Theme: Rammstein - Keine Lust

Name: Christof Reichardt
Schattename: "King Leo"
Rasse: Elf
Alter: ?
Geschlecht: männlich
Größe: 1,95 m
Statur: stark übergewichtig
Haarfarbe: blond
Frisur: fettige schulterlange, angefilzte und ungemein ungepflegte Haare
Augenfarbe: blau
Klasse: Verwandlungsschamane

Beschreibung:

Elf unbestimmten Alters, stark übergewichtig. Allgemein heruntergekommenes Äußeres. Die schulterlangen blonden Haare beinahe schon zu Dreads verfilzt. Meist in abgetragene, leicht speckige Kleidung gewandet. Der Gute legt trotz Übergewicht eine sehr stolze Körperhaltung an den Tag.

Als verwandelte Kampfform bevorzugt "King Leo" einen übernatürlich groß gewachsenen (ironischerweise muskulös-schlanken) Liger mit orange getigerten Fell und ausgeprägter Mähne.

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12.2.2065, Berlin, Köpenick

Zitat

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Gerüche: Metall, Öl, Schweiß, die frische Fütterung seiner Panzerung.
Geräusche: Regen gegen eine Plane, gelegendlicher Donner, ein Verbrennungsmotor, das protestierende Quietschen und Rumpeln eines Transporters der sich durch zahlreiche Schlaglöcher kämpfte, Reifen auf Schlamm und Kies, das Klimpern von Waffengurten, sein eigener, tiefer Atem.

Das Fahrzeug hielt an, der Motor erstarb, er öffnete die Augen. Ein tiefes, grollendes Knurren verließ seine Kehle. Ohne die vermummten Bewaffneten, die die Sitzbänken seitlich von ihm besetzten, weiter zu beachten erhob er sich, stolzierte hinten aus dem offenen Transporter und sprang elegant auf die schlammige Straße.

Er spürte den feuchten Boden unter seinen Tatzen, den kalten Regen der durch die wenigen Lücken seiner matt-schwarzen Panzerung sickerte. Für einen Moment streckte er sich, die ungewohnt massigen Muskeln seines Raubtierkörpers lockernd.

Ohne jegliche Eile trottete er in die Dunkelheit, durch eine Handvoll zerfallener Lagerhäuser. Gegen den gelegentlich durch Blitze erhellten Himmel zeichneten sich die Skelette alter Frachtkräne ab. Die letzte Ruine durchquerte er vorsichtigeren Schrittes und wenn auch nicht auf Samtpfoten schluckten Donner und peitschender Regen sämtliche verräterischen Geräusche. Als er die Kante einer Schutthalde erreichte, kauerte er sich hin, über den Rand spähend. Zwei Asiaten mit Kalashnikows und tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen ihrer Wachsmäntel standen sich vor einer von innen leicht erleuchteten, und vor allem so gut wie intakten, Lagerhalle die Beine in den Bauch

Ein tiefes, grollendes Knurren verließ seine Kehle. Ein Salve an Schüssen peitschte durch die regnerische Nacht. Und mit einem weiteren, einzelnen Knall löste sich die ziehende Spannung die er stets verspürte, wenn er den Geist eines Anderen übernahm.

Er setzte über die Halde, ging in einen Sprint über, auf den von den nun toten Wächtern flankierten Eingang zu. Und brach als über eine halbe Tonne Muskeln, Zähne und Panzerung durch die doppelflügrige Tür. Schlitternd kam auf allen vier Tatzen inmitten des vorderen Teils der alten Lagerhalle zu stehen. Angenehm süßlicher Geruch stieg in seine Nase. Köpfe drehten sich. Für einen kurzen Moment war das Prasseln des Regens auf dem mehrfach geflickten und nicht vollständig dichten Dach das einzige Geräusch. Ein Kind fing an zu weinen als der in orangene Roben gekleidete Magier des kleinen Kiezes mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen Feuer fing.

Schwerter wurden gezogen, Schusswaffen richteten sich in seine Richtung, jemand bellte irgend welche Befehle auf einer Sprache die er nicht verstand. Eine Frau kreischte, Leute fingen an durcheinanderzurennen. Erste Schüsse fielen, Querschläger heulten durch die Halle.

