10.11.2078 Bremer Süden, Annonymes Appartment im 22ten Stockwerk eines heruntergekommenen Hochhauses

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Kleine, leicht leuchtende Hände mischten eifrig Karten. Kerzen standen auf dem niedrigen Tisch. Sie warfen flackerndes, orangenes Licht, das den Raum nur schummrig erleuchtete. Die Augen des Gnoms leuchteten im Schein der Kerze. Seine schwarzen Haare waren zerzaust, seine Robe hing irgendwie schief auf seinen Schultern, als ob sie etwas zu groß wäre. Seine recht runden, fast schon kindlichen Gesichtszüge waren angespannt vor Konzentration. Mit eifrigen Händen legte er die Karten mit dem Rücken nahh oben auf den Tisch. Die Karten ergaben die umgekehrte Form eines Nuyens. Der Gnom atmete tief durch und formulierte die Frage, wohin es ihn in der Zukunft treiben wird, in seinem Geist. Etwas zögerlich deckte er die ersten drei Karten, die Offiziere, auf.
Der Reihe nach deckt er den Bube der Stäbe auf dem Kopf, den Generaldirektor auf dem Kopf und die Zwei der Stäbe auf dem Kopf. Bilder seiner MET-Vergangenheit in Bogota leuchteten vor seinem geistigen Auge auf. Einer seiner Kameraden weigerte sich auf die Aztlanerin zu schießen, die den Trupp in den Hinterhalt der Aztlaner gelockt hatte. Die Frau war eine Magierin, die die Kameraden niederzauberte. Mit viel Glück überlebte er den Kampf, die Folterung durch die Soldaten und wurde von einer Sturmeinheit der MET befreit. Diese hatte einen etwas unorthodoxen Magier dabei, der eher auf Gestaltwandlung und Nahkampf setzte. Während der Erinnerung färbten sich seine Haare Grün.
Mit einem leichten schütteln des Kopfes löste er sich von der schmerzhaften Vergangenheit. Seine Haare nahmen wieder schwarze Farbe an. Ihm war bewusst, dass diese Erfahrung seine zukünftigen Entscheidungen prägen wird, egal was er tat. Etwas zögerlich drehte er die nächste Karte um, die die Manager eröffneten. "Die Schwelle" auf dem Kopf, zeigte ihm die Rückkehr in die ADL und ließ ihn nochmal die Emotionen von damals durchleben. Mit dem Aufdecken der Schatten in aufrechter Position, für das Astrale Selbst, erschien ihm die Beerdigungsfeier seiner Kameraden, gefolgt von Trauer und Wut auf die Aztlaner. Durch das Aufdecken des Ass der Schwerter hörte er die Worte seines Vorgesetzten: "Ich verstehe ihren Zorn. Kultivieren sie ihn. Bald kommt der nächste Einsatz." Die Haare wurden daraufhin feuerrot.
Die Augen des Gnoms funkelten wütend. Schmerz und Trauer zerissen ihm die Brust. Mit viel Mühe kämpfte er die Emotionen nieder, bei dem seine Haare zwischen Rot und Blau wechselte,um seinen Fokus aufrecht zu erhalten. Die Gefährten warteten darauf enthüllt zu werden. Die Vier der Kelche auf dem Kopf ließ seinen ersten Run wieder aufleben. Es war ein Milkrun. Einen Stuffer-Plus in die Luft jagen. Ein Hochgefühl machte sich bei ihm breit, was seine Haare goldgelb werden ließ. Der neue Weg den er gewählt hatte, erfüllte ihn mit Zuversicht und Abwechslung vom Militäralltag, was ihm die Sechs der Kelche auf dem Kopf verdeutlichte. Das aufrechte Ass der Kelche ließ ihn seine Taliskrämerin Valkyr sehen, die ihn für die Schläge gegen Azttechnology lobte und Rabatte gewährte.
Nun war nur noch eine Karte auf dem Tisch nicht aufgedeckt. Sie stand für den Avatar, ihn im seinem hier und jetzt. Mit flinken Fingern drehte er die Karte um. Die aufrechte Höhere Macht erfüllte ihm mit dem Bedürfnis nach einem Bündnis im Kampf und wirtschaftlichen Dingen. So stand für ihn fest, dass er bald jemanden treffen würde, oder bereits jemanden kannte, mit dem er sich zusammen tun konnte. Er nahm alle Karten, bis auf den Avatar, vom Tisch und begann sie sorgfälltig sie wieder ins Deck zu mischen. Er war konzentriert und hatte seine Gedanken wieder geordnet. Die Haare waren wieder schwarz und strubbelig. Er legte die Karten wieder aus, diesmal die Zweige des Nuyens, mit dem Avatar als Basis.
Er drehte die erste Reihe, die Beförderung, um. In der Mitte lag die Sechs der Schwerter. Ihm erschien seine jetztige Wohnung zertrümmert durch ein Azttech-Team. Der umgekehrte Turm lässt ihn spüren, dass er den Ort verlassen hatte, aber nicht aus freien Stücken verlassen musste. Seine Haare fingen wieder an Rot zu leuchten. Jedoch entspannte er sich schnell, als die Neun der Münzen ihm zeigte, dass es die intelligenteste Entscheidung sein wird.
Der Gnom lehnte sich kurz etwas zurück. Er wird also seine aktuelle Heimat verlassen, um ein neues Bündnis mit einem neuen oder alten Verbündeten zu schließen. Er war gespannt, was die weitere Zukunft für ihn bringen wird, weswegen sich seine Haare weißlich färbten. Die aufrechte Fünf der Stäbe ließ ihn mehrere zerstörte Azttechnology Anlagen sehen. Dies erfüllte ihn mit großer Freude, weswegen seine Haare wieder goldgelb wurden. Der König der Schwerter auf dem Kopf bestärkte ihm in seinem Gedanken, dass er gegen das Böse und Unterdrückung der Massen kämpfte. Jedoch reduzierte der umgekehrte Generaldirektor die positive Stimmung, weil er sah, dass seine Taten in der Öffentlichkeit als sinnlose Gewalt und Amoklauf wahrgenommen werden. Er strich sich nachdenklich über das Kinn. Es lagen noch drei Karten auf dem Tisch, die Karten des Schicksals. Sie zeigen das vorläufige Ende seiner Frage.
Langsam drehte er die mittlere Karte um. Die aufrechte Matrix ließ mehrere Schemen vor seinem geisigen Auge erscheinen, bei der ihm eine bekannt vorkam. Er hatte das Gefühl, dass er mit ihnen oder durch sie seine Fähigkeiten verbessern wird. Jedoch scheint ihm die umgekehrte Zwei der Münzen die Sache aus einem rein wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachten zu lassen. Zumindest für den Anfang. Der Ritter der Stäbe zeigte ihm die Uferpromenade von Hamburg. Der Gnom nickte etwas. Zu sich murmelte er: "Also verschlägt es mich in absehbarer Zeit nach Hamburg. Schade dass ich nicht sehe, wen ich mich da anschließen werde. Die Karten wollen mir wohl noch ein paar Geheimnisse vorenthalten." Er räumte seine Karten zusammen und steckte diese in eine Box. Diese stellte er in ein Regal. Er blies dann die die Kerzen aus, wodurch der Raum vollständig im dunklen lag. Oder fast vollständig, denn das sanfte Leuchten der Haut des Gnoms erleuchtete ihm den Weg. Fröhlich pfeifend ging er aus seinem Refugium, an seinen selbstgebastelten Buddelschiffen vorbei.

