haben viel meditiert und andere Übungen gemacht. Es gab einen kleinen See und Rick, den kennst du ja noch aus dem Training, hat mir das Schwimmen beigebracht. Wir sind richtig früh aufgestanden, mit den Vögeln glaub ich, und im Morgendunst haben wir Übungen gemacht während die Sonne über den Wipfeln der Bäume aufging. Das war richtig toll. Ich habe die Welt um mich herum gespürt, und alle um mich herum haben das Gleiche getan. Mein Sensei hat mir angeboten noch mehr zu meditieren, damit ich etwas ruhiger werde und lerne mit meiner Wut umzugehen, damit ich nicht gleich explodiere wenn ich über die Leute nachdenke die uns weh getan haben. Es hilft wirklich und ich bin ihm dankbar das er mir zeigt wie das geht, ich mache das jetzt jeden Tag vor der Schule und wenn ich ins Bett gehe. Leider ist Rick dann wieder weggezogen, wie auch viele andere Kinder aus unserer Klasse, ihre Eltern wurden versetzt in eine andere Akrologie. Weisst du? Ich hoffe ja das wir immer hier bleiben dürfen. Aber die Leibwächter dürfen ruhig umziehen, da bin ich nich so.

5 August 2060
Heute sind Leute aus Papas Arbeit zum Essen gekommen. Unsere Köchin hat mein Lieblingsessen gemacht damit ich mich auch richtig gut benehme. Es gab als Vorspeise Sushi, dann Rinderrouladen mit Orangen-Möhrengemüse und Salzkartoffeln und als Nachttisch Zitronenpudding. Für die Erwachsenen Wein. Ich habe ein weisses Spitzenkleid angehabt, Oma hat gesagt die Schneiderin hätte es von einem Schnitt aus dem viktorianischen Zeitalter. Alles weisse Spitze und Seide, mit altrosa Seidenschleifen. Das Kleid ist toll und Oma war richtig Stolz auf mich weil ich aussah wie eine Lady und mich Papa zuliebe auch so benommen habe. Stell dir vor. Der Mann von Papas Arbeit, Mr. Williams, hat mir einen Handkuss bei der Begrüßung auf den Handrücken gehaucht und ich hab so einen Knicks gemacht, wie wir ihn im Tanzkurs gelernt haben.

2061
Draussen ist die reinste „Tabula Rasa“.....das sagt Mama. In den Nachrichten erfuhren wir das wir das Stonehenge sich wieder aufgestellt hat.


5 September 2061
Es ist das Jahr des Hallischen Kometen, dann ist er nämlich der Erde am nächsten. Die ganze Akrologie ist total gespannt. Meine Freundinnen Margret, Ann und ich feiern eine Party in ihrem Wintergarten und wir übernachten alle bei Margaret. Meine Leibwächter und Margarets Kindermädchen und mein Kindermädchen sind auch da, aber sie lassen uns in Ruhe feiern. Es gibt viel zu essen: Sushi, Salate, Kleine Miniatur Hamburger, Oliven und italienisches Brot. Dazu Chips, Cracker, Punsch und Ingwerlimonade. Die liebe ich total. Wir spielen Wahrheit oder Pflicht. Margaret muss Wahrheit nehmen, ich frag sie wie sie dich findet. Und sie hat mir gesagt das sie ein bischen verliebt in dich war als du noch in unserer Klasse warst. Ich hoffe das freut Dich. Dann muss ich Pflicht nehmen. Anne sagt, ich muss einen meiner Leibwächter mit einem Gurkenstück bewerfen. Wir haben alle gekichert und uns zum Büffet geschlichen, dann sind wir an den beiden vorbeigegangen, ichhabe mich blitzschnell umgedreht und ihn mit einer klebrigen Salatgurkenscheibe beworfen, die ist dann an seinem schwarzen Anzug runtergepurzelt. „Päng du bist vergurkt“ habich gerufen und wir sind schnell in den Wintergarten zurück gelaufen. Das gibt Ärger wenn ich wieder daheim bin, aber das war es mir wert. Ann und Margaret haben sich königlich amüsiert dabei. Dann war es so weit. Wir hatten einen herrlichen Ausblick durch die Glasfront und das Glasdach des etwas vorstehenden Wintergartens. Die Sonne war untergegangen und ein blaues Ding erschien am Himmel. Miss Cassedy mein Kindermädchen sage uns das das der Komet ist. Na was sollte es denn sonst sein, wir sind schon 11, und doch nicht blöd. Der Komet hatte einen langen blauen Schweif. Und es gab ein imposantes Lordlicht am Himmel was seine Farben schillernd wechselte. Es gab Lila-Blaue Blitze, deren Aderen sich über den ganzen Himmel erstreckten und manchmal sah es so aus als das sie die Erde trafen. Draussen war wohl ein schlimmer Sturm. Die Fahnen wehten so stark das es ausschaute als würden sie flüchten wollen. Aber ich bin nicht gewohnt so lange aufzubleiben und bin auf der Liege eingeschlafen.

Kapitel II

6 September 2061
Margaret wirkte etwas unscheinbar verglichen mit Ann - aber hässlich nicht. Sie trägt ihr Haar schulterlang und hat eine eher schlacksige Figur. Wenn wir shoppen gehen dann tänzeln wir immer um sie herum, da sie von alleine nie auf die Idee kommen würde mal etwas anderes auszuprobieren. Aus Mode macht sie sich eher nichts, aber uns zuliebe kommt sie immer mit. Sie ist sehr freundlich und es kommt eigentlich jeder gut mit ihr aus, dazu ist sie ein Ass in Naturwissenschaften.

Nun aber dazu was heute passiert ist. Ich wachte im Wintergarten auf, und hörte trouble in der Wohnung. Ich gähnte, weil es wohl etwas länger war gestern und ich war immer noch müde. Da sah ich eine Menschentraube vor Margarets Zimmertür. Gut das ich recht zierlich bin, rum konnte ich mich durchschlängeln, doch was ich da sah verschlug mir die Sprache. Auf dem Bett saß ein Engel, naja.....Mir fielen zuerst die riesigen weissen Schwanenflügel auf, dann die goldenen, seidenweichen Haare. Das Gesicht war das von Margaret, nur mit weicheren Zügen, und die Statue war ebenfalls die von Margaret, also muss es wohl sie gewesen sein die da saß. Anna war genauso verdattert wie ich, sie sagte das wir Margaret jetzt besser allein lassen sollten, waren doch schon genug Leute um sie herum. Wir versprachen uns zu meldem, als mich mein Kindermädchen schon aus der Menge herrausangelte und mit mir nach Hause zurrückkehrte. Alle waren ganz furchtbar aufgeregt. Aber nicht nur wir. In der ganzen Akrologie war etwas los und man spürte das was geschehen war. Ich hatte etwas Angst und erzählte Papa und Mama was passiert war. Gemeinsam mit Ihnen schaute ich die NEWs im Trid: überall auf der Welt gab es heftige Manastürme und daraufhin traten Mutationen bei einigen Menschen auf. Es wurden Bilder gezeigt, von Menschen mit roter Haut, einige Hatten Merkmale von Tieren wie Katzenohren und ein puscheliger Schwanz, es gab sogar einen weissen Hasen der verwirrt in die Menge schaute und etwas panisch an seinen Ohren fühlte. Einige waren größer, einige kleiner geworden. Es gab Unruhen dort draussen ausserhalb der Akrologie, dann spitzte es sich richtig zu. Papa sagt das das wohl noch eine ganze Weile in der Welt zu Unruhen kommen wird. Mama versicherte mir das ich nich anderes aussehe als sonst. Ich werde Margaret eine Textnachricht schicken, und ihr sagen das wir hoffen das es ihr gut geht. Margaret war nicht in der Schule. Unsere Lehrer sprachen mit uns was geschehen war. Es gab viele Theorien, man schob es auf einen großen Magieschub die die Umwandlung verursacht hat, manche sagten es wäre ein Virus – was viele am meisten Angst machte glaube ich. Wissenschaftler hielten Reden über Strahlung des Kometen, und Religiöse Führer schoben es auf den göttlichen Willen. Zuhause bei uns in der Akrologie war von den Unruhen dort draussen nichts zu spüren. Alle waren nervös – aber dabei blieb es. Dann durften wir heim gehen. Die Akrologie wurde abgeriegelt, der Publimumsverkehr, der Teile der Akrologie vor allem in der Einkaufszone belebt hatten, waren leerer als sonst. Draussen sah man durch die Fenster Rauchsäulen aufsteigen, man hörte von Randalen. SURGE hatte weltweite Unruhen hervorgebracht. So nannten sie es.

7 September 2061
Colin, heute besuchten wir Margaret. Ann und ich haben ihr ihre Lieblingsschokolade mitgebracht. Ihre Eltern waren immernoch sehr nervös. Margaret freute sich über den Besuch, ich sagte ihr das sie ziemlich hübsch ist, das war ihr irgendwie peinlich. Ich glaub ich werde sowas nicht mehr sagen. Sie war nie Jemand der gerne im Rampenlicht stehen wollte. Und so schlossen wir die Tür und liessen die Erwachsenen draussen Panik schieben, während wir einfach zum Alltag übergangen und Barbie spielten. Ich glaube das hatte Margaret gebraucht. Sie lächelte sogar wieder etwas, sogar als Anns Barbiepferd einfach über ihre Puppe gallopierte.

12 September 2061
Wir haben Margaret jeden Tag besucht, mit ihr gespielt und mit ihr Hausaufgaben gemacht. Uns beiden ist egal das sie jetzt anders aussieht wie vorher, denn sie war immer noch unsere Freundin und war ansonsten ganz wie vorher, bis darauf das es ihr auf den Keks ging das sie immer so angestarrt wird von Jedem. Unser Lehrer erklärte uns heute das die Arkologie eine klare Sozialpolitik bezüglich SURGE fährt, nämlich das alle Metas gleich sind. Auch sagte er uns das Margaret jetzt gleich ins Klassenzimmer kommen würde und das wir daran denken sollen das niemand gerne angestarrt wird und das wir sie freundlich willkommen heissen sollen. Sie wurde auch von allen offenherzig empfangen, und sie bekam den Spitznamen „Angel“. Ich habe sie dann gefragt wie ich sie nennen soll, wo sie jetzt doch den Spitznamen hat. Sie sagte es wäre ihr egal.