Mit einem Brüllen, welches das wenige Glas in der Halle zum Beben brachte zerfielen die Waffen der größten Gruppe, welche sich hinter einer improvisierten Bar mit Sitzgruppe in Deckung begeben hatte, zu Staub. Der Geschmack von Blut machte sich in seinem Mund breit, sein rasendes Herz punpte Adrenalin durch die massiven Muskeln seines gepanzerten, unnatürlich großen Raubtierkörpers. Heiße Wut legte sich wie ein roter Schleier über seine Gedanken.

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21.2.2065, Berlin, Köpenick

Zitat

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Flüssigkeit tropfte von dem Kieferstück seiner Panzerung und hinterließ etwa jeden Meter auf den weißen Fließen einen durch die gedämpfte Beleuchtung kontrastreich roten Klecks. Um ihn herum war die Einrichtung verwüstet, der Großteil der Bewohner tot oder geflohen. Aus schwer bestimmbarer Richtung konnte man ein unterdrücktes Wimmern zu vernehmen. Eine aufgelöste asiatische junge Frau war in eine verzweifelte Herzdruckmassage für einen Mann vertieft, dessen Finger reglos um den Griff eines blutigen Katanas gelegt waren. Und dessen Eingeweide unweit den Boden schmückten. Von außen durchbrachen nur äußerst gelegentlich vereinzelte Schüsse, Schreie oder Flüche die nächtliche Stille.

Er knurrte unzufrieden als er weiter auf ein in der Ecke kauerndes Bündel zuschritt, Ohren aufgestellt. Seinen vor Schmerz pulsierenden linken Hinterlauf zog er nach. Bein Näherkommen wurde klar, dass es sich um ein vielleicht einjähriges Kind handelte, welches sich beste Mühe gab keinen Mucks von sich zu geben. Auf dem Rücken trug der äußerst junge Asiate einen orangenen Plüschrucksack in Form eines orange getigerten Löwens.

Er zögerte, schnupperte. Ein, zwei, drei Tropfen benetzten das Stofftier.

Ein Grollen entwich seiner Kehle als er die Zähne in den Rucksack versenkte, den Jungen anhob und an der schluchzenden Frau vorbei hinaus in die klare Nacht trug. Den linken Hinterlauf dabei nachziehend.

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17.06.2073, Berlin, Spandau

Zitat

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Licht schien ihm direkt ins Gesicht. Grässlich helles Licht. Sein Kopf brummte als wäre ein Lastzug durchgefahren. Und er hatte Durst. Er grunzte, hustete, blinzelte in Richtung des einzigen Fensters im Raum welches dringend einmal geputzt werden müsste. Pup ließ morgens eigentlich immer die Rolladen herunter. Christof seufzte setzte sich schwerfällig auf dem alten Sofa auf und blinzelte.

Der Wohn- und Schlafraum der kleinen Wohnung war vermüllt wie eh und je. Unter Anderem zierte ein wortwörtlicher Haufen ungewaschener Wäsche hatte sich neben der Wohnungstür das Landschaftsbild. An der Tür selber hingen ein paar speckige Jacken und ein ziemlich miserabel geflickter orange getigerter Plüschrucksack. Die Kleine Uhr der im Raum schwebenden Lobby von FantasywoldZ Online zeigte 11:24. Und die wohlgeformten Rundungen der verdammt knapp bekleideten, sich in der Luft räkelnden Kriegerprinzessin, mit der er gestern Nacht von irgend einem 'Phönix' in Grund und Boden gestampft wurde. Zwei Tage Grinden für'n Arsch. Er rieb sich die Augen. Es war viel zu früh am Morgen.

Mit einem erneuten Seufzer erhob er sich und schlurfte in Richtung Küche, die Vibrationen die durch die Fettschichten seines Körpers schwabbelten nicht einmal mehr wahrnehmend. Ein paar leere Bierdosen rollerten zur Seite. Mit einem Grummeln zog er die Kühlschranktür auf.

"Pup! Das kack Bier ist leer! ... und der SoyKaf auch!"

"Pup! Komm her du Hurensohn! Ich hab dir doch gesagt, du sollst neue Plörre holen..."

Hatte der Rotzlöffel doch wirklich kein Bier mitgebracht. Na warte. Leo richtete sich auf, knurrte und stampfte schwabbelnd erst zum Bad. Leer. Dann in Pups Raum. Er hatte sich damals echt Mühe gegeben seinem Ziehsohn ein buntes Zimmer zu geben, aber das verdammte Schlitzauge hatte eh nur Kopf für seinen Schulkram. So begeistert der Fratz in der Schule war, so wenig Elan zeigte er für seine verdammt noch mal wichtigere Ausbildung zum Schamanen. Und was war mit dieser bescheuerten Anime-AR-Deko? Ein Blick in den Schrank, alles ordentlich, kein Pup. Unter das Bett, alles sauber, auch kein Pup. Astralraum. Keine Spuren. Verdammt.