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Changling wenn er mal groß ist

Ausrüstung für Sao Paulo:

Plotrelevante Ausrüstung:
Ares Giantslayer Zwille (angepasster Griff+Peilsender)
Kapselmunition (Zwille) 50x
Brille (Bildverbindung)
Micro-Transreceiver
MCT Blue Defender
Atemschutzmaske Stufe 6
50 Dram (Tarot Tradition)
Alchemie-Kiste*
Survival-Kiste (Campingausrüstung: kleiner Gaskocher mit Flasche*, kleines Zelt, kleine Wasseraufbereitungseinheit*, Schlafsack, kleine Faltsolarzelle für Kommlinkaufladen)
Alchemistenhandschuhe
Tarotkarten (Zentrierungsfokus)
Bernsteinbrille (Verzauberungsfokus)
Schnellzieh-/Tarnholster Zwille
Survival-Kit (enthält: Messer, ein Feuerzeug, Streichhölzer, einen Kompass, eine leichte Isolationsdecke, Nahrungsriegel für mehrere Tage, eine Wasserreinigungseinheit, ein paar Schlingen)
Gürteltaschen 5x
Rucksack
Fake SIN 4 "Markus Träger" auf MCT Blue Defender
Ace of Wands*
Urban Explorer+Helm*
Ares Armored Survivalist+Helm
Ares Victory + Ballistische Maske*

Plotirrelevante Ausrüstung:
Hygieneartikel
5 Sätze Kleidung
Material für 3 Buddleschiffe
Netz zum Käferfangen