30 Oktober 2061 Jippi wir haben Geburtstag Colin. Den feiern wir in einem Londoner Restaurant gemeinam mit Angel und Ann. 12 ist schon ganz erwachsen, darum ziehen wir uns alle ganz schick an. Mama hat eine Designerin gefunden, die Kleider aus dem Viktorianischen Zeitalter, zeitgemäß zitiert und wunderschöne Traumkleider entwirft. Zum Geburtstag werde ich von ihr ausstaffiert, und wir drei nehmen den Tee in einem sehr vornehmen Restaurant und Punkt fünf Uhr ein. Papa schenkt mir eine neue komplette Ausrüstung zum Inlineskaten, und eine Übungspuppe für das Karatetraining, auch bekomme ich dazu einen eigenen Raum der mit Bambusmatten ausgelegt ist. Ich freue mich aber schon aufs Lacrossspielen auf meinen neuen Inlinern zusammen mit Ann und Angel. Sie sagt das man ihr gesagt hat das sie mit viel Training mit ihren Flügeln vielleicht bald fliegen kann. Ich hoffe das hindert sie nicht am Lacross spielen. Aber damit ich mich mehr auf Karate konzentrieren kann, und dem Magietheorie Unterricht, lasse ich Ballett sein. Ich weiss das es mir sehr viel Spaß macht, und hätte der Tag mehr als 24 Stunden würde ich das auch weiter machen. Aber das Opfer muss sein. Papa ist stolz auf mich als ich ihm gesagt habe das ich mich mehr auf die beiden Sachen konzentrieren möchte. Oma ist eher traurig, sie sagt, das diese Hermetik neumodisches Zeug ist und eine Dame doch viel lieber Tanzen soll, das sei wichtig für das soziale Leben unserer Familie. Und das ich mich zwar anmutig bewegen könne, aber sie würde es wichtig finden das Ballett als Gegenpol zum Karate und diesem Magiezeug zu sehen. Mama und Papa sind aber auf meiner Seite,aber ich musste versprechen ab und zu die Regeln der Etikette zu lernen, mit einem persönlichen Lehrer.

Kapitel III

14. Juli 2063
In der Schule reden wir gerade darüber, das es unserem großen Drachen Lofwyr zu verdanken ist, das die New European Economic Community (NEEC) gegründet wurde. 2029 wurde das europäisches Staatenbündnis aufgelöst, da es Anfang des 21. Jahrhunderts sehr krisenreich war. Der britische Lordprotector trat 2025 aus der Union aus. Aber Saeder Krupp hat ihm gezeigt wo der Hammer haengt, ha.

2 November 2063
Saeder Krupp London

Colin, ist mir schon ein bischen peinlich dir zu erzählen was mir letzte Nacht passiert ist. Ich habe von unserem Sportlehrer geträumt, du weisst schon – dem süßen Blonden. Also jedenfalls bin ich in dem Traum mit ihm durch einen Wald gejoggt, immer geradeaus. Dann erschien plötzlich ein riesiger weisser Tiger, er sprang einfach auf unseren Weg. Ich habe mich fürchterlich erschreckt. Ich meine- wer kommt den auf die blöde Idee einfach in einem unbekannten Wald herum zu laufen, normaler Weise nur du – jedenfalls, hat der Tiger sich geduckt, und ist dann mit einem Satz in mich hinein gesprungen. Vor Schreck bin ich dann gegen Mr. Tate nach hinten gefallen und wir sind den ganzen Abhang hinunter gepurzelt. Es tat ein wenig weh, und wir wurden immer schneller und schneller, dann war es wie im freien Fall und ich bin in meinem Bett aufgewacht. Und weisst du was? Mein Bettlaken war voller Blut, als wenn ich mich beim Fallen total verletzt hätte. Hab mich total erschreckt, Mama ist reingekommen und hat mir gesagt das alles in Ordnung ist und ich mich wirklich nirgendwo aufgespiesst habe und das es jetzt einfach an der Zeit sei. Du weisst schon mit was – aber eigentlich muss ich dir sagen das ich das jetzt total spannend finde, auch wenn ich heute den ganzen Tag im Bett bleiben werde, ich habe Bauchschmerzen und muss glaube ich sterben …

12 November 2063
Saeder Krupp London

Mama versteht mich, Papa ist total streng. Manchmal geht mir das ziemlich auf den Geist, aber natürlich tu ich was er mir sagt. Mann, Mann – Colin, diese ätzenden Leibwächter gehen mir dermaßen auf den Geist. Stell dir vor, ich bin mit Margaret und Ann shoppen, und diese steifen Langweiler mit dem arroganten Blick glotzen uns die ganze Zeit an – in der Unterwäscheabteilung ist das mega peinlich. Ich wette das die nachher total über uns lästern wenn sie sich mit den anderen Leibwächtern der Arkologie treffen, dann werden alle wissen was wir für Unterwäsche tragen. Fehlt nur noch das die sich daran aufgeilen, widerlich. Ich spreche nachher mit Papa, - ich hab darauf keinen Bock mehr, der soll diese Gorillas abziehen und sie in den Zoo stecken.

13 November 2063
Saeder Krupp London

Eben bin ich in Papas Arbeitszimmer gegangen, ziemlich sauer und ohne anzuklopfen, ha! Nicht mit mir. Hab ihm gesagt was ich über diese Affen denke und das die uns beim Umziehn zugucken wenn wir shoppen. Ich glaub er mag den Gedanken nicht das die Kerle wissen was seine Tochter drunter trägt, ich habe es ihm jedenfalls in allen Möglichen Farben beschrieben was in deren Köpfen vorgeht. Nachmittags hat er mich dann wieder zu sich gerufen und mir einige Personalakten vorgelegt. Hab mich dann auf Papas Chefsessel gesetzt und sie durchgearbeitet, Papa hat dabei auf seinem Sofa gesessen, Tee getrunken und mir Fragen beantwortet.

-Eine hübsche, weißhaarige Elfe die vorher in einem Sicherheitsunternehmen als Bodyguard gearbeitet hat, und eine Zusatzqualifikation zur Assistentin hat.

-Eine breitschultrige Norm, Ex-Militär und loyal

-Eine recht unauffällige Norm, die sehr diskret vorgeht

Hab mir alles durchgelesen und das schien wirklich schwer zu sein, hab Papa dann gefragt ob ich die nicht mal persönlich kennenlernen kann damit ich mich besser entscheiden kann. Er meinte das dasnatürlich geht und ich soll die doch einfach mal selbst unter den angegebenen Telefonnummern anrufen. Hab mich ja erst nicht wirklich getraut, hab Papa das aber nicht gesagt, aber ich glaub er hats gemerkt. Damit Papa aber nicht denkt ich wär ein Feigling, hab ich mir das Telefon genommen und direkt Termine ausgemacht. Die Elfe Hanna hat mir am besten gefallen, die war nicht so furchtbar wie die beiden Anderen. Ich meine...was sollen meine Freunde denken wenn mich so eine Militärische Frau beim feiern begleitet, oder Fremde erst. Und die eher unauffällige Norm wirkte wie ein Mauerblümchen, ich wäre mit beiden nicht warm geworden. Aber Hanna ist richtig toll.Sie war in der Schweiz und in London. Die wirkt gar nicht wie eine dieser Pinguine oder Gorillas die bisher bei mir waren. Die kennst sich mit Musik und Mode aus und hat echt Stil. Wenn ich will, berät sie mich auch gerne in Modefragen beim shoppen, meine Freundinnen mögen sie auch. Aber wenn wir Mädels mal wichtiges besprechen müssen hält sie sich diskret im Hintergrund. Übrigens hab ich durchgesetzt das ich endlich kein Kindermädchen mehr brauche. Hab Omi bewiesen das ich die gesellschaftliche Etikette ausreichend beherrsche um nicht die ganze Familie zu blamieren. Naja ich bin eh immer die Vorzeigetochter bei Papas und Mamas Gesellschaften. Jedenfalls geht mir die alte Gewitterzicke von Kindermädchen nicht mehr auf den Geist weil Papa sie entlassen hat. Hanna reicht finde ich.

20 November 2063
Saeder Krupp London

In meiner Schule sind zwei Jungs besonders toll. Steven ist schon 14, recht groß und ein bischen schlagsig, aber voll süß mit seinen langen schwarzen Haaren. Er kennt sich richtig gut mit Technik und Naturwissenschaften aus, auch mit Mathe und Bio und Kunst, irgendwie kann er echt alles. Er weiss echt alles wenns um Computer geht. Und der andere Junge ist auch richtig süß, und richtig sportlich, sein Lächeln ist klasse. Er ist lustig, im Schwimmteam und hat kurze blonde Haare.
Steven spielt aber Guitarre und das ist cool.

Annes Party war richtig toll, da hat Steven mir was vorgespielt und mich die ganze Zeit angeschaut dabei, ich wusste erst gar nicht wo ich hingucken soll. David war aber auch nett, er tanzt klasse. Beide haben mir gesagt das sie mich süß finden und mich zur Freundin haben wollen. Hey Colin....ich hab gedacht sowas passiert nur den anderen Mädchen....aber sollt ich tun, ich hab mich dann für einen der beiden entschieden, für Steven. Das heisst aber nicht das ich David nicht auch süß finde, aber das sag ich Steven besser nicht. Der hat sich solche Mühe gemacht in der letzten Zeit, wir haben auch oft zusammen Hausaufgaben gemacht. Als wir dann auf Claras Party waren, ihre Eltern waren nicht zu Hause, hat mich Steven heimlich hoch in Claras Zimmer mitgenommen. Hanna war natürlich nicht mit im Raum, die hatten wir unten irgendwo abgehängt. Jedenfalls wollte Steven mit mir schlafen …..um...hey? geht’s noch? Wir sind zwar schon ein ganzes halbes Jahr zusammen....aber ich habe keine Lust auf sowas. Und was macht der? Schluss. Pfff soll er, ich hab keine Lust schwanger zu werden und mir dann Papas Gemotze anhören zu dürfen. Er meinte dann das er sich nie wieder eine 13 jährige zur Freundin nimmt. Ich war echt schockiert. Anne und Margaret meinen auch das er total der Scheisskerl ist. Ich sage Hanna und Mama besser nichts davon, sonst krieg ich wahrscheinlich Ausgehverbot bis ich 120 bin.

2 März 2064
London

Waren in einer ziemlich edlen Boutique in London, Margaret, Ich und Hanna. Hanna hat einen exquisiten Geschmack und kennt wirklich tolle Läden. Hab ein tolles Kleid in einem wilden Punkstil gekauft von einer jungen Designern die total angesagt ist. Geschnürt mit Kurzem Rock mit kleinem Petticoat Bändern, Nieten und sogar einer schmalen Kette dran. Das wird getragen mit einer knall schwarz-Pink gestreiften Strumpfhose und Lederstiefeln. Na wir haben noch andere Sachen gekauft, aber was ich dir erzählen will Colin ist, dass da plötzlich eine Ork- Pennerin auf uns zu kam, mit einer Pappe in der Hand, mit aufgemaltem Anarchyzeichen. Hanna hat die Orkin angeschaut und laut „Verschwinde“ gesagt, da hat die sich doch tasächlich umgedreht und ist gegangen. Es wirkte. Sie hat uns befohlen schnell in die Limousine einzusteigen ...dann sind wir heim gesaust. Hat sich rausgestellt das Hanna eine Adeptin ist. Hab sie dann ein bischen ausgefragt und ihr gesagt das ich mich selbst für Magietheorie ziemlich interessiere. Sie hat gelächelt, ich glaub sie fand das gut das ich mich in meiner Freizeit damit beschäftige. Papa hat mir ja Lehrer dafür besorgt.

3. auf 4. Juli 2064
Saeder Krupp London

Ein heisser sonniger Tag, die Hitze brannte auf uns herab. Ich war auf dem Schulhof und fragte mich warum mich plötzlich alle so anstarren.Sie wischen mir aus, seltsam war das ich keinen von denen kannte auf dem Pausenhof. Dann merkte ich das ich splitter faser nackt war. Dann bin ich aufgewacht. Hab meiner Freundin Anne davon erzählt. Colin, hasst du so etwas auch schon einmal geträumt? Hanna habe ich es dann auch erzählt, sie ist ja eigentlich wie eine erwachsene Freundin. Hfab ihr dann auch gleich erzählt das Steven mir an die Wäsche wollte. Sie meinte auch das er ein Mistkerl ist und das sie meinem Vater nichts davon sagen wird. Eine Woche später hatte ich dann wieder einen ähnlichen Traum. Ich hatte wohl endlich das Piercing was mir Papa nie erlaubt hat, und ich war dazu noch tattowiert. Ich saß auf einer Couch, links von mir saß David der Sportler der mich süß fand. Vor mir knieend uned total unterwürfig auf den Boden schauend saß Steven. Wir befanden uns in einem Gerichtssaal. Papa war in eine Richterrobe gekleidet und hatte einen Holuhammer in der Hand und verurteilte mich. Dann geschah etwas seltsames. Ich redete und redete. Ich redete mich aus. Dabei frug ich mich was ich da überhaupt sagte, aber es wirkte. Es wirkte absolut logisch und nachvollziehbar. Meine Erklärung schien keinen Zweifel daran zu lassen das meine Lösung der beste Weg von Allen war. Ich wurde freigesprochen und Papa verschwand.
Das hatte mir dann total die Angst gemacht, ich wollte doch gar nicht gemein zu Papa sein. Ich bin dann schnell aus dem Bett und zu Papa gerannt. Ich glaube er fragt sich heute noch warum ich ihn zu plötzlich umarmt und geknuddelt habe und das ohne Vorwarnung. Ich werde mich ab jetzt noch besser benehmen und Papa stolz machen, ich will nicht das er verschwindet.
Dann bin ich zu Hanna gegangen und habe ihr von dem Traum erzählt.

4 Juli 2064
Saeder Krupp London

Hanna hörte sich alles geduldig an und legte ihre Hand auf meine Schulter. Sie nickte und sagte das es nun langsam an der Zeit sei anzufangen.. Ich fragte sie mit was, aber sie schwieg erstmal und fuhr mit mir in ein Varietetheater, sie sagte „Willkommen in der Schule des Wortes, Du bist erwacht.“ In mir formte sich nur ein „Hä?“ Aber bald darauf fuhr sie mit ihrer Ausführung fort. „Ich kann Dich ausbilden“ Sie nannte mir drei Grundregeln.

1. Loyalität – Keine Geheimnisse und Mitglieder verraten.
2. Gelassenheit- Du kannst Andere nur Überzeugen wenn Du selbst davon überzeugt bist.
3.Flexibilität, Kreativität, Spiegeln – Mit der Kraft arbeiten die dir entgegen kommt.

Bald sind wir dann wieder heim gefahren und ich hab Mama und Papa davon erzählt, die haben beide ziemlich gelassen reagiert und Papa sagt das er mich in Allem fördern und unterstützen wird.
2064

In der darauffolgenden Zeit habe ich von Hanna die Astrale Wahrnehmung gelernt, zu sehen ob mir jemand etwas gutes oder schlechtes Will zum Beispiel. Zudem bin ich jetzt mit David zusammen. Der geht nicht ganz so ran wie Steven und sein Benehmen ist deutlich besser. Er ist immer noch sehr sportlich und einfach toll. Seine Familie sind Christen und er hält glaub ich nichts davon, sich so wie Steven zu benehmen. Irgendwie ist er achtsamer und passt viel besser zu mir.

In der Schule entscheide ich mich Chemie abzuwählen und dafür Magietheorie zu wählen. Klamotten mäßig hab ich mich entschlossen das ich auch zeigen will was für Musik ich höre, Punk.
Ich muss gleich mit den Mädels los und passende Kleider schoppen. Ide Arkologie ist soo toll, hier kriegt man wirklich alles.

November 2064
Saeder Krupp Arkologie London

Der Crash 2.0 geht Gott sei dank an uns, bzw. unserer Arkologie vorbei da sie rechtzeitig vom Netz genommen wurde. Draussen werden die Konflikte immer stärker.

2065/2066
Saeder Krupp Arkologie London

Hanna bringt mir bei wie ich andere gut Überreden kann, redet mit mir über das „Erwacht sein“ und ich bekomme auch Schauspielunterricht. Es ist schwer zu sagen wo das Mundane aufhört und die Magie anfängt, es ist ein fließender Übergang.


Aufstände sind da draussen, erst geht es um Pendragon, dann um den Lordprotektor, der häuft nämlich seine Macht an. 88 Studenten werden getötet, und 200 verhaftet. Die Medien werden kritischer was den Lordprotektor angeht. Ich frage Dad wie er denkt. Er erklärt mir das dass was ausgestrahlt wird nicht seine Meinung ist, er hat mit seiner Firma keine Aktienmehrheit. Er ist auch ziemlich gegen Pendragon. Ich sage ihm das ich ziemliche Angst davor habe das wir auch in Gefahr sind, er sagt aber das ich ein Kind Saeder Krupps bin und Lofwyr auf mich aufpasst.

Das passierte mir mit 17.

Hanna sagte das ich reif genug bin das sie mir Manipulationsfertigkeiten beibringt, sie nennt es Befehlsstimme. Dazu zeigt sie mir auch wie ich meinen Körper verändern kann, wie sie das kann. Also meine Frisur, die Haare und das Gesicht, dies nennt sie Merlanin Kontrolle – auch zeigt sie mir wie ich mich gegen Magie schützen kann. Angel wird in Paris Politik und Sozialwissenschaften studieren, was ich machen werde wirst du bald erfahren. Jedenfalls bin ich immer noch glücklich mit David. Wir sind ein eingespieltes Team. Lernen zusammen undmachen zusammen Sport...Papa mag ihn und seine Familie und hat auch nichts dagegen wennich mit ihm ausgehe.

Saeder Krupp Arcology, Eiscafe, 14:30 Uhr 2067
Meine Freundinnen Ann, Engelchen Margaret und ich sitzen in einem Eiscafe und brüten über unseren Tablets. Ich kaue leicht an meinem Stift und mache mir Notizen. Wir veräppeln uns gegenseitig mit unseren Schwächen und möglichen Einsatzgebieten. Ich schlage Margaret vor, sie könne doch als Engelchen Amorine in einem Nachtdatingcafe arbeiten und Liebespfeile verschiessen. Sie konntert mit einem Vorschlag ihrerseits, meinen möglichen Einsatz als Trid-Einkaufsberaterin und Friseuse bei der Unterschichts-Tridsendung „Flauschi erklärt Euch die Welt“, was ich mit einem Eiswürfelweitwurf in ihr Dekoletee beantworte. Ann sieht dann aber schnell wieder ernst auf ihr Tablet, Engelchen und ich haben das Gefühl das sie noch so gar nicht wirklich weiss was sie werden will. Eifrig machen wir Beide ihr Vorschläge die sie auch mitschreibt. Wir schwelgen in echter kalorienreduzierter Eiscreme-Erdbeertorte, nicht das eklige Zeug welches sie ausserhalb der Arcology servieren. Auf Senden klick ich aber noch nicht, das hat mir Papa ausdrücklich verboten. Nach fleissiger, getaner und kreativer Arbeit gehen wir dann nach Hause.

Saeder Krupp Arcology, Unsere Wohnung, 19:30 Uhr 2067
Ich gehe ins Papas Arbeitszimmer , gebe ihm einen Begrüßungskuss und das Tablet das ihm meinen ausgefüllten Bewerbungsbogen entgegen strahlt. Er liest es sich durch, es folgt ein langsames Kopfschütteln, gefolgt von einem „Ts Tss“. Er schaut mich dann an und bietet mir den Platz neben sich an. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl das ich mir meinen geliebten Serien-Tridabend abschreiben kann. Nach gefühlten hundert Jahren ist der Bogen dann auch so ausgefüllt das Papa zufrieden ist:


Name: Emily Skye Murdoch
SIN:SK-GB-LO-1612-1773

Geburtsdatum: 31. Oktober 2050
Metatyp (ggf. SURGE):norm, Homo sapiens sapiens.
Geschlecht: weiblich
Körpergröße: 1,70m
Gewicht:57 kg
Cyber-& Biotech Implantate: (ooc:mir nicht bekannt)
Erwacht: ja (Adeptin)
Chronische Erkrankungen, Allergien, Behinderungen o.ä.: Wespengift, Immunabstoßung

Bitte Beschreiben Sie in jeweils drei Sätzen Ihre besonderen Stärken und Schwächen:

Sportlichkeit - durch meine verschiedenen Sportarten trainiere ich seit langen Jahren mein Geschick, meine Ausdauer und meine körperliche wie mentale Durchsetzungskraft - dadurch auch Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit und soziales Auftreten.

Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen - Ich bin eine selbstständige Frau, die weiß, dass in einem Team nicht jeder seine Überzeugungen durchsetzen kann, weil es darum geht, gemeinsam Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden - dabei bin ich Kompromissbereit und gehe mit Argumenten vor um mein Team von meinen Ideen zu überzeugen.

Soziale Interaktion und Kompetenz -[i] bei sozialen Anlässen und Geschäftsgesprächen bin ich in der Lage die Konzerninteressen angemessen zu vertreten, ich weiss meine Fähigkeiten zu nutzen um meine Ziele auf elegante Weise zu erreichen und bin bereit für neue Aufgaben.


-Meine Arbeit möchte ich möglichst perfekt machen, kann dann aber nur schwer akzeptieren, wenn das Ergebnis nicht meinen Möglichkeiten entspricht.

-Mein Drang, Dinge und Situationen zu bewegen und in Gang zu setzen ist manchmal zu hoch, ich versuche aber geduldiger an die Situationen heranzugehen.

-Abschalten vor Beendigung eines Problems fällt mir schwer - so verfolgt es mich bis ich es gelöst habe.


Bitte nennen und begründen Sie knapp Ihr Wunsch-Einsatzgebiet:
Ich würde gerne in der Inneren Konzernsicherheit meinen Einsatz finden um terroristische Akte im Keim zu verhindern und Feinde des Konzerns ausfindig und unschädlich zu machen. Gerne begleite ich auch gesellschaftliche Konzernanlässe und sorge diskret für einen erfolgreichen Ablauf.

>>[SENDEN]

Skye seufzte als sie nach oben ins Sternenzelt schaute. Sie machte das alles für Ihren Vater, Goldi und SK – das wusste sie und sie machte das ja auch alles gerne. Und wenn sie sich das weiter einredet wird sie es auch irgendwann glauben.

Sie hatte sich das alles wie bei den Pfadfindern vorgestellt zu denen sie niemals hin durfte. Aber dieser Gunner schrie sie und alle anderen ständig an, was ihr gar nicht passte. Lächeln und warten bis es vorbei ist dachte sie sich, und sie würde alles tun was Helen ihr beigebracht hatte um Gunner freundlicher zu stimmen. Das mit Abstand das Schlimmste was sie bisher hier erlebt hatte, war, das man ihr die Haare geschnitten hatte, das erinnerte sie an damals – als sie im Krankenhaus lag und erfuhr das Colin Opfer dieser Terroristen war, Aber sie würde Gunner nicht zeigen wie schwer ihr das viel, sie würde ihm so wenig Schwächen zeigen wie möglich. Hinter ihrem Lächeln brodelte es – hätte ihr Karate Sensei ihr nicht so viel beigebracht wäre es schwer geworden.
Im Verhältnis zu ihrem Leben bei Papa und Mama war es hier furchtbar – aber sie würde ihre Eltern und auch Helen stolz machen – und natürlich ihren Sensei.Es war ihr eine Erleichterung das Colin bei ihr war und sie jede Nacht tröstete. Er erzählte Witze über Gunner und alle Anderen die sie nicht leiden konnte hier.

Caro war eigentlich genau wie sie, nur hatte sie anscheinend nie gelernt ihre Gefühle nicht 1:1nach aussen zu tragen. Sie war ziemlich unsportlich – aber irgendwie mochte sie das Mädchen. Sie erinnerte sie an ihre Freundinnen zuhause, die waren auch so emotional offen wenn sie gemeinsam shoppen waren mit ihr, eigentlich waren Anne und Margaret die Einzigen die sie wirklich kannten. Auch die Beiden hatten früh gelernt wie man sich in der Gesellschaft zu verhalten hatte: Zeige Deinem Gegenüber Respekt und repräsentiere SK und Dein Elternhaus ehren- und würdevoll. Ja sie mochte Caro, gerne würde sie das Mädel näher kennenlernen, dann würde sich Skye sich auch nicht so schrecklich einsam fühlen unter all den Fremden. Ber sie hatte ja Colin.

Max war ihr ein Rätsel, genau wie es Anne gewesen war manchmal. Max wirkte sehr zurückhaltend, warscheinlich war dies reiner Selbstschutz. Sie war wunderbar in der Tarnung – das passte irgendwie zu ihr. Aber es würde schwer werden, Max Vertrauen zu bekommen. Aber bei Anne hatte sie es auch geschafft.

Toni war ziemlich süß – aber vor allem schien er eine ganze Menge Ahnung von diesem Armeezeug zu haben. Sie würde viel von ihm lernen können und dies auch zulassen. Ohne verkehrten Stolz gab sie zu das er in diesem Umfeld einfach mehr Ahnung hatte – es wäre idiotisch gewesen mit ihm um die Gruppenleitung zu kämpfen. Sie würde ihm helfen die Bagage in die richtige Richtung zu bewegen und durch Argumente ihre Meinung durchsetzen wenn es nötig sein würde. In diesem Umfeld war das Ziel zu überleben, ohne den Verstand zu verlieren, das würde nur im Team funktionieren. Es würde sicherlich Situationen geben in denen sie Ihren Beitrag leisten könnte. Colin hatte sich Toni genau angeschaut, er war ihrer Meinung und traute ihm – das reichte schon um den Kerl genauer im Auge zu behalten. Sie musste lächeln – wenigstens eine Sache die hier gut war.

Tim war schrecklich besserwisserisch. Er schien Toni schon länger zu kennen, jedenfalls hatte er es noch nicht eimal für Nötig befunden etwas über Tonis Qualitäten zu erfahren, bevor er ihm seine Stimme für die Teamleitung gab. Das war ziemlich dumm, wie sie fand – gebe niemals jemandem leichtfertig die Führung ohne etwas über ihn zu wissen, das führt nur in den Untergang – und wenn man bedenkt mit was sie hier konfrontiert werden, war sie beruhigt über Tonis Antworten gewesen, seine Argumente und Fähigkeiten passten zu dem Mist in dem sie steckten. Was sich Goldi wohl bei allem hier denkt. Jedenfalls würde sie Tim wohl etwas im Auge behalten – er schien zu den „Schnellschiessern“ zu gehören die einfach nicht nachdenken bevor sie handeln, das könnte für das gesamte Team sehr gefährlich werden. Aber vielleicht war er auch nur gestresst – abwarten.
Connor scheint Tonis Bruder zu sein. Er passt körperlich sehr gut in die Armee – das krasse Gegenteil von ihr selbst. Er schien verlässlich zu sein.

Friedrich – der war ziemlich jähzornig gewesen. Gunner eine reinhauen zu wollen war verständlich. Aber ziemlich idiotisch zu diesem Zeitpunkt. Gunner wollte sie einfach alle nur fertig machen und war am längeren Hebel. Sie würde anders versuchen mit der Situation klar zu kommen.
Über Rene konnte sie noch nicht viel sagen.

Die Einkaufsliste war unvollständig, es fehlte Nahrung. Sie konnte einfach nicht verstehen das die Anderen diese Pampe als Nahrung definierten. Ihr fehlte der 5 Uhr Tee mit passendem Gebäck. Sie konnte einfach nicht glauben das viele Menschen so ein Zeug essen. Jedenfalls hatte sie mitgeschrieben, bei dem was sie einkaufen würden für ihren ersten Einsatz:

4 x 2 Personenzelte
8 x Schlafsack
8 x Rucksack (Abenteuerkit) 1200 (Dinge wie Kletterhaken, Seil, Firekit)
8 x 3 TagesRation 1720
1 x Medikit 20
8 x Regenponcho 120
8 x Gelmuni 30 Schuss 240
1 x Multitool 50
8 x Sunblocker 20
8 x H2O Sauberpillen 20
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3390

Toll, die Arme Max muss dieses Ekelvieh herumschleppen, aber wir werden ihr dabei schon irgendwie helfen. Und das Gunner dieses wilde Tier ihr die Ausrüstung wegnahm war einfach nur fies.

Cooooolin, ich will hier weg.

Dear Mr. M.
I Want You to know that your girl, well me, and Colin are feelin´well. I'll do everything they want me to do and more, till they want me to do things what would kill me or my team. I' ve learned much, especially that this Drill Sergant would not be there to rescue my sweet behind, but my team. You would have given me the advice to give my best to represent our family, myself and our golden dragon. There are completley different kind of people in my unit. One you would love to see at my side, he is straight, loyal and intelligent, he always seems to know what to do in military situations. Im doing fine I hope, but I wish i would have done more sports.
I love you, greet mom and my grandparents.

God save Lofwyr and the queen ,

your Girl

Skye stieg in das Flugzeug ein, welches sie von Essen nach London bringen sollte. Ihr Vater hatte ihr eine erstklassige Luxus Rückreise nach England besorgt. Das war nach den langen Entbehrungen die reinste Wohltat. Ihre Kameraden waren ihr ans Herz gewachsen und waren ihr Näher gekommen als viele Ihrer Klassenkameraden in all den Jahren. Selbst Colin mochte Toni, auch wenn er einen Hauch eifersüchtig schien.Er hatte wohl Angst das der doch etwas selbstverliebte und auch ein wenig sehr von sich eingenommene Kerl ihr das Herz brechen würde. Naja – sie hatte einen Freund, seit langem – mit Toni, Conner und den anderen hatte es etwas besonderes auf sich. Sie hatte einiges mit Ihnen erlebt und wenn sie einmal ihre Hilfe benötigen würden – sie würde nicht lange nachdenken und sie Ihnen geben. Toni wusste bestimmt was er für eine Wirkung auf sie hatte – war aber profi genug es sich nicht anmerken zu lassen. Aber das alles schien weit entfernt als sie auf den weichen, geräumigen Sesseln des Flugzeugs Platz nahm. Es wurde ein Cocktail aus verschiedenen, echten Fruchtsäften gereicht. Erstklassige, winterliche Rinderrouladen mit gemischtem Gemüse und Kroketten folgten später auf dem Flug. Als Nachtisch gab es weihnachtlichen Mince pie – der durfte zu dieser Jahreszeit einfach nicht fehlen. Ihre Geschmacksknospen jubilierten als sie endlich, nach so langer Zeit wieder Essen kosten durfte, was ihrer angemessen war.

Der gesellschaftliche Unterschied zu ihren Teamkameraden hatte sie wirklich erschreckt. Dinge die sie für selbstverständlich hielt – wie richtige Nahrung, Fünf Uhr Tee, Bälle und regelmäßiger Urlaub im Grünen und Geld soviel sie wollte – schien sie zunächst von den Anderen abzuheben und sie als verwöhnte Tochter reicher Eltern ab zu stempeln – keiner hatte ihr dies jemals vorgeworfen, aber sie traf auf eine Welt die sie nicht kannte und der sie niemals mehr begegnen wollte. Seit – ja seit sie damals mit Colin draussen war. Es fröstelte sie und ein Steward deckte sie mit einer flauschigen Wolldecke zu, dankbar lächelte sie Ihn an und nippte an ihrem Cocktail.

Es war ungefähr die gleiche Zeit gewesen als sie das erste Mal mit Ihrem Zwilling alleine draussen war. Sie war erst 8 gewesen – sie hatte es damals nicht geschafft ihren Zwillingsbruder zu zügeln. Warum hatte ihr Vater sie nur alleine auf den Weihnachtsmarkt gehen lassen – warscheinlich um sie zu lehren etwas selbstständiger zu werden. Sie war auf ein Problem gestoßen und kläglich gescheitert. Nun gut - sie hatte geschafft Colin von dem seltsamen Musiker wegzuziehen. Und dann hatten sie sich auch noch verlaufen. Damals hatte sie es einem netten Passanten zu verdanken das sie jemals wieder in die Arkologie gefunden hatten. Hätte er ihnen nicht den rechten Weg gewiesen, wer weiß was passiert wäre. Immerhin konnte sie Colin dann doch überzeugen sich zurück in die Arkologie ziehen zu lassen. Das Alles hatte dafür gesorgt das sie sich im Geiste sehr von dem da draussen separierte und es heute noch nicht mochte. In Kreisen höherer Gesellschaft des Konzerns fühlte sie sich Pudelwohl und konnte sich auch sicher und eloquent bewegen. Später hatte sie gelernt, Andere zielgerichtet zu manipulieren und sie denken zu lassen, sie würden selbst nur das tun was sie wirklich wollten.

Der Flug war recht kurz und bereitete sie auf die Welt vor, die sie vor einiger Zeit verlassen hatte. Der Welt die sie kannte: gefüllt mit Luxus und gut riechenden sauberen Dingen. Niemand brüllte sie an, sondern brachte ihr die Höflichkeit entgegen die sie gewohnt war und auch erwartete. Sie brauchte nicht lange um sich zu aklimatisieren. Der Chauffeur ihres Vaters brachte sie zu ihrer Wohnung wo ihre gesamte Familie schon auf sie wartete. Es gab wieder ein riesiges Buffet. Oben auf der Empore wandelte Colin und sah auf sie hinunter. Sie lächelte ihn glücklich an – er lächelte zurück. Ganz in Träumereien versunken schrak sie etwas zusammen als eine hand sich sachte auf ihre linke Schulter legte. Als sie sich umdrehte blickte sie in die Verheissungsvollen Augen ihres so vertrauten Freundes. Kurz legten sich Tonis Züge auf sein Gesicht, als würde ihr Verstand eine Messung durchführen, tatsächlich bemerkte sie einige Ähnlichkeiten. Davids Augen waren ebenso tief wie die von Toni, seine Lippen jedoch schmeckten besser als Kirsch und Mincepie zusammen.
Sie blendete die Gesellschaft aus und widmete sich voll und ganz dem jungen Herren vor ihr, dessen muskolöser Oberkörper an dem ihrigen lag. Ein räuspern holte sie wieder in die Gegenwart zurück. Ihre Großmutter schaute streng aber freundlich. Etwas peinlich berührte senkte Skye ihren Blick und bat um Entschuldigung. Beim Essen musste sie erzählen was sie erlebt hatte, sogar ihr Vater hatte sich Zeit genommen um sie zu empfangen. Er lobte sie, ab dann und wann gab er ihr Verbesserungsvorschläge wie sie in Zukünftigen Situationen besser handeln könnte. Am nächsten Tag wurde sie mit einer edlen Geburtstagsparty überrascht. Ihre besten Freunde, und viele aus ihrem Ballett, Reit und Karateteam feierten mit ihr, ihren 18 Geburtstag. Dazu gab es zwei Bands, Dekoration und Essen vom Feinsten. Zu ihrer Schande musste sie sich später eingestehen, das sie während der Party kein Einziges Mal an Toni und die anderen denken konnte. Ihr Kleid saß perfekt, extra für sie angefertigt von einem ihrer Lieblingsdesigner, und ihre Langhaar Perücke sah wirklich echt aus und fühlte sich gut an. Sie schwebte auf Wolke sieben, ihr Vater hatte keine Kosten und Mühen gescheut, ein Lächeln auf das Gesicht seines Lieblings zu zaubern. Sie war ihm dankbar – vor allem weil er die Weihnachtstage wirklich einmal Zeit für sie hatte.

Er schaute seinem Engel zu, wie sie über die Tanzfläche schwebte – gemeinsam mit Ihrem Traumprinzen. Ein wenig eifersüchtig war er auf ihn. Auch machte er sich Sorgen um die Gefahren die auf sein Mädchen zu kommen würden. Aber er hatte sie gut erzogen, keine Kosten und Mühen gescheut um sie auf das Leben vorzubereiten. Sie war mit einer Gabe gesegnet die nicht viele Menschen hatten, und er war stolz auf sie. Gut – es gab noch Ecken und Kanten die verfeinert werden mussten – aber sie war jung und würde es lernen. Auch hatte sie nicht mehr von Colin gesprochen seit sie wieder hier war- und das lies ihn hoffen das sie das Trauma überwunden hatte das sie damals – nach dem fuchtbaren Unglück, nicht mehr los gelassen hatte. Ihre Kameraden schienen sie auf Trab zu halten und sie hatte viel zu lernen, das lenkte sie ab und schien die Beste Therapie zu sein die es gab. Er lächelte und widmete sich dem Vater von David.

Skyes Großmutter saß auf dem Schaukelstuhl und lauschte dem Violinespiel ihrer Tochter. Sie saßen bei Heissem Weihnachtspunch alle beisammen und aßen Gebäck. Ihr Blick fiel auf ihre Enkeltochter, die ein hübsches Kleid trug und brav auf dem Sessel saß. Dies stieß auf ihr Wohlgefallen, war der kleine Wildfang doch endlich gebändigt. Sie wusste nichts von den neumodischen Erzieungsmaßnahmen die der Konzern heutzutage anwendete. Ihrer Meinung nach hätte Emily Skye eine stärkere Hand gebraucht um sich frühzeitig dem Leben einer Lady zu widmen. Sie hielt nichts davon das der kleine wilde Spatz militärische Dinge tun sollte, die sich für eine junge Lady nicht schickten. Das einzige was ihr gefiel, war Skyes jetziges Benehmen. Sie schien deutlich disziplinierter, saß gerader und verfiel nicht pausenlos in wildes Kichern. Ein geeigneter Heiratskandidat war ja schon gefunden, aber dieser musste erst einmal reif genug werden und zeigen das er ein Gentleman war der für ihre Enkelin sorgen konnte. David war wie sein Großvater, zielstrebig – aber auch er wusste wie er eine Dame um den Finger wickeln konnte. Die alte Dame seufzte und widmete sich ihrer Teetasse.

Skye genoss den Aufenthalt zu Hause. Colin war hier präsenter als überall sonst. Er war an ihrer Seite – auch wenn sie die anderen nicht mehr damit behelligte. Sie konnten und wollten nicht wahrhaben das er da war. Sie machte ihnen keinen Vorwurf. Es war schliesslich ihr Zwillingsbruder – und nicht der Ihrige.

Eine Nachricht an Emily Skye's Eltern.


Beloved Father, worshipped Mother,

I am greeting you from beautifull Manhatten. The lights of this metropolis are full of wonders. I am glad that my companions are being confronted with some culture – finally. I have had it up with this military stuff and I really enjoy being here in this beautifull city of lights.

Every single companion of mine, is an enrichment for our team, but it seems they are originated from differnet worlds. And – I really miss my friends and family from the Arkologie. But since I have to breath the same air, I should become familiar with their attitudes and behavior. Like – it is embarassing for me to live together with people, which, when they go out for dinner, insist to be nourished on Soyfood. Or – I am really uncomfortable with the fact, that they , impudent as they are, insist let me pay for all of them, or forces me to go to twighlighted, gutter snackbars. Please do not misunderstand me, I really like them and I would lay my life into their hands, I know they never learned good behavior, noone educated them in the right ways so it is not their fault. But sometimes I would prefer to go out myself sometimes and meet some new people which enjoy good food and culture - sometimes – you know, your angel is modest.

I share a room with Max. She never learned how to dress appropriate – I would love to open this new and important world for her. But there are two problems: First: Our cupboards are far too small for two people with an exellent taste. Second: She does not seem to be interested. She is very inconspicuous, bad tongues would say she is a grey mouse. She is able to walk through a crowd of people without being recognized. Like – she is full of fear and likes to hide. Well, this can be helpfull in missions.

Dear father, do you know any important people I should meet here? I would love to expand my degree of popularity in the right influential, socity circles. If I meet them, reproductive bonds can arrise. And I guess I can help our beloved dragon and concern in they way I am good at and grew up with.

I miss you so much, please sent me something familiar: Grandmas little Teacakes and Orange-Jam.

We had our first dangerous field-mission, I guess you heard about it, ´cause I dont know how much I am allowed to talk about it. We fought down an attack- and yes ...it seems someone hired a lot of this lawless shadowrunners. Saeder won and our team learned much about tactics. Surviving can be so great. I wish Colin could be a part of our team, I know he would be a great enrichment.

Now I end, please dont forgett me.

Your princess,

Skye.

Skye schlenderte wie ein Tiger durch ihr kleines Zimmer, die rechte Hand fuhr dabei über die Möbel während sie an die Decke stierte. Sie wollte raus aus diesem Käfig in dem sie einfach nicht sie selbst sein konnte. Dieses Wohnklo war unter ihrer Würde – aber das war wohl alles ein Test ihrer Loyalität zum Drachen. Hinzu kam dieser Affe aus fragwürdigen Verhältnissen, nichts im Kopf außer staubigen Militärstrategien und großkotzerischen Verhaltensregeln. Er war nichts besseres als ein Ghettopunk der in eine saubere Uniform gesteckt wurde, und nun eckenpinkelnd sein Revier verteidigte – ein kleines Würstchen der den großen Macker markieren wollte – und es wohl auch lauthals tat, wie einer dieser Brüllaffen im Zoo. Sie musste kurz kichern bei dem Gedanken von Toni auf einem Affenfelsen.

Sie schaute in den bodenlangen Spiegel mit vergoldeten, hölzernen Jugendstilelementen. Sie sah eine wunderschöne junge Elfe, sie konzentriere ihre Augen auf den Platz hinter ihrem Spielbild und lächelte wieder – dann liess sie sich nieder auf die Knie, noch einmal kurz auf die von innen verschlossene Tür schielend, dann richtete sich ihr Blick auf das Kristallglas.

„Hallo Colin – was hälst Du davon, diesem Ekel einmal gehörig in seinen –leider so gutaussehenden—Hintern zu treten. Du hattest von Anfang an recht, es lohnt sich nicht, sich auf sein Hinterteil zu konzentrieren, wenn der Rest von ihm ebenfalls nur aus Arsch besteht.“ Sie hielt kurz inne und muste über ihre eigenen Worte grinsen.

„Danke, du siehst auch wundervoll aus, das liegt an den Genen, weisst Du? Aber um auf den Punkt zu kommen, er ist anmaßend und hat einen Gottkomplex. Ich meine, seine Durchlaucht nimmt sich aus, uns das Rederecht zu nehmen wenn wir einen Vorschlag haben, da er, in seiner grenzenlosen Weisheit, die Spreu vom Weizen trennen muss. Natürlich kann nur er in seiner Grenzenlosen Dumm...entschuldige ...Weisheit, erkennen wem Gott ein Hirn gegeben hat und wem nicht. Colin, ich schwöre – wenn ich sein Gesicht noch lange ertragen muss, kotze ich.“

Ich sollte Vater einmal seinen Hintergrund checken lassen, vielleicht liegt ja Wahnsinn in seiner Familie. Wer weiss aus welcher Müllverwertungsanlage er entsprungen ist. Anthony Lakeman – wollen wir doch mal sehen wie lange Du noch lachst – sicher hat unser Drache sich bei der Auswahl etwas gedacht, aber – darum braucht es Leute wie mich die einen drohenden Imageschaden, sollte dieses Tier Amoklaufen, Einhalt gebieten. Connor scheint dagegen recht Normal – Vielleicht ist Toni auch eine Mutation, und ich bin bisher die Einzige die seinen Hirnschaden entdeckt hat. Feurioo, Goldi – ich werde dich retten! Und Colin, ich brauche dich, schwing deinen hübschen Hintern durch den Spiegel und tu etwas für die Familienehre.“

Skye zog ihren Lippenstift nach, und küsste Colin's Wange, die so kühl war – wie Kristall nun einmal ist, aber dies war ihr egal. Sie schaut nocheinmal in Colin's Augen, dann stand sie auf und setzte sich an ihren Schreibtisch.

Tarnidentität: Leah Bexter, Gymnasium in Lübeck (Katharineum), Vater: Lenny Bexter (gestorben vor 2 Jahren, Informatiker, gestorben an Krebs. Mutter: Karin Bexter geborene Lehmann, Tierärztin, seit 6 Monaten wohnhaft in München mit ihrem neuen Lebensgefährten. Eingeschrieben in der Hamburger Uni, Erstes Semester Dramaturgie und Medienphilosophie.

Plan: Praktikant bei gewisser Kanzlei zwecks Fallrecherche für einen Kriminalroman mit dem Titel: Justizia und Pathos - Die Geschichte eines charismatischen, jungen Juristen der seine Fälle hautnah mitlebt und in den Konflikt zwischen Leidenschaft, Fallanalysen und Gerechtigkeit gerät.

Lizenzen: für Onotari Arm Security Special ( eventuell neue Waffe die nicht zu SK zurückverfolgbar ist, oder chipumprogrammierung)

Sonstige mitgeführte Ausrüstung: Formangepaste Kanzkörperpanzerung (vorhanden)

Tarnkürzel: Ophelia


Skye fügte ihre Ausarbeitung den der Anderen hinzu, sodass Mister A. Lakeman es so schnell wie möglich lesen konnte.

Sie stand auf, schaute in ihrem winzigen Zimmer umher, dann setzte sie sich ihre A.R: Brille auf und war plötzlich dort wo sie sein wollte, mitten in einem Wiener Opernball...es wurde Zeit das der Tanzsaal.......Trainingsraum fertig wurde.

Auf ihrem Tisch lagen zwei Bücher, eines handelte von Dramentheorien von Vogler und Campell, empfohlen für das erste Semster, das andere für das erste Semster Jura .... damit würde sie sich gleich beschäftigen...nach dem Ball.

Skye saß über ihrem gerade geschriebenen Text. Sie hatte Lust ins Theater zu gehen und danach nach Herzenzlust Phantasia, die Inquisitorin zu spielen. Das neueste Bernd der Ritter AR Spiel. Die Magierin war so beliebt, das man ihr längst ein eigenes Abenteuer gewidmet hatte. Zielgruppe waren natürlich Mädels, da es, im Gegensatz zu dem Gehaue der Bernd der Ritter Games, mit vielen verzwickten Rätseln bestach, bei denen Ausdauer, Kombinationsfähigkeit und Erfindungsgeist gefragt waren.

Dies alles schrieb sie ihrer Freundin Angel. Die Bewerbung hatte sie fertig verfasst, dabei hatte sie sich an die Worte ihres Vaters erinnert – die jetzt wirklich sehr hilfreich waren. Sie konnte sich noch an die Bewerbungsgespräche ihrer Bodyguards erinnern. Sie übte Körperhaltung und Argumente vor dem Spiegel bis sie sich sicher war.

„Angel meine Süße, wir müssen unbedingt wieder öfters was miteinander unternehmen. Mir fehlt Deine Gesellschaft und Dein Sinn für Kultur. Du kannst Dir gar nicht vorstellen wie sehr es mir fehlt, Jemandem zum Reden zu haben der mich versteht. Ja, wird Zeit das wir Mädels wieder was miteinander machen.“

So – das wäre geschafft. Skye legte sich alles zurecht, dann begann sie mit der Charaktererstellung.
Schön – Elfe – Magisch – Intelligent – Redegewandt – einige Punkte auf Leibwächter setzen damit sie auch das letzte bischen Gehaue ausschliessen konnte. Skye schaute auf ihren Charakter und musste lachen. Der sieht nicht nur aus wie ich, das bin ich – herrlich – bis auf den Gutaussehenden Leibwächter mit Surferbräune und Elvistolle – aber daran kann man ja noch arbeiten. Sie bastelte das Gesicht von Toni hinein und fügte den passenden Hautton samt Tolle hinzu. Sie speicherte und widmete sich der Realität – da waren noch einige Modetips auszuprobieren bis morgen, das rechte Makeup sollte man nicht erst am Tag X festlegen....und den Bodyguard könnte sie später immer noch...wie war das noch in Gossensprache? Achja – abchecken.
„Skye, Skye – wenn dass Deine Großmutter wüsste.“

Dieser Alex sah so verdammt gut aus, seine Reden über Wahrheit in Verbund mit diesen tiefen klaren Vergissmeinicht Augen waren mehr als bewegend gewesen. Sie hatte eine Scheiss Angst als sie sich vom Einfluss dieser russischen Sirene etwas befreit hatte. Der Magier hatte ihr in einem kurzen Augenblick alles entlockt was geheimer war als die Farbe von Goldis Unterhosen – so er überhaupt welche trug in menschlicher Gestalt. Aber dennoch stahl ihr der Anblick von Alex den Atem und die Gedanken an seine Augen wurde sie nicht mehr los. Angst hatte sie vorallem, ihrem Team unter die Augen zu treten. Sie hatte SK nicht verraten wollen, doch spürte sie jetzt noch den Zwang, der ihre Worte formten – die sie schliesslich enttarnt hatte.

Langsam führten sie ihre Füße in das Bistro wo ihr Team auf sie wartete, wie sollte sie ihnen nur erklären das sie keine Wahl gehabt hatte- das klang alles nach gewaltiger Ausrede, aber das war es nicht. Tim brauchte nicht lange um ihr Vorwürfe zu machen, er hatte anscheinend noch nicht die Erfahrung gemacht, das ein Magier in seinem Gehirn rumkramte. Toni dagegen war der Situation entsprechend fast schon feinfühlig. Ich habe ein wahnsinnig schlechtes Gewissen so versagt zu haben. Oh Scheisse Colin, bleib bei mir und pass auf das mir nicht noch einmal jemand so im Gehirn rumkramt, bitte. Die Flasche Rum – du und ich. Er ist so verdammt heiß. Wer weiss ob wir da jemals heil wieder rauskommen. Aber ich spüre Alex Lippen und seinen Atem an meinem Ohr, solche Vorstellungen hatte ich von David noch nie. Der Abend heute wird vielleicht mein Letzter, aber ich werde an seine Augen denken und dich bei mir wissen mein Bruder.

(…) With best Wishes, Miss Emily Skye Murdoch.

Skye schickte die Nachricht weg. Sie hatte von ihrem Vater gelernt wie man Beziehungen aufrecht erhält. Freunde der Familie und Geschäftspartner ihres Vaters denen sie stetig auf Gesellschaften begegnete. Alles war, so diffizil geplant das es so flüssig und charmant wirkte wie Schwanensee. Wie ein perfektes Ballett im passenden Rahmen präsentiert wurde, nicht wirklich nur um seinen Glanz erstrahlen zu lassen, nein – um der Sammlung, bzw. dem Museum in dem es stand Ruhm und Ehre zu bringen. Strahlte der Schwan, strahlte auch der Eigentümer der Oper. Sie war der Schwan der ihrem Vater auf vielen Empfängen so leichtfüßig begleitet hatte. Dabei war sie durch die schwerste Schule gegangen die sich die Menschheit wohl vorstellen konnte – ihre Großmutter.

Skyes Wange wurde von der weichen Feder gestreift, dessen Stiel aus leichtem Edelmetall gefertigt worden war, und in dem Kontaktpunkt endete, der ihr Tablett bediente. Sie hatte alle Schreiben beantwortet und Grüße hinaus geschickt. Familie verpflichtet, und es war ihr eine Ehre.

Familie...La familia...sie schluckte. Genau wie die Vori, waren sie verabscheuenswerte Verbrecher, es waren Raubtiere, perverse, mutierte Geisteskranke die in Blut und Diamanten badeten. Das Verlangen nach dem Körper dieses Monsters Alexander war, bei Licht betrachtet, verabscheuenswert und sie schämte sich dafür. Sie hatte so etwas noch niemals verspürt, darauf hatten sie weder ihre Großmutter, noch ihre Mutter, und noch nicht einmal Hanna vorbereitet. Sie brauchte dringend Jemanden zum reden, und weder Max noch der Rest des Teams kamen dafür in Frage. Connor und Toni gingen eh mit jeder ins Bett die nicht bei drei auf den Bäumen war, Tim – ja der saß bestimmt in der Matrix mit Hawaiihosen und spielte diese ekligen, nerdigen Sexspielchen. Dazu brauchte sie Anne und Margret. Also – wozu gab es Videokonferenzen. Aber alles zu seiner Zeit. Sie musste lernen mit dem Faktor Lust umzugehen, und sich nicht von einer kriminellen Diva den Geist vernebeln lassen. Apropo vernebeln, dieser Macho von Mafiosi – dieser Italiener spielte auch ganz schön mit diesem Faktor, das war ein Risiko und sie würde so schnell wie Möglich lernen soetwas zu Filtern, bevor es ihren Geist erreichte. Sie hatte Fehler gemacht – und das durfte nicht wieder passieren. Ihr wurde bewust welch Grünling sie doch in diesem Metier war.
Sie schaute vor die Türe aber sie war alleine, und verschloss sie. Dann rief sie Hanna an. Sie würde natürlich nicht von ihrer Arbeit reden – das war auch gar nicht notwendig. Hauptsache sie würde einen guten Rat bekommen wie sie in Zukunft professionell mit diesen Charmbolzen umgehen konnte.


Einige Zeit später saß sie in der Badewanne und dachte weiter über Friedrichs Familie nach. Er machte theoretisch nichts Anderes als sie selbst, seine Familie hatte für ihn Priorität. Aber es gab einen großen Unterschied – die Ihrige war ganz und gar Saeder Krupp, gekrönt mit dem Aufsatz Prime. SK verkörperte alles was ihr wichtig war und wofür sie lebte. Ihre Blutsverwandten waren Teil davon – sogar ein nicht unbedingt unwichtiger. Ihr Vater lebte für SK, wie auch sie selbst. Friedrichs Familie dagegen war ihm natürlich ebenso wichtig wie ihr die ihrige, er hatte sich nicht ausgesucht in eine ekelerregende, kriminelle Organisation des Verbrechens hinein geboren zu werden, allerdings fragte sie sich was SKP sich dabei dachte, jemanden aus solch einem Umfeld in die Familie aufzunehmen. Sie vertraute auf SKP, sie unternahmen niemals etwas unüberlegtes – also hatte es wohl seine Richtigkeit und sie konnte zumindest Friedrich vertrauen. Aber – ihr gingen die Schreie, die Druckwelle und das Feuer nicht mehr aus dem Kopf...der Knall ..so laut als würde ihr Kopf platzen. Leute wie Friedrichs Familie, verabscheuenswürdige Verbrecher, hatten ihr ein Leben an der Seite ihre Bruders genommen, hatten ihr Glück geraubt.

Sie empfand tiefen Hass für diese Menschen, aber sie tat es für SK Prime, und würde sie als Werkzeug benutzen, selbst wenn der Schraubendreher aus Platin war, würde er nach der Benutzung im dunklen, feuchten Keller landen, an der Wand, eingeklemmt zwischen zwei rostigen Nägeln. Er konnte noch so poliert sein – er war nichts anderes als ein Werkzeug, der einem höheren Zweck diente, und austauschbar sein. Ja vielleicht würde dieser Schraubendreher irgendwo landen wo es egal war das er mit Platin überzogen war. Von innen würde er vor sich hin rosten, sein edler Griff aus Mahagoni würde früh oder später mit ölverschmierten Fingern umfasst werden, nur um anschliessend halb verrostete Schrauben fest zu drehen. Skye lächelte und träufelte noch etwas Rosenöl auf ihr Bein, das aus dem duftenden Badeschaum hinaus ragte. Sanft verstrich sie es und inhalierte den Duft von Luxus, der ihr die von SK-Arbeitern so liebevoll gezüchteten Rosen ermöglichten. Die Mafia war die Mafia, und Friedrich war Friedrich – ein vertrauenswürdiges Mitglied des Teams, das lediglich schlechtes Blut sein eigen nennen musste. Sie würde nicht an ihm Zweifeln, nur an seiner Herkunft.

Skye klopfte bei Toni an, ihr dezenter Rosenduft folgte ihr verheissungsvoll. Aber sie war nicht hier um ihn zu verführen. Sie hatte das Rosenbad gebraucht um genug Selbstvertrauen wieder herstellen zu können, damit sie jetzt genau hier stand. Sie würde ihn bitten sich hinsetzen zu dürfen, dann genau dieses Tun. Sie würde ihm sagen, das sie an sich arbeitete, ihre Fehler erkannt hatte und nun etwas dagegen tun würde – das sie nicht noch einmal dermaßen versagen würde. Sie hatte Herrn Grünbaum unterschätzt, hatte die gesamte Kanzlei unterschätzt, was vor vor allem an der wenigen Erfahrung gelegen hatte. Das Gespräch, allein unter den Raubtieren hatte sie wieder und wieder Revue passieren lassen. Es war geschehen, daran lies sich nichts mehr ändern. Mit diesem Wahrheitsmagier hatte nie nicht gerechnet. Letztendlich lag es auch an der Kommunikation. Man hätte sich die Mitarbeiter besser anschauen sollen, und anhand eines Diagramms Mögliche Gefahren prognostizieren müssen. Sie brauchte jetzt keine Vorwürfe, die machte sie sich schon selbst genug. Sie würde Toni veranschaulichen das sie sich mit dem Punkt Kanzlei ausgiebig auseinander gesetzt hatte und ihrer eigene Fehleranalyse Verbesserungsvorschläge hatte folgen lassen. Sie würde ihm ebenfalls ihre Idee kommunizieren, die sich um eine Fortbildung im Bereich der Schule des Wortes drehte. Dabei würde sie nicht reumütig winseln, damit war Niemandem geholfen, schon gar nicht ihr selbst. Wenn sie schon nicht mit ihrem eigenen Kollegen reden konnte, wäre sie hier fehl am Platz. Sie würde ihm in die Augen schauen und ihm zeigen das sie aus dem letzten Einsatz gelernt hatte, denn das hatte sie.

Erschöpft lag Skye in der Kirche und dämmerte ziemlich schnell in den Schlaf. Sie hörte den Alarmton nicht, etwas zog sie tiefer und tiefer in eine wirre surreale Welt.

Skye saß vor ihrem vertrauten Schminktisch. Teure, aber verblichene Drucke einiger gut aussehender Konzernpunkbands hingen leicht vergilbt an der Wand. Auch der Rest des Zimmers hatte seinen Glanz verloren, fühlte sich jedoch gewohnt sicher und heimelig an. Kein Gunner, kein fieser Toni der das Alphamännchen heraus hingen lies. Nur Stille. Das Fenster zeigte den Ausblick über London mit all seinen Lichtern. Ihr Blick fiel auf den Spiegel der das Bild einer älteren Frau widerspiegelte. Ordentliche Haarwellen, aber runzelige Haut. „Cooooolin, hast du etwa wieder am Gerät herum gespielt?“ Sie suchte nach einem Knopf – einem Display der das freche Bild dieser Spiegelung korrigieren würde. Aber da war nichts – zudem schmerzten ihre Knie und Colin antwortete nicht. Sie stand auf, ging an ihrem Himmelbett vorbei und betrat den Flur der einen leicht muffigen Geruch trug – alles war alt und schummeriges Licht erfüllte die Szene. Der Gang war lang – aber plötzlich war da ein Portal durch das sie hindurch trat um augenblicklich auf einer hell erleuchteten Wiese zu stehen.

Etwas weiter den Hügel hinauf konnte sie ihre blaue Fuchsponystute erblicken, die schlafend auf dem Gras lag. Als sie sich jedoch näherte, hörte sie ein Schmatzen – und ihr Pony Cookie rührte sich noch immer nicht. Aber eine Ahnung stieg in ihr hoch – die auch sofort bestätigt wurde. Sie erblickte ihren acht jährigen Zwillingsbruder Colin, aus dessen Mund Gedärme herraus quollen und Blut in Rinsalen seinen Weg über seinen Körper suchte. Sie schrie – stolperte einige Schritte rückwärts und fiel...wie Alice...immer tiefer und tiefer – in ein dunkles Loch. Doch als sie unten ankam und die Szenerie sich lichtete – wartete kein süß gedeckter Teetisch mit einem Issmich Keks – nein – sie stand mitten in einer Großstadt. Die Häuser ringsumher türmten sich wie Berge in den Himmel. Giganten der Geschäftswelt. Neben ihr stand Friedrich. Eiligst redete sie auf ihn ein, erzählte ihm was sie bisher gesehen hatte – aber er schien ganz der Dichte dieser Realität erlegen zu sein. Eine Neonschrift kommunizierte ihnen Drei Buchstaben in fetten Versalien. FBV – die Frankfurter Börse. Als wäre diese Szene nicht schon seltsam genug – blickte sie an sich hinunter und sie war Nackt – nur trug sie gnädiger Weise Unterwäsche – so auch Friedrich, leise schickte sie ein dankbares Stoßgebet gen Himmel. Was aber nichts an dem Umstand machte, das sie so ziemlich auffallen würden – auch hatten sie keinen einzigen Cent dabei. Also müssten sie sich anderweitig Kleidung besorgen müssen. Über ihnen begann ein wahnsinniger Krach. Zwei Giganten kämpften über ihren Köpfen - riesenhafte Drachen – der eine in einem dunklen Blau – der andere in schimmerndem Gold. Feuer und Sturm fegten über den Nachthimmel – bis es einen Sieger gab. Der blaue Koloss raste in großer Geschwindigkeit direkt auf sie herab. Es blieb ihnen nur ihr Heil in der Flucht zu suchen und sie rannten – egal waren ihre Nacktheit und die Verwirrung. Sie rannten und rannten – dann kam die Druckwelle. Schliesslich fanden sie sich in einem Park wieder. Auch hier kamen Skye Ideen in den Sinn was das hier alles sollte – wurden aber von Friedrichs Ignoranz was dieses Thema betraf im Keim erstickt. Wichtig war etwas zum Anziehen zu finden, sie äußerte die Idee – das auf dem Spielplatz vielleicht liegengebliebene Jacken von Eltern zu finden wären. In Wahrheit jedoch suchte sie Colin. Ihr Bruder der zuvor seinen Hunger an ihrem geliebten Pony gestillt hatte. Armes Pferd – aber Colin war ihr wichtiger. Er liebte Spielplätze- oft hatten sie sich unter der Bettdecke Geschichten über einen nächtlichen Spielplatz erdacht – der von Gespenstern längst vergangener Kinder heimgesucht wurde – vielleicht – es war nur eine Möglichkeit. Vielleicht würde sie ihn hier finden. Das Ganze war etwas Grenzwertiges zwischen Realität und Traum – wenn sie ihn hier zu sprächen bekäme – würde sie vielleicht erfahren wo er jetzt gerade war. Dort draußen. In der der Welt der Einsen und Nullen. Doch machte ihr Jemand einen Strich durch die Rechnung. Eisiger Wind fegte ihr um die Nase und sie trugen Einsatzkleider – in ihren Händen befand sich ein schweres Sturmgewehr. Ein wichtiger, hochdekorierter Herr, schwang motivierende Reden. Etwas darüber, das sie den Winter Knights in den Arsch treten würden und etwas von einer orangen Linie denen sie folgen sollten. Eine Türe wurde aufgesprengt und es entbrannte ein sinnloser Kampf. Dann war alles Pechschwarz.

Es wurde ein wenig heller und sie befanden sich wieder in einem Park – verlassene Fahrgeschäfte säumten den Weg. Es war Nacht und die Szenerie hier wäre schon surreal genug gewesen – Jahrmärkte hatten ihr Angst gemacht – schon immer. Clowns, ein surrealer Carnival. In ihrer Hand trug sie einen goldenen Umschlug und widerstand dem Drang ihn eiligst zu öffnen – sie drehte ihn stattdessen herum und der Adressat wurde sichtbar: Harlekin. Wieder strömten Gedanken durch ihren Kopf. Gold...das war die Farbe Lofwyrs. Und Harlekin? Den einzigen Clown den sie kannte hatte sie verdrängt – damals auf dem Weihnachtsmarkt. Und Toni – ihr Schmunzeln und den kurzen Gedanken an den gutaussehenden aber rechthaberischen Soldaten Sks waren angenehm – es war gruselig hier. Plötzlich stand – etwas weiter entfernt – mitten auf dem Kiesweg ein Mann – seltsam geschminkt und gekleidet. Eine Verlassene Stimme sagte etwas über eine einzige Chance. Sie kam aus dem Off – seltsam. Auch hier versuchte sie Friedrich nahezulegen das etwas nicht stimmte – aber er ging nicht wirklich darauf ein. Ein Blick in den Astralraum brachte nur ein strahlendes Weiss zu Tage – was ihre Zweifel bestätigten. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht. Es handelte sich bei dem Mann um bewussten Harlekin, der Skye den Brief aus der Hand nahm, und etwas über einen alten Sagenmeister redete. Anscheinend handelte es sich hier um den Absender des Briefes. Sie bereute es jetzt, nicht doch einen Blick in den Brief erhascht zu haben. Plötzlich gab es einen Knall – eine Druckwelle und sie wurden zu Boden gefegt. Asche regnete auf sie herab. Um sie herum war eine Stadt – Sechsstöckige Häuserruinen ragten in die Höhe. Um sie herum torkelten verletzte und hungrige Menschen. Ein weißer SK LKW hielt in der Nähe und verteilte Lebensmittel.

Unsere Bemühungen, mit den Menschen in Kontakt zu kommen – scheitern. Sie nehmen uns nicht wahr. Vor einem Gebäude bleiben wir stehen und während Friedrich einem Passanten heftigst eine runterhaute, stellte Skye ihren Fuß in die Tür – als einige Männer das haus verlassen. Der geschlagene taumelt weder zurück noch reagiert er in irgendeiner anderen Weise auf den Schlag. Wir betreten beide das Gebäude und werden einem goldenen Drachen gewahr, der Colin und Fabio gepackt hält und herzhaft, in einer fliessenden Bewegung beiden die Köpfe abbeisst.

„Alles was bleibt ist unser Schrei – und die Ankunft in der Realtität – einer muffigen Kirche – wir schlagen Alarm. Oh Colin, wo bist du nur.“

Skye lehnte sich an und legte den Kopf schief und starrte schräg gegen die Fahrzeugdecke. In Gedanken schrieb sie einen Brief:

Hey Daddy,
sagtest du mir nicht mal du kommst mich immer und überall holen? Das hier wäre die Gelegenheit. Aber ich bezweifele, dass das gut für meine Reputation wäre... Du wirst mir nicht glauben was mir passiert ist. Mitten in der Arbeit, es war wieder an einem dieser wundervollen und hübschen Orte, wo ich durch eine seltsame Begebenheit Colin gesehen habe. Bevor du jetzt wieder sämtliche Psychiater SK Primes auf den Plan holst – ich war nicht die einzige Person die ihn gesehen hat. Eigentlich schob ich bloß Wachdienst, nichts besonderes - als ich ihn sah. Dad – bleib blos in der Arkologie- dort draussen ist es ekelhaft. Ich meine – es war nicht wirklich Colin – ich denke es war eine Illusion eines Wesens dessen einzige Aufgabe es ist durch die Strahlung zu fliegen und Menschen zu verwirren. Die Arbeit für SK habe ich mir schon anders vorgestellt als ich zur Schule ging. Mir war nicht bewusst was es dort draussen gibt – und das war gut so. Eines der schlimmeren Dinge sind diese Apparate in die man Pampe hineinschüttet, auf einen Knopf drückt und dann kommt da etwas heraus was meine Kameraden Essen nennen – ich meine – kannst du dir vorstellen das die das auch wirklich glauben? Ich werde von diesem Zeug nichts essen – ich habe noch einige ekelhafte Soyriegel – ansonsten werde ich einfach bis zu meinem Nächsten Heimaturlaub hungern.
Ich werde meine Arbeit erledigen und schauen das ich dort weg komme.

Toni ist Arrogant wie eh und je. Ich habe ihm kurz berichtet was geschehen ist – er hat nichts anderes zu tun als mich zu unterbrechen und mit seinen Machtspielchen herum zu protzen. Wenn ich ihm etwas berichte, dann hat das auch seinen Sinn – aber das scheint dieser Idiot nicht zu begreifen. Lieber verzichtet er auf wichtige Informationen, anstatt sein Primatenverhalten in den Griff zu bekommen. Ein wenig Erziehung hätte ihm nicht geschadet – ich merke jeden Tag das er etwas zu kompensieren hat. Aber er ist nun mal der Kerl mit der Militärdekoration an seiner stolzen Brust – den Gefallen mit ihm zu diskutieren tue ich ihm nicht. Solch primitivem Verhalten begegnet man am besten damit, das man nicht darauf reagiert. Er hat sich wohl in den Kopf gesetzt einen Klassenkampf anzuzetteln. Mehr als ein „Sir, ja, Sir.“ Wird er von mir nicht erhalten – alles Andere würde ihn wohl auch überfordern. Und wie Großmutter sagt, eine Lady vergisst sich niemals.

Niemals – nunja – bei dem Gedanken an seinen Körper fällt mir das schwer. Ich habe David und der weiss sich zumindest gesittet zu benehmen. Conner ist ebenfalls ein Gaumenschmaus – sein Benehmen ist jedenfalls nicht das eines Ghettogockels.

Nunja liebes Tagebuch, wenn ich dich wiederhabe schreibe ich genau dies in dich hinein – Natürlich wirst du Dad nichts von meiner Ansprache an ihn verraten.

Nun denn,
Semper Servus

Skye