Scheiße, Mann. Er fuhr sich durch seine fettigen, angefilzten Haare. Kein Bier, kein SoyKaf und Pup war auch weg. Was für ein mieser Tag.

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19.06.2073, Berlin, Spandau

Zitat

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"Verlängerung ihres Accounts für FantasywoldZ Online fehlgeschlagen.
Fehlercode 72: Das angegebene Konto ist wegen Überziehung gesperrt."

Mit fassungslosen blauen Augen starrte Christof die im Raum schwebende Nachricht an, die zu allem Überfluss noch von einer säuselnd freundlichen Stimme vorgelesen wurde. Er hatte doch erst kürzlich sein letztes Reservegeld aus der Karibik geplündert. Wobei... das lag auch schon über ein halbes Jahr zurück. Aber die Rücklagen die er damals angehäuft hatte hätten mindestens bis '75 halten sollen. Der fette Elf fluchte, ließ sich zurück auf das Sofa fallen und ließ sich mit ein paar Augenbewegungen seine Kontobilanz auf die Brille einblenden. Er war seit Mai im Minus. Fuck.

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21.06.2073, Berlin, Spandau

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Unter seiner verdeckten Panzerung fühlte er sich so an als würde er im Schweiß schwimmen und sein Herz war der Meinung Speedmetaldrummer spielen zu müssen. Er japste, ließ seine zwei Taschen fallen und lockerte seinen Kragen. Scheiße war er außer Form. Die fünf Stockwerke hatten ihn echt fertig gemacht. Was musste auch genau jetzt was an dem Klapperkasten von Aufzug gearbeitet werden? Dass man zur nächsten Bushaltestelle noch die halbe Straße runter musste half auch nicht. Er streckte sich, setzte sich auf eine seiner Taschen und verschnaufte. Die Anzeige behauptete, dass sein Bus in zehn Minuten fahren würde.

Mit seinem aktuellem Gepäck würde er dann alles Brauchbare in seinen alten Unterschlupf gebracht haben. Ein ruhigerer, abgelegener, mächtiger Ort. Vor allem ein Ort ohne Vermieter. Brauchbar um kurzzeitig vom Radar zu verschwinden und irgendwie genug Geld aufzubringen damit er keinen Kleinkrieg gegen den Frankfurter Bankenverein vom Zaun brechen müsste. Etwa achthundert Nuyen "Bares" auf Credstick hatte er bis jetzt zusammengekratzt, hauptsächlich durch den Verkauf seines Accounts bei FantasywoldZ Online und der Wohnungseinrichtung. Seine letzte, nun gekündigte, Wohnung würde er nun da Pup nicht mehr zur Schule ging nicht mehr brauchen.

Pup. Das Verschwinden des Tunichtguts brachte ihn zum kochen. Das Pickelgesicht von Verkäufer im Stuffa war sich sicher, dass der Rotzbengel dort gewesen war und den üblichen Mist eingekauft hatte. Das Kommlink seines Schmutzfinken war natürlich nicht zu erreichen. Der Sternschutz war informiert, aber die Herren in Schwarz brachten vom Zusammenknüppeln von Metas abgesehen eh nichts auf die Reihe. Bis jetzt hatte er selbst eine gefühlte Tonne an Watchern und sogar zwei Geister verbraten, die ergebnislos nach Pups astraler Signatur gesucht hatten. Entweder war der Teufelsbraten hinter einem fetten magischen Schutz, außerhalb des Viertels oder ... tot. Der nächste logische Schritt wäre einen Sympatetik-Initianten* aufzutreiben. Die Circle Paths Shamans hatten seine Anfrage diesbezüglich abgelehnt.

Er war der verdammte King. Nie hatte er seit er den inneren Kreis der Circle Path Shamans verlassen hatte einen Kampf verloren, nie. Alle die ihm ans Leder wollten hatte er zwischen seinen Kiefern zermalmt. Ganze Gangs hatte er praktisch im Alleingang in den Staub getreten. Und irgend jemand war jetzt der Meinung sich mit ihm anlegen zu müssen. 'You don't fuck with the King.' Er schnaubte.
Und wartete weiter auf den Bus.

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*((Anmerkung für Spielleiter: vergl. Straßenmagie 29f))