10.2.2079 Arbeiterbarracke in Bergedorf ca. 23 Uhr

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Changeling wipte auf seinem Stuhl herum. Er beobachtete die Leute die an ihm vorüber gingen. Der letzte Run war grandios in die Hose gegangen, aber immerhin hatten alle überlebt. Nun war er gezwungen für ein Taschengeld den Leuten die Karten zu legen, damit er nicht auf die Straße geworfen wurde. Sein Vermieter war zwar geduldig, aber bei Geld hörte der Spaß auf. Der Gnom hatte einen ARO im Eingangsbereich eines großen Wohnparks geschalten und sich deneben gesetzt. Sein neuer Ace of Wands verbarg sein Gesicht nur mäßig, da die Kapuze nicht wirklich an Ort und Stelle blieb. Dazu leuchtete er selbst immer ein wenig, was die mystische Atmosphäre eines Magiers mit Kapuze vollkommen zunichte machte. Bisher hatte er 2.320 Nuyen verdient. Nur die Wenigsten wollten die volle Gebühr bezahlen, sondern die "Sondertarife". Sie unterschieden sich von einfachem Kartenlegen, bis zu niedrig stufiger Ritualmagie bis hin zu ernstgemeinten Zukunftsdeutungen.
Nachdem er einem kleinen Mädchen für ein paar Kröten half ihre entlaufene Katze zu finden. Der Gnom sah dem Mädchen nach, sich vollkommen bewusst ihr gerade ihr Taschengeld für nichts abgezogen zu haben. Es widerstrebte ihm, so etwas zu tun, aber Rechnungen mussten gezahlt werden. Er hoffte, dass bald jemand eine große Weissagung haben wollte, damit er endlich wieder seinen Forschungen nachgehen konnte. Wie aus dem nichts saß plötzlich ein Mann vor ihm. Ziemlich hochgewachsen, drahtig, skeptischer Blick aus braunen Augen. Changeling und der Mann sahen sich musternd an. Ein Blick auf die Aura verriet Changeling, dass er es mit einem Magier zu tun hatte.
"Was kann ich für sie tun?", fragte Changeling mit gespielt düsteren Tonfall. Der Mann erwiderte mit einem französischen Akzent: "Sie sind der der hier seit ein paar Tagen die Zukunft vorhersagt?" Der Gnom schielte kurz zu seinem ARO, sah dann zurück zu dem Mann und meinte abfällig: "Offensichtlich, nicht wahr?" Der Mann schmunzelte etwas und schob Changeling einen Credstick rüber und meinte: "Sehen sie für mich in die Zukunft." Changeling sah auf den Credstick. Satte 7.000 Nuyen waren darauf. Der Gnom steckte den Credstick ein und nahm seine Tarotkarten zur Hand. Nach dem er mehrfach die Karten durchmischt hatte, legte er sie vor sich auf den Tisch. "Wie lautet ihre Frage an die Karten? Liebe? Krankheit? Tot? Oder etwas ganz anderes?", fragte Changeling geschäftsmäßig. Der Mann lächelte schelmisch als er sich vorbeugte und sagte:"Werde ich den Mut haben meine Frau zu heiraten?" Changeling legte irritiert seine Stirn in Falten und meinte: "Das ist eine sehr allgemeine Frage über einen Umstand, den sie selbst beeinflussen." "Bitte, so ist meine Frage. Sie sollen keine Fragen stellen sondern Antworten geben.", meinte der Mann amüsiert. Mit einem Schulterzucken nahm Changeling die ausweichende Antwort hin und begann sein Ritual.
Changeling legte konzentriert die Karten und stutzte etwas über das Ergebnis. Der Mann musterte ihn interessiert. Changeling meinte trocken: "Sie werden nie ihre Frau heiraten." Dabei deutete er auf die Karten. Ehe der Mann zu protestieren beginnen konnte, hob Changeling den Zeigefinger und sprach weiter: "Weil sie gar keine Frau in ihrer Nähe haben, sondern einen Mann, genaugenommen einen zwergischen Lover. Sie sind homosexuell. Die Karten haben es mir verraten." Der Gnom machte eine kurze Pause und hob dem Blick. "Soll das eine Art Scherz sein?", fragte er ärgerlich. Der Mann lächelte breit. "Hervorragend! Sie sind der Erste seit drei Monaten, der mich durchschaut hat und dabei noch richtige Magie angewandt hat.", zeigte der Mann sich erfreut. Changeling sah ihn nur irritiert an.
"Wenn ich mich vorstellen darf, Jaque Mortis mein Name. Ich gehöre der Guilde Internationale des Voyants et Médiums an und rekrutiere vielversprechende Kandidaten. Und sie haben den Test bestanden, um der Gilde vorgestellt zu werden.", gab Jaque preis. "Ich bin Changeling. Tarotmagier. Und was soll das für ein Verein sein? Ich kann kein französisch.", meinte Changeling kurz. Jaque überlegte kurz, ehe er sprach: "Auf Deutsch nennt man uns die Sehergilde. Wir sind auf das Weissagen spezialisiert und bieten unsere Fähigkeiten geneigten Kunden an. Zudem verfügen wir in größeren Plexen ein Haus und sind miteinander rege im Austausch. Sie haben sich definitiv dafür qualifiziert. Wenn sie möchten, stelle ich sie gerne jemanden vor." "Geben sie mir einen Komm-Code und ich überlege es mir." zeigte sich Changeling skeptisch. Jaque gab ihm den Code und ging dann wieder seiner Wege. Changeling wartete bis er weg war, bevor er Valkyr eine Nachricht schickte, bei der er sie darum bat, ein paar Informationen über die Sehergilde zu sammeln. Am nächsten Morgen, nachdem er die Infos erhalten hatte, vereinbarte er über den Komm-Code ein Treffen.